Schallisolierung

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Snoere

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Moin moin.

Wir ziehen demnächst um, und sind deshalb bereits auf Wohnungssuche. Nun wollen wir uns nicht noch einmal darauf verlassen, tolerante Nachbarn zu haben. Daher suchen wir nach guten Schallisolierungsmöglichkeiten.
In der Wohnung, in welcher wir heute waren :~ :D , sah das z.B. so aus, dass ein Raum geteilt werden soll, und die Hälfte des Raumes Voliere wird. Es ist ein Eckzimmer und hat demnach zwei Außenwände. Unten drunter ist ein Keller, darüber eine weitere Wohnung. Wir wollen es nun so machen, dass unsere obigen Nachbarn die Vögel so gut wie gar nicht hören *träum weiter* und auch wir im Zimmer nebenan mal ne Minute Ruhe haben könnten ;)
Würde es da tatsächlich reichen, die Decke und die angrenzende Zimmerwand zu isolieren? Oder müssen wir was anderes beachten, woran wir überhaupt nicht gedacht haben?
Ich habe bereits die Suchfunktion bemüht, und auch schon einige hilfreiche Tipps gefunden, aber vielleicht hat sich in den vergangenen Jahren im Bereich "Schallschutz" alles revolutionär geändert ;) und jemand hat noch andere Tipps?!

Freue mich auf konstruktive Vorschläge.

Danke,
Siggi
 
Hallo Siggi,

> Ich habe bereits die Suchfunktion bemüht, und auch schon einige hilfreiche Tipps gefunden, aber vielleicht hat sich in den vergangenen Jahren im Bereich "Schallschutz" alles revolutionär geändert ;) und jemand hat noch andere Tipps?!

Leider nur einen: ausprobieren und abwarten, was passiert. Welcher Schall (Frequenz) sich wie stark (und über welche Wege) in einem Haus bis zu den Nachbarn ausbreitet, ist leider von vielen baulichen Faktoren abhängig (die mitunter nicht mal Experten genau benennen können). Und natürlich vom subjektiven Empfinden der Mitbewohner auf der anderen Seite der Wand ;-) Ebenso mögliche / notwendige Maßnahmen zur Schalldämmung.

Viele Grüße, Stefan
 
da bring ich doch mal meine Kenntnisse aus dem Schallschutz an. :D
Häufig sind nicht die Wände das Problem, sondern die Boden-Wand-Kopplung. Will heißen die Geräusche werden zum Großteil über Träger übertragen, deshalb kann eine Isolierung auch völlig nach hinten losgehen.
Ich würde erstmal abwarten und nicht gleich "losisolieren".
 
Hallo ihr beiden.

Danke erstmal. :)

Und natürlich vom subjektiven Empfinden der Mitbewohner auf der anderen Seite der Wand ;-)
Tja, und ich möchte genau das verhindern ;) :D Sie sollen erst gar nicht in die "Bedrängnis" kommen, subjektiv entscheiden zu müssen, ob es laut ist oder nicht. Mir schwebt da eher vor, dass es "einfach" (was wohl nicht so einfach zu sein scheint) zu einer größeren "Lärm"entwicklung kommt.

Häufig sind nicht die Wände das Problem, sondern die Boden-Wand-Kopplung. Will heißen die Geräusche werden zum Großteil über Träger übertragen, deshalb kann eine Isolierung auch völlig nach hinten losgehen.
Ich würde erstmal abwarten und nicht gleich "losisolieren".
Naja, das mit dem abwarten ist so eine Sache. Wenn es doch zu laut ist, das weiß ich aus Erfahrung, dann wird auch vermindertes Geräusch (z.b. durch dann eingebrachte Dämmung) verstärkt wahrgenommen. Uns wird also nichts anderes übrig bleiben, tatsächlich "drauf loszuisolioeren".
Wie meinst du das mit "kann nach hinten los gehen"? Wenn wir die Wände isoieren, dann wird der Schall über den Boden in die Wandträger übertragen? Und weiter in die Wand, so dass die Isolierung quasi nutzlos wäre? Oder wie kann ich das verstehen? Und sowas kann man vorher net feststellen?

