hallo in die runde,
ich hätte da mal eine frage an die mutationsprofis.
letztens hat mich ein kanarienzüchter davon überzeugen wollen das es bereits intensiv rote kanarien gibt die keine zufütterung von farbstoffen mehr brauchen und dies auch so weitervererben. ich habe mich schon ewig nicht mehr damit beschäftigt und wollte mal nachfragen ob die rotmutation tatsächlich schon soweit ausgeprägt ist.
Hallo,
davon ist mir nichts bekannt.
Kanarien mit der Erbanlage zu Rot bilden grundsätzlich eine orange-rote Grundfarbe (in diversen Abstufungen) aus. Diese zeigt sich, meines Wissens nach, nur durch entsprechende Farbstoffe wie z. B. Canthaxantin so derart intensiv rot.
Zu den "Manipulationen"...es sollte bekannt sein, dass die rote Farbe bei den Kanarien durch den Kapuzenzeisig übertragen wurde.
So sollen, in freier Natur, z. B. canthaxanthinhaltige Korbblütlersamen zur natürlichen Nahrung des Kapuzenzeisigs gehören. Der Kapuzenzeisig, wie auch andere Arten z. B. Karmingimpel, nehmen Farbstoffe auf um ihre Gefiederfarbe zu intensivieren. Dieses erfolgt z. B. auch durch diverse Beeren, die die Vögel aufnehmen. Gerade bei den Karmingimpeln soll dieser Punkt von großer Bedeutung sein, da er letztlich zu natürlichen Selektion beiträgt. Die Hennen akzeptieren nur stark ausgefärbte Vögel als Partner, wobei es sich dabei meist um überjährige erfahrene Hähne handelt, die sich von Jahr zu Jahr farbenprächtiger präsentieren.
Zur Ernährung in der Mauser...
Die Vögel müssen, die in der Zucht verbrauchten Reserven, wieder langsam aufbauen. Allerdings maßvoll, die ansonsten forcierte Triebigkeit wurde schon angesprochen.
Aber auch hier muss man differenzieren. Ein Paar oder einzelner Vogel der in der Wohnung gehalten hat kaum bis keine Belastungen auszustehen. Demnach ist es unnötig, weiter Eifutter während der Mauser zu geben. Ein gutes, ausgewogenes Körnerfutter, ab und an ein wenig Salatgurke, eine gute Mineralversorgung und ausreichende Bademöglichkeiten sollten hier völlig ausreichend sein.
Meine Jungvögel haben bis zum Ender der Mauser Eifutter (gemischt mit Farbfutter) erhalten. Allerdings mit Keimfutter und einem Mischungsverhältnis 70% Keimfutter und 30% Eifutter. Bei den Altvögeln habe ich erst bei sichtbarem Beginn der Mauser eine ähnliche Mischung (ohne Farbfutter) alle zwei Wochen verabreicht. Unter das Eifutter habe ich ein Mauserpräparat sowie ein Mineralstoffpräparat gemischt.
Alt- und Jungvögel haben völlig problemlos gemausert.
Auch mit der Gabe von Vitaminen bin ich eher zurückhaltend. Aus meiner Sicht sollten die Vögel mit der normaler Fütterung ausreichend Nährstoffe aufnehmen. Bei besonderen Belastungsphasen sieht das wieder anders aus.