Schwer verletzter Grünfink

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Mia

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Federfeger
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Hallo zusammen,

heute brauche ich möglichst schnell euren Rat. Ein Grünfink (? - glaub ich) ist ungebremst vor mein Küchenfenster geflogen. Nach diesem Aufprall ist er ca. 7 m tief gefallen, zum Glück auf Rasen. Er lag erst leblos da und Blut lief aus dem Schnabel. Als ich ihn in die Hand nahm, hab ich gespürt, dass er atmet. Mittlerweile kann er wieder aufrecht sitzen und er hat wohl auch getrunken, denn es klebt nicht mehr so viel Blut an seinem Schnabel

Lange Rede - kurzer Sinn: ich glaube, er erholt sich.

Meine Fragen: Soll ich ihn drinnen im Warmen (was er ja nicht gewohnt ist) oder draußen z.B. auf dem windgeschützten Balkon versorgen?

Wann kann ich ihn wieder frei lassen? Wie fit muss er dazu sein?

Kann ich ihn überhaupt jetzt im Winter freilassen, denn angeschlagen ist er auf jeden Fall? Oder lieber ein paar Wochen versorgen, bis es draußen wärmer wird?

Was gebe ich ihm zu fressen? Im Moment hat er Kanarienfutter und Kanarien-Aufzuchtfutter in einem flachen Schälchen. Er geht aber nicht dran.

Soll ich seinen Käfig so stellen, dass er unsere Kanaries sieht? oder lieber abseits, lieber hell oder lieber abdunkeln?

Ist es überhaupt ein Grünfink? Er ist so groß wie eine Blaumeise, schätze ich, jedenfalls deutlich kleiner als meine Kanaries, hat einen spitzen Schnabel (also wohl kein Körnerfresser - oder?) und ist oliv-gelb-schwarz. Also gelbliche Brust, schwarze Kappe.

Zum TA komme ich nicht, denn ich habe zur Zeit kein Auto.

Hat jemand Tips für mich?

Viele Grüße
 
Hallo

Das kommt leider immer wieder vor.

Klicke bitte auf diesen Link, dort gab es einen ähnlichen Fall:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=10620&highlight=Gehirnersch%FCtterung
und hier noch einer:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=9024&highlight=Gehirnersch%FCtterung

Vielleicht ist es eine Kohlmeise? Du kannst ja mal mit den Fotos vergleichen: http://www.vogellexikon.de/lexikon/art.php3?Art=Kohlmeise


Auf jeden Fall braucht der Kleine Ruhe, Dunkelheit (Dämmerlicht).
Oft erholen sie sich schnell wieder. Vielleicht kannst du ihn in einem abgedeckten Käfig über Nacht drinnen behalten. Wenn er wieder einigermaßen munter ist, würde ich ihn frei lassen, er ist ja ein Wildvogel und hat drinnen panische Angst.
Gute Besserung für das kleine Vögelchen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mia!
Der arme Kleine hat sicher eine dolle Gehirnerschütterung.
Ich würde ihn nicht zu warm halten da er ja es nicht gewohnt ist aber auch nicht nach draußen stellen.
So um 15 Grad herum.
Wie schon geschrieben sollte er es sehr ruhig und abgedunkelt haben.
Bei Gehirnerschütterungen hilft blaues Licht im Wechsel mit Gelb sehr gut.
Da es ja ein Wildvogel ist wird er sicher wenn überhaupt nur wenig fressen.
Aber wenn er in dieser Jahreszeit bei uns ist frießt er sicher Körner.
Ich würde auch sagen das du ihn so ehest wie möglich wieder raus läßt.
Vorausgesetzt er kann fliegen.
Wünsche ihm gute Besserung.
Viele Grüße Sandra
 
Das könnte mehr sein.

Bei Blutungen kann es ein Schädelbasisbruch sein.
Sei deshalb auch darauf gefaßt, daß er es eventuell nicht schafft.
Versuche, ihm als Futter mal normales Getreide anzubieten. Das kennt er. Auch geschälte Sonnenblumenkerne sind gut.
Es ist übrigens eine Finkenart. Frag mich nur nicht, wie die heißen, es sind jedenfalls Zugvögel, die bei uns überwintern.
Du kannst ihn ruhig drinnen behalten. Aber so, daß er von der Umgebung recht wenig sieht, um ihm die Angst etwas zu lindern.
 
Danke für die schnellen Antworten

Also, es ist ein Grünfink lt. Bestimmungsbuch.
Er kriegte heut Nachmittag seinen Schnabel nicht mehr auf von dem getrockneten Blut. Das ist jetzt ab mittels Wattestäbchen und warmem Wasser. Er war so beduselt, dass er das kaum mitgekriegt hat. Danach irgendwann muss er getrunken haben.