Grüßle,
Siggi
 
Hallo Siggi,

ich habe vor einiger Zeit mal im Fernsehen gesehen, dass sie eine Wand schallisoliert haben.
Dazu haben sie Schalldämmmatten (ähnlich denen im Tonstudio, mit den Trichtern) verwendet und vor diesen Matten dann Gipskartonwände (Leichtbauwand) errichtet.
So wird das Geräusch, dass durch die Leichtbauwand kommt, von der Schalldämmmatte geschluckt, bzw. soweit gedämpft, dass es durch die richtige Wand nicht mehr durchkommt.
 
...muss man unterscheiden zwischen Körperschall und Luftschall.

Der Körperschall kann über das, was als Boden-Wand-Kopplung genannt wurde, zum Problem werden. Nun haben selbst eine Masse Pieper keine Masse, die hierbei ins Gewicht fällt. Zum Verständnis: klopft mal mit einem Hammer auf die Rohre einer Zentralheizung, da könnt ihr Telegrafenamt spielen...

Luftschall, das ist das Problem. Da kann man so weit wie möglich eine Kapsel bauen (sagen wir mal System Sven), da man aber keine 6 geschlossenen Wände gebrauchen kann, kommt es eben doch noch ein Stück weit auf die sonstigen baulichen Gegebeheiten an (siehe Stephan S).

Man spricht ja auch in die Richtung desjenigen, der einen verstehen soll.

Ähhh, o.k.???
 
@siggi
GrauAdler hat das ganz gut erklärt, da hab ich gar nicht dran gedacht, das Vögel ja nicht stampfen. Aber wenn sie könnten, würden sie. :baetsch:
Wenn ich da an mein Kaninchen denk, das stampft auf meinen Holzfußboden, das die Gläser in der Vitrine klirren... Bloß gut, das keiner unter mir wohnt.

Beim Isoliermaterial kann ich dir nur empfehlen, dich vorher gut kundig zu machen. Ich kenn den Wert für die Schalldämmung unter "alpha", wird aber vermutlich auch anders gehandelt. Fakt ist, je wirksamer das Material, desto teurer ist meist. Wie hoch wären deine Wände, ist da Platz für eine Zwischendecke?

kleine Ausschweifung zum Thema nach hinten losgehen:
Es gibt so ein paar schöne Beispiele, die find ich einfach göttlich. Unser Schallprofessor hat uns davon erzählt: Die Bahn hat eine neue Strecke durch ein sowieso schon lärmbelastetes Gebiet gebaut. Da es an der gleichen Strecke schon eine S-Bahn gab, wäre der zulässige Maximalpegel überschritten worden. Also dachten sie sich, wir wollen nicht Schuld sein, wir bauen eine Schallschutzmauer um unsere Schiene drum. Blöd nur das direkt daneben ja halt die S-Bahn fährt, deren Geräusche nun ebenfalls wunderbar ins bewohnte Gebiet "zurückgeworfen" werden. Der Pegel ist nach dem Bau der Mauer wesentlich höher, aber was solls, die paar Millionen. :+schimpf
Ähnliches passiert selbst Profis immer wieder, besonders schwierig ist es, ein bestehendes Gebäude nachzurüsten.
 
Ich hab mal was davon gehört das Schall am besten durch Luft abgeleitet bzw. isoliert wird.

In den Tonstudions verwendet man so eine Art Schaumstoffmatten mit so Spitzen die sollen wahrscheinlich den Schall brechen vielleicht durch das feine Luftpolster.

Sonstige Einrichtungsgegenstände wie z.B. Vorhänge oder ein Teppichboden wirken sie auch positiv aus da der Schall nicht so stark reflektiert wird.

Vielleicht kann dir das bei der Einrichtung helfen.

kuckst du hier

http://www.schaumstoff.com/schallisolierung/schallisolierung.htm?Produktgruppe=27
 
Die Matten sind auch im Material sehr sehr fein porös, das erhöht die Oberfläche unwahrscheinlich, deshalb die gute Brechung. Aber wie ich schon sagte, richtig gutes Material wird teuer.

