R
Rüdiger
Guest
Moin Joachim!
Du hast mich gar nicht gelangweilt, im Gegenteil!
Ich finde es sehr wichtig, auch andere Positionen kennenzulernen, wobei Du z.T. ja meine Aussage eigentlich unterstützt:
es sind ja eben nicht nur Züchter, denen es nur um Profit geht, sondern auch jene Züchter, die aus Spaß an der Freude und aus Liebe zum Tier züchten, die vielleicht nicht einmal ihre Investitionen und Ausgaben durch die Abgabe von Jungvögeln abdecken können und das eventuell auch gar nicht zum Ziel haben (so schön es wäre), die sich zur Handaufzucht veranlaßt sehen, da sie letztlich immer Abnehmer für ihre Tiere brauchen und es eben erheblich schwieriger, Abnehmer für Naturbruten zu finden.
Das Handaufzuchten auch deshalb eher verlangt werden, weil die äußeren Rahmenbedingungen (Wohnung etc.) es erfordern, ist ein interessanter Aspekt.
Und das diese Rahmenbedingungen sich immer weiter für Vogelhalter und vor allem -züchter verschlechtern und von daher auch vermehrt Handaufzuchten gewünscht werden - ja, das leuchtet mir auch ein.
Ein oft angeführtes Argument für die Handaufzucht ist, dass das Gros der Vogel in unmittelbarer Umgebung mit dem Menschen leben wird und dass sich handaufgezogene Vögel wesentlich stressfreier an den Menschen gewöhnen, das sie im Gegensatz zu Naturbruten bei der Gewöhnung an den Menschen nicht so großem Stress ausgesetzt werden.
Das ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen.
Ich bin zwar der Ansicht, das zumindest bei einer kleinen Zucht mit wenigen Paaren es oft auch für den Züchter Möglichkeiten gibt, die Vögel aus Naturbruten bereits etwas an den Menschen zu gewöhnen - meine Erfahrungen hiermit beschränken sich allerdings auf Agas, Wellis und Nymphen.
Ich weiß aber auch, das bei anderen Arten das Problem besteht, dass diese auf die Gegenwart von Menschen sehr empfindlich reagieren können und gegebenenfalls auch ihre Gelege verlassen.
Letztlich berührt damit die Frage der Handaufzucht auch die Frage nach der Domestikation von Papageien, die Frage, inwieweit wir Papageien bzw. bestimmte Papageienarten domestizieren wollen und dürfen (damit wird es auch eine Frage der Ethik). Vereinfacht: ob wir Körper und Verhalten der Tiere durch Zuchtauswahl so verändern, das sie den Bedürfnissen des engen Zusammenlebens mit dem Menschen entsprechen.
Wie von anderen auch schon betont wurde hängt es auch wesentlich von der Art der Handaufzucht ab, welche Folgen sie haben kann: ich hasbe mich bei meinen Ausführungen in der hauptsache auf den von Bianka geschilderten Fall (Brutkasten, Afzucht im Geschwisterbverband) bezogen und es versäumt, auf die verschiedenen Arten der Handaufzucht einzugehen:
wenn aber (geplante) Handaufzucht, dann in der von Dir, Joachim, geschilderten Art und Weise - nach Möglichkeit die Jungtiere längere Zeit bei den Eltern lassen und zumindest im Geschwisterverband aufziehen.
Dennoch bleiben meiner Meinung nach viele Probleme der Handaufzucht auch dann bestehen und man muß sich ihnen bewußt sein.
Das heißt nicht, das die Haltung von Naturbruten problemlos ist und man darf die Handaufzucht, auch wenn sie meiner Meinung nach ein zentrales Problem darstellt, nicht als ein isoliertes Problem betrachten: weitere Faktoren, die die möglichen (negativen) Folgen einer Handaufzucht verstärken können, sind insbsondere die Einzelhaltung, aber auch die Wohnungshaltung im unmittelbaren Umfeld des Menschen und der ihr eventuell zugrundeliegenden Motivation.
BTW:
Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, das die möglichen Folgen der Handaufzucht auch von der jeweiligen Art abhängig sind, das sie bei einigen Arten gravierender, bei anderen weniger ausgeprägt sind, das bspw. einige Arten leichter auf den Menschen fixiert werden und das diese Fixierung schwerer rückgängig zu machen ist.
Nun weiß ich bspw. von Zoobesuchen und von einigen wenigen Haltern, das Loris sehr zutraulich werden können - damit aber erschöpfen sich meine Kenntnisse bereits und insofern halte ich mich bezüglich dieser Arten auch in meinem Urteil zurück.
Denn das so zutraulich werden können heißt ja nicht automatisch, das eine derartige Fixierung auf den Menschen als vermeintlichen Artgenossen und gar Geschlechtspartner gegeben ist wie bei manchen Großpapageienarten.
