Seidenhühner krank?

Diskutiere Seidenhühner krank? im Forum Hühner + Zwerghühner im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hi ich habe ZwergSeidenhühner ungefair 20Stück. Davon natürlich auch küken. So jetzt meine Frage da sind vereinzelt Kücken bei die krank...
K

KanarienHomer

Guest
Hi ich habe ZwergSeidenhühner ungefair 20Stück.

Davon natürlich auch küken.
So jetzt meine Frage da sind vereinzelt Kücken bei die krank werden hab ich noch nie gesehen sowas.

Ich hätte fast gesagt die werden schleichend gelämt. Das fängt an das die erst nicht mehr gerade aus laufen können irgendwann kann der Kopf nicht mehr oben gehalten werden und dann können sie bald garnicht mehr laufen. Hatte jetzt schon 5 Stück aber alle haben das erst so in der 6 Woche bekommen.

Durchfall haben die auch nicht und sind auch genau so ´´dick´´ wie die andern fressen auch ganz normal. Entwurmt hab ich auch schon aber das bringt nix trotzdem noch welche bei.

Inzucht kann ich ausschliesen und Zugluft auch.

Wäre dankbar für antworten.

MFG Homer
 
Hallo, also ich würde spontan auf Mareksche Lähme schließen. Hast du sie gegen diese heimtückische Krankheit geimpft? MFG MR.Wyandott.
 
Dies ist ein aktueller Bericht von Manfred Gitz, Zuchtwart des Sondervereins Antwerpener Bartzwerge.

Marek´sche Krankheit
Empfehlungen für eine erfolgreiche Kükenaufzucht
von Manfred Gitz


In den letzten Zuchtjahren haben viele Geflügelzüchter über hohe Verluste in der Nachzucht geklagt. Einige verloren sogar alle Jungtiere. Auslöser war das Marekvi-rus.
Das Marekvirus ist so verbreitet, dass es fast auf jeder Hühnerfeder nachzuweisen ist. Auch ist es in der Stalleinstreu und im Stallstaub sehr lange Zeit überlebensfähig. Durch die Stallpflicht musste unser Geflügel überwiegend in geschlossenen Ställen eingesperrt werden, dadurch entstand eine höhere Staubentwicklung.

Viele Züchter ziehen ihre Jungtiere meistens in denselben Ställen auf, in denen vor-her die Zuchtstämme waren. Trotz Reinigung bleibt immer Reststaub vorhanden oder wird von den Nebenställen hereingetragen und so unterliegen die Küken einem sehr hohen Infektionsdruck.
Das Hauptproblem in jüngster Zeit – und für viele Züchter unverständlich – ist, dass trotz Marekimpfung und obwohl die Küken nach demselben System geimpft wurden wie alle Jahre vorher - viele Verluste auftraten.
Hierfür gibt es meiner Meinung nach folgende verschiedene Gründe:
Die Impfung wurde nicht sorgfältig genug durchgeführt!
Entweder war der Impfstoff zu alt oder er wurde nicht „richtig“ gelagert. Es kann aber auch der Zeitraum der Impfung zu lange gedauert haben. Der Impfstoff muss nach „Zubereitung“ innerhalb zwei Stunden verbraucht werden, um einen optimalen Impf-schutz zu gewähren. Auch führen vereinzelt Züchter die Impfung selbst durch. Wenn sie dann nur einen Teil des Impfstoffs verbraucht haben, wird dieses eingefroren und beim nächsten Schlupf wieder aufgetaut und nochmals verwandt - dieses ist absolut falsch (tödlich). Den „angemischten“ Marekimpfstoff kann man nicht einfrieren! Er muss nach der „Verdünnung“ sofort verbraucht werden und ist nur maximal zwei Stunden haltbar.
Ist ein korrekter Impfablauf nicht garantiert, so ist es meiner Meinung nach dann sinn-voller, seine Küken gar nicht zu impfen!

Seit einigen Jahren wird in der Wirtschaftsgeflügelzucht mit einem verbesserten Ma-rek´schen Krankheit-Lebendimpfstoff geimpft. Die Impfstoffampullen (Handelsform 1000 oder 2000 Dosen) werden in Flüssigstickstoff gelagert und transportiert. Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden, da sonst die Wirksamkeit des Impfstoffs nicht garantiert werden kann!
Nach dem Herausnehmen des Impfstoffs aus der Flüssigstickstofflagerung ist dieser sofort aufzutauen (innerhalb von 1 Minute) und der Ampulleninhalt in das Verdün-nungsmittel zu geben. Dieser aktivierte Marek´sche Krankheitslebendimpfstoff ist dann innerhalb von zwei Stunden nach Möglichkeit bei + 2°C bis 8°C zu verarbeiten, dann ist ein höchstmöglicher Schutz gegen den Ausbruch der Marek´schen Krankheit gegeben.
Bisher wurde überwiegend von uns Rassegeflügelzüchtern die Marekimpfung nach dem Schlupf nur mit einem „normalen“ Marekimpfstoff durchgeführt – d. h.: ein Impf-stoff, der „nur normal“ gelagert und transportiert wurde und nicht mit dem Marekimpf-stoff der wie vor beschrieben unter Flüssigstickstoff gelagert und transportiert wird. Bei diesem „normalen“ Marekimpfstoff hat sich gerade in den letzten Jahren gezeigt, dass dieser keinen ausreichenden Schutz mehr bietet. Trotz der einfachen Impfung erkrankten und starben die Jungtiere im Alter von 5 Wochen bis zu 1 Jahr. Überwie-gen brach die Marek´sche Krankheit in ihrer tumorösen Form aus und weniger als klassische Nervenform (Lähmungen). Bei der tumorösen Form werden sämtliche Or-gane befallen, wie Herzmuskel, Vormagen, Kropf, Leber, Eierstock, Hoden usw. Es kann bei dieser Form ebenfalls zu Lähmungen kommen, dieses muss aber nicht sein.
Der Züchter glaubt in Anfangsstadien meistens, dass es sich um eine Kokzidiose Erkrankung handelt, weil die Küken mit gestreubtem Gefieder, eingezogenen Köpfen und blassen Kämmen da sitzen. Die Symptome zeigen sich im jungen Kükenalter innerhalb von 2 Tagen und führen meistens in 1 – 2 Wochen zum Tode.