Ich durfte mal in so einen schallarmen Raum, der extra für Akkustikmessungen gebaut wurde. An allen 6 Wänden waren so 1m-lange Schaummstoffspitzen angebracht, und in der Mitte des Raumes ist ein Drahtnetz, auf dem man läuft. Die ganze Konstruktion ist an sich schon sehr beeindruckend anzugucken.
Wenn man in der einen Ecke des Raumes steht, dann versteht man jemand auf der anderen Seite kaum, das war echt irre.
Man bekommt da so ein leichtes Druckgefühl auf den Ohren, wahrscheinlich weil man aus Erfahrungswerten einen viel lauteren Ton erwartet.
Zur Entspannung hätt ich so einen Raum auch gern. :D
 
Hallo,

GrauAdler schrieb:
Luftschall, das ist das Problem.
Weisst du, ob es da 'Richtlinien' / 'Leitsätze'' gibt, anhand dere man sich beim Luftschall Vogelgeschrei orientieren kann? Was ich in meiner Wohnung von den Nachbarn höre, fällt normalerweise nicht darunter. Da rumpelt die Waschmaschine, oder die spielenden Kinder oben bringen das Haus zum erzittern ;-)

Bei den Geiern konnte ich da noch keine 'Gesetzmäßigkeiten' entdecken. Unseren Nachbarn waren z.B. 20 Agas und Sperlingspapageien völlig egal - aber über 1 Graupapagei haben sie sich beschwert. Und ich glaube ihnen auch, dass diese Beschwerde eine sachliche Grundlage hatte; die sind nämlich nicht pingelig. In unserer Wohnung konnte der Graue subjektiv gegen den Schwarm von Kleinpiepern akustisch nicht anstinken. Jenseits der Wand offenbar schon ?!?!

Viele Grüße, Stefan
 
Moin moin Leute.

Danke erstmal für die Antworten.
Mit der oben erwähnten Wohnung hat es nicht geklappt, d.h. die Anforderungen ändern sich :D Nichtsdestotrotz werden wir weiter über Schallisolierung nachdenken.

@ fisch und stbi: Ja, so in etwa ist das geplant, also irgendeine "Matte" oder sowas und davor Rigipswände. Der Link ist auch hilfreich. :)

@ GrauAdler: Jep :zustimm: alles verstanden. So hatte ich mir das auch gedacht, daher war ich verwundert, bei Vögeln etwas über Trittschall zu lesen :~ :D

@ jayleane: Ja, das ist wirklich ein gutes Beispiel mit der Bahn :~ und zeigt einmal mehr, wie unberechenbar manchmal der Schall ist.

@ Stefan: Ich vermute mal, dass der Graue in einer anderen Frequenz tönt als die anderen Vögel. Und da Dämmmaterial teilweise nur bestimmte Frequenzbereiche "hemmt" (so hab ich das zumindest gelesen), liegt die Grauen-Frequenz vielleicht außerhalb dieses Bereiches, so dass deine Nachbarn den Grauen einfach lauter hören als die anderen Vögel.
Nur so eine Idee!? :~

Grüßle,
Siggi
 
Hallo Siggi,

> @ jayleane: Ja, das ist wirklich ein gutes Beispiel mit der Bahn :~ und zeigt einmal mehr, wie unberechenbar manchmal der Schall ist.

Da hab' ich auch noch einen, aus eigener leidvoller Erfahrung: im Obergeschoss eines Hauses, in dem ich mal zur Miete wohnte, war im Schlafzimmer (aber nur da) 'in Bodennähe' ein deutliches Brummen zu hören - nicht immer, aber oft. Nach langem Rätselraten stellte sich als Verursacher die Pumpe der Heizungsanlage im Keller heraus =:-O

Das Brummen war vom Fussboden bis etwa 1 m Raumhöhe deutlich hörbar, darüber nicht. Und zwar so exakt abgegrenzt, dass man mit dem Lineal die Grenze zwischen Krach und Ruhe hätte ziehen können. Warum auch immer...