Du hast mich gar nicht gelangweilt, im Gegenteil!
Ich finde es sehr wichtig, auch andere Positionen kennenzulernen, wobei Du z.T. ja meine Aussage eigentlich unterstützt:
es sind ja eben nicht nur Züchter, denen es nur um Profit geht, sondern auch jene Züchter, die aus Spaß an der Freude und aus Liebe zum Tier züchten, die vielleicht nicht einmal ihre Investitionen und Ausgaben durch die Abgabe von Jungvögeln abdecken können und das eventuell auch gar nicht zum Ziel haben (so schön es wäre), die sich zur Handaufzucht veranlaßt sehen, da sie letztlich immer Abnehmer für ihre Tiere brauchen und es eben erheblich schwieriger, Abnehmer für Naturbruten zu finden.
Das Handaufzuchten auch deshalb eher verlangt werden, weil die äußeren Rahmenbedingungen (Wohnung etc.) es erfordern, ist ein interessanter Aspekt.
Und das diese Rahmenbedingungen sich immer weiter für Vogelhalter und vor allem -züchter verschlechtern und von daher auch vermehrt Handaufzuchten gewünscht werden - ja, das leuchtet mir auch ein.
Ein oft angeführtes Argument für die Handaufzucht ist, dass das Gros der Vogel in unmittelbarer Umgebung mit dem Menschen leben wird und dass sich handaufgezogene Vögel wesentlich stressfreier an den Menschen gewöhnen, das sie im Gegensatz zu Naturbruten bei der Gewöhnung an den Menschen nicht so großem Stress ausgesetzt werden.
Das ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen.
Ich bin zwar der Ansicht, das zumindest bei einer kleinen Zucht mit wenigen Paaren es oft auch für den Züchter Möglichkeiten gibt, die Vögel aus Naturbruten bereits etwas an den Menschen zu gewöhnen - meine Erfahrungen hiermit beschränken sich allerdings auf Agas, Wellis und Nymphen.
Ich weiß aber auch, das bei anderen Arten das Problem besteht, dass diese auf die Gegenwart von Menschen sehr empfindlich reagieren können und gegebenenfalls auch ihre Gelege verlassen.
Letztlich berührt damit die Frage der Handaufzucht auch die Frage nach der Domestikation von Papageien, die Frage, inwieweit wir Papageien bzw. bestimmte Papageienarten domestizieren wollen und dürfen (damit wird es auch eine Frage der Ethik). Vereinfacht: ob wir Körper und Verhalten der Tiere durch Zuchtauswahl so verändern, das sie den Bedürfnissen des engen Zusammenlebens mit dem Menschen entsprechen.
Wie von anderen auch schon betont wurde hängt es auch wesentlich von der Art der Handaufzucht ab, welche Folgen sie haben kann: ich hasbe mich bei meinen Ausführungen in der hauptsache auf den von Bianka geschilderten Fall (Brutkasten, Afzucht im Geschwisterbverband) bezogen und es versäumt, auf die verschiedenen Arten der Handaufzucht einzugehen:
wenn aber (geplante) Handaufzucht, dann in der von Dir, Joachim, geschilderten Art und Weise - nach Möglichkeit die Jungtiere längere Zeit bei den Eltern lassen und zumindest im Geschwisterverband aufziehen.
Dennoch bleiben meiner Meinung nach viele Probleme der Handaufzucht auch dann bestehen und man muß sich ihnen bewußt sein.
Das heißt nicht, das die Haltung von Naturbruten problemlos ist und man darf die Handaufzucht, auch wenn sie meiner Meinung nach ein zentrales Problem darstellt, nicht als ein isoliertes Problem betrachten: weitere Faktoren, die die möglichen (negativen) Folgen einer Handaufzucht verstärken können, sind insbsondere die Einzelhaltung, aber auch die Wohnungshaltung im unmittelbaren Umfeld des Menschen und der ihr eventuell zugrundeliegenden Motivation.
BTW:
Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, das die möglichen Folgen der Handaufzucht auch von der jeweiligen Art abhängig sind, das sie bei einigen Arten gravierender, bei anderen weniger ausgeprägt sind, das bspw. einige Arten leichter auf den Menschen fixiert werden und das diese Fixierung schwerer rückgängig zu machen ist.
Nun weiß ich bspw. von Zoobesuchen und von einigen wenigen Haltern, das Loris sehr zutraulich werden können - damit aber erschöpfen sich meine Kenntnisse bereits und insofern halte ich mich bezüglich dieser Arten auch in meinem Urteil zurück.
Denn das so zutraulich werden können heißt ja nicht automatisch, das eine derartige Fixierung auf den Menschen als vermeintlichen Artgenossen und gar Geschlechtspartner gegeben ist wie bei manchen Großpapageienarten.