N
nicolaus
Guest
Guten Morgen, Ihr Lieben
unserem Mohr Mücke ist gestern etwas ganz Schlimmes passiert. Wahrscheinlich wird er jetzt für den Rest seines Lebens ein "Pflegefall" bleiben.
Von Anfang an:
Wir saßen gestern morgen beim Frühstück, Mücke vergewaltigte wieder seine Glocke. Auf einmal ein letztes lautes Scheppern der Glocke, dann ein durch- und durchgehendes Geschrei von Mücke! Ich langsam an den Käfig (noch mit dem Gedanken: er schimpft, weil sein Spielzeug weg ist). Dann Entsetzen/Panik pur; ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll...
Die Glocke liegt am Boden und Mücke hängt (so sieht es auf den ersten Blick aus) mit einer Hautfalte über dem Auge im Verschluss!!! Fragt mich nicht, wie so etwas passiert. Und er schrie und schrie und schrie ...
Mein Mann kam dann auch sofort alamiert angerannt und nun standen wir da. Ich versuchte die Hand unter die zappelnden Füßchen von Mücke zu schieben, während Klaus sich vorsichtig daran machte, irgendwie diesen verdammten verfluchten Verschluss zu öffnen. Mücke war so voller Panik, dass er sich unter schmerzerfülltem Schreien von dem Haken los riss.
Nun saß der kleine Kerl zitternd und noch immer kreischend auf dem Boden. Sein Auge und der Augenring war voller Blut.
Während mein Mann versucht, erste Hilfe zu leisten, stürze ich ans Telefon, um den Züchter anzurufen (wegen weiterem Vorgehen - alte Problematik: Wo ist der vogelkundige Tierarzt in der Nähe bei einem absoluten Notfall ?!).
Der Züchter leistet telefonisch Beistand und erklärt uns Schritt für Schritt die erste Hilfemaßnahmen (wir waren in Panik, alles was Frau Dühr in ihrem Buch Notfallhilfe für Papageien und Sittiche beschreibt ist vergessen - der Züchter ist einmalig hilfsbereit).
Nach der ersten Hilfe sitzt Mücke unter Schock völlig apathisch im Käfig. Ich wieder ans Telefon und versuche Frau Dühr zu erreichen (Landau ist ca. eine Stunde von uns entfernt).
Während dem Wählen fällt mir ein, dass wir in Alzey noch die Tierklinik haben und frage nun dort als erstes nach, ob die sich auch mit Papageien etwas auskennen, um wenigstens unsere Erste-Hilfe-Maßnahmen überprüfen können. Die Antwort des netten, jungen Tierarztes lautet: JEIN. Er kennt sich hobbymäßig sehr gut mit Nymphies aus und würde sich gerne unseren Mücke ankucken, damit auf der Fahrt nach Landau auch ja nichts passiert. Wir also ins Auto, Richtung Alzey.
Dr. Schroff ist ein sehr junger TA, der uns als erstes darüber aufklärt, dass die Gefahr bei Vögeln immer sehr hoch ist, dass sie einen Herzstillstand erleiden, wenn eine fremde Person versucht, sie zu greifen!
Ich entgegnete: Mücke ist der liebste und verschmuste Vogel, den ich kenne; eine Handaufzucht. Der TA atmet auf und erklärt: Das erleichtert natürlich die Behandlung. Ich hole daraufhin Mücke aus dem Käfig und er nimmt ihn in die Hand, um sich das Auge anzusehen.
Mücke muss sofort operiert werden ...
Mücke hat sich einen Teil des oberen Lides weggerissen und das dritte (!) Lid muss völlig entfernt werden, da es als langer Faden über dem Auge hängt.
Nach der OP bekommen wir Augentropfen (Isopto-Max) mit, die wir Mücke diese Woche 4 - 6 x am Tag ins Auge tropfen müssen. Wir werden auch darüber aufgeklärt, dass das 3. Lid die Aufgabe hat, das Auge feucht zu halten.
Treten bis Ende der Woche keine Entzündungen oder andere Probleme auf, sollen wir Freitag wieder vorbeikommen, damit sich der TA Mücke ankucken kann. Dann werden wir auch erst erfahren, ob unser Mohr ein lebenslanger "Pflegefall" bleibt. Die Gefahr ist momentan sehr groß, dass das Auge durch das fehlende 3. Lid austrocknet. Wir könnten zwar versuchen, durch tägliche Augentropfen das Auge feucht zu halten, doch wäre diese Behandlung lebenslang notwendig und die Gefahr des Austrocknens trotzdem noch sehr hoch!!!
