Mir stellt sich eine ganz andere Frage.
Der berüchtigte 7-8 Tage. Haben sie die Jungen getötet? Oder sind sie verstorben und wurden dann entsorgt? Ist dir vorher aufgefallen das die Eltern das Nest bis zum 6. Tag anfliegen und füttern? Hast du sehen können ob die Jungen betteln und Futter abnehmen?
Meine Naschvögel sind auch immer um den 7 - 8 Tag gestorben, aber nicht durch die Schuld der Elterntiere.
Weiterhin muss man unterscheiden zwischen intuitiven Verhalten der Eltern (Instinkt) welches durch eine von der Evolution vorgegebene Verhaltens/Auslöse Kette abgespult wird, und erlerntem Verhalten (Wissen erworben).
Das heißt Nestbau, Paaren, Eiabglage und Brüten werden von der Evolution vorgegeben. Müssen nicht erlernt werden. Nur geübt
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Die Jungenaufzucht aber hängt von dem Schlüsselreiz der geschlüpften Jungtiere ab.
Bei jungen Paaren, die das allererste Mal Junge haben, kann man sehen wie verwirrt sie sind, wenn sie zum Nest kommen und da plötzlich was geschlüpftes drin liegt. Ich werde dieses Erlebnis niemals in meinem Leben vergessen. Der Hahn hat noch erstaunter geschaut als das Weibchen, und beide war etwas aufgeregt, verunsichert und zwitschert etwas "nervös?". Wenn die geschlüpften Jungen dann nicht den Fütterungstrieb auslöses können
Der nächste kritische Punkt war bei mir (die Blauen), meine füttern von Anfang an, aber die Jungen betteln erst richtig ab dem zweiten Tag. Das hat das Weibchen aber toleriert. Und das Futter dann jedes mal selber abgeschluckt. Ab dem zweiten Tag fing es dann an sich einzuspielen.
Auch füttern müssen diese jungen Eltern erst lernen. Wobei sich das Weibchen sehr schnell geschickter anstellte als das Männchen
Der hat zwei Bruten gebraucht, bis er den Bogen so richtig raus hatte bei diesen winzigen winzigen Jungen das Futter in den Schnabel zu bekommen. Da kann viel schief gehen. Aber auch dieses Verhalten, erlernt, vererben die Eltern nicht an ihre Jungen.
Man sollte da mal ganz genau hinschauen, warum Junge "fliegen".
Das einzige was also bei handaufgezogenen Jungtieren ein Problem werden könnte, meiner Meinung nach, ist die Partnerwahl (Prägung) und Paarung.
Alles andere läuft genetisch bedingt ab. Wenn man Junge aber zusammen aufzieht, nicht einzeln, dürfte es da auch keine Fehlprägung geben. Eltern sehen ja meistens anders aus als die Jungtiere. ich denke das die Natur da ein paar Abweichungen zulässt.
Ich glaube nicht das die Graugänse von Lorenz sich niemals wieder in ihrem Leben verpaart haben.
Also würde ich, wenn ich mindestens zwei Junge habe, die Handaufzucht versuchen. Was kann schon schiefgehen? Sie wären auf jeden Fall immer noch für die Ausstellung zu gebrauchen