Sollte man die Zucht der Graupapageien und anderer Exoten verbieten ?

Diskutiere Sollte man die Zucht der Graupapageien und anderer Exoten verbieten ? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Offen gesagt....warum muß eigentlich gezüchtet werden ? Wenn ich mir anschaue, wieviele der Tiere entweder unsachgemäß gehalten werden, neue...
Ingo..ein Link und anekdotische Einzelschicksale bestimmter Tiere, das mag hier die meisten glücklich stimmen, Belege sehen anders aus.[...]
Selber nur Textfetzen ohne Quellenangaben posten und dann so einen Spruch d´rauf haben? Ich fass es nicht!.
 
[...] Man lese nur mal, was sie zu Ziervögeln schreiben (bitte auch die Artikel unter "Mehr zu diesem Thema" anschauen). Die Infos sind derart oberflächlich und z.T. falsch, dass sie so manche hier im Forum gestellte Frage erklären, [...]
Raven wie kannst du uns das nur zumuten! Jetzt habe ich gerade "gelernt" das Positurkanarien eine Qualzucht sind. Muß wohl umsteigen auf Lizzard, die erkennen die Laien nicht als Positurkanarien :zwinker: Nicht das ich auf meine Gloster Corona sitzen bleibe...
 
Lieber Herr oder Frau nobody1,

wir sind inzwischen einen Schritt weiter. Es geht jetzt nicht mehr nur um eine Forderung einer oder mehrerer Personen, deren Hintergrundgedanken bewiesen oder widerlegt werden müssen, schon mal gar nicht darum, jemanden wegen seiner Meinung zurecht zu weisen. Wir wollen darüber nachdenken, wie man als Halter von Tieren allgemein, von Exoten insbesondere und Graupapageien ganz speziell so verantwortlich umgegangen werden kann, dass weder unzumutbares Leid beim Tier noch einen schlecht zu vermittelnden Nachwuchs gibt. Ich habe dabei den Begriff "wesensgemäß" gebraucht um mal von dem inzwischen phrasenhaften Begriff "artgerecht" abzukommen, der den Kern der Sache bislang nicht trifft.

Nun möchte ich gerne eine Diskussion in diese Richtung fördern, da sie eher zielorientiert ist, als die Rechthaberei auf beiden Seiten.

Was ist also wesensgemäße Haltung oder Vermehrung von Tieren, die anscheinend so sehr vernachlässigt oder missverstanden wird, dass man die Haltung spezieller Tiergruppen verbieten will, obwohl es sie doch auch offensichtlich gibt? Wie kann man berechtigte Zweifel besänftigen, damit eine sachgemäße Tierhaltung auch zukünftig möglich bleibt und wie kann man dem Missbrauch von Tieren entgegentreten, damit er wirklich verschwindet? Diese Fragen beziehen sich wirklich auf alle Tierarten. Dennoch können wir beim speziellen Beispiel Graupapagei verweilen, denn er ist eines der anspruchsvollsten Tiere, die gehalten werden.

Einen sehr guten Beitrag dazu hat Ingo in Bezug auf die Nachwuchskontrolle der Reptilien gegeben. Haben Sie dazu ebenfalls Ideen?

Gruß, Al
 
Am liebsten wäre mir ein Sachkundenachweis, gesetzlich verbindliche Mindestgrößen für die jeweilige Unterbringung und sehr drakonische Strafen bei Tiervernachlässigung bzw dnachweislich inadäquater Haltung.
Die Velfalt der dazu nötigen Sachkundeprüfungsvarianten und Unterbingungsvorschriften erfordert aber die Beteiligung extrem vieler anerkannter Fachleute.
Fliegen wird das nur, wenn das Aufsetzen der Vorlagen ehrenamtlich erfolgt.
Die Prüfungen können ja dann Beamte übernehmen.
 
Wenn ich also Graupapageien halten möchte, wie sähe das Prozedere aus? Müsste ich einen Antrag bei einer Behörde stellen? Die prüft dann, ob ich die technischen und sachkundlichen Voraussetzungen erfülle und erteilt mir dann einer Erlaubnis, so wie gemäß der Psittakoseverordnung die Zuchterlaubnis?
 
