Regionales Verbot von Bleimunition in Kalifornien

Diskutiere Regionales Verbot von Bleimunition in Kalifornien im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Moin, Moin, nur als Hinweis: Schwarzenegger verbietet Bleimunition Grüße, Detlev
Und noch einmal:

Ich weiß nicht, ob Du als Zahntechniker arbeitest, Holger. Aber vergleiche bitte den Seeadler bezüglich seiner Empfindlichkeit nicht schon wieder mit dem Menschen ... das geht nämlich nicht!

Speziell Seeadler und einige andere Arten zeigen selbst im Vergleich zu anderen Greifvögeln (und erst recht dem Menschen) eine sehr viel höhere Empfindlichkeit bezogen auf eine Bleiintoxikation ... auch das kannst Du in den verschiedenen Post´s nachlesen. Und die Ursachen dafür liegen z.T. in dem niedrigeren pH der Magensäure, zum Teil sind sie noch nicht bekannt. Müssen sie letztendlich auch gar nicht sein! Um diese Art zu schützen, reicht die Erkenntnis des Wirkzusammenhangs, oder? Also einmal ganz im Sinne der Praktiker hier gesprochen ... und vielleicht ja auch in Deinem Sinne?
 
Also die Diskussion ob es möglich ist Seeadler mit Blei oder Bleischrot zu vergiften ist müssig: ( Pattee et al , 1981) " So starben Weisskopfseeadler im Experiment nach oraler Verabreichung von 10 bis 156 Bleischroten der Grösse 4 mm nach 10 bis 125 Tagen". Aus Heidenreich, Greifvögel , Krankheiten- Haltung- Zucht.
 
Zitat:
"Die mehr als 5 g Bleisplitter eines einzigen H-Mantel Geschosses, die zum großen Teil im Aufbruch verbleiben, auch wenn man sie nur im Röntgen sieht, reichen theoretisch für einen Seeadler aus – Für Grundrechenarten wird es wohl noch reichen:
Nehmen wir an, nur 1 Hundertstel [Blei eines solchen Geschosses] = 50 mg würde aufgenommen und gleichmäßig im Seeadlerkörper (5 kg) verteilt: das ergäben 10ppm, das doppelte des letalen Spiegels von 5ppm.
Für 78 nachgewiesene letale Bleivergiftungen von 1996 bis 2004 bräuchte es in diesen 8 Wintern nur 78 kontaminierte Aufbrüche oder verluderte beschossene Tiere. Nur 10 Stück in jedem Winter in ganz Nordostdeutschland!"

Das Problem sind nicht (nur) ganze Kugeln - Blei aus Schroten ist nicht (!) die Hauptquelle - es sind vielmehr die Bleisplitter und der Bleiabrieb, Eric! Beides führt zu einer Vertausendfachung der Bleigehalte im Bereich des Schusskanals; und genau da öffnen Seeadler einer Kadaver.

Deweiteren: Die Aufnahme der mikroskopisch kleinen Splitter und des Bleiabriebs vervielfacht die Oberfläche! Dadurch wird die Aufnahme des Blei´s ebenfalls vervielfacht ...
 
ein umfassendes forschungsprgramm, das eigentlich die wirkung von blei in seeadlern untersuchte, ergab, dass das wild, das mit bleimunition geschossen wurde, von vorne bis hinten bleivernebelt war.

es soll nach neuesten erkenntnissen, nichts helfen, den schusskanal herauszuschneiden.

wenn schon vergiftete seeadler, die jäger nicht sonderlich aufrütteln, wie wäre es mit diesen argumenten gegen bleimunition?

.......stichproben in supermärkten ergaben bei wildschwein-fleisch eine 10.000fache überschreitung des bleigrenzwerts für schweinefleisch.
 
Wo kommt das Supermarktfleisch her? Zum Großteil aus dem Ausland. Gerade im Ostblock wird schon mal aus Sparsamkeitsgründen mit alter Militärmuntion geschossen, wo auf der Drehbank die Spitze weggemacht wurde. So wird aus der Vollmantel eine Teilmantel und die zerlegt sich eben. Gerade auf Drückjagden schätzt man die volle Energieabgabe der Teilmantel. Es grenzt nicht nur Deutschland an die Ostsee, da gibt es auch noch andere Staaten.
 
Gestern abend wieder ein schönes Beispiel nicht tierschutzgerechter Munition:
Mein Bekannter hatte mit einem Kupfergeschoss zuerst ein Rotwildkalb erlegt, kein Problem lag nach kurzer Flucht.
Dann hatte er bei bestem Licht auf das Alttier geschossen. Treffer sauber in der Kammer wie sich nach herausstellte. Das Stück zeichnete nicht, machte wie gesund einige Fluchten und verhoffte einige Minuten am Dickungsrand. Es stand spitz von ihm weg und machte kein Anzeichen, dass es getroffen ist. Kurz vor dem Einwechseln in die Dickung konnte er noch einen Schuss anbringen und erst daraufhin merkte er dass das Stück krank wegging. Wir haben dann eine halbe Stunde gewartet, es lag mit zweí guten Treffern nach 60 Metern in der Dickung.
Das sind so die täglichen Probleme in der Praxis mit "bleifrei".
 