Zusammenfassend aus meinen vorangegangenen Ausführungen ist folgender Schluss zu ziehen:
Um seine Jungtiere vor der Marek´schen Krankheit zu schützen, ist es unbedingt er-forderlich, seine Eintagsküken mit dem Marek´schen Krankheit-Lebendimpfstoff der im Flüssigstickstoff gelagert ist, zu impfen.
Sollte dieses nicht möglich sein – aus welchen Gründen auch immer – und man hat nur die Möglichkeit, mit dem normalen Impfstoff zu impfen oder gar keine Marekimp-fung vorzunehmen – so sollte man seine Nachzucht vollkommen separat vom Alttier-bestand aufziehen. Diese beginnt schon mit dem Standort der Brutmaschine und ei-ner gründlichen Desinfektion der Hühnerställe. Der Kontakt bzw. Stallstaubvermi-schung sollte die ersten 10 bis 12 Wochen – zwischen Alt- und Jungtieren – unbe-dingt vermieden werden. Danach ist die Ansteckung mit dem Marekvirus relativ ge-ring, weil sich der Impfschutz dann gefestigt hat.
Als neue Erkenntnis hat sich in den letzten 2-3 Jahren aber auch herausgestellt, dass wenn die gegen Marek geimpften Küken in den ersten 10 Lebenswochen eine Infektion durchlaufen, also z.B. an Kokzidiose erkranken – dieses ist auch möglich obwohl eine Impfung zwischen dem 7-11 Tag durchgeführt wurde – der Marekimpf-stoff seinen Schutz und schwer aufbauen kann.
Des Weiteren kommt es häufig zu einem Befall des Kükenbestandes mit dem Erre-ger der Schwarzkopfkrankheit (Histomonas meleagridis). Diese schwere Infektion führt zu einer Fehlfunktion im Immunsystem und setzt so die Marekimpfung außer Kraft. Wenn die Küken die Schwarzkopfinfektion überstehen sollten (eine Behand-lung muss mit Ronidazol erfolgen), so haben sie meistens kaum eine Chance – da sie später dann an Marek sterben weil die Impfung wirkungslos geworden ist.

Um eine einigermaßen erfolgreiche Kükenaufzucht durchzuführen, ist eine Grund-voraussetzung die Impfung mit dem Marek´schen Krankheit Lebendimpfstoff der in Flüssigstickstoff gelagert ist. Des Weiteren eine Kokzidiose Impfung (7-11 Tage) und danach eine Überwachung des Kükenbestandes auf Kokzidiosebefall. Außerdem sind vorbeugend Maßnahmen gegen Histomonaden (Schwarzkopfkrankheit) und Würmer durchzuführen – denn über die Wurmeier verbreitet sich die vorgenannte Schwarzkopfkrankheit.

Ich hoffe mit meinen Ausführungen ein paar der vielen offenen Fragen zur Ma-rek´schen Krankheit beantwortet oder zumindest einigen Züchtern weitergeholfen zu haben in ihrer Entscheidung zur Impfung gegen das Marekvirus. Damit bliebe den vielen kleinen Küken unseres geliebten Rassegeflügels ein oft sicherer Tod erspart.

Manfred Gitz
 
Ja und was soll ich jetzt machen?
Alle Ställe reinigen erkrankte Tiere sofort aus dem bestand entvernen?

Impfen bringt ja nur das die Tiere keine Sympthome mehr zeigen aber die nächsten Kücken werden es trotzdem bekommen oder?

MFg Homer
 
hallo

um Marek auszuschliessen oder zu bestätigen müsstest du ein erkranktes tier auf einer uniklinik untersuchen lassen oder in ein labor schicken..

bei seidis könnte es natürlich auch was anderes sein..eine vitaminunterversorgung die aufs zentrale nervensystem geht..müsste mal nachsuchen was genau das war ..kommt aber bei seidis häufiger
mal vor
tja und impfen bringt bei marek..sofern ich mich richtig erinnere ohnehin nur was wenn man sie am erten tag impft und getrennt von den alten aufzieht

Tina
 
@antwerpenerbart, vielen Dank für den ausführlichen Bericht. MFG MR Wyandott
 
Ja und was soll ich jetzt machen?
Alle Ställe reinigen erkrankte Tiere sofort aus dem bestand entvernen?

Impfen bringt ja nur das die Tiere keine Sympthome mehr zeigen aber die nächsten Kücken werden es trotzdem bekommen oder?

MFg Homer

Ich denke, das kannst du nur aussitzen und hoffen, daß es nicht alle Kücken erwischt und beim nächsten Mal gleich impfen.
 
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