Spatzen in Berlin: ja, in München: nein

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ulrichmuc

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Wenn ich mich in Berlin in ein Straßencafe setze, kommt sofort ein Schwarm Spatzen an. In München habe ich seit Jahren keinen einzigen gesehen, auch nicht im vogelfreundlichen Garten. Woher kommt dieser Unterschied?
 
Es gibt dort wahrscheinlich weniger Nistmöglichkeiten durch glatte Fassaden , Wärmedämmung ect. Selbst die kleinste Ritze wird verschlossen.
Auch das Insektensterben ist ein Grund.
Sie finden zu wenig Nahrung.
 
@ulrichmuc
Hallo und guten Abend, wahrscheinlich ist die Luft im Osten besser. ;)
Wenn ich meine Kinder in Berlin oder Potsdam besuche, ist das Spatzenaufgebot auch deutlich höher, auch wenn ich auf Rügen bin und sitze auf einer Bank in Binz kommen sofort Spatzen und betteln. Es ist dort eine sehr spatzenfreundliche Gegend. Bei mir hier in Niedersachsen Raum/Hannover ist es mit den Spatzen auch nicht so sehr besiedelt.
Hier ist niemand spatzenfeindlich, also muss es daran liegen, dass die Spatzen eben in den östlichen Gebieten lieber zu Hause sind als anderswo. Ich freue mich immer, wenn ich meine Haus-Sperlinge hier habe und davon gibt es hier zum Glück noch reichlich und sie ziehen auch regelmäßig jedes Jahr ihre drei Bruten hier hoch.
Hier werden sie gefüttert und hier werden sie gemocht.
Ich wette, wir sind nicht die einzigen, die diese Erfahrung machen. Wünsche dir noch einen schönen Abend mit viel Spatzen-Besuch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin moin,

in München ist es schon viel länger so, dass Wohnraum ein lukratives Spekulationsobjekt ist. Jede Sanierung und Modernisierung kann bei exorbitanten Mietpreisen relativ schnell reingeholt werden und demnach sind auch die ältesten und rottigsten Gebäude schon lange zu Luxusbleiben umgebaut worden und entsprechend sind auch alle ehemaligen Nistplätze verschlossen worden, natürlich ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen. Es gibt praktisch keine unbebauten Grundstücke mehr im innerstädtischen Bereich mit Wildwuchs, Große Hecken wurden gerodet und durch fremdländische Pflanzungen wie Kirschlorbeer, Zypressen etc. ersetzt, wenn nicht gleich gepflastert wurde. Freie Flächen mit Sand und Staub zum Sandbaden wurden zugepflastert. Dass in so einer Umgebung die Insekten zur Jungenaufzucht fehlen, ist selbstredend. Dazu kommen noch diverse Fütterungsverbote. Sperlinge sind aber dringend auf Zufütterung durch den Menschen angewiesen.
Jeder dieser Gründe würde schon allein zum Erlöschen der Sperlingspopulation führen :nonono:

In Berlin gibt es hingegen noch sehr viele ältere, unsanierte Gebäude mit Nistplätzen, viele alte Gärten mit teils naturnahem Bewuchs, vergleichsweise sehr viele und große Grünflächen, die nicht mit dem Zentimetermaß "gepflegt" werden. Es gibt keine Fütterungsverbote und entsprechend wird in Berlin viel gefüttert.

Natürlich ist auch in Berlin der Wandel unaufhaltsam im Gange, Wohnen zum Luxus werden zu lassen. Damit werden auch dort die Bestände der gebäudelebenden Tiere weiter abnehmen, wenn nicht mit künstlichen Nistplätzen u. a. als Ausgleichsmaßnahmen gegengesteuert wird.

Hier im Rheinland sind Sperlinge schon seit Jahrzehnten echte Raritäten in allen großen bis mittleren Städten, selbst auf den Dörfern wurde alles totsaniert und die Landschaft leergeräumt. Neubaugebiete gleichen Zombiesiedlungen. Da singt nicht mal mehr eine Amsel.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
also muss es daran liegen, dass die Spatzen eben in den östlichen Gebieten lieber zu Hause sind als anderswo
Mitte der 80er Jahre gab es aber sowohl im Rheinland, als auch in Niedersachsen sowie in München Spatzen zu Zehntausenden. An der Ostluft wird es also wohl kaum liegen.
LG
 
Mitte der 80er Jahre gab es aber sowohl im Rheinland, als auch in Niedersachsen sowie in München Spatzen zu Zehntausenden. An der Ostluft wird es also wohl kaum liegen.
LG
Mein Augenzwinkern war wohl nicht deutlich genug. Aber danke für deine Ausführung und das ist ja deckungsgleich mit dem, was deine Vorschreiberin auch bereits erwähnt hat.
Es ist schon schade dass systematisch so langsam alles verschwindet beziehungsweise vieles verschwindet, was einmal schön und ursprünglich war. Wünsche dir noch einen schönen Abend.
 
Thema: Spatzen in Berlin: ja, in München: nein

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