Rupfende Mohrenköpfe

Diskutiere Rupfende Mohrenköpfe im Forum Langflügelpapageien im Bereich Papageien - Hallo Leute, nach einer Denkpause können wir ja nun wohl endlich zur sachlichen Diskussion und zum fruchtbaren Austausch kommen. Danke dafür...
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archie

Guest
Hallo Leute, nach einer Denkpause können wir ja nun wohl endlich zur sachlichen Diskussion und zum fruchtbaren Austausch kommen. Danke dafür!!!

Zunächst einmal will ich mich und vor allem unsere Geier kurz vorstellen: Ich pflege gemeinsam mit meiner Frau seit rund 5 Jahren Mohrenkopfpapageien, erst 2, dann 4 dann 6. Ihr kennt das ja. Davor hatten wir Sperlingspapageien und Agaporniden, die wir mit ziemlichem Erfolg gezüchtet haben, manchmal soviel, daß wir nicht wußten, die Jungen loszukriegen. Die Sperlinge und Agas waren zunächst in Zuchtboxen untergebracht, zum Schluß 15 Stück. dann haben wir erst in Walrode, später auch im Plantaria und anderen Vogelparks, fliegende (!!!) Papageien gesehen, die Zuchtboxen abgeschafft und Volieren gebaut.
Schließlich sind wir dann auf die Mopas umgestiegen. Unsere 3 Paare sind in Volieren untergebracht von 2 Meter Länge, 1 Meter Breite und 2m Höhe. Eine der Volieren ist verbunden mit einer weiteren Voliere von 4 Quadratmeter Fläche, in die wir bei Bedarf die Jungen absetzen können. Die Volieren stehen im Keller, allerdings mit 2 Fenstern, durch eins fällt mehrere Stunden am Morgen die Sonne. Beleuchtet wird mit Leuchtstoffröhren und seit letzter Woche bei zunächst 2 Volieren mit Arcadia birdlamp.
2 der Vögel sind Rupfer. 0,1 kam schon als Rupfer und zwar nur auf beiden Flügeldecken und auch nur die Deckfedern etwa 1 Quadratzentimeter groß. 1,0 von einem anderen Paar hat angefangen zu rupfen, als sein 0,1 erstmals gebrütet hat. Gerupft am Bauch bis auf die Haut. Diese Stelle wächst nach der Brutzeit (und Mauser) wieder zu. Zumindest teilweise. Rupfer 0,1 ist Nachzucht, 1,0 Wildfang. Beide Vögel sind nicht zahm.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruß an alle
Archie:0-
 
Hallo archie,

hmm, im Moment muß ehrlich sagen das ich keine Probleme bei oder besser gesagt mit RUpfern habe. Meines Erachtens zeigt dein Hahn durchaus Symptome von Langeweile während der Brut herführen könnten. Dies habe ich schon beimeinen Agas beobachtet, und auch andere Aussagen, auch dieser Foren bestätigen dies oftmals.Vielleicht solltest du ihm mehrBeschäftigung während der Brutzeit beschaffen (vielleicht hast du dies aber auch schon...einfach nochmals genauer beschreiben).

Bei der Frau ist nicht gerade einfacher. Ich gehe mal davon aus das Krankheiten oder allgemein Hautprobleme auszuschließen sind. WIe sieht bei der Dame mit der Verpaarung aus? Wie ist der Hahn ihr gegenüber? Haben Sie schon gebrütet?

Es grüßt Dich

Martin
 
Hallo Martin,
keine Parasiten, keine organischen Ursachen. Sagt jedenfalls der TA. Bei dem 1,0 habe ich auch schon an Langeweile gedacht. Er ist wie gesagt ein Wildfang, war, bevor er zu mir kam, in einer riesigen Freivoliere (c. 30 m lang!) allein , d.h. ohne Henne untergebracht. Mit vielen anderen Papas. Allein deshalb, weil er vorher einen anderen Hahn, mit dem er als "Paar" zusammensaß, umgebracht hat. Der vorherige Halter hatte natürlich nicht endoskopieren lassen. Ich habe ihn dann mit einer fast zahmen 0,1 zusammengesetzt. Hat auf Anhieb geklappt. Bisher 6 Jungvögel.

Die rupfende Henne bekam ich, wie auch den "Mörderhahn", geschenkt. Sie war wie gesagt, von Anfang an ein ganz klein wenig gerupft. Sehr scheu bzw. vorsichtig. Sie kam zu mir, da war sie noch kein Jahr. Ihr Hahn ist ein sehr labiler 1,0, der zwar nicht zahm ist, aber der, wenn ich längere Zeit nicht da bin, mit "Unwohlsein" reagiert. Aucht Nachzucht. Kam mit etwa einem halben Jahr zu mir. Bisher keine Bruten, seit etwa einem Jahr auch keine Kopulationen mehr. Ich habe schon an Umpaarung gedacht.
Das 3. Paar ist ein sehr wildes und scheues Wildfangpaar. Keine Bruten, aber langanhaltende, geräuschvolle Kopus, Interesse für Kasten. 2 Vögel von der Sorte: rühr mich nicht an, komm mir nicht zu nahe, sonst beiß ich oder stürz mich in den Abgrund.
Viele Grüße
Archie:0-
 
Hallo Archie,

also wie gesagt, ich würde mal versuchen den Hahn während der Brut mehr zu beschäftigen, du kannst ja z.B. die Futtersammlung etwas schwieriger gestalten, deine Volieren sind ja hierfür groß genug.

