Schockzustand bei ZW Henne???

Diskutiere Schockzustand bei ZW Henne??? im Forum Chinesische Zwergwachteln im Bereich Wachtel, Reb&Steinhühner, Frankoline - Hi Leute, hab lange nicht mehr reingeschaut, brauche aber mal wieder dringend Hilfe. Ich bin gestern mit meinen Zwergen beim Tierarzt gewesen...
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chris1980

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Hi Leute,

hab lange nicht mehr reingeschaut, brauche aber mal wieder dringend Hilfe.
Ich bin gestern mit meinen Zwergen beim Tierarzt gewesen - ursprünglich weil mein Hahn seit kurzem recht eigenartig klingt - und musste den beiden, da qualifizierte Vogelspezialisten ja leider ziemlich rar sind, eine einstündige Autofahrt zumuten... Beide wurden vom Tierarzt untersucht und für fit befunden - hab nur ein Aminosäurepräparat zur Erleichterung der Mauser bekommen und ein Antibiotikum für den Hahn, nur für den Fall, dass er doch was ausbrütet. Seit ich gestern Mittag um eins wieder zu Hause bin, benimmt sich meine Henne aber nun sehr eigenartig!

Sie sitzt eigentlich fast nur noch apatisch in ihrer Höhle und wenn sie dann mal herauskommt, bewegt sie sich unheimlich langsam und bleibt nach ein paar Schritten immer stehen, ihr fallen die Augen zu und sie scheint regelrecht einzuschlafen. Sie frisst und trinkt für ihre Verhältnisse auch nur noch ganz wenig und lustlos (nicht mal Vogelmiere wollte sie) und mag mit ihrem Gatten auch gar nicht mehr reden.

Die zwei sind nun schon seit zwei Wochen getrennt (können sich aber sehen und hören), da Molly ziemlich legewütig ist und auch ein paar Windeier dabei waren. Sie ist also momentan allein im Käfig und ich mache ihr ein bisschen vor, dass Winter ist (Niedrigere Temperatur, Käfig teilweise abedeckt und Futterumstellung), was auch sehr gut klappt - sie legt nur noch ungefähr ein Ei in der Woche.

Sie hat nach dem TA Besuch ein Ei gelegt, also schätze ich, dass eine Legenot wohl nicht in Frage kommt. Ich hab nach einem Telefonat mit meinem TA dann auch nochmal nacht Blut im Kot geschaut und nach einem Kloakenvorfall, beides sieht völlig normal aus. Ich habe ihr nun etwas Traubenzucker und Calzium ins Wasser gegeben, ihr noch ein bisschen Blaumohn hingelegt und das Rotlicht angemacht, aber es scheint alles nicht zu helfen. Bisher hat sie Tierarztbesuche immer gut mitgemacht - ich setze sie dafür immer in eine abgedunkelte Box.

Kann es sein, dass sie von dem Stress einen Schock hat, oder etwas ähnliches? und ist es normal, dass sie so lange braucht, sich von dem gestrigen Stress zu erholen? mir kommt das alles sehr merkwürdig vor und ich weiß mir keinen Rat mehr... würde mich riesig über ein paar Antworten oder Erfahrungsberichte freuen,

LG Chris
 
Hallo Chris,

einen Schock schließe ich komplett aus, ein bisschen Stress bringt Zwergwachteln in keine Schocksituation.
Mein Eindruck, nachdem ich das gelesen habe war erst einmal, dass die Henne unter der Einsamkeit leidet und das sie gerade wegen der mageren Ernährung abgebaut hat.
Eierlegen ist eine anstrengende Sache und wenn die Henne nicht gut konditioniert ist, drückt sich das in Schwäche aus.

In dem Fall muss sie ein Calziumpräparat und ganz wichtig ein Vitamin D³ oder zur Not ein Multivitaminpräparat bekommen. Unterstützen kann man das durch 35 C° lokale Wärme (Rotlicht oder besser Dunkelstrahler) und einen feuchten Lappen. Also man behandelt sie so wie eine Henne die an Legenot leidet. Wasser und Futter dürfen natürlich nicht fehlen. Hier kann man auch einen Teelöffel Haferflocken unters Futter mischen.