Oder hier: in 200 m Entfernung verläuft eine Bahnlinie. Kein Problem. Aber alle paar Monate gibt es einen Zug, der beim Vorbefahren das ganze Haus (4-stöckig, 12 Wohnungen) erzittern läßt :-/

> @ Stefan: Ich vermute mal, dass der Graue in einer anderen Frequenz tönt als die anderen Vögel. Und da Dämmmaterial teilweise nur bestimmte Frequenzbereiche "hemmt" (so hab ich das zumindest gelesen), liegt die Grauen-Frequenz vielleicht außerhalb dieses Bereiches, so dass deine Nachbarn den Grauen einfach lauter hören als die anderen Vögel.
Nur so eine Idee!?

Scheint logisch. Nur, wie soll man das herausfinden? Die Geräusche von Grauen versus Agas aufnehmen, Frequenzdiagramm machen, mit den Dämmeigenschaften verschiedener Baumaterialien vergleichen, und dann vor Anmietung einer Wohnung Löcher in die Wände bohren, um zu sehen, woraus die Wände bestehen ?

OK, nur eine rhethorische Frage. Ich denke einfach mal, dass soviel Voraussicht in der Praxis kaum umzusetzen ist.

Viele Grüße, Stefan
 
Stefan.S schrieb:
Scheint logisch. Nur, wie soll man das herausfinden? Die Geräusche von Grauen versus Agas aufnehmen, Frequenzdiagramm machen, mit den Dämmeigenschaften verschiedener Baumaterialien vergleichen, und dann vor Anmietung einer Wohnung Löcher in die Wände bohren, um zu sehen, woraus die Wände bestehen ?

Genau :D :~ Ne, ich denke auch, dass das schwierig durchzuführen ist. Aber - was mir schon machen wollen, jetzt bald, ist, einen Frequenzmesser auszuleihen, um mal die Frequenzbandbreite unserer Vögel herauszufinden. Und dann würden wir uns halt gezielt nach Schalldämmmatten mit diesem Frequenzbereich umsehen.
Das ist halt unser Plan. :) Ob's klappt? Keine Ahnung. :D

Grüßle,
Siggi
 
Ich kann da ein wenig Tontechnikererfahrung anbieten, habe zu meiner Zeit 2 Studios besessen und auch zum Teil fertiggestellt.

Die Tiefen Frequenzen sind am schierigstem zu dämmen (Bassgitarre oder Fusstrommel bei 120dB), die langen Tonwellen gehen durch einiges durch und da hilft eigntlich nur eine dicke une schwere Isolierung die nicht mitvibriert, zum Beispiel 15cm Backstein, 20cm Hohlraum, 15cm Backstein, und da geht eigentlich auch sonst nichts durch, ist halt aber sehr aufwendig ...

Hier in Frankreich gibt es so grosse Gipsplatten mit 10cm Rockwool beschichtet, bei euch vermutlich auch. Diese kann man "einfach" an die Wand kleben und erreicht damit gute dämfung von vom Menschen erzeugten Geräuschen, ich würde sagen bis 300Hz runter, was auch für Papageien passts, denn die scheinen die meissten Laute im Mittelfrequenzbereich zu erzeugen, erreichen aber halt auch sehr hohe Dezibelwerte. Was da auch hilft ist die Tonreflezionsquellen einzuschränken, also Kachelböden, grosse Glasflächen, einfach gestrichene Betonwand zu vermeiden ...

Die Herstelllerangaben zur Schalldämmungkapazität diverser Materialien würde ich mit grosser vorsicht geniessen, die können da drehen was das Zeug hält. Eine Wunderlösung gibt es nicht, und Dicke + Stabilität + Gewicht sind immer noch ausschlaggebend, deswegen funzt der Gips+Rockwool-Kombo auch so gut ;) Eine Schrankwand mit Büchern vollgestopft kann hier auch wahre Wunder bewirken! Bloss keine Galastüren dran haben!!

Früher wurde einem zu Korkplatten zum Verkleben geraten, die wirken aber nur wenn man sich daraus Propfen rollt und diese direkt in das Ohr klebt :~
 
Thema: Schallisolierung

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