Spatzenkind

Diskutiere Spatzenkind im Forum Körnerfresser im Bereich Wildvögel - Hallo, wir haben letzte Woche Samstag ein stark Unter und Fehlernährtes mit Gefiederschäden aufgenommen. Er müsste jetzt ca. 3 Wochen alt sein...
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Memi

Neuling
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Hallo,
wir haben letzte Woche Samstag ein stark Unter und Fehlernährtes mit Gefiederschäden aufgenommen. Er müsste jetzt ca. 3 Wochen alt sein.
Wir füttern ihn mit aufgetauten Soldatenfliegenlarven, Wachsmaden, Heimchen klein und Mittel, geben 1x täglich ein Würmchen mit Korvamin und Vitamin B Komplex. Er fängt an an der Kolbenhirse und den Wiesensträusschen mit Samen die wir ihm täglich reinhängen zu knabbern, auch an den frischen Ästen mit Blättern pickt er gerne und wetzt sein Schnäbelchen.
Nach Rücksprache mit einer Päpplerin geben wir ihm seit vorgestern lebende Mehlwürmer, da sie meinte er wäre alt genug. Damit der Fangreiz angeregt wird, kommt er zusätzlich nun auch täglich zwei oder drei lebende Heimchen in den Käfig - die interessieren ihn jedoch überhaupt nicht.
Käfig (mit Fliegengaze von innen abgesichert für Federschutz) ist 90x90x40 steht von morgens 6 bis abends um 21.30 Uhr am Wind und Sonnengeschützt am Balkon, wir haben hier wahre Spatzenhorden, die ihn sehr interessieren und die er gut beobachten kann von seinem Standort aus.
Er badet gerne im Sand, Wasserbad mag er bisher leider nicht, trinkt aber selbstständig (wie haben nie Wasser gegeben, da er das ja mit dem Futter aufgenommen hatte bisher).
Er hüpft von Stängchen zu Stängchen, fliegt mal 3-5 Flügelschläge - mehr nicht, trotz Angebot in der Wohnung. (1x täglich holen wir ihn aus dem Käfig, da er die Würmchen mit Korvamin nicht aus der Futterschüssel nimmt, nur von der Pinzette - bei der Gelegenheit bieten wir ihm auch Flugmöglichkeiten) - alles andere Futter geben wir seit 4 Tagen im 2-Stundentakt. Mal sind die Heimchen der Hit des Tages, mal die Soldatenlarven, mal die Wachsmaden.. wobei die immer gehen ;) - seit wir angefangen haben die Mehlwürmer zu geben, sind die der Hit... die 4-5 Stk. pro Fütterung sind immer als erstes dran und in einer windeseile aufgepickt.
Gefieder wird besser, er ist inzwischen ziemlich "plüschig", aber weit entfernt von perfekt. Gerade die Schwanzfedern machen mir noch ziemlich Sorgen.
Kot ist gut - schöner fester schwarzer Wurm und weissem Urin-Anteil, nicht mehr im Häutchen.

Seit heute macht er mir jedoch etwas Sorgen.
Er pfeifft deutlich weniger und atmet teilweise etwas zuckend - auch wirkt er etwas müder als gestern - und im nächsten Moment wirkt er aber wieder topfit.
Auch frisst er das aufgetaute Futter bis auf die Wachsmaden nicht mehr (er schmeisst es regelrecht aus der Futterschale in den Vogelsand und rührt es nicht mehr an) und die Mehlwürmer nur teilweise wenn man sie zuerst reinstellt. Die Futterschale mit den Sämereien (mit dem Nudelholz aufgebrochen) wird nicht angerührt, dafür die Sämereien, die mein Sohn ihm auf den Vogelsand geschüttet hat.
Was könnte das sein? Oder ist das ab und an? Liegt es vielleicht daran, dass er nun nichtmehr soviel Insekten braucht und mehr an das Körnerfutter geht?

Würde ihn nun bei schönem Wetter täglich mit dem offenen Käfigboden auf unsere ungemähte Wiese stellen an die Futterstelle der anderen Spatzen stellen in der Hoffnung, dass die anderen Spatzen Kontakt zu ihm aufnehmen.
Da ich auf dem Balkon arbeite, kann ich schnell reagieren und bis auf Grünfinken, Spatzen, Eichelhähr, Tauben und Dohlen haben wir kein anderes Getier hier im Garten.
Was meint ihr? Richtig oder lieber lassen?
Fotos von dem kleinen Piepmatz lade ich gleich im Anhang hoch.