Mittlerweile ist er auf die untere Stange gehüpft, sitzt da aber ziemlich apathisch. Wenn er die Kanaries hört, dreht er schonmal das Köpfchen in die Richtung.

Eure Ratschläge habe ich soweit befolgt, nur die 15 Grad krieg ich nicht hin. Die gibt's nur im Treppenhaus und da laufen Katzen rum.

Morgen fährt mich eine Nachbarin mit dem Kleinen zum TA. Vielleicht hat der noch was in petto.

Danke nochmal
und tschüssi
 
Original geschrieben von Mia


Ist es überhaupt ein Grünfink? Er ist so groß wie eine Blaumeise, schätze ich, jedenfalls deutlich kleiner als meine Kanaries, hat einen spitzen Schnabel (also wohl kein Körnerfresser - oder?) und ist oliv-gelb-schwarz. Also gelbliche Brust, schwarze Kappe.


Hallo Mia!

Es ist kein Grünfink! Es handelt sich um einen Erlenzeisig, wie Du beschrieben hast. Siehe hier einen Bild:
 

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Nochmals!

Hallo Mia!

Wenn der Vogel sich gut erholt hat und putzmunter ist, kannst Du ihn freilassen. Bevor läßt Du ihn für ein paar Tage auszuruhen. Er darf gegenüber den Käfig mit Kanarien setzen, die beide ja verwandt sind. Gute Besserung!
 
...

Hi,

Du mußt unbedingt erzählen, wie es dem Vogel geht ... ich hatte auch einige Tage eine Grasmücke, die gegen eine Scheibe geflogen ist .. leider hat sie es nicht geschaft :(

Aber ich hoffe, dein "Erlenzeisig" kommt duch.

Frisst er?

VIEL GLÜCK

Liebe Grüße,
Gerfila
 
Überlebt !!!

:D :D :D

Hallo zusammen!

Danke für Eure Anleitung - es hat geklappt!!

Es stimmt: der Grünfink war bei näherer Betrachtung eindeutig ein Zeisig. Es ging ihm heute (Sonntag) Mittag so gut, dass ich ihn vorhin frei gelassen habe.

Samstag Vormittag war er noch ein wenig benebelt, hat sich nicht sehr viel bewegt, aber immer mal getrunken und auch gefressen. Auch wenn jemand näherkam, blieb er meist sitzen. Ab Mittag wurde er immer munterer und der Appetit wurde auch immer größer. Dabei war er nicht wählerisch. Er mochte Kanarienfutter, Kanarienaufzuchtfutter, Apfel, Gurke, Meisenknödel, Beofutter, Fischfutter (getrocknete Tubifex, Daphnien + Mückenlarven) und Blattläuse (ein Zweig von einem Margaritenbäumchen, das ich versuche zu überwintern, war voll davon).

Am Nachmittag schien er völlig fit zu sein. Das heißt auch, dass er jetzt ziemlich panisch reagierte, wenn sich jemand näherte. Also haben wir ihn in Ruhe gelassen. War er alleine, hat er gefuttert wie ein Vielfraß.

Heute Vormittag hat er nur noch versucht, raus zu kommen, immer und immer wieder. Durch's Gitter, durch's klare Plexiglas, er hat nicht mehr gefressen und hatte keine Ruhe mehr. Ich habe ihn dann auf den Balkon gestellt. Da war er etwas ruhiger, aber nicht viel. Wenigstens hat er etwas gefressen.

Gegen 15.30 Uhr ist sein Schwarm im Garten aufgetaucht. Die Kontaktrufe hin und her waren deutlich zu hören. Ein Kollege ist sogar bis auf den Balkon gekommen. Das schien mir der richtige Zeitpunkt zum Freilassen, denn der Zeisigschwarm ist nur alle paar Tage mal da, manchmal sehe ich sie auch eine Woche nicht.

Unser Patient ist sofort im Schwarm verschwunden. Wir haben sie noch eine Weile in unserem Garten beobachten können, jetzt sind sie in den Nachbargarten weitergezogen.

Ich bin sicher, der Kleine schafft es.

Ganz viele Grüße an alle, die geantwortet haben
und

D A N K E !!!!
 
SUUUUPER was für eine schöne geschichte :)

der zeisig hat sich bestimmt extra eure scheibe ausgesucht weil er wuste das er es bei euch gut hat :)..und das der schwar wieder zurück kam ist echt toll ..
 
Hallo Mia,

Applaus, Applaus!
Toll gemacht, so etwas hört bzw. liest man gerne. Und das er wieder in seinen Schwarm zurück konnte! Wenn Du ihn nicht bemerkt, gefunden und in Obhut genommen hättest, würde der Piepmatz bestimmt nicht mehr leben.

Nochmals: Prima.
 
Thema: Schwer verletzter Grünfink

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