Reisfinken Babys in Deutschland erhältlich?

[LittleBirdie]

Guten Tag,

Meine Frau und ich würden uns gerne einen Reisfinken anschaffen. Da meine Frau aus Taiwan kommt, wo es üblich ist die Reisfinken von klein auf zu bekommen und aufzuziehen, würden wir es auch gerne so machen. Da dadurch die Verbindung zu dem Vogel viel tiefer ist und mehr Vertrauen da ist.
Meine Frage ist, ob es möglich ist in Deutschland Reisfinken Babys zu bekommen, oder es andere Möglichkeiten gibt Reisfinken Babys zu kriegen.

Vielen Dank für eure Antworten

Freundliche Grüße
Philipp

 

[Munia maja]

Hallo Philipp,

wie jung sollten denn die Jungvögel sein? Futterfeste Tiere kannst Du sicher bekommen, bei Nestlingen macht es doch gar keinen Sinn - die Handaufzucht bei Prachtfinken ist recht schwierig.
Allerdings interpretiere ich Deinen Post so, dass Ihr nur einen Vogel möchtet, der dann handzahm werden soll, oder? Einzelhaltung bei Prachtfinken ist nicht artgerecht - da solltet Ihr vorrangig an das Wohlbefinden der Vögel denken. Auch Vögel aus Kleinschwärmen können recht zahm werden... Hab ich persönlich schon gut bei Zebrafinken miterleben dürfen - mit viel Geduld fressen die einem sogar aus der Hand.

MfG,
Steffi

 

[LittleBirdie]

Hallo Steffi,

Meine Freundin meint sie habe ihre Vögel ab dem Alter von circa zwei Wochen großgezogen. Sie hat darin genug Erfahrung denke ich.
Ist das ein Futterfester Vogel, oder ein Nestling? Das wäre so ungefähr unsere Vorstellung.
Stimmt, man sollte wohl nicht nur einen Vogel haben, ist bei anderen Tieren ja genauso. Wir wollen natürlich nur das beste für die Vögelchen .

Ich fände es halt Schade einen Vogel zu haben, der die ganze Zeit scheu ist.

Danke für deine Antwort

Freundliche Grüße
Philipp

 

[Moni]

Ich hoffe bloß, dass kein Züchter sich auf sowas einlässt.

 

[Sigrid79]

Ich verstehe das nicht, weshalb so viele einen Vogel als zahmes Spielzeug haben wollen. Dabei ist es so toll, eine Voliere naturgemäß einzurichten, mit Pflanzen, Beleuchtung etc. und dann nur zu beobachten! Dem Gesang zuhören, auf Spaziergängen neues Naturmaterial (Gräser, Äste, Steine...) für die Vögelchen sammeln....

Ich hatte zahme Vögel, das hieß, permanent Scheiße auf der Schulter und in den Haaren, permanent aufpassen, wohin man tritt, ein Tier, das völlig auf einen fixiert ist und schreit, wenn man das Zimmer verläßt....also das macht doch keinen Spaß!

 

[Karin G.]

Ich hatte zahme Vögel, das hieß, permanent Scheiße auf der Schulter und in den Haaren, permanent aufpassen,......

vor x-Jahren hatte ich auch einen einzelnen Wellensittich, der ständig auf mir klebte. Dann bekam er einen Kollegen, der sich das alles abguckte, also sassen zwei ständig auf der Schulter

 

[IvanTheTerrible]

Ist mir bekannt, denn ich hatte eine Japanerin in meinem Bekanntenkreis, die das mit Mövchen praktizierte.
Die Jungen wurden nach 2 Wochen den AV weggenommen und mit der Hand aufgezogen, so das sie später handzahm waren.
Naja, was ich davon halte könnt ihr euch denken.
Ivan

 

[LittleBirdie]

Schade, ich hätte mir mehr Hilfe erhofft.
Eure Meinungen in allen Ehren, aber die bringen mich leider auch nicht weiter.

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum ihr die Handaufzucht so verurteilt. Es ist doch jedem das seine wie er zu seinen Vögeln ist, solange der Vogel ein glückliches Leben hat sind doch alle zufrieden. Oder gibt es da Richtlinien wie der Vogel glücklich zu sein hat ^^.

Ich halte mir ja auch keinen Hund um ihn die ganze Zeit im Zwinger zu sehen. Ich will mit ihm spazieren gehen, ihn Knuddeln und mit ihm spielen.

Ich wäre wirklich dankbar wenn mir jemand ein paar Ratschläge geben könnte ob es möglich ist.

