Schwermetalle?

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jiin

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Mein Welli Charly hatte seit einiger Zeit eine Art Anfälle bei denen es aussah, als ob er Angst hätte und vor etwas flüchtete. Es war aber nicht ersichtlich, woher dies kam. An einem Sonntag im Oktober hatte er dann einen ganz schweren Anfall, bei dem er zuckte und sich über eine Stunde nicht wirklich erholte. Am nächsten Tag fing er bei sonst normalem Aussehen an, mit dem Kopf zur Seite zu zucken. Die Tierärztin tippte auf eine Schwermetallvergiftung (nein, garantiert kein Blei oder anderes offensichtliches) und gab mir CA-EDTA. Nach einer Woche ging es ihm deutlich besser und er war danach trotz seiner über elf Jahre wieder munter wie ein ganz junger Welli. Ich habe alles, womit er in Berührung kam überprüft und ggf. ausgetauscht. So zum Beispiel seinen Käfig, die Schalen oder einen Lampe, auf der er gerne saß und der ich die Schuld gab.

Vor zwei Wochen habe ich nachts ein Flattern gehört und ihn dann vom Boden wieder auf seinen Schlafplatz gesetzt, da er wohl das Gleichgewicht verloren hatte. Am nächsten Morgen sah er unheimlich müde aus und schlief viel, wobei er den Kopf nicht ganz ins Gefieder steckte, sondern nur etwas auf die Seite nahm. Als es am nächsten Tag nicht besser war und er sogar nichts mehr fraß bin ich wieder zur Tierärztin die trotz gründlicher Untersuchung nichts finden konnte, das auf eine andere Erkrankung hindeutete. Er wog auch nur noch ca. 36 Gramm obwohl er als Standard vorher ungefähr 20 Gramm mehr gewogen hatte. Sie meinte aber, er wäre untypischerweise nicht abgemagert. Sie bemerkte aber einen leichten Rechtsdrall und Gleichgewichtsstörungen, was mir auch schon aufgefallen war. Außerdem war er viel zu ruhig. Als Behandlung gab sie eine Vitamin B-Spritze und noch mal CA-EDTA obwohl ich ja alles überprüft hatte.
Als ich am übernächsten Tag wie abgesprochen noch einmal da war, ging es ihm besser. Er fraß wieder, war munterer und konnte sich auch wieder besser auf der Stange halten. Sie gab ihm nochmal eine Vitamin B-Spritze und ich sollte das Medikament weiter geben. Das war am Donnerstag und die nächsten Tage sah er eigentlich wieder gut, nur etwas schwach aus. Am Sonntag sah er nach dem Aufwachen richtig schlimm aus. Er saß zusammengesunken auf dem Finger und fühlte sich sichtlich unwohl. Plötzlich fing er an, für einige am ganzen Körper zu zittern. Dies wiederholte sich jedoch nicht. Den ganzen Tag über war es ein auf und ab und ich dachte oft, daß er es nicht schaffen würde. Am Nachmittag fing er dann an, sich oft am Kopf zu kratzen. In der Nacht wurde es schlimmer und er wurde immer schwächer, kratzte sich aber dauernd weiter. Es war so schlimm, ihn so zu sehen und nichts tun zu können. Am Montag um 7.30h ist er dann in meiner Hand gestorben. Zum Glück hat er aber wohl keine Schmerzen gehabt. Das ist jetzt eine Woche her, aber mir geht es immer noch richtig schlecht. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich nicht doch etwas hätte tun können und ob die Diagnose vielleicht falsch war. Mein Freund und ich vermuten, daß es eventuell doch ein Tumor war. Uns hat beide irritiert, daß er sich dauernd am Kopf gekratzt hat, denn das habe ich vorher noch bei keinem meiner Wellis gesehen. Kann mir jemand etwas zu diesem Verhalten und dem Ganzen sagen?
Jetzt ist es hier so ruhig ohne ihn und das einzige was mir geblieben ist, sind viele Fotos, kleine Videos und die Erinnerung an elfeinhalb wunderschöne Jahre mit ihm.

Viele Grüße,

jiin
 
Hallo jiin

Was soll man dazu sagen?
Ob es eine Schwermetallvergiftung war kann ich schlecht beurteilen. Auch Zink ist ein Schwermetall und wird oftmals bei Volieren eingesetzt. Es gibt auch Glanzverzinkung die wie Chrom ausschaut aber gefährlicher ist. Hier kann man ohne die Umstände zu kennen also nichts sagen.
EDTA gegen eine Vergiftung war richtig.
Auch Vitamin B12 wegen der nervlichen Ausfallerscheinungen war richtig.
Bleiben nur zwei Schlüsse. Entweder war es eine derart schwere Vergiftung daß die Behandlung es nicht mehr richten konnte.
Oder es war eine "Fehldiagnose" die nach bestem Wissen gestellt wurde, jedoch den tatsächlichen Grund nicht erfaßte.
Möglich wäre auch eine bakterielle oder virale Infektion des Nervensystems, vornehmlich des Gehirns.
Was es war wird wohl im Dunkeln bleiben. Jedoch hat die Tierärztin getan was sie konnte, mehr kann man nicht verlangen.
Tut mir leid für Dich, solche Sachen passieren und keiner kann was daran ändern. Kein Mediziner ist ein Herrgott und ich möchte nicht wissen wie oft so was vorkommt, in der Tier- wie in der Humanmedizin.
Behalte Deinen Welli in guter Erinnerung.
 
Hallo Alfred,

danke für die netten Worte.
Ich weiß, daß man es im Nachhinein nicht mehr klären kann und das die Tierärztin wirklich alles getan hat (sie war wirklich klasse) aber ich mache mir natürlich Gedanken, daß ich irgendwas übersehen oder gelassen habe, was ihm noch geholfen hätte. Außerdem musste ich mir die ganze Geschichte, die mich sehr mitgenommen hat, einfach von der Seele schreiben. Leider haben nicht alle Mitmenschen soviel Verständnis wie hier im Forum.

Durch vieles Stöbern im Forum und im Internet bin ich darauf gekommen, daß es vieleicht ein Leberproblem gewesen sein kann. Soweit ich das gelesen habe können die Anfälle, die Gewichtsabnahme, die lange Mauser mit teilweise schlechten Federn und das Jucken darauf hindeuten. An der Prognose hätte das nichts geändert, das ist mir schon klar. Würde das in Frage kommen und was kann man vorbeugend für künftige Wellis dagegen machen? Hat vieleicht jemand damit schon einmal Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße,

jiin
 
Thema: Schwermetalle?

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