@rud
Woher weißt Du das so genau?
Ich gehe nun seit 33 Jahren auf die Jagd, seit mir die Geschichte mit den Bleisplittern bekannt wurde, - das war 1985 - hab ich auf bleifrei oder Geschosse mit wenig Bleianteil umgestellt. In dieser Zeit gab es eine ganze Reihe von negativen Erlebnissen. Meine Schalenwildstrecke beläuft sich im oberen dreistelligen Bereich. Außerdem war ich 24 Jahre Schweißhundführer mit ebensovielen Nachsuchen. Da kann mir nicht so leicht ein X für ein U vormachen. Ich schreibe das hier nur, weil ich wie in allen Beitragen den Bezug zur Praxis herstellen will. Ebensowenig möchte ich das Thema mit meinem Beitrag wieder aufkochen. Das ist abgedroschen.
 
Erkläre mir mal die Höhe der tödlichen Bleidosis für Seeadler und wie sie den Grenzwert festgestellt haben.Welche Versuchsreihen an wievielen Seeadlern durchgeführt wurden,denn die muß es selbstverständlich geben,sonst kann man nicht behaupten,daß sie an einer Bleivergiftung gestorben sind.Dann mach dich mal kundig ,wie der Körper organisch gebundenes Blei(zum Beispiel die hohen Bleidosen in Fischen) aufnimmt und was er mit anorganischem Blei macht(Schrot).Holger
 
Lies einfach oben in den Beiträgen nach ... Da bei Dir jedoch eine gewisse Form der Beratungsresitenz greift, wird es nichts helfen :)

Es sind einzig die Bleitrümmer, der Bleiabrieb und die Kugeln selber ... Die Kontamination von Fischen entfällt - sie ist irrelavant in den betroffenen Lebensräumen, -zigfach nachgewiesen, bestätigt, aber immer wieder der selbe Salmon ... erstaunlich.

Versuche einmal Dich unvoreingenommen schlau zu machen, auch wenn es schwer fällt!

Es gibt ja auch noch Menschen, die die "Klimaerwärmung" als nicht anthropogen verursacht ansehen, es gibt noch Menschen, die das "Waldsterben" als nichtanthropogen verursacht ansehen - und es gibt noch Menschen, die meinen ... na, was wohl (?) - aber es ist müßig, sorry!

Gruß, Rudi
 
Klimaerwährmung gibt es seit einem Jahrzehnt nicht mehr(guck auf die Klimadiagramme) und wenn die neuesten Veröffentlichung in der Wis.Literatur stimmen ,ist das CO2 als Klimafaktor auch aus dem Spiel.Und Waldsterben?-da müßten wir schon lange in der Steppe leben.Übrigens hat ein deutscher Forscher voriges Jahr dafür einen Preis bekommen,weil er wis.Bewiesen hat,daß das Ozonloch unmöglich vom FCKW stammt.
Überprüfe mal die Ausgangsthese,mit der der Bleieeintrag ausschließlich durch Munition begründet wird,das ist einfach eine Behauptung.Ich habe mich durch etliche PDF-Dateien aus wis.Veröffentlichungen gelesen,in keiner wurde behauptet,das die Seeadler durch Blei vergiftet wurden.Immer nur vermutlich oder es könnte sein.Nenne mir bitte eine Wis.Veröffentlichung!Holger
 
Hab´ mich mir doch gedacht, wessen Geist Du bist :D

Deine Bitte erinnert mich an #158:

Definier mal den letalen Bleiwert für Seeadler-kannst Dir einen aussuchen, Blut, Leber - egal. Bin mal gespannt ob Du einen recherieren kannst. ...

Antworten:

... Seeadler zeigten die hinlänglich bekannten Symptome ab Blutbleiwerten von 1,2 ppm und überleben dies meist nicht (Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Freie Universität Berlin, Landesumweltamt Brandenburg).

Laut IZW sind 5ppm in der Leber für Seeadler tödlich - findet man mit ein paar Klicks in nicht 'mal 30 Sekunden, auch in anderen Quellen (z. B. Kenntner et al. 2004).

Begib Dich bei weiterem Interesse bitte selber auf die Suche! Für den Schutz der Seeadler reicht übrigens die Erkenntnis, dass das Blei aufgenommen wird! Ob anorganisch oder organisch spielt da absolut keine Rolle. Das kann (bei ausreichend Mitteln) natürlich Inhalt der einen oder anderen Diplomarbeit werden ... wird es sicherlich auch.
 