Vielen Dank für eure Beteiligung

Freundliche Grüße
Philipp

 

[IvanTheTerrible]

Sicher darf jeder mit den Tieren anstellen was er möchte, aber nicht alle haben Verständnis dafür.
Ich persönlich halte nichts von Vögel als Spielzeuge. Da wäre ein Meerschweinchen oder Goldhamster doch idealer.
Ob nun der Vogel ein glücklicheres Leben bei solch einer Haltung hat, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls hat noch keiner den Vogel nach seiner "Meinung" dazu gefragt.... so weit mir bekannt ist.
Ivan

 

[LittleBirdie]

Naja ich denke da ist die westliche und die fernöstliche Kultur doch zu verschieden.
Die Vögel die meine Frau hatte, waren für sie mehr ein Teil ihrer Familie als ein Spielzeug. Ganz genauso wie es bei uns mit Hunden ist.
Da gebe ich dir Recht, am besten wäre es den Vogel zu fragen was er mag.

Grüße
Philipp

 

[Tiffani]

Naja ich denke da ist die westliche und die fernöstliche Kultur doch zu verschieden.
Die Vögel die meine Frau hatte, waren für sie mehr ein Teil ihrer Familie als ein Spielzeug. Ganz genauso wie es bei uns mit Hunden ist.

In der Tat, und ich weiß das es den meisten Vögeln die so in Asien gehalten werden weit aus besser geht, als vielen Vögeln die bei uns in Deuschland in super tollen Volieren leben, aber seelisch verkümmern.
Good luck
Bei uns ist vieles reglementiert und wird natürlich auch umgesetzt, aber in den Köpfen kommt nichts an...

 

[IvanTheTerrible]

Seelisch verkümmern in tollen Volieren. Ich brech ab.
Ivan

 

[Sigrid79]

Mensch und Hund, das ist etwas ganz anderes, als Ziervogel und Mensch. Der Mensch hat einen Teil seiner Entwicklungsgeschichte mit dem Hund erlebt. Der Hund entwickelte sich mit und durch den Menschen. Die Ziervögel sind nicht mit uns diesen Weg gegangen.

Äh, Tiffi, Du warst da aber jetzt schon ironisch,oder? Hast Du schon mal Fotos von diesen Haltungsformen in Asien gesehen?

Was spricht dagegen, einem Pärchen Reisfinken eine tolle Voliere zu gestalten und ihnen beim täglichen Treiben zuzusehen, beim Sonnen, beim Baden, Balzen, bei der Futtersuche, beim Sozialkontakt?

 

[FoeniX]

Seelisch verkümmern in tollen Volieren. Ich brech ab.
Ivan

Ist aber nicht ausgeschlossen. Ich kenne jemanden, der eine superschöne Voliere ganz hinten im Garten hat. Er geht einmal täglich hin, um Wasser und Futter auszutauschen und ggf. die Voli zu säubern.
Einer der Sittiche wurde vom Schwarm nicht akzeptiert bzw. gemobbt.
Ist ihm zwar aufgefallen, hat ihn aber nicht interessiert. "Das wird schon werden".
Eines Tages lag der Vogel tot am Boden. Er war schwer verletzt, also offensichtlich von den Anderen getötet.

Dieser Sittich ist mit Sicherheit seelisch verkümmert, vereinsamt und schließlich getötet worden.
Und er hätte in Einzelhaltung mit engem Kontakt zu seinen Haltern ein sehr viel schöneres und vor allem längeres Leben haben können.

Ich finde es ja gut, wenn man Prinzipien hat und sich auch daran hält.
Es gibt aber immer Ausnahmen!
Ein Vogel, der handzahm gemacht wird, muss nicht automatisch ein "armer" Vogel sein.
Genau so wie Schwarmhaltung nicht immer und für jeden Vogel das Beste sein muss.

 

[Moni]

Wer beurteilt denn, dass das Leben eines Vogels "schön" ist wenn er total entgegen seiner Instinkte leben muss? Artgerechte Haltung bedeutet nun mal auch, das Tier Tier sein zu lassen, mit allen Konsequenzen.

 

[FoeniX]

Wer beurteilt denn, dass das Leben eines Vogels "schön" ist wenn er total entgegen seiner Instinkte leben muss? Artgerechte Haltung bedeutet nun mal auch, das Tier Tier sein zu lassen, mit allen Konsequenzen.

Ein Vogel, der nur verschüchtert in einer Ecke hockt und keinen Ton von sich gibt, ist nicht glücklich.
Ein Vogel, der den ganzen Tag singt und pfeift und frei umherfliegt, ist zumindest glücklicher.
So viel kann Mensch schon erkennen.
Wenn dem nicht so wäre, sollten wir auf sämtliche Haustiere verzichten.

 

[Sirius123]

Schade, ich hätte mir mehr Hilfe erhofft.

Sorry, das sehe ich anders, Du wolltest Zustimmung zu diesem Vorhaben, die kann Dir hier keiner geben. Reisfinken sind nur unter ihresgleichen glücklich. Ein Vogel der ganz und gar auf einen Menschen geprägt ist, kann nur noch bedingt ein Sozialleben mit einem Partnervogel leben. Es gibt dazu jede Menge Berichte, einfach mal die Suchfunktion benutzen.

Eure Meinungen in allen Ehren, aber die bringen mich leider auch nicht weiter.

Das ist bedauerlich, denn ein Gespräch mit deiner Freundin währe das mindeste was Du führen solltest.