[...] Zum Thema "Papageien" fragen Sie vielleicht mal Frau Nadja Ziegler, ebenfalls Magister der Biologie/Buchautorin und Leiterin einer Papageienauffangstation in der Nähe von Wien.
Soweit ich mich erinnern kann lief ja eine Verfahren wegen Veruntreuung der Spendengelder/Mitgliedsbeiträge gegen die Verantwortlichen der Papageienauffangstation. Wie ist da entschieden worden?
 
Ich kenne sowohl das Tierheim als auch Frau Ziegler recht gut und glaube nicht das Frau Ziegler Ingo wiedersprechen würde. Im Gegenteil kurz vor Weihnachten habe ich mit ihr über dieses Thema gesprochen. Das Tierheim und die Papageienstation hab ich erst vor kurzem besucht und dort geht derzeit in allen Stationen der Platz über, nicht nur bei den Papageien. [...]
Dann laß sie schön grüßen und erinnere sie daran die Website zu aktualisieren. Die Seite mit den Abgabetieren ist das letzte Mal Mai 2009 aktualisiert worden. Aber heißt ja auch Auffangstation, und nicht Abgabestation. Praktisch ein kleiner privater Vogelpark, finanziert durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen.
 
Dann müsste noch definiert werden, was inadäquate Haltung ist, denn das ist auslegungsfähig. Ich finde es ja ein wenig traurig, dass nicht jeder Halter selbst zum Kontrolleur wird und sich ständig überprüft. Es müsste ja sein innigstes Anliegen sein, nicht nur Minimalanforderungen zu erfüllen, sondern das Maximalmögliche anzustreben. Das nur so nebenbei. Es kommt eben auch auf die Motive der Haltung an. Darüber müsste dann noch, wie beim durch Alkohol am Steuer verlustig gegangener Führerschein, eine Charakterprüfung vorgenommen werden, was jetzt anscheinend ins Absurde abdriftet, aber im Kern darauf hinausläuft, wenn man die Forderungen konsequent weiter denkt.
 
Ich habe dabei den Begriff "wesensgemäß" gebraucht um mal von dem inzwischen phrasenhaften Begriff "artgerecht" abzukommen, der den Kern der Sache bislang nicht trifft.

Und erster ist auch der wesentlich bessere Begriff. "artgerecht" kann es so gar nicht geben, weil sich die Ansprüche innerhalb einer Art unterscheiden. Es macht eben schon einen Unterschied ob man Individuum A einer Art aus Äthiopien hält oder Indiviuum B aus Tanzania. "Artgerecht" würde auch bedeuten dass alle Hunde unter denselben Bedingungen gehalten werden können, da sie alle zurselben Art gehören.
 
Und erster ist auch der wesentlich bessere Begriff. "artgerecht" kann es so gar nicht geben, weil sich die Ansprüche innerhalb einer Art unterscheiden. Es macht eben schon einen Unterschied ob man Individuum A einer Art aus Äthiopien hält oder Indiviuum B aus Tanzania. "Artgerecht" würde auch bedeuten dass alle Hunde unter denselben Bedingungen gehalten werden können, da sie alle zurselben Art gehören.

Das geht aber schon über "wesensgemäß" hinaus und würde "individuell" bedeuten.
 
Was Frau Ziegler betrifft...hier eine Passage ihrer Homepage:
"[...] Nach wie vor werden viele Vögel in Kellern gehalten, [...]
Und? Ist soviel ich weiß nicht gesetzlich verboten. Sofern eine ordentliche Unterbringung gewährleistet ist sehe ich keinen Grund Vögel nicht im Keller unterzubringen.

Und was soll Fr. Ziegler anderes posten auf ihrer Website als ihre Polemik um möglichst viele Besucher zu einer Spende zu motivieren. Da muß man doch etwas tun für die armen Tiere in der Auffangstation...
 
Das geht aber schon über "wesensgemäß" hinaus und würde "individuell" bedeuten.

Nein das finde ich nicht. Ein Wesen ist ja individuell, daher geht es nicht darüber hinaus sondern ist äquvivalent.
Zudem impliziert es ja auch, dass man genau auf das Tier eingehen muss das man selber pflegt. Der Begriff verlangt also vom Halter ein viel genaueres hinsehen als so etwas wie "artgerecht".
 
