Rudi's niesen und er wird auf Verdacht "Aspergillose" behandelt .....

Diskutiere Rudi's niesen und er wird auf Verdacht "Aspergillose" behandelt ..... im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo!!! Habe jetzt die Medikamentenzeit bei Rudi am Sonntag beenden können und zum Schluß bekam er noch Vitamin A. Am Dienstag als ich mir...
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Kleiner Zwerg

Guest
Hallo!!!

Habe jetzt die Medikamentenzeit bei Rudi am Sonntag beenden können und zum Schluß bekam er noch Vitamin A.
Am Dienstag als ich mir beim TA was zum inhalieren holte konnte ich gleich Bescheid geben, das leider bei Rudi wieder etwas Flüßigkeit beim niesen zusehen war. Und das schon nach 2 Tagen "Leider".
Nun soll er erst einmal ca 4Tage mit Kochsalzlösung inhalieren und den ersten Tag haben wir heute geschafft. Rudi hat es absolut genossen als wenn er sagen wüde "das tut aber gut :) ". Mit Imaverol soll es dann weiter gehen und ich denke auch das das Inhalieren sehr wichtig ist.
Rudi ist wie immer sehr aktiv genießt sein Freiflug und genießt die Leckerreien, die man so von Euch erfahren kann. Sein Frühstück wird mit Obst und Gemüse und ein wenig Körner hergerichtet ;) . Es ist doch nett anzusehen wenn es ihm schmeckt z.B. schmeckt ihm jetzt sehr Sellerie, rote Paprika, Erbsen und Wurzeln mit Reis und Petersilie.
Apfel, Banane, Weintrauben und Kiwi darf ich nicht vergessen.
Vor kurzem hat er mir von meinem Teller ein Stück "Wurzel" geräubert und die war ja nun mit etwas Sojasoße, aber ich denke mal das war nicht so schlimm.
Wie ich ja schon in anderen Beiträgen geschrieben habe, kenne ich eigentlich keine Zeit wo Rudi mal keine Beschwerden hatte, mal waren sie weniger mal mehr. Und es vergingen Jahre und ich bin bei zwei TA mit Rudi schon gewesen, die alle eigentlich Erfahrungen mit Papageien haben.
Ich hoffe nun, das ich jetzt es weiter mit dem Inhalieren gut in Griff bekomme.
Falls Ihr noch ein paar Tips für mich habt, dann schreibt mal.
Ich freue mich :beifall:
Gruß Kleiner Zwerg
 
Hi!


Kleiner Zwerg schrieb:
Falls Ihr noch ein paar Tips für mich habt, dann schreibt mal.

Ich kenne ja die Vorgeschichte nicht, deswegen frage ich einfach mal, wie hoch bei Euch im Vogelzimmer die Luftfeuchtigkeit ist. Habt Ihr ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu messen? Ca. 60% sollten es schon sein. Das nur zum Thema Ursachen derartiger Erkrankungen.

Was mich auch wundert, ist Dein Hinweis, daß er auf VERDACHT auf Aspergillose behandelt wird. Wurde denn der Erreger nicht genau bestimmt?
 
Lieber Christian,
Christian schrieb:
Was mich auch wundert, ist Dein Hinweis, daß er auf VERDACHT auf Aspergillose behandelt wird. Wurde denn der Erreger nicht genau bestimmt?
Das ist überhaupt nichts Verwunderliches.
Aspergillosebehandlung kann oft nur Verdachtsbehandlung sein, weil man nur vom Röntgenbild, von der Auskultation und von den klinischen Symptomen Schlüsse zieht, die aber nicht immer 100%ig sicher sein müssen.
Manchmal gelingt es, einen Schimmelpilznachweis aus einem Trachealabstrich zu führen, aber bei weitem nicht immer. Negative Ergebnisse bei Trachealabstrichen sind nicht beweisend, d.h. man kann daraus nicht schließen, daß keine Aspergillose vorliegt.
Natürlich - manchmal ist es ganz klar, vor allem bei fortgeschrittenen Fällen. Es gibt auch Fälle, wo man endoskopisch schon einen richtigen Schimmelpilzrasen sehen kann. Aber in früheren Stadien ist die Sache oft nicht so klar. Und die genaue Bestimmung des Schimmelpilzes (Aspergillus niger, A. fumigatus, A. flavus etc.pp) ist auch sowieso uninteressant, weil sie keine therapeutischen Konsequenzen hätte. Ein "Erregernachweis" ist bei Schimmelpilzerkrankungen also weder immer möglich noch überhaupt erforderlich (im Gegensatz zu Bakterien, wo es ja auch um Resistenzen geht, die bei Antimykotika keine Rolle spielen).
LG
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Thomas,

Du lieferst mal wieder ein paar interessante Aspekte.


