Ratschläge erbeten-Blaugenicksperli ist aggressiv u. beißt Kumpel Zehen ab

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DeSchaschi

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Ohne Wellis ist das Leben nur halb so schön!
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Hallo an Alle,
ich bin ganz neu hier und hoffe, dass mir jemand von Sperli-Kundigen etwas raten kann - erstmal die Vorgeschichte:

Wir haben als Familie schon gaaanz lange Wellis, auch immer ein Pärchen. Im Februar 2016 (!!) haben wir beim Züchter 2 Jungs Sperlis gekauft, weil er uns riet, wenn wir nicht züchten wollen, sollten wir 2 Jungs nehmen. Die vertragen sich auch, sagte er. Das hat auch alles prima funktioniert, die Wellis und Sperlis wohnten jeweils in einem eigenen Käfig, aber zusammen in einem Raum. Haben sich auch miteinander arrangiert, fliegen zusammen rum. Nur ganz am Anfang hat der kobaltblaue Schecke Paolo dem grün-naturfarbenen Carlo in den Fuß gebissen. Wir lasen, das machen die gerne. Naja...
Seit Mai diesen Jahres begann der grüne Carlo äußerst aggressiv mit seinem Kumpel - sonst immer gekuschelt auf der Schaukel, ohne den einen ging der andere nicht schlafen - zu stänkern und richtige Kämpfe anzuzetteln. Er hat den gescheucht, mit offenem Schnabel versucht, ihn zu vertreiben - und gleichzeitg fing er an, unsere Wellidame anzumachen, zu bezircen und zu füttern. Er ist nur noch hinter ihr her, wenn er nicht seinen Kumpel scheucht. Der ist jetzt ganz verschüchtert und ängstlich...
Mittlerweile ist es so, dass Carlo dem Paolo bei jeder Gelegenheit in die Füße beißt, richtig sehr und ihm fehlt auch links seit letzter Woche die vordere Kralle. Wir haben Angst, dass er uns einfach mal verblutet, weil wir ja arbeiten und die Piepser allein zu haus sind.
Den aggressiven Stänkerer haben wir nun alleine in seinem großen Käfig, weil er den armen Paolo nur noch bis zur Erschöpfung hin und her gescheucht hat. Er kann darin fliegen und hat Verpflegung. Mein Mann hat in diesem Käfig von innen noch ein "Doppelgitter" als Abstandshalter nach draußen angebracht, das geht ja aber an der Vorderseite bei der Tür nicht so gut.
Der arme Zerbissene wohnt jetzt draußen und bei den Wellis mit drin, das haben die auch vorher gut hingekriegt.
Futter und Wasser haben wir nach draußen mit verlegt, damit der Arme auch versorgt ist, in seinen Käfig kann er ja nicht mehr...
Hat sowas jemand von Euch schon mal erlebt oder kann mir einen Rat geben, was wir hier tun sollen? Ich denke ja eigentlich, es wäre besser, den Stänkerer wegzugeben, da lebt der andere ruhiger und einen Artgenossen hat er ja jetzt schon nicht mehr. Ich wüsste allerdings nicht, wo wir den Grünen hingeben sollten...
Ich hoffe, es kann mir jemand helfen, der arme Paolo tut uns so leid und uns sind die Ideen ausgegangen.
Danke schon mal.
 
hallo DeSchaschi

herzlich Willkommen bei den Vogelforen :zustimm:

Kannst du ein Männchen gegen ein geschlechtsreifes Weibchen tauschen?
Oder zwei Weibchen dazusetzen, sofern der Platz ausreicht?
 
Danke für die Rückmeldung.
Mit dem Weibchen ist es schwierig, weil die Sperlis laut Aussage des Züchters in jedem Fall anfangen sich zu paaren und zu brüten, egal , ob ein Brutkasten da ist oder nicht. Wenn man das nicht will, Zucht muss auch angemeldet werden, bleibt nur eine Männerwirtschaft, sagte er uns 2016 beim Kauf. Für 2 Mädels und Jungs reicht der Käfig auch nicht.
Uns ist ja auch rätselhaft, wieso dieses Verhalten jetzt auftritt. Die Sperlis sind ca. 6 Jahre alt, leben mit den Wellis in dieser Konstellation seit Februar 2019 gemeinsam. Die Wellidame ist auch schon 3 Jahre alt.
 