:+klugsche
Ich hab da jemanden gefunden der diesbezüglich bestimmt Auskunft geben kann... :jaaa:
Ihr müßt bis zum Ende scrollen, insbesonders das Wort AUFBRUCH und angeschossen ist ja wohl nicht zu überlesen.... :schimpf:
Seeadler mit Vergiftungen
Und das war 2006 ! Es dürfte nicht besser geworden sein. Hinzu kommt das Berlin nun ja nicht gerade in einer Hochburg der Jägerei liegt.

In der entsprechenden Arbeitsgruppe, wird man sicher gerne bereit sein über die ermittelten Werte Auskunft zu geben :zustimm:
 
Wenn die Jäger keinen Aufbruch liegen lassen gibt es also auch keine Bleivergiftung(so die Theorie).In der Welt stand vor längerem ein Artikel dazu-die Jäger wurden von den Seeadlerschützern aufgefordert, gegen bestehende Eu-Richtlinien zu verstoßen(Tierkörperbeseitigung) und den Aufbruch liegen zu lassen.Anschließend beschuldigen die selben Seeadlerschützer die Jäger ,durch ihre Bleimunition eben diese Seeadler zu vergiften.Wie gesagt, es gibt genug Arbeiten zu diesem Thema beim Menschen,und da vom Menschen auf den Seeadler geschlossen wird,erübrigt sich eigentlich eine Diskussion darüber.Zumal es nur einige wenige Seeadler betrifft und bei noch weniger wurde dann auch Blei im Körper gefunden.Die Jäger nehmen mit Sicherheit mehr Blei auf ,als die Seeadler.Die selbe Organisation,die die Kampagne wegen der Bleimunition startet, hüllt sich über die toten Seeadler durch Windräder in schweigen.Offensichtlich beißt der Hund nicht die Hand,die ihn füttert und mit einer Spende durch die Jägerschaft ließe sich das Ganze sicherlich elegant lösen.Den Jäger kann es allerdings egal sein,mit was er schießt(und mir auch).Holger
 
Die selbe Organisation,die die Kampagne wegen der Bleimunition startet, hüllt sich über die toten Seeadler durch Windräder in schweigen.
Immer, wenn die Argumente ausgehen, versucht man den zu diskreditieren, der es sagt (unabhängig jetzt vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt dieser Aussage) ?
...und da vom Menschen auf den Seeadler geschlossen wird,erübrigt sich eigentlich eine Diskussion darüber.
In leicht zu findenden Quellen wurden die letalen Bleiwerte für Seeadler primär erhoben und nicht vom Menschen auf Vögel geschlossen.
 
Na ja, letztlich wird es wohl wie beim bleifreien Benzin laufen: erst Riesengeheule mit davon gehen die Motoren kaputt und dann ist das ganze gar kein Problem mehr sondern normal.
 
Ich habe mich durch viele wis.PDF-Dateien gewühlt,aber keinen letalen Grenzwert für Seeadler gefunden(für den Menschen gibt es ihn für die Aufnahme von Blei über die Nahrung nicht).Aber wenn Du einen Grenzwert weißt(Vogelklappe),dann Asche über mein Haupt.Ich habe eigentlich nur was dagegen,das man den Jägern schon wieder was in die Schuhe schieben will,ohne handfeste Beweise(Ich bin kein Jäger und habe nie gejagt).
Bei uns in Thüringen ist z.B. die Jagd auf Kormorane erlaubt(war ja auch hier ein Thema).Die Begründung:hier gab es nie Kormorane und sie konnten sich nur durch die Fischerei und Anglerverbände hier ansiedeln.Man hat sie also auf die gleiche Stufe wie Waschbär,Marderhund oder Mink gesetzt.Der Nabu wollte trotzdem die Ansiedlung und hat Gewässer gepachtet.Von 70 Brutpaaren hatte 2008 keines Junge hochbekommen und 2009 von 90 Brutpaaren 2.Die gesamte Brut wurde von den Waschbären gefressen.Ich nehme mal an,das der Nabu wenig kooperativ mit den Jägern war,denn normalerweise holen sie jeden Waschbären aus dem Baum,den sie sehen,25 pro Jäger und Jahr ist keine Ausnahme.Die Kormorane werden bei uns auch nicht geschossen(leider,denn sie gehören nicht her und müssen praktisch wie Rehe gefüttert werden,nur durch die Angler)-es gibt z. B.auf der Werra keine Fluchtdistanz,die bleiben einfach sitzen.
Ich wohne in der Nähe eines Nationalparks und kann ein paar Beispiele nennen,bei denen dieselben Organisationen,die so ein Geschrei wegen der Seeadler machen,aktiv die Ausrottung von Arten betrieben haben(Orchideenwiesen mit hunderten Orchideen,Gelbbauchunken) während sie einige km weiter wegen den selben Orchideen Prozesse führen und Autobahnen verhindern.Man sollte manchen Umweltschutzorganisationen nicht unbedingt alles Glauben-wo wir wieder beim Blei wären.Holger
 
Thema: Regionales Verbot von Bleimunition in Kalifornien

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