Wenn ich also Graupapageien halten möchte, wie sähe das Prozedere aus? Müsste ich einen Antrag bei einer Behörde stellen? Die prüft dann, ob ich die technischen und sachkundlichen Voraussetzungen erfülle und erteilt mir dann einer Erlaubnis, so wie gemäß der Psittakoseverordnung die Zuchterlaubnis?

Ich müsste eine Prüfung ablegen. Das auf Artniveau zu machen ist sicher aufgrund des Aufwandes unrealistisch, aber ich müsste Fragebögen zu Freileben, Ernährung, Unterbringung, spezifischer Rechtslage und Verhalten von Großpapageien ausfüllen.
bestünde ich den, dann bekäme ich ein Zertifikat, das mich zum Kauf von Papageien berechtigt.
Brächte ich die beengter unter als in den Mindestanforderungen vorgeschrieben und zeigte mich jemand deshalb an oder käme es anderweitig heraus, müsste ich die Vögel abgeben und eine ordentliche Strafe zahlen.
So in etwa könnte das aussehen.

Ähnliche Sachkundenachweise gibt es übrigens bereits in der Terraristik generell und für die Giftschlangenpflege im Besonderen, ebenfalls einen entsprechenden Katalog mit Mindestanforderungen. Allerdings bisher alles auf freiwilliger Basis.
Die Sachkundenachweise sind inzwischen inhaltlich OK, bei den Mindestanforderungen gibt es noch Nachbesserungsbedarf aufgrund von Kompetenzlücken der Autoren.
 
@ koppi.....vielleicht hilft Ihnen ja folgendes Fazit von Frau Ziegler (Vortrag)...
"Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass die Erfüllung der „Bedürfnispyramide" von Papageien eine aufwändige, zeit- und kostenintensive Aufgabe ist, der in der Regel nur sehr ambitionierte TierbesitzerInnen auf Dauer gerecht werden.. Die Vergesellschaftung von Einzelvögeln erfordert ein hohes Maß an Sachkenntnis und Erfahrung und sollte daher nur von versierten Personen durchgeführt werden. Nicht mit jeder Papageienart lässt sich ein Zusammenleben von Mensch und Tier harmonisch gestalten. In diesem Sinne wie auch im Sinne des Tier- und Artenschutzes sollte die Anzahl der gehaltenen Arten reduziert werden. Die Handaufzucht von Papageien ist eine Sackgasse der Vogelhaltung, die mehr Probleme schafft, als sie löst. ,"
Diese neue Erkenntnis sollteman dem Loro Park mitteilen.
Aus diesem Zitat, wie auch aus dem vorherigen kann man eigentlich eindeutíg entnehmen, dass die Zucht/Haltung von Papageien eben besondere Anforderungen stellt, die die Mehrzahl der Halter NICHT erfüllt.
[...]

Welches Zitat? Zitate sind klar darzustellen und ihre Quelle anzugeben!
 
Nein das finde ich nicht. Ein Wesen ist ja individuell, daher geht es nicht darüber hinaus sondern ist äquvivalent.
Zudem impliziert es ja auch, dass man genau auf das Tier eingehen muss das man selber pflegt. Der Begriff verlangt also vom Halter ein viel genaueres hinsehen als so etwas wie "artgerecht".

Naja, in erster Linie muss ich mal etwas über Graupapageien wesentliches berücksichtigen, dann natürlich kommt das Individuum hinzu, Graupapageien sind ja ziemlich individuell veranlagt. Das stimmt. Um aber vom "artgerecht" abzukommen, wo nur auf Äußerlichkeiten geschaut wird, müsste man noch mehr, als man es bislang kann, auf das hinschauen, was einen Graupapagei erst zu einem solchen macht. Das klingt jetzt haarspalterisch, ist aber bei viel Licht betrachtet, sinnvoll. Denn ein Graupapagei ist zwar ein Papagei und mit anderen Papageien vergleichbar. Er ist aber auch ein spezieller Papagei und stellt ihn als solchen gesondert da. Dahinter zu steigen, ist zugegebener weise nicht so einfach. Wenn man Graupapageien in einer Gruppe in einer naturhaft strukturierten Voliere hält, spielt das Individuum in bezug auf die Haltung eine untergeordnete Rolle. Das Wesenhafte der Graupapageien bedarf aber besonderer Beachtung. Danach richtet sich dann die Gestaltung. Der Begriff "artgerecht" beinhaltet aber bisweilen einen Drahtkasten mit Totholz und Edelstahlnäpfen gefüllt mit Körnern. Das entspricht aber nicht dem Wesen Graupapagei.
 