Noch ein Wort zum Antibiotikum, bitte, wenn kein Bedarf besteht, wenn der Hahn nicht irgendwelche Bakterien hat, also gesund ist, keine Antibiotika geben. Vorbeugend kann man dieses Präparat nicht anwenden, generell wird zu viel Antibiotika von vogelunkundigen Tierärzten weitergegeben.
Wenn ein Vogel wirklich mal Antibiotika braucht, muss die Art des Präparates genau bestimmt werden. Dann kann man nur noch beten, dass die Bakterien noch nicht resistent gegen Antibiotika sind.
 
Ich würde darauf Tippen das ein verschlepter Calziummangel vorliegt, das würden die Windeier vermuten lassen, hatt sie den Calciummangel nämlich schon lange, dan beginnt der Vogel das benötigte Calium für die Eier aus den Knochen zu ziehen, daduch werden diese sehr leicht und Porös und die Henne schwächelt immer mehr.
Aber auch in diesem fall ist genau das Wichtig was Susanne sagte, sie braucht Calcium und Vitamin D3, ohne das Vitamin kann sie das Calcium was du ihr giebst nicht nutzen.
Es giebt Flüssigpräperate die enthalten ebreits beides.
Wärme und feuchtigkeit sind bei kränkelden Vögeln imemr wichtig da sie ihre Körpertemperatur meist nicht mehr selber halten können.

Ich drücke ihr die Daumen das sies übersteht
Lg
nelje
 
Hallo Leute, vielen Dank erstmal für eure Antworten (und auch gleich noch ein paar Fragen)!

Also bei der Kleinen sieht es bisher unverändert aus - ich gebe ihr eine Mischung aus Nekton S, Alamin, Traubenzucker und Calzium aus der Apotheke ins Wasser, meint ihr das ist in Ordnung so?

Rotlicht hab ich natürlich auch an, da will sie aber offenbar nicht drunter sitzen. Ich weiß nun außerdem nicht, ob ich den Hahn wieder reinsetzen sollte, falls sie wirklich einsam ist, denn er ist von der besonders hektischen Sorte und ich weiß nicht, ob ihr das dann nicht zu viel wird...

Mit dem TA hab ich auch nochmal telefoniert und der war ziemlich ratlos. Er meinte ich soll ihr noch was von dem Antibiotikum geben, was ich ja noch für den Hahn hab, falls es ein Infekt ist aber das trau ich mich irgendwie nicht, da sie so schwach ist und da Susanne doch geschrieben hat, dass das keine gute Idee ist.

Außerdem hatte ich mit dem TA über eine Zwangsfütterung gesprochen... Sie frisst zwar noch, aber sehr wenig und nur den Blaumohn und das Eifutter - die mag sie am liebsten. Frischfutter nimmt sie gar nicht mehr! Wann sollte man denn eine Zwangfütterung beginnen und worauf muss man achten? Ich hab das noch nie bei Zwergwachteln gemacht und der TA meinte das sei recht heikel, da ich keine Erfahrung habe und sie sich leicht verschlucken könnte. Er meinte, falls es sein muss soll ich dann Wellensittichaufzuchtfutter in Wasser auflösen und ihr mit einer Spritze geben. Aber in welchem Mischungsverhältnis und wieviel soll dann in den Vogel rein...?

Tut mir Leid wegen der ganzen Fragerei, aber ich bin momentan echt verunsichert und hab Angst, dass es für sie böse endet, wenn ich jetzt einen Fehler mache!

LG Chris
 
Es gibt Handaufzuchtfutter, das ist ein Pulver, welches du, je nach Bedarf, zu einem mehr oder weniger flüssigen Brei anmischen kannst. Z.B. Handaufzuchtfutter-fuer-Ziervoegel-von-Quikon.html"]dieses[/URL].
 