Sperlingspapageienhähne werden mit der Brutzeit extrem aggressiv und verteidigen ihr Brut Revier. Manche mehr manche weniger. Euer Hahn hat sich das Welliweibchen angelacht, sieht diese als sein Weibchen und verteidigt es gegen den anderen Hahn.
Über kurz oder lang wird er den anderen Hahn zu Tode drangsalieren.
Sperlingspapageien kann man auf Dauer nicht als Männerwirtschaft zusammenhalten. Der passive Hahn wird vom dominanten Hahn bedrängt, unter Zwang geputzt und zu Paarungen gezwungen. Dieser Dauerstress, auch wenn für den Halter so spontan nicht wahrnehmbar belastet und stresst den passiven Hahn so arg, dass er nicht selten deswegen stirbt oder schwere Fußverletzungen davonträgt.
Jedem Hahn eine Henne holen geht auch nicht, bei 2 Paaren wird das passivere Paar vom dominanten Paar ständig drangsaliert. Eigentlich braucht man drei Paare oder man hält nur ein Paar.
Das sie ständig Eier legen stimmt so nicht. Ich hab zwei Paare, die trotz Paarungen, gegenseitigen Fütterungen etc seit Jahren keine Anstalten machen zu legen oder brüten. Allerdings hab ich auch ein anderes Paar, wo die Henne von April bis November ständig legt wie verrückt.
 
Hallo sammyspapa,
Danke für deine ausführliche Rückmeldung.
Das klingt nicht sehr gut für unseren passiven Paolo.
Was würdest du uns denn raten, was wir tun könnten?
Wir haben die Möglichkeit, einen dritten Käfig zu kaufen, den in ein anderes Zimmer zu stellen und zu versuchen, ein geschlechtsreifes Weibchen zu finden. Ob der Züchter von damals noch welche hat, muss ich erfragen. Der passive Paolo könnte seinen Käfig wieder bekommen und lebt erstmal in Gemeinschaft mit den Wellis, die verstehen sich gut.
Würdest du das so probieren? Bitte antworte bald, mir ist Angst um den Kleinen.
LG
 
Ich würde raten den dominanten Hahn zu trennen und ihm ein Weibchen zu suchen, damit er erstens den Welli in Frieden lässt und zweitens seinen Kumpanen. Für den Welli sind seine Avancen nämlich auch nicht ungefährlich. Sperlis beißen sich gern gegenseitig in die Füße, manche triebigen Hähne auch ihren Hennen. Wellis wiedrum können sich dagegen kaum wehren, da sie sich untereinander nicht an die Füße gehen und somit auch keine Ahnung haben, dass sie jemand dort angreifen könnte.
Dann würde ich vorerst den dominanten Hahn separat verpaaren.
Mit viel Glück kann man mit beiden Hähnen und einer jeweiligen Partnerin und dem Paar Wellis einen Minischwarm bilden, der sich gegenseitig weitgehend akzeptiert. Aber unproblematisch ist die ganze Konstellation nicht. Mit Pech treten in der Brutzeit schwere Kämpfe auf und man muss den Schwarm zeitweise auflösen und trennen, bis sich die Gemüter beruhigt haben. Auch hier auf die Wellis aufpassen, was Sperlingspapageien untereinander an recht harmlosen Kämpfen austragen, ist für einen Welli schon gefährlich.
Sperlis haben deutlich mehr Kraft im Schnabel.
 
Danke, das hilft schon mal. Die Wellidame hat er auch schon in die Füße gebissen
Wir werden versuchen, die Gemeinschaft schnellstens zu trennen und eine Sperlidame ranzuschaffen. Dann kriegt er einen neuen Platz getrennt von den anderen. Den passiven Paolo lassen wir da erstmal zur Ruhe kommen und alles abheilen. Hoffentlich klappt es alles noch rechtzeitig. Ich hoffe, er fühlt sich nicht ganz so alleine, aber mit dem anderen geht's ja auch nicht mehr. LG
 
Hallo nochmal,
wie lange dauert denn üblicherweise bei den Sperlis diese Brutstimmung und "Kampfphase"? Das geht jetzt seit Anfang Mai. Danach wird der Dominante doch sicher seinen ehemaligen Kumpel nicht wieder so akzeptieren wie vorher?
Wir werden jetzt erstmal den Käfig nach außen hin "beißsicher" nachrüsten und beobachten die Situation. Ein Mädel nachzukaufen erfordert bei uns recht große Umstellungen mit der Unterbringung. Das bleibt als letzte Möglichkeit noch offen. LG
 
Das ist von Jahr zu Jahr bei mir unterschiedlich. Manchmal fangen sie im November schon an und es geht nur bis Juli/August, in manchen Jahren war bei mir bis Ende März, April, Mai Ruhe und dann aber bis zum Oktober/November.
 
Thema: Ratschläge erbeten-Blaugenicksperli ist aggressiv u. beißt Kumpel Zehen ab

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