Sie will nicht fliegen

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Guest
Hallo an euch alle,

ich bin einer großer Fan von euch und ich denke ihr könnt mir sicher helfen.

Ich habe seit 3 Monaten eine Graupapageiendame, die ich im Alter von einem Jahr einer Familie abgenommen habe, deren Kind einen Unfall hatte und seit dem Behindert ist. Sie hatten deswegen natürlich keine Zeit mehr für Sina (der Name der Graupapageiendame).
Er ist dort einmal ausgebüxt, und war mehrere Tage verschwunden. Glücklicherweise war es Sommer, und er hat es fast unbeschadet überstanden. Nach diesem Vorfall haben sie aber leider seine Flügel gestutzt, aus Angst, das sie nochmals ausbüxen könnte. Inzwischen ist alles wieder nachgewachsen, aber sie verspürt absolut keinen Drang mehr zu fliegen. außer zur Schulter kurz. ansonsten läuft sie oder klettert nur noch oder hüpft. Mit fliegen ist nicht mehr viel. Laut Aussage der Vorbesitzer war sie vor dem Stutzen aber eine sehr gute Fliegerin und ist auch wahnsinnig gerne geflogen.
Meine Frage nun: Wie kann ich ihr die Lust am Fliegen wieder schmackhaft machen. Es tut ihr doch auch gut, oder ist das egal? Risen Zimmer und große Außenvoliere sind vorhanden. Und ihn 2 Wochen kommt ein Partner für sie, vielleicht lernt sie es ja wieder von ihm. Was meint ihr??

Für eure Hilfe vielen Dank im vorraus und macht alle weiter so.

Ganz liebe Grüße

Silke
 
Fliegen

Hi Unbekannt
Ich denke mal wenn Sie einen Partner bekommt der fliegen kann wird sie es auch wieder versuchen vieleicht ist es aber auch so das sie im Moment noch keine richtige Kraft in den Flügeln hat weil sie ja eine ganze weile nicht fliegen konnte.Meine Erste Graue ist auch immer zu Fuß unterwegs gewesen weil man sie jahrelang eingesperrt hatte. Sie hat es aber relativ schnell wieder gelernt .Versuch es doch mal über Leckerlies die du in deine Hand nimmst und wo sie nur durch Fliegen dran kommt.Erst kurze Abstände dann den Abstand mit der Zeit vergrößern.
Liebe Grüsse Tina
 
Hallo Silke,

Ich habe zwar keine Graupapageien, kann aber berichten wie es bei unseren beiden Venezuela-Amazonen abgelaufen ist.

Sie lebten ca. 30 Jahre beim Vorbesitzer (100%ig genaue Zurückverfolgung der Vorgeschichte ist eigentlich gar nicht möglich) und waren laut seiner Aussage von Anfang an gestutzt. Ich bekam sie 1996 in einem sehr schlechten Zustand. Etwas anderes als einen Käfig, ein paar Sonnenblumenkerne und Apfelstücke hatten sie nie gesehen, Wilma fehlte eine Kralle und die übriggebliebenen waren stark verkrüppelt. Das Hauptproblem war aber das Fliegen. Nachwachsende Federn fielen bei der kleinsten Belastung wieder aus. Nach einiger Zeit wurde es besser, aber von Fliegen war noch lange keine Rede. Sie "trainierten" ihre Flugmuskeln zwar durch "Trockenübungen" (festkrallen am Ast und Schlagen mit den Flügeln), aber was darüber hinaus ging endete in einer Bruchlandung. Insgesamt hat es um die 4 Jahre gebraucht, bis sie wieder kleine Strecken fliegend zurücklegen konnten. Mein Tierarzt wollte es mir anfangs gar nicht glauben, dass die beiden überhaupt nochmal soetwas wie Fliegen können. Es war schon ein extremes Glück, das es nach so langer Zeit noch geklappt hat. Heute kann man vom Fliegen her eigentlich keinen Unterschied mehr zu den anderen Papageien feststellen.

Da deine Sina noch nicht lange gestutzt ist, kann es gut sein das sie es nochmal schafft. Um sie zum Fliegen zu animieren, solltest du sehr viele Beschäftigungsmaterialien in der Voliere anbringen. Je weiter voneinander entfernt, desto besser. Auch Leckerbissen, die sie nicht so ohne weiteres erreichen kann, wären eine Idee. Ein flugfähiger Partner hilft meist ebenfalls sehr viel. Einerseits wird der Vogel mit Partner höchstwahrscheinlich sowieso mehr Aktivität zeigen als in Einzelhaltung, andererseits "lernen" Papageien sehr viel von ihren Artgenossen.

Ich wünsche dir für die anstehende Verpaarung auf alle Fälle viel Glück! :)
 
Flugunlust

Hallo Silke

ich finde es schön von Dir, dass Du die Graue genommen hast und Dich so um sie kümmerst. Vielleicht "denkt" sie, wenn sie jetzt wieder weiter schneller und besser fliegt, werden die Flügel wieder gestutzt ? Wahrscheinlich lächeln jetzt viele über meine Gedanken, aber wissen wir was in den Tieren vorgeht ?

Ich würde immer wieder versuchen, sie zu animieren, mit Sachen die sie haben will, immer weiter weg halten, usw.