Lieber Herr oder Frau nobody1,

wir sind inzwischen einen Schritt weiter. Es geht jetzt nicht mehr nur um eine Forderung einer oder mehrerer Personen, deren Hintergrundgedanken bewiesen oder widerlegt werden müssen, [...]. Haben Sie dazu ebenfalls Ideen?

Gruß, Al
Sorry, bin auf den Thread erst heute gestoßen nachdem er verschoben wurde. Und um mir ein genaues Bild zu machen habe ich von Anfang an jeden Beitrag gelesen. Als Österreicher bin ich ja von dem, vielleicht, drohenden Halteverbot von Exoten in D nicht betroffen. Auch wenn ich nicht glaube daß ein solches Bestreben durchgehen wird.

Erstrebenswert finde ich aber klare Richtlinien zu schaffen.
Die verschiedenen "Mindestanforderungen" die ich selbst schon oft zitiert und deren Einhaltung propagiert habe, sind scheinbar nicht genug Regelung. Wie oft liest man hier das Kanarienvögel, Wellensittiche, etcc. in Außenvolieren ohne jeden Schutzraum überwintert werden! Warum sich nicht den österr. Richtlinien angleichen oder diese übernehmen?
 
naja.........melden der Geier (zumindest der größeren Arten ist ja Pflicht, zumindest in Deutschland)
nur was soll ein Verbot bringen, ist nicht das Verbotene "viel Interessanter" das sind dann Raritäten.?

Aber frage mich, auch wenn das Gesetz in Österreich und Schweiz gelockert ist in Bezug auf Nachzucht (keiner Zuchtgenehmigung bedarf), aber HZ und Einzelhaltung verboten ist, wer prüft das nach?
 
Wenn ich also Graupapageien halten möchte, wie sähe das Prozedere aus? Müsste ich einen Antrag bei einer Behörde stellen? Die prüft dann, ob ich die technischen und sachkundlichen Voraussetzungen erfülle und erteilt mir dann einer Erlaubnis, so wie gemäß der Psittakoseverordnung die Zuchterlaubnis?
Es könnte ähnlich ablaufen wie bei den sogenannten Kampfhunden.
Als Anfang der 90er die Forderung nach einem Haltungsverbot für Kampfhunde aufkam, haben viele Halter gelächelt und gedacht "das können die doch nie durchsetzen".
Es ist dann aber schneller geschehen als Manchem lieb war. Es entstanden die Listenhunde.
Viele Hunde der betroffenen Rassen landeten im Tierheim und wurden zum Teil eingeschläfert.
Für die künftigen Halter gab es länderunterschiedliche Vorschriften zur Haltung von Listenhunden, u.a. die Sachkundeprüfung.

Letztlich ist das Ganze ein Verwaltungsakt, der auf alle Tierhalter angewendet werden könnte.
Es könnten Listen aufgestellt werden, die festlegen, welche Vorschriften für die Haltung welcher Tierarten gelten.
Wobei es keinen sachlich zu vertretenden Grund gibt, warum man zwischen "Exoten" oder Wildtieren und domestizierten Tieren unterscheiden sollte.
Ansprüche an eine artgemäße Haltung haben sie alle - leidensfähig sind sie ebenfalls alle.

Und bitte erzählt mir nicht, daß die bestehenden Gesetze ausreichen würden, um Tierleid zu verhindern.
Wer hier im Forum schreibt, gehört schon zur "Elite" der Tierhalter, denn er möchte sich informieren und macht sich Gedanken.
Der Papagei goldenen Käfig, der Hamster im Laufrad, das Schwein auf Spaltenböden, usw. ist größtenteils noch bittere Realität.
 
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