Ein Umverpaarung wäre vielleicht nicht schlecht, aber dass hieße für dich, zusätzlich nochmals ein Paar, denn die anderenPaare würde ich persönlich nicht trennen. Es kann aber sein, dass deine Hene unter der "Ignoranz" oder auch Zurückhaltung deines Hahnes leidet.

Ich würde es mal versuchen wenn es möglich wäre.

Es grüßt DIch

Martin
 
Moin moin!

Rupfen aus Langeweile während der Brut tritt wohl häufiger mal auf. Die Hähne haben bei der haltung in menschenhand ja auch nicth allzuviel zu tun.
Martins Idee, ein "Beschäftigungsprogramm" (erschwerte Futtersuche - viele kleinere, nicht leicht zu erreichende Futterstellen, evnetuell auch zu verschiedenen Tageszeiten gefüllt und an wechselnden Plätzen) zu entwickeln, finde ich da nicht schlecht, es wäre sicherlich das erste, was ich versuchen würde, ehe ich an eine Umverpaarung denke.
Mögklicherweise gibt es auch noch andere Möglichkeiten der Beschäftigung - Äste etc..

Leider wohl nicht groß genug ist die Voliere für den Versuch einer Gemeinschaftshaltung mit einer anderen Art, durch die der Mohr
gezwungen ist, sich mit Nahrungskonkurrenten auseinanderzusetzen und den Nistplatz zu verteidigen.
 
Eine Aufzählung von verschiedenen Rupferchen!

Hallo Archie,

nun will ich nun auch einmal etwas zum Thema Rupfen beitragen:

Bei mir leben insgesamt 6 Vögel, die Rupfen:

Mopas:
Loranga & Loli:, die sich gegenseitig das Köpfchen kahlgerupft haben. Als sie zu mir kamen, vor etwa 1,5 Jahren waren sie totale Glatzköpfchen. Das hat sich im Laufe der Zeit gebessert. Nun sind nur noch die Hinterköpfchen betroffen. Ob da wohl jemals etwas nachwachsen wird. (Sie sind Wildfänge vor 16 Jahren nach Dtschl. gekommen. Sehr schlechte Haltung....). Jetzt leben sie ja getrennt. Ob sie ihre zukünftigen Partner auch rupfen werden?....

CzaCza:, sie rupft sich selbst. Ist 3 Jahre alt, kommt aus extremer Einzelhaltung. Sie lebt bei mir seit etwa 6 Wochen. Am Brüstchen sprießen die ersten Federn.

MóMó: sie rupft sich das Brüstchen. Sie wurde von ihren Haltern beim Umzug zurückgelassen und mußt zusehen, wie ihr Leidensgenosse ein Wellensittich, starb. Sie kam dann ins TH Köln, und ist seit etwa 3 Monaten bei uns. Sie hat leider bisher nicht aufgehört zu rupfen, macht jedoch sonst einen ausgezeichneten Eindruck.

Singsittiche:
Enecken und Emilie. Emilie hat sich das Köpfchenzupfen bei den Mopas abgeguckt und rupft nun Enecken die Federn aus dem Köpfchen. Er hat eine kleine Platte oben auf dem Kopf. Vorher war ihr Verhalten normal.

Pennantsittich:
Guiseppe (mein Sorgenkind) zupft sich die Federspitzen am Brüstchen. Im Moment wächst wieder alles nach. Besonders schön nachgewachsen war alles, als er sich mit den Halsbandsittichen auseinandersetzen musste, da war er wohl abgelenkt. Ich versuche alles zu tun, er hat eine Partnerin und scheint eigentlich ganz zufrieden zu sein... (seufz) Ich hoffe nun auf eine Besserung nach dem Umzug...
Er kam sehr schmutzig und angeschlagen zu mir. Er putzte sich wochenlang überhaupt nicht.

Es ist wirklich nicht so einfach. Vor allem, wenn die Angewohnheit einmal da ist, ist es sicher sehr schwierig, den Vogel abzulenken. (Ich vergleiche das gerne mit Nägelkauen beim Menschen). Ich denke die Ursachen für das Rupfen sind so vielfältig wie die Psychen der einzelnen Vögel. Schlechte Angewohnheit, falsches Erlernen, Langeweile, Agresssion, Krankheit, Parasiten, Brutverhalten, Reagieren des Halters auf das Rupfen (mache ich niemals, ich spreche nur mit ihnen, wenn sie nicht rupfen)
Äste oder Beschäftigung haben bei allen Vögeln, außer Giuseppe, dem Pennantsittich, gute Erfolge geleistet. Außer den Sittichen waren alle vorher extrem belastet oder unterfordert und konnten so ein neues Verhaltensmuster erlernen.
Die Singsittiche haben sich leider ein Beispiel genommen. Die Rupf- bzw. Knabberursache beim Pennantsittich habe ich noch nicht wirklich erkannt. .

Ich mache mir über diese Problematik auch sehr oft Gedanken. Schön, sich einmal darüber austauschen zu können. Ein wirklich sehr schwieriges und komplexes Thema.

Herzliche Grüße und alles Liebe
 
Thema: Rupfende Mohrenköpfe

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