Danke Euch schon mal für Einschätzungen.
 
Das eine ist die Auffindung, das andere heute
 

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Federkleid heute
 

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Ich bin kein Freund von Mehlwürmern, weil sie eine schwer verdauliche Haut haben, wenn sie nicht gerade frisch gehäutet sind...
Den Jagdtrieb auf Insekten musst Du nicht fördern, als ausgewachsene Spatzen fressen die keine Insekten mehr. Vielleicht hat er wirklich Verdauungsprobleme mit den Mehlwürmern. M. E. sollte er nun auch mehr Sämereien fressen als Insekten (Waldvogelfutter, Wellensittichfutter, Kolbenhirse, Gräser von draußen, auch Blüten und Knospen)
Guck doch mal bei wildvogelhilfe.org, da ist genau aufgelistet, wer wann was wie lange braucht
LG Evy
 
Hallo Evy,
Er bekommt nur die weißen, frisch gehäuften Mehlwürmer. Kolbenhirse, Waldvogelfutter, Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee, Wiesenkräutersträusschen frische Zweige mit Blättern und Samen/Fruchtansätzen von Kastanie und Haselnuss sind im Käfig im Angebot. Er bekommt nur noch alle 120-180 min ca. 5-6 Teilchen Insekten (1-2 mittlere Wachsmaden, 3-4 Soldatenfliegenlarven und 1 oder 2 Kleine/mittlere Heimchen - also deutlich zu wenig um satt zu werden) damit er mehr selbst pickt.
Bisher war es so 70/30 zugunsten der Insekten, heute nimmt er mit Mühe und Not alle 3 Std. Eine Wachsmade. Dafür ist der Kastanienast superinteressant.
Habe mich zwecks Futter und deren Zusammensetzung täglich mit einer Päpplerin der Wildvogelhilfe ausgetauscht.

Was mir einfach Sorge bereitet ist, dass er heute so schläfrig ist, jetzt gegen späteren Nachmittag anfängt den Kopf auf den Flügel zu legen um 2 min später wieder mit dem Blatt vor sich zu "kämpfen" und es zu zerkleinern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Sorge verstehe ich nur zu gut. Das ganze Herz steckt in so einem kleinen Vogel.
Was man halt auch nie ganz ausschließen kann, ist, dass er vor dem Fund etwas davongetragen hat. Dass er vielleicht mit irgendwas kämpft. Ich drück die Daumen, dass alles gut wird :trost:
 
Du musst damit rechnen das eine Krankheit auftreten könnte , deswegen ist deine sorge nicht total falsch.
Solange er noch zwischendurch Phasen hat wo er normal wirkt würde ich nichts unternehmen außer mehr Futter rein stecken. Zum Beispiel zusätzlich noch Eifutter für Kanarienvögel. Auch das Gefieder kommt mir nicht so schlimm vor in dem Alter sind die schon mal struppig.
Wenn er fast nur noch schläft muss man sich schon Sorgen machen.
Gruß
Terra
 
Bei dem struppigen Gefieder würde ich mir auch Gedanken machen.
Wenn keine Erkrankung, so dann zumindest eine schöne fette Stoffwechselstörung.
Gruß
 
Heute mal ein Update. Wir haben inzwischen einen zweiten Spatzen aufgenommen, nur ein paar Tage jünger und die beiden lieben sich sehr.
Unser Sorgenkind ist seitdem um ein vielfaches aktiver, sehr zum Leidwesen des anderen :D denn scheinbar hätte er auch gern so schöne Schwanzfedern wie der Neuling und versucht sie ihm immer anzuknabbern... aber statt sich zu wehren dreht er sich dann nur um, hebt den Kopf um unser Sorgenkind anzusehen, um 2 Minuten später wieder zusammenzuglucken, bis es 5 Minuten später von vorne losgeht :D.
Unser Sorgenkind frisst gut inzwischen, fängt sich gerne mal mittlere Heimchen die ich ihm in den Käfig setze oder Flugunfähige Fliegen. Ansonsten nur noch Mehlwürmer (die brauchen wir wegen der Korvamingabe, alles andere scheitert um ihm das einzu"schummeln". Ansonsten frisst er aufgebrochenes Waldvogelfutter, knabbert liebend gern an den täglich frischen Samensträusschen, liebt Girsch, und ab und ein eine Wachsmade....Aber fliegen.. fliegen ist leider nix... dazu ist das Gefieder einfach zu schlecht. Er bekommt keinen Auftrieb. Die Versorgung in der Innenstadt mit Brotkrumen etc. von seiner Mutter hat wohl bleibenden Schaden hinterlassen :( Waren die Tage im gleichen Cafe und vor dem Baum flog eine Spatzenmutter nonstop herum und hat Brotkrümel aufgesammelt und ist in ein hohes Nest geflogen aus dem Rufe kamen, daher die Annahme, dass es bei unserem auch so war)

