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VolkerM
Guest
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Den nachfolgenden Beitrag habe ich soeben im Forum "Wild und Hund" eingestellt. Ich hoffe, dass aus diesem Beitrag klar hervorgeht, dass eben NICHT "Die Jägerschaft" per se "Zielobjekt" der Kritik an der betreffenden Feldstudie ist. Ich (und auch die meisten anderen User/innen) haben zwar in dieser Hinsicht keinerlei Rechtfertigungsbedarf - aber ich hoffe, dass evtl. doch bestehende Missverständnisse hiermit DEUTLICH ausgeräumt sind.
Hier mein Beitrag:
Hallo Jäger,
der Umgang miteinander ist hier (gut - das gilt eigentlich nicht nur für dieses Forum) nicht gerade freundlich. Um eventuelle Missverständnisse auszuräumen: Ich habe kein fixiertes Feindbild "Jäger". Für mich gibt es auch nicht DIE JÄGER, sondern im Natur- und Artenschutz engagierte sowie weniger engagierte MENSCHEN. Ich mag (auch wenn mir das hier vermutlich nicht von allen User/innen geglaubt werden sollte) grundsätzlich keine Verallgemeinerungen. Ich möchte hier lediglich sachlich meine Sicht der Dinge äußern. Warum (auch) hier? Weil diese Studie (auch) im Zusammenhang mit den (zumindest offiziellen) Verlautbarungen Eurer Dachorganisationen steht.
Hier einige Anmerekungen zu den Bestandserhebungen:
die Bestandserhebungen bezgl. der "Rabenvögel" wurden in der Vergangenheit (und werden auch momentan) - von wenigen Ausnahmen abgesehen - durch Mitglieder der Jägerschaft vorgenommen. Diese Feststellung ist deshalb von Bedeutung, weil (vorwiegend von der Jägerschaft -bzw. den diese repräsentierenden Dachverbänden) mit Vehemenz geforderte bestandsreduzierende Maßnahmen (bzw. rechtliche Änderungen, die eine konstante Bejagung von Rabenvögeln zulassen) mit "Überpopulationen" begründet werden. Noch mal zur Verdeutlichung: Daten über Populationsgrößen und Bestandsdichten von Rabenvögeln resultieren prioritär aus von der Jägerschaft durchgeführten Zählungen.
Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie verlässlich sind diese Daten? Die Frage ist deshalb nicht unbegründet, weil z.B. eine von Knief & Borkenhagen durchgeführte Gegenüberstellung belegt, dass die von den Jägern gemeldeten Siedlungsdichteangaben (Elster, Rabenkrähe) zu den Ergebnissen von Nachkontrollen seitens des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege in Schleswig-Holstein um ca. das Doppelte differierten. Will sagen: Die Siedlungsdichte wurde von den betreffenden Jägern doppelt so hoch angegeben (Quelle: Knief, W. & P. Borkenhagen (1993): Ist eine Bestandsregulierung von Rabenkrähen und Elstern erforderlich? - Ein Untersuchungsbeispiel aus Schleswig-Holstein, Natur und Landschaft 68, S. 102-107). Geringfügige Abweichungen zweier (fast) im gleichen Zeitraum durchgeführter Zählungen wären plausibel zu erklären. Nicht jedoch solch unterschiedliche Ergebnisse.
Hierzu Wolfgang Epple: "Überall aber, wo Bestandsangaben der Jäger von wissenschaftlich geschulten Mitarbeitern oder Fachbehörden oder unabhängigen Wissenschaftlern nachkontrolliert wurden, zeigte sich, dass ohne Ausnahme im Schnitt mit zwei- bis dreifach zu hohen (oder noch höheren) Angaben seitens der Jagd gearbeitet wurde." Der Autor verweist u.a. auch auf Stichproben in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein (s. o (Quelle: Epple, W. (1997): Rabenvögel - Göttervögel - Galgenvögel, G. Braun-Verlag, Karlsruhe, S. 34).
Sollten diese (dokumentierten, nachles- und nachprüfbaren) Differenzen auf eine unzureichende Zählmethodik (mangelnde Ausbildung) zurückzuführen, gleichzeitig jedoch auf eine Zählung durch Mitglieder der Jägerschaft (aus praktischen Gründen) nicht zu verzichten sein, würde die logische Konsequenz darin bestehen, die an Zählungen beteiligten Jäger zukünftig (verpflichtend) entsprechenden Schulungen (und auch Nachkontrollen) zu unterziehen. Es ist jedenfalls nicht sinnvoll, auf der Grundlage in eklatanter Weise unstimmiger Daten Folgerungen abzuleiten und "Studien" zu betreiben, die u.a. auf solchen Bestandszählungen basieren.
Vorgenannte Zusammenhänge sind bei völlig wertfreier Betrachtung der Thematik nicht ignorierbar. Eine "Ausblendung" dieser Zusammenhänge aus dem Diskussionsverlauf wäre eine Art selbstverordneten "Wegsehens" und wesentliche Aspekte des Zustandekommens, des Verlaufes und der Einordnung einer vergleichenden Auswertung (nach Abschluss der "Feldstudie") blieben ohne Berücksichtigung.
Ich bitte darum, die vorstehenden Zeilen nicht dazu zu nutzen, die "Jägerschaft" (oder das "Jagen") als solche/s in`s Visier zu nehmen,
sondern ausschließlich die (zweifellos vorhandene) Rolle von Teilen der Jägerschaft im Rahmen dieser Studie kritisch (mit) zu hinterfragen. Danke.
