Hallo,
wie oben schon gesagt, Sozialisation ist das, was des Vogel´s Charakter ausmacht. Lernen, was für das Leben wichtig ist.
In freier Wildbahn leben die Grauen ein Jahr bei ihren Eltern und lernen von ihnen schonmal die wichtigsten Dinge, die so zum Überleben von Nutzen sein können. Danach folgt die Pubertät, welche die Tiere in Jugendgruppen verbringen. Diese Phase dauert ca. zwei Jahre. Hier lernen die Vögel zu balzen und sich in einer großen Gruppe zu behaupten,....
Dies nun in die Wohnungshaltung zu übertragen bedeutet, dem Vogel die Ängste vor Neuem zu nehmen, ihm Verhaltensregeln beizubringen um das Leben in der Wohnung für Vogel und Mensch so harmonisch wie möglich zu gestalten. Die Sozialisation ist neben einer optimalen Haltung (Käfig, Futter, Spielzeug....)sehr wichtig. HZ müssen von ihren Haltern sozialisiert werden. Aus meiner Sicht liegt die Problematik bei HZ nicht beim Vogel, sondern bei den Haltern. Hier benötigen wir mehr Aufklärung, wie eine HZ in den ersten zwölf Monaten gehandelt werden muß. Leider lassen sich viele vom süßen Baby um den Finger wickeln und vergessen dabei die konsequente Erziehung der Vögel. Ein Vogel der nicht gelernt hat, sich mit sich und seinem Spielzeug zu beschäftigen, wird irgendwann dazu tendieren, seine Langeweile zu bekämpfen, notfalls durch Schreien oder Rupfen.
Nehmen wir dann die NB. Wie oben gesagt, sollten die Grauen das erste Jahr nicht lange alleine sein. Eine NB hat die angeborene Angst vor dem Menschen. Dieser Jungvogel bräuchte eigentlich den elterlichen Kontakt. (Wenn wir uns an der natürlichen Entwicklung orientieren wollen). Nun wurde er an seinen Halter verkauft, der aber erstmal für das Vertrauen arbeiten muß. Hierbei geht, aus meiner Sicht, dem Vogel sehr viel verloren. Selbst wenn zwei Jungvögel gekauft werden, egal ob NB oder HZ, sind beide eben Jungvögel und gleichermaßen hilflos und auf Führung eines Altvogels angewiesen. Sozialisation ist Lernen! Ein Vogel, der sich die Regeln selbst beibringt, ist meiner Meinung nach in großer Gefahr, zum Wanderpokal zu verkommen.