Raupen vom Buchsbaumzünsler verfüttern?

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Walter

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Hallo!

Vor einigen Wochen ist der Buchsbaumzünsler nun auch bei mir im Garten angekommen. Als Sofortmaßnahme habe ich erst mal alle Raupen abgeklaubt und dann noch die Sträucher mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Beim ersten Mal erwischt man relativ wenige, aber wenn man dann nach ca. 15 Minuten nochmal spritzt sieht es schon besser aus, denn die Raupen werden nervös und gehen auf Wanderschaft. Inzwischen schaue ich nur noch einige Minuten pro Tag nach Raupen, finde aber kaum noch welche.

Die Frage die ich mir stelle ist nun ob die Verfütterung an Vögel nicht die bessere Lösung wäre, die gibt es bei mir im Garten ja reichlich. Das Problem für Wildvögel ist wohl vor allem dass sich die Raupen einspinnen und dazu auch Blätter als Tarnung verwenden. Sie sind damit für Vögel kaum auszumachen. Mit etwas Erfahrung hat ein Mensch dieses Problem natürlich nicht. Das Absammeln geht also recht flott.

Momentan zertrete ich die Raupen einfach, aber die bessere Lösung wäre natürlich die Raupen als Vogelfutter anzubieten. Die Raupen sind zwar giftig, aber Vögel haben damit angeblich kein Problem. Da ich Ganzjahresfütterung betreibe wäre es also leicht, die Raupen an der Futterstelle anzubieten. Ehe ich das versuche die Frage: hat schon jemand versucht die Raupen an Vögel zu verfüttern. Angeblich haben manche Vögel die Raupen schon als Futterquelle entdeckt. Also sind die Raupen zwar nicht unbedingt ein Leckerbissen für Vögel aber auch nicht schädlich.

Beste Grüße
Walter
 
Gute Frage. Eine zerdetschte Raupe hatte ich im April am Baum gelassen, die ist aber von den Meisen und Rotkehlchen verschmäht worden, die darin und darauf immer wieder lange etwas gesucht haben, ob deren Eier oder andre Insekten.

Letztes Jahr hatte ich 5-6x mit B. thuringiensis gespritzt, so dass alle meine verteilten 6 sich erholen konnten.
Diesen April schien zeitiges Quetschen der "blattverkapselten" Eier das Raupensammeln und Spritzen reduzieren zu können.
 
Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse. Ich habe einige Raupen an meinem Futterplatz ausgelegt und nach einiger Zeit waren sie weg. Ich habe aber nie gesehen ab sie gefressen wurden oder nur runtergefallen waren. Ich habe daher eine Fotofalle aufgestellt , zunächst ohne Ergebnis. Nach einiger Zeit waren die Raupen weg, der entscheidende Moment war aber nicht zu sehen. Nun habe ich endlich den Beweis, siehe nachstehendes Bild:

Weidenmeise mit Raupe.jpg

Es ist eine Weidenmeise der die Raupen offensichtlich schmecken, vermutlich werden sie aber auch andere Meisen nicht verschmähen. Übrigens habe ich festgestellt, dass die Raupen in der Nacht Stellungswechsel machen und daher ihre Verstecke verlassen. Die Jagd ist dann besonders erfolgreich. Wenn die Raupen am Tag aber in ihren Verstecken sind, haben Vögel jedoch kaum eine Chance sie zu erwischen, aber ich bin sicher, sie werden es lernen.

Beste Grüße
Walter
 
Meisen fressen auch die Raupen des Eichenprozessionsspinner, allerdings nur bis zu einem bestimmten Larvenstadium (3. Stadium der Larven).
Deshalb bin ich gegen das Spritzen da die Vögel und auch andere Nützlinge auch durch den Bazillus geschädigt werden, vor allem Jungvögel. Vögel haben einen anderen Stoffwechsel als Säugetiere.

Selbst die sonst so sture Stadt Wuppertal denkt um.

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Zuletzt bearbeitet:
Übrigens habe ich festgestellt, dass die Raupen in der Nacht Stellungswechsel machen und daher ihre Verstecke verlassen.
Man sollte sich einmal das ganze Ausmaß dieser Lage vor Augen halten.
Welche Schäden bereits durch diesen Schädling entstanden sind uns sich die Mühe machen nach Herrenhausen zu schauen, dort wo ganze Hecken und Skulpturen diesem Schädling zum Opfer fielen und fallen.
Die Pflanzen sind verloren und nur dem unermüdlichen Einsatz der Gartenbauignenieure ist es zu verdanken, dass die H.G. wenigstens immer wieder aufs Neue bepflanzt werden und ein einigermaßenes Grün ermöglichen.
Die Erkenntnis eines einzelnen Beobachters, ob eine Raupe nach li oder re fällt ist lächerlich zu dem was sich wirklich abspielt.
Allein die Entsorgung der befallenen Hecken muss intelligent durchdacht und durchgeführt werden.
Denkt doch nur einmal an die Bepflanzung der Friedhöfe.
Wenn man ein solches Thema schon wach schüttelt, so sollte es mit allen Konsequenzen durchdacht werden.
 
Ich finde es faszinierend, dass offenbar Meisen so widerstands- und anpassungsfähig sind, dass ihr Organismus innerhalb nur weniger Jahre gelernt hat, das Buchsbaumgift in den Raupen zu verstoffwechseln. Wahnsinnsvögel sind das, unsere Meisen :beifall:
 
Sehr klug kombiniert, Evy, eventuell sollte man da den Hebel ansetzen, und Meisen als Ziünsler-Vernichtungsvögel züchten.
 
Thema: Raupen vom Buchsbaumzünsler verfüttern?

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