Toll finde ich dass sie einen Partner bekommt. Ich denke wenn der fliegt, dauert es nicht sehr lange, und sie will es ihm gleichtun und fliegt dann auch wieder.
Ich würde an Deiner Stelle mal einfach noch ein bischen warten, vielleicht sind die Federn ja auch noch nicht ganz nachgewachsen.
:)
 
Hi Silke,
ich hab unseren Max auch stutzen lassen, nachdem erausgebüxt war, leider hat der TA ihn so gestutzt, daß er überhaupt nicht mehr fliegen konnte, er ist gefallen wie ein Stein....mittlerweile, ein halbes Jahr später, sind auf einer Seite 3 und auf der naderen Seite 1 ,5 Federn nachgewachsen... und mittlerweile fliegt er von der Schulter schon wieder 10m weit von der Schulter aus...Ok an der Landung arbeiten wir noch, aber trotzdem übt er fleißig und ...
Ich denke das ist wie beim Fahrradfahren , das verlernt man nicht, man kommt nur aus der Übung...dei den Geiern wird es ähnlich sein, das einzige Problem ist , das die Geier sich nach veilen Fehlversuchen einfach nicht mehr trauen und es dann eben lassen...Ich beobachte das bei unserem auch zuerst ( als er sich an das gestutzt gewöhnt hat, wenn man das so sagen kann) hAT ER SICH NICHT DIE KLEINSTEN Hüpfer getraut...mitllerweile wird er mutiger, und, weil die kleinen Hüpfer auch klappen, traut er sich immer mehr zu.... und, um ihm Mut zu machen und die Unfallgefahr auszuschließen, üben wir bei schönem Wetter draussen auf einer wilden Wiese, die schön hoch ist ...
bei deinem Geier wird es bestimmt auch so gehen, wenn er richtig mutiviert wird dann traut er sich wieder...das dauert zwar , aber das sind wir ja gewohnt von unseren Geiern, das da nix von jetzt auf gleich geht..
Gruß Olly
 
Hallo Silke!
Ich habe auch 2 Graue die durch eine Verwechslung beim TA gestutz wurden und seither genau die abgeschnittenen Federn immer wieder abgebissen haben.
beide waren zuvor auch sehr gute Flieger.
Nun nach über 3 Jahren läst einer von Beiden seine Schwungfedern in Ruhe so das sie auch wieder völlig nachgewachsen sind,er aber überhaupt nicht die anstallt macht auch gebrauch davon zu machen.
Im Gegenteil er bewegt sich nur kletternd und zu Fuß vorwärts und wenn er schon mal fliegt,dan erinnert da mehr an einen abstürzenden Hubschrauber aber nicht an einen flugtauglichen Vogel.
ich denke das nach dieser langen Zeit seine Flugmuskulatur,ebenso wie seine Lungen und Luftsäcke so geschwächt sind das er sie erst wieder aufbauen muß.
Das macht er auch inzwischen indem er heftig mit den Flügeln flattert.
Vielleicht kannst du ja auch ähnliches beobachten.
Allerdings glaube ich natürlich wenn ein Partner da ist der auch fliegen kann sicher deine Kleine schnell wieder auf den Geschmack komen wird.
Viele Grüße Sandra
 
Moin Silke!

Bei meinem Grauen hat es ähnlich wie bei Doris Amazonen lange gedauert, ehe die Federn nach dem Stutzen wieder hielten und ehe er sich 1. wieder traute und 2. genügend Kraft hatte, um zu fliegen. Inzwischen legt Alf, der früher mühsam von seinem Kletterbaum herunterkletterte, dann über den Fußboden lief und an anderer Stelle wieder emporkletterte alles fliegend zurück.

Wie schon geschrieben wurde kann sich die Flugmuskulatur zurückbilden und muß dann wieder trainiert werden.
Fliegen ist für den Vogelorganismus wichtig, denn es stärkt das Immunssystem. Besonders das Atmungssystem wird stark beansprucht und dies stellt einen Schutz gegen Aspergillose dar.
Auch ist der Kalorienverbrauch ist beim Fliegen weitaus höher als beim Klettern oder Laufen und ein Vogel neigt daher nicht so zum verfetten.
Ich nehme an, das, besonders, da der Vogel nicht so lange gestutzt war, ein Partner (wenn er sich mit ihm verträgt) ihn wieder zum fliegen animieren wird. Es ist auch nicht unbedingt immer so, das ein nicht oder wenig fliegender auch der unterlegene sein muß: auch hier ist mein Alf ein Beispiel, das es auch anders sein kann.
Dennoch ist es natürlich besser, wenn Sina schon wieder mehr im Fliegen geübt ist, wenn die Verpaarung ansteht.
Insofern schließe ich mich den anderen an und rate zu einem Trainingsprogramm: wenn sie zu Dir auf die Schulter fliegt könntest Du den Abstand Tag für Tag etwas vergrößern. Oder Du bringst die Futternäpfe so an, das sie nur sehr schwer durch Klettern und viel leichter durch Fliegen zu erreichen sind. Und natürlich das schon erwähnte Locken durch Leckerbissen, die vielleicht auch an einer Stelle plaziert werden könne, die kletternd gar nicht zu erreichen sind.
Übrigens möchte ich Inges Gedankengang auch nicht verwerfen und ein kräftiges Loben nach jedem Flugveresuch schadet da sicher nicht!
 
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