Ich weiß ja auch nicht, bin ich so dumm und ungebildet? Lese ich die falschen Bücher? Wer kann mir und meinem Mohr helfen??? Bitte Bitte ...
Mein Mann und ich haben den ganzen Nachmittag damit verbracht, alle Bücher und Zeitschriften noch einmal durchzublättern. Wir haben aber nichts darüber gefunden, dass Vögel über ein drittes Augenlid verfügen!
Kennt sich jemand von Euch aus? Wer hat vielleicht auch solche Erfahrungen (bei Augenverletzungen) gemacht?
Apropos Erfahrungen: Viele werden vielleicht jetzt aufstöhnen: Wir sind nun wirklich unheimlich froh, dass wir Handaufzuchten pflegen. Mücke läßt alle bisher erfolgten Behandlungen geduldig über sich ergehen. Wir konnten ihn vorher schon in der Hand auf den Rücken legen, was das Verabreichen der Augentropfen derzeit enorm erleichtert!!! Klar ist auch, dass es jedesmal eine Schmuseeinheit dafür gibt und er mit allerhand Leckereien verwöhnt wird.
Was wir auch feststellen konnten, war: Unsere Biene, der zweite Mohr, kümmert sich sehr liebevoll um ihren Freund. Sie reinigte z.B. ganz vorsichtig die Feder um die Wunde und drängt sich ununterbrochen an ihn, sucht ständig Körperkontakt!
Alles Spielzeug wurde zwischenzeitlich aus dem Käfig genommen, um es ganz genau unter die Lupe zu nehmen! Aber wer konnte so etwas ahnen??? Was wäre passiert, wenn es z.B. tagsüber passiert wäre, wenn also keiner von uns zuhause gewesen wäre???
Wie gesagt, ich wäre jedem dankbar, der sich zu Wort meldet! Was hat es nun genau mit dem 3. Lid auf sich??? Welches Buch könnt ihr uns empfehlen? Bis Freitag ist noch so lange hin ...
unserem Mohr Mücke ist gestern etwas ganz Schlimmes passiert. Wahrscheinlich wird er jetzt für den Rest seines Lebens ein "Pflegefall" bleiben.
Von Anfang an:
Wir saßen gestern morgen beim Frühstück, Mücke vergewaltigte wieder seine Glocke. Auf einmal ein letztes lautes Scheppern der Glocke, dann ein durch- und durchgehendes Geschrei von Mücke! Ich langsam an den Käfig (noch mit dem Gedanken: er schimpft, weil sein Spielzeug weg ist). Dann Entsetzen/Panik pur; ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll...
Die Glocke liegt am Boden und Mücke hängt (so sieht es auf den ersten Blick aus) mit einer Hautfalte über dem Auge im Verschluss!!! Fragt mich nicht, wie so etwas passiert. Und er schrie und schrie und schrie ...
Mein Mann kam dann auch sofort alamiert angerannt und nun standen wir da. Ich versuchte die Hand unter die zappelnden Füßchen von Mücke zu schieben, während Klaus sich vorsichtig daran machte, irgendwie diesen verdammten verfluchten Verschluss zu öffnen. Mücke war so voller Panik, dass er sich unter schmerzerfülltem Schreien von dem Haken los riss.
Nun saß der kleine Kerl zitternd und noch immer kreischend auf dem Boden. Sein Auge und der Augenring war voller Blut.
Während mein Mann versucht, erste Hilfe zu leisten, stürze ich ans Telefon, um den Züchter anzurufen (wegen weiterem Vorgehen - alte Problematik: Wo ist der vogelkundige Tierarzt in der Nähe bei einem absoluten Notfall ?!).
Der Züchter leistet telefonisch Beistand und erklärt uns Schritt für Schritt die erste Hilfemaßnahmen (wir waren in Panik, alles was Frau Dühr in ihrem Buch Notfallhilfe für Papageien und Sittiche beschreibt ist vergessen - der Züchter ist einmalig hilfsbereit).
Nach der ersten Hilfe sitzt Mücke unter Schock völlig apathisch im Käfig. Ich wieder ans Telefon und versuche Frau Dühr zu erreichen (Landau ist ca. eine Stunde von uns entfernt).