Im Prinzip ist eine Zufütterung mit Handaufzuchtsfutter keine schlechte Idee, da hab ich auch schon so manches Wachtelchen wieder auf die Beine gebracht.
Du solltest auf jeden Fall das Gewicht kontrollieren, wenn sie täglich abnimmt, muss zugefüttert werden.
Antibiotika bitte auf keinen Fall geben. In der Apotheke gibt es eine Vitamin D³/ Kalzium Paste, die ist eigentlich für Babys und Kleinkinder bei Rachitis. Im akkuten Fall kann man es auch der Wachtelhenne geben, wobei man etwa eine Messerspitze pro Tag gibt.

Auch könnte man die Wachtel beim TA mit Kalzium spritzen lassen (Dosierung wie beim Wellensittich).
 
Hallo nochmal,

ich wollte euch nur mal bescheid sagen, dass es meiner Kleinen, soweit ich das sehen kann, heute morgen zum ersten Mal etwas besser geht!!:freude: So ganz sind wir wohl noch nicht über'n Berg, aber sie ist längst nicht mehr so apatisch, frisst wieder etwas mehr und ist zum ersten mal auch wieder zur Tür gekommen, um mich zu begrüßen...

Somit bleibt uns beiden zum Glück bis auf Weiteres die Zwangsfütterung wohl erspart ( hab mir zur Not allerdings alles dafür besorgt, damit ich schnell einschreiten kann, falls sich doch noch was ändert). Ich werd sie die nächsten Tage nun noch ein bisschen päppeln und hoffe, dass wir das Ganze dann auch endlich heil überstanden haben! Vielen Dank nochmal für die hilfreichen Tipps - da fühlt man sich gleich viel weniger allein mit dem Ganzen!

LG Chris

PS: Leider muss ich gleich aber nochmal einen neuen Thread aufmachen, da sich die Situation mit meinem Hahn (der eigentliche Grund, aus dem ich beim TA war) verschlechtert zu haben scheint. Würde mich da auch sehr über eure Meinung freuen, dazu aber an anderer Stelle mehr...
 
Hallo,

ich wollte euch an dieser Stelle nur mal die Antwort auf das rätselhafte Verhalten meiner Henne mitteilen, mit der ich gestern nun noch bei einem anderen vk TA war. Es hat sich anhand des Röntgenbildes herausgestellt, dass sie einen vergrößerten Legedarm hat, möglicherweise Probleme mit den Nieren und zusätzlich dazu ein Lungenödem! Außerdem hat ihre Knochensubstanz aufgrund des ständigen Legens inzwischen wohl auch schon abgenommen. Der Tierarzt meinte, dass dies klassische Symptome von Legehennen seien, die unumgänglich sind, egal, mit welchen Nahrungsergänzungsmitteln man zufüttert. Außerdem meinte er, dass Hennen wie meine, die augenscheinlich auf das Hochleistungslegen gezüchtet sind niemals älter, als 15 Monate werden und schlussendlich meistens an Verklebungen des Legedarms oder an Lungenödemen zugrunde gehen!!! Stimmt das tatsächlich? Ich habe sie damals aus schlechter Haltung übernommen, da ich nach dem Tod meiner vorherigen Henne, Gesellschaft für meinen Hahn brauchte und kann soviel über die Zucht und Haltung deshalb nicht sagen, außer, dass sie aus der Zucht eines älteren Herren stammt, die vom Amtstierarzt aufgelöst wurde, da die Zustände für die Tiere unhaltbar waren... Sie legt zwar, wie oben schon erwähnt inzwischen nur noch zwei bis drei Eier in der Woche, allerdings hat der Tierarzt mir empfohlen ihr Hormone zu geben, sobald es ihr besser geht, in der Hoffnung, dass sie das Legen bleiben lässt. Habt ihr damit schon irgendwelche Erfahrungen? Zudem bekommt sie weiterhin Calzium, ein pflanzliches Mittel zur Unterstützung der Nieren und ich habe für den Notfall, wenn ich das Gefühl habe, dass sie schlecht Luft bekommt, ein entwässerndes Medikament für die Lunge mitbekommen, dass ich ihr bei Bedarf geben soll.