Thomas B. schrieb:
Manchmal gelingt es, einen Schimmelpilznachweis aus einem Trachealabstrich zu führen, aber bei weitem nicht immer.

Ich bin davon ausgegangen, daß eben dies bei frühen Stadien der Erkrankung bessere Möglichkeiten einer genauen Diagnostik bietet.

Wie gut schätzt Du denn hier die Möglichkeiten ein ... ich hätte nämlich vermutet, daß die Chancen an sich ganz gut stehen, wenn es auch vereinzelte Fälle geben mag, wo trotz vorliegen eines Aspergillus der Test negativ ausfällt.


Negative Ergebnisse bei Trachealabstrichen sind nicht beweisend, d.h. man kann daraus nicht schließen, daß keine Aspergillose vorliegt.

Ja, stimmt ... bei bakteriellen Erkrankungen ist sowas ja auch möglich, insbesondere wenn vorher auf Verdacht antibiotisch behandelt wurde.


Und die genaue Bestimmung des Schimmelpilzes (Aspergillus niger, A. fumigatus, A. flavus etc.pp) ist auch sowieso uninteressant, weil sie keine therapeutischen Konsequenzen hätte.

Aber es sollte schon sicher gestellt sein, daß der Symptomatik ein Pilz und nicht doch ein Bakterium zugrunde liegt.

Deswegen interessierte mich einfach mal, was bislang an Untersuchen gemacht wurde, die eben diese Behandlung indizierten.
 
Diagnostik und Differenzialdiagnose der Aspergillose

Lieber Christian,
der Trachealabstrich ist deswegen nicht ganz sicher (%-Zahlen kann ich leider nicht angeben, es gibt darüber keine Literatur), weil die Luftröhre doch ein ganzes Ende von Lungen und insbesondere Luftsäcken entfernt ist. Keime, die sich in den unteren Atemwegen befinden, müssen nicht unbedingt nach oben wandern, um sich dort nachweisen zu lassen. Und Biopsien aus Lunge oder Luftsäcken sind zwar möglich, aber risikoreich und ziemlich unpraktikabel; überdies sieht man im Falle einer Endoskopie ohnehin meist schon, was los ist. Aber man kann und will nicht in jedem Fall invasive Untersuchungen machen, und das ist auch nicht nötig. Es ist schwer per Internet aus der Ferne zu erklären, aber es gibt schon auch außerhalb von Erregernachweisen durch Untersuchung eines Substrates Möglichkeiten, Aspergillose mit hoher Wahrscheinlichkeit (nicht: Sicherheit!) von einer bakteriellen Lungenentzündung abzugrenzen. Das Geräusch bei der Auskultation hört sich in der Regel etwas anders an und das Röntgenbild sieht auch etwas anders aus (z.B. treten die Lungenpfeifen bei bakterieller Lungenenzündung stärker hervor), aber das erfordert viel Erfahrung, um nicht zu Fehlinterpretationen zu kommen.
Ein Rest Unsicherheit wird oft bleiben, und dann gibt die "diagnostische Therapie" Aufschluß, d.h. schlicht die Frage, ob sich die Beschwerden unter der gewählten Therapie bessern oder nicht. (Anmerkung: Das ist ja auch bei Luftsackmilben so, die sich am lebenden Tier nur sehr selten sicher nachweisen lassen.Eine "Verdachtsbehandlung", gleichzeitig "diagnostische Therapie" mit einem Antiparasitikum ist hier oft die einzige Möglichkeit. Hilft es, waren es Luftsackmilben, hilft es nicht, ist es was anderes). Man muß daraus natürlich Konsequenzen ziehen. Ich habe von einem Fall gehört, in dem eine angeblich vogelkundige Tierärztin eine Amazone fast ein volles jahr lang mit Imaverol inhalieren ließ, ohne daß sich irgendetwas tat und ohne daß sie auf den Gedanken gekommen wäre, ihre "Diagnose" in Frage zu stellen. Eine andere, wesentlich vogelkundigere, Tierärztin sah dann schon aufgrund des (alten) Röntgenbildes, daß es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine bakterielle Lungenentzündung handelte, und nach einer Woche Behandlung mit dem passenden Antibiotikum war der Vogel beschwerdefrei. Ganz ohne Trial and Error geht es auch in der Medizin nicht, man sollte dafür allerdings seinen gesunden Menschenverstand benutzen und nicht an einer einmal aufgestellten Verdachtsdiagnose "kleben".
Liebe Grüße,
Thomas
 
Thema: Rudi's niesen und er wird auf Verdacht "Aspergillose" behandelt .....

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