Unser Neuling dagegen fliegt super (auch von selbst aus und in den Käfig), frisst seit gestern auch gut Körnerfutter (im Käfig selbstständig) und alle 2-3 Stunden ausserhalb vom Käfig mit der Pinzette seine Ration an Insekten (im Käfig nimmt er es nicht auf und ich versuche das auch so gering wie möglich zu halten), da es unser Sorgenkind extrem stresst, wenn die Hand in den Käfig geht- er ist inzwischen wilder geworden - was ja wirklich super wäre - wenn er denn fliegen würde.... Also gebe ich unserem Neuling seine Insekten, wenn er eh von selbst rausfliegt. Das klappt gut und in ein paar Tagen denke ich ist unser Neuling soweit langsam aber sicher in die Freiheit zu gehen.

Aber - somit wäre unser Sorgenkind wieder allein. Das möchten wir keinesfalls, da es einfach nicht gut für ihn wäre. Ist hier zufällig im 9er PLZ Bereich jemand, der die Möglichkeit für eine Mauser mit anderen, auch nicht flugfähigen hat?
 
In ca. 4-6 Wochen mausert er eh. Das Kleingefieder und auch Großgefieder wird dann komplett gewechselt und man wird sehen ob die Federn normal nachwachsen. Der Schaden ist in Alter von 10-14 Tagen aufgetreten, zum Zeitpunkt der Federbildung. Wahrscheinlich eine Stoffwechselstörung, ob das nun mit der Fütterung zusammenhängt ist allerdings eine Spekulation. Es kann, muß aber nicht.
Gibt auch noch andere Faktoren.
Entscheidend ist hier ob die Schwungfederfahnen wieder glatt und vollständig werden, denn die entscheiden über eine normale Flugfähigkeit und auch ob eine "Auswilderung" überhaupt zweckmäßig ist, da der Vogel sicher auch fehlgeprägt ist.
Ein Auffangstation ist sinnvoll, denn die haben auch Großvolieren, wo das Tier Ausdauer und Geschicklichkeit im Fliegen trainieren kann, ebenfalls mit Artgenossen vergesellschaftet, wieder scheuer wird. Aus Käfigen "ausgewilderte" Tiere werden wohl kaum die ersten 2 Tage überleben.
Gruß
 
Was bringt dich zur Annahme, das er Fehlgeprägt ist?

Nur die Tatsache dass der eine noch gefüttert wurde? Wenn er selbst nicht aufnimmt, bleibt wenig anderes übrig...
Bitte nicht falsch verstehen, es interessiert mich wirklich um es zu verstehen und ggf. Fehler abzustellen.

Der fitte macht mir die wenigsten Sorgen, da er seit heute Nachmittag nun auch selbstständig Futter aufnimmt und somit dann wie das Sorgenkind bis auf beim Futter/Wasserwechsel nun keinen Kontakt mehr bekommt.
Es geht aber um das Sorgenkind. Er ist bereits komplett scheu und wird von uns nur noch mit Futter, Wasser, Bad versorgt. Damit er eben genau nicht an den Mensch gewöhnt wird.

Unser Käfig ist ein Eigenbau auf dem Balkon 1,50mx1,80x60 cm... also doch einigermaßen gross. Direkt davor ein ca 40 Tiere umfassender Spatzenschwarm, von denen einzelne Tiere den Käfig täglich besuchen.

Ja, es ist keine Grossvoilere, das ist richtig. Den Platz habe ich nicht. Aber von unserer Aufzuchtstation wurde gesagt, die grösse wäre gut ausreichend.
 
Na ja, dann sind seine Karten eben schlechter. Bei mir saßen sie seinerzeit auf 12m² und wurden erst 14 Tage nach der Selbstständigkeit ins Freie entlassen, wobei ich ich von einer Überlebensrate von 20% in der ersten Woche ausging. Übrigens, alle Einzelvögel handaufgezogen sind fehlgeprägt.
Gruß
 
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