Während dem Wählen fällt mir ein, dass wir in Alzey noch die Tierklinik haben und frage nun dort als erstes nach, ob die sich auch mit Papageien etwas auskennen, um wenigstens unsere Erste-Hilfe-Maßnahmen überprüfen können. Die Antwort des netten, jungen Tierarztes lautet: JEIN. Er kennt sich hobbymäßig sehr gut mit Nymphies aus und würde sich gerne unseren Mücke ankucken, damit auf der Fahrt nach Landau auch ja nichts passiert. Wir also ins Auto, Richtung Alzey.
Dr. Schroff ist ein sehr junger TA, der uns als erstes darüber aufklärt, dass die Gefahr bei Vögeln immer sehr hoch ist, dass sie einen Herzstillstand erleiden, wenn eine fremde Person versucht, sie zu greifen!
Ich entgegnete: Mücke ist der liebste und verschmuste Vogel, den ich kenne; eine Handaufzucht. Der TA atmet auf und erklärt: Das erleichtert natürlich die Behandlung. Ich hole daraufhin Mücke aus dem Käfig und er nimmt ihn in die Hand, um sich das Auge anzusehen.
Mücke muss sofort operiert werden ...
Mücke hat sich einen Teil des oberen Lides weggerissen und das dritte (!) Lid muss völlig entfernt werden, da es als langer Faden über dem Auge hängt.
Nach der OP bekommen wir Augentropfen (Isopto-Max) mit, die wir Mücke diese Woche 4 - 6 x am Tag ins Auge tropfen müssen. Wir werden auch darüber aufgeklärt, dass das 3. Lid die Aufgabe hat, das Auge feucht zu halten.
Treten bis Ende der Woche keine Entzündungen oder andere Probleme auf, sollen wir Freitag wieder vorbeikommen, damit sich der TA Mücke ankucken kann. Dann werden wir auch erst erfahren, ob unser Mohr ein lebenslanger "Pflegefall" bleibt. Die Gefahr ist momentan sehr groß, dass das Auge durch das fehlende 3. Lid austrocknet. Wir könnten zwar versuchen, durch tägliche Augentropfen das Auge feucht zu halten, doch wäre diese Behandlung lebenslang notwendig und die Gefahr des Austrocknens trotzdem noch sehr hoch!!!
Ich weiß ja auch nicht, bin ich so dumm und ungebildet? Lese ich die falschen Bücher? Wer kann mir und meinem Mohr helfen??? Bitte Bitte ...
Mein Mann und ich haben den ganzen Nachmittag damit verbracht, alle Bücher und Zeitschriften noch einmal durchzublättern. Wir haben aber nichts darüber gefunden, dass Vögel über ein drittes Augenlid verfügen!
Kennt sich jemand von Euch aus? Wer hat vielleicht auch solche Erfahrungen (bei Augenverletzungen) gemacht?
Apropos Erfahrungen: Viele werden vielleicht jetzt aufstöhnen: Wir sind nun wirklich unheimlich froh, dass wir Handaufzuchten pflegen. Mücke läßt alle bisher erfolgten Behandlungen geduldig über sich ergehen. Wir konnten ihn vorher schon in der Hand auf den Rücken legen, was das Verabreichen der Augentropfen derzeit enorm erleichtert!!! Klar ist auch, dass es jedesmal eine Schmuseeinheit dafür gibt und er mit allerhand Leckereien verwöhnt wird.
Was wir auch feststellen konnten, war: Unsere Biene, der zweite Mohr, kümmert sich sehr liebevoll um ihren Freund. Sie reinigte z.B. ganz vorsichtig die Feder um die Wunde und drängt sich ununterbrochen an ihn, sucht ständig Körperkontakt!
Alles Spielzeug wurde zwischenzeitlich aus dem Käfig genommen, um es ganz genau unter die Lupe zu nehmen! Aber wer konnte so etwas ahnen??? Was wäre passiert, wenn es z.B. tagsüber passiert wäre, wenn also keiner von uns zuhause gewesen wäre???
Wie gesagt, ich wäre jedem dankbar, der sich zu Wort meldet! Was hat es nun genau mit dem 3. Lid auf sich??? Welches Buch könnt ihr uns empfehlen? Bis Freitag ist noch so lange hin ...