Ich bin nun natürlich total geschockt und traurig, weil das ganze für mich wie ein unumstössliches Todesurteil klingt und ich ihr, laut dem Tierarzt nicht mal wirklich helfen kann, außer, indem ich sie auf dem Weg begleite und aufmerksam beobachte, wo die Lebensfreude aufhört und das Leiden beginnt... Im Moment sieht die Kleine wieder sehr gut aus, nun habe ich aber unheimliche Angst, weil ich nicht weiß, wie lange noch (sie ist erst ein Jahr alt - laut Tierarzt also noch drei Monate)

Also jetzt nochmal ein paar Fragen an euch, ich verstehe das nicht! Stimmt das alles tatsächlich, mit der Lebenserwartung und den Todesursachen und gibt es wirklich nichts, was ich machen kann, um es irgendwie zu verbessern? Und wenn diese Problematik bei Legehennen bekannt ist, warum um Himmels Willen züchtet man sie dann so gezielt in diese Richtung, wenn man doch weiß, dass ihnen nur ein kurzes Leben und ein qualvoller Tod bevorstehen?!

LG Chris
 
Stimmt das alles tatsächlich, mit der Lebenserwartung und den Todesursachen und gibt es wirklich nichts, was ich machen kann, um es irgendwie zu verbessern? Und wenn diese Problematik bei Legehennen bekannt ist, warum um Himmels Willen züchtet man sie dann so gezielt in diese Richtung, wenn man doch weiß, dass ihnen nur ein kurzes Leben und ein qualvoller Tod bevorstehen?!

LG Chris
Im Grund kann Dir das nicht einmal der Tierarzt genau sagen. Wann die Uhr abläuft, hängt sehr stark vom Ernährungszustand und der Kondition ab. Darum sollte man auch täglich wiegen und sich die Daten notieren. Man muss immer die Krankheit behandeln nicht die Symtome. Das Lungenödem ist nur ein Symtom, dessen Ursache erst geklärt werden muss.

Was diese Theorie über das Hochzüchten auf einer bestimmten Legeleistung angeht, da ist die Theorie weit von der Realität entfernt. Zwergwachteln werden nicht auf Eiproduktion gezüchtet. Zwergwachteln werden nach Farben gezüchtet, alles andere sind Nebeneffekte einer falschen Fütterung.

Klar sieht das Knochengerüst angegriffen aus, beim ständigen Legen wird Kalzium abgebaut, das dem Körper wieder zugeführt werden muss, sonst gibt es Langzeitschäden, nicht nur am Skelett sondern auch den inneren Organen.

Zwergwachteln haben im Vergleich zu ihrer Größe einen vergrößerten Legedarm, wenn man sich das verhältnimäßig große Ei einer ZW betrachtet, dürfte einem das klar sein.

Ein Lungenödem ist eine Wasseransammlungen in der Lunge (But / Gewebswasser) und deutet auf ein Herzleiden hin. Die Symtome sind öffensichtlich: Atemnot (aufgesperrter Schnabel) besonders unter Belastung, bei Stress (z.B. beim Saubermachen), rasselnde Atemgeräusche, Schlappheit, vermehrtes Schlafen, in die Luft schnappen, manchmal auch Unruhe. Es gibt 3 verschiedene Ursachen für Lungenödeme: Herzkrankheit (Kardiales Lungenödem), Vergiftungsbedingtes Lungenödem (Toxisches Lungenödem) und höhen- bzw. Tiefen Lungenödem bei Höhenkrankheit (Taucherkrankheit oder Höhenkoller)

Behandelt wird mit Sauerstoff! Eine Entwässerung beim Vogel, davon halte ich gar nichts, denn das Lungenödem wird nur durch ablassen des Gewebswassers entlastet. Eine Entwässerung entzeiht aber dem ganzen Gewebe Flüssigkeit (Wasser). Hier würde ich eher zu Brennesseln (entwässernd) greifen, als irgendwelche Tabletten oder Tropfen zu verabreichen.

Ein TA hatte unserem herzkranken Wachtelhahn nur noch 6 Monate gegeben, gelebt hat er aber 3x so lange.
 
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