Wenn die Wirkung spezieller Pillen umstritten ist, scheint die Geburtenkontrolle eine sinnvolle Lösung darzustellen.
Ja - Geburtenkontrolle durch Austausch der Eier - an festen, für die "Kontrolleure" erreichbaren Plätzen.
Oder muss ich Deinen Text irgendwie anders verstehen?
Das Problem der Fütterung besteht darin, dass allgemeine Fütterungsverbote nicht rigoros eingehalten werden.
Gäbe es feste "offizielle" Futterplätze, wäre andere Fütterung auch kein Problem und müsste nicht verboten werden. Wenn ein Taubenschwarm (Tauben sind ziemlich gesellig) eine Stelle mit ausreichend richtigem Taubenfutter hätte, würde sie regelmäßig dort hinfliegen, und kein Brot mehr aufsammeln, das irgendwer auf den Bürgersteig geworfen hat.
Und die Fütterer, die artgerecht füttern, also mit Taubenfutter, sind ja nicht doof - bei denen kann man schon etwas wirkliches Interesse voraussetzen: Wenn die wüssten, dass "ihre" Tauben gut versorgt werden, würden sie sicher nichts mehr streuen.
Fütterungsverbote allein bringen übrigens nix außer vielen von klein an kranken und behinderten Tieren - den Stadttauben/Haustauben bzw. ihren Vorfahren ist ja die "Brutbegrenzung" abgezüchtet: Sie brüten das ganze Jahr hindurch wie die verrückten - war ja auch sinnvoll, als sie noch als Nahrungs- und Zuchttiere gehalten wurden (zur Erinnerung: Stadttauben stammen von Haus-/Zuchttauben ab).
Verhungern den Stadttauben die Küken, werden gleich neue Eier gelegt, solange, bis Jungtiere durchkommen - die dann natürlich evtl. unterentwickelt sind. Und sind die aus dem Nest, dann sind die nächsten schon wieder drin: Ich habe schon ein Paar gesehen, bei denen ein Elternteil noch Junge fütterte, während der andere schon wieder auf neuen Eiern saß.
Wenn eine Bindung der Tauben an bestimmte Plätze nicht gelingt, führt auch der Ekel vor Exkrementen zu einer wirklichkeitsfernen Wahrnehmung. Denn oftmals kommt ein eher psychologisches Problem des Menschen zum Tragen, wonach die Zahl der Tauben gar nicht so groß ist, wie von vielen Leuten angenommen.
Das mit der Psychologie ist eh schwierig: Wie viele Leute glauben zum Beispiel, dass Tauben Krankheiten auf Menschen übertragen? Dabei gibt es keinen nachgewiesenen Fall aus den letzten Jahren, soweit ich weiß: Tauben übertragen Taubenkrankheiten auf Tauben - und das war's auch schon.
Vielleicht könnte ich meinen provokanten Einwurf am Anfang der Diskussion folgendermaßen modifizieren: Der Mensch ist die Ratte der Natur?
IMO hat der Mensch das Problem, sich der Natur immer weiter zu entfremden. Mensch und Natur, das ist für viele zweierlei. Und natürlich gibt's auch noch die Verblödung (sorry) durch Medien und Politik: Heute schon ge-tamiflu-t?
Für die Erde ist der Mensch wohl der übelste "Schädling" und beutet in seinem Ego-Wahn alles aus, ohne an die Folgen zu denken, oder auch nur an die eigene Art - leider, denn bei dem Verstand, den Menschen zur Verfügung haben, könnte die Lage ganz anders sein.
Klingt alles etwas fanatisch und überzogen? Ja, finde ich sogar selbst, wenn ich's nochmal lese ... aber ist es denn anders?
Gruß,
Elgrin