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum ihr die Handaufzucht so verurteilt.

Handaufzucht ist nicht natürlich, Vögel werden Fehlgeprägt und sind später oft Problemvögel (hab selbst solch arme Geschöpfe). Hinzu kommt, das das beste Aufzuchtsfutter nicht das enthalten kann was die Eltern ihren Jungen füttern. Handaufzucht ist nur dann gerechtfertigt, wenn er seine Eltern verloren hat und nicht aus Willkür. Man fragt sich welcher Nutzen eine solche Quälerei für den Vogel bringen soll. Reisfinken sind Schwarmvögel. Die Zahmheit rechtfertigt eine Handaufzucht nicht im geringsten. Warum kann man sich nicht einfach damit abfinden und dem Stubenvogel ein normales Vogelleben unter Artgenossen in einer großen Voliere ermöglichen?

Es ist doch jedem das seine wie er zu seinen Vögeln ist, solange der Vogel ein glückliches Leben hat sind doch alle zufrieden. Oder gibt es da Richtlinien wie der Vogel glücklich zu sein hat ^^.

Es gibt einige "Richtlinien" in der Vogelhaltung (einige auch im TSG verankert). Jeder definiert Glück wohl anders! Für die einen mag ein Affe als Partner auch das größte Glück bedeuten, für die meisten ist es das wohl eher nicht.

Ich halte mir ja auch keinen Hund um ihn die ganze Zeit im Zwinger zu sehen. Ich will mit ihm spazieren gehen, ihn Knuddeln und mit ihm spielen.

Das hieße Äpfel mit Birnen vergleichen. Während man einem Hund das Rudel ersetzen kann, kann man einem Vogel dennoch nicht den Schwarm ersetzen, es sei denn man kann fliegen, singen und Nester bauen. Mir kommt das vor, als ob ich meine vierjährige Nichte davon überzeugen müsste, den Goldfisch im Wasser zu lassen, anstelle mit ihm an der Leine durch den Park zu joggen.

Ich wäre wirklich dankbar wenn mir jemand ein paar Ratschläge geben könnte ob es möglich ist.

Ratschläge? Nochmal, wenn ihr Reisfinken halten wollt, kauft euch junge Reisfinken die nicht mehr gefüttert werden. Alles andere ist Quälerei und muss unterbleiben. Wobei wirklich kein ernsthafter Vogelhalter, einen nestjungen Vogel abgibt.

Naja ich denke da ist die westliche und die fernöstliche Kultur doch zu verschieden.

Wenn ich an einige Beispiele aus dem Nahrungsspektrum und der Medizin denke, bin ich dankbar dafür!

Die Vögel die meine Frau hatte, waren für sie mehr ein Teil ihrer Familie als ein Spielzeug. Ganz genauso wie es bei uns mit Hunden ist.

Kenne ich aus den Erzählungen meiner Schwägerin (Tailand), dennoch ein Vogel ist kein Hund. Wenn ich möchte, das ein Lebewesen Hundeeigenschaften hat, nehme ich mir einen Hund. Auch der zahmste Vogel kann wegfliegen!

 

[Moni]

Ein Vogel, der nur verschüchtert in einer Ecke hockt und keinen Ton von sich gibt, ist nicht glücklich.
Ein Vogel, der den ganzen Tag singt und pfeift und frei umherfliegt, ist zumindest glücklicher.
So viel kann Mensch schon erkennen.
Wenn dem nicht so wäre, sollten wir auf sämtliche Haustiere verzichten.

Weißt Du, mich stört ehrlich gesagt hauptsächlich das Wort "glücklich". Aber das ist ein anderes Thema .

 

[FoeniX]

Weißt Du, mich stört ehrlich gesagt hauptsächlich das Wort "glücklich". Aber das ist ein anderes Thema .

Einverstanden. Sagen wir mal zufrieden statt glücklich.
Glücklich ist ein Vogel sicherlich nur, wenn er sich in die Lüfte schwingen kann, wann immer er will.
Wenn er sich seinen Partner aussuchen darf, Nest bauen und Nachwuchs großziehen.
Das können wir unseren Vögeln nicht bieten, nicht mal ansatzweise.

 

[Jon October]

Wenn ich an einige Beispiele aus dem Nahrungsspektrum und der Medizin denke, bin ich dankbar dafür!

Hallo Sirius,

Du hast insgesamt gute Argumente, aber bei dem Satz muss ich schlucken. Und denke:`Es kehre jeder vor seiner eigenen Tür, da hat er genug Dreck dafür´
Was hierzulande im Rahmen der Produktivitätssteigerung mit Nutztieren gemacht wird ist auch nicht besser.
Beim Umweltverschleiss sind unsere Industrienationen den heutigen Schwellenländern um Jahrhunderte voraus ....
Und unsere Medizin mag weniger Tierteile verwenden, umweltbelastend und zunehmend resistenzenfördernd ist sie allemal ....

Gruß

Jon