Schöne Grüße
Volker
Den nachfolgenden Beitrag habe ich soeben im Forum "Wild und Hund" eingestellt. Ich hoffe, dass aus diesem Beitrag klar hervorgeht, dass eben NICHT "Die Jägerschaft" per se "Zielobjekt" der Kritik an der betreffenden Feldstudie ist. Ich (und auch die meisten anderen User/innen) haben zwar in dieser Hinsicht keinerlei Rechtfertigungsbedarf - aber ich hoffe, dass evtl. doch bestehende Missverständnisse hiermit DEUTLICH ausgeräumt sind.
Hier mein Beitrag:
Hallo Jäger,
der Umgang miteinander ist hier (gut - das gilt eigentlich nicht nur für dieses Forum) nicht gerade freundlich. Um eventuelle Missverständnisse auszuräumen: Ich habe kein fixiertes Feindbild "Jäger". Für mich gibt es auch nicht DIE JÄGER, sondern im Natur- und Artenschutz engagierte sowie weniger engagierte MENSCHEN. Ich mag (auch wenn mir das hier vermutlich nicht von allen User/innen geglaubt werden sollte) grundsätzlich keine Verallgemeinerungen. Ich möchte hier lediglich sachlich meine Sicht der Dinge äußern. Warum (auch) hier? Weil diese Studie (auch) im Zusammenhang mit den (zumindest offiziellen) Verlautbarungen Eurer Dachorganisationen steht.
Hier einige Anmerekungen zu den Bestandserhebungen:
die Bestandserhebungen bezgl. der "Rabenvögel" wurden in der Vergangenheit (und werden auch momentan) - von wenigen Ausnahmen abgesehen - durch Mitglieder der Jägerschaft vorgenommen. Diese Feststellung ist deshalb von Bedeutung, weil (vorwiegend von der Jägerschaft -bzw. den diese repräsentierenden Dachverbänden) mit Vehemenz geforderte bestandsreduzierende Maßnahmen (bzw. rechtliche Änderungen, die eine konstante Bejagung von Rabenvögeln zulassen) mit "Überpopulationen" begründet werden. Noch mal zur Verdeutlichung: Daten über Populationsgrößen und Bestandsdichten von Rabenvögeln resultieren prioritär aus von der Jägerschaft durchgeführten Zählungen.
Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie verlässlich sind diese Daten? Die Frage ist deshalb nicht unbegründet, weil z.B. eine von Knief & Borkenhagen durchgeführte Gegenüberstellung belegt, dass die von den Jägern gemeldeten Siedlungsdichteangaben (Elster, Rabenkrähe) zu den Ergebnissen von Nachkontrollen seitens des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege in Schleswig-Holstein um ca. das Doppelte differierten. Will sagen: Die Siedlungsdichte wurde von den betreffenden Jägern doppelt so hoch angegeben (Quelle: Knief, W. & P. Borkenhagen (1993): Ist eine Bestandsregulierung von Rabenkrähen und Elstern erforderlich? - Ein Untersuchungsbeispiel aus Schleswig-Holstein, Natur und Landschaft 68, S. 102-107). Geringfügige Abweichungen zweier (fast) im gleichen Zeitraum durchgeführter Zählungen wären plausibel zu erklären. Nicht jedoch solch unterschiedliche Ergebnisse.
Hierzu Wolfgang Epple: "Überall aber, wo Bestandsangaben der Jäger von wissenschaftlich geschulten Mitarbeitern oder Fachbehörden oder unabhängigen Wissenschaftlern nachkontrolliert wurden, zeigte sich, dass ohne Ausnahme im Schnitt mit zwei- bis dreifach zu hohen (oder noch höheren) Angaben seitens der Jagd gearbeitet wurde." Der Autor verweist u.a. auch auf Stichproben in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein (s. o (Quelle: Epple, W. (1997): Rabenvögel - Göttervögel - Galgenvögel, G. Braun-Verlag, Karlsruhe, S. 34).
Sollten diese (dokumentierten, nachles- und nachprüfbaren) Differenzen auf eine unzureichende Zählmethodik (mangelnde Ausbildung) zurückzuführen, gleichzeitig jedoch auf eine Zählung durch Mitglieder der Jägerschaft (aus praktischen Gründen) nicht zu verzichten sein, würde die logische Konsequenz darin bestehen, die an Zählungen beteiligten Jäger zukünftig (verpflichtend) entsprechenden Schulungen (und auch Nachkontrollen) zu unterziehen. Es ist jedenfalls nicht sinnvoll, auf der Grundlage in eklatanter Weise unstimmiger Daten Folgerungen abzuleiten und "Studien" zu betreiben, die u.a. auf solchen Bestandszählungen basieren.
Vorgenannte Zusammenhänge sind bei völlig wertfreier Betrachtung der Thematik nicht ignorierbar. Eine "Ausblendung" dieser Zusammenhänge aus dem Diskussionsverlauf wäre eine Art selbstverordneten "Wegsehens" und wesentliche Aspekte des Zustandekommens, des Verlaufes und der Einordnung einer vergleichenden Auswertung (nach Abschluss der "Feldstudie") blieben ohne Berücksichtigung.
Ich bitte darum, die vorstehenden Zeilen nicht dazu zu nutzen, die "Jägerschaft" (oder das "Jagen") als solche/s in`s Visier zu nehmen,
sondern ausschließlich die (zweifellos vorhandene) Rolle von Teilen der Jägerschaft im Rahmen dieser Studie kritisch (mit) zu hinterfragen. Danke.
Schöne Grüße
Volker