Spatzenplage

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Jill

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Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe ein Problem, welches mich sehr beschäftigt.
Seit ein paar Wochen habe ich eine regelrechte Spatzeninvasion auf meiner Dachterrasse. Ich las im Internet einen Artikel über die Sommerfütterung von Singvögeln und habe dieses Jahr nun damit begonnen, auf meiner Terrasse immer etwas Streufutter für die kleinen Piepser bereit zu stellen. Es lockte einige Meisen an, auch ein paar Spatzen. Ich freute mich anfangs darüber, besonders, weil die Spatzenmütter ihre Jungen mitbrachten und sie hier bei mir fütterten. Allerdings entdeckten bald immer mehr Spatzen diese Futterquelle, bzw. wurden von ihren Artgenossen herbei gerufen. Ich konnte mich bislang noch nicht dazu durchringen, überhaupt nichts mehr an Futter hin zu stellen, denn ich fürchte, sie haben sich eventuell schon so an den Futterplatz gewöhnt, daß die Jungen, die nichts anderes kennen, vielleicht verhungern. Ich weiß, daß ich selbst dafür verantwortlich bin, die Vögel können nichts dafür. Sie sind vom Futter angelockt worden und es ihnen jetzt zu entziehen, wäre doch nicht richtig, denk ich. Es ist nicht so, daß sie mich stören würden, im Gegenteil. Ich hab einige, dichte Büsche stehen und auch eine Wasserschale, die ich, wie alles andere immer sehr sauber halte. Sie fühlen sich hier sichtlich wohl. Wie ich lesen konnte, sind alle heimischen Singvögel geschützt, die Spatzen stehen auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel.
Aber meine Nachbarn sind ganz und garnicht begeistert. Da ich mit ihnen keinen Streit möchte, hatte ich vor einiger Zeit das Gespräch mit ihnen gesucht und sie gefragt, ob die Vögel sie stören. Ich hatte den Eindruck, ja. Nun mach ich mir große Sorgen, daß ich eventuell auch noch Stress mit ihnen bekomme. Außerdem fahre ich in drei Wochen in Urlaub. Was wird dann aus den Vögeln? Fliegen sie woanders hin, finden Sie anderweitig Futter? Es gibt einige abgeernteten Felder in der Nähe, vielleicht da? Als ich anfing, zu füttern, waren es ja noch nicht so viele Spatzen, nur mittlerweile ist das ganze außer Kontrolle geraten. Ich mache mir die größten Vorwürfe bei dieser Sache, ich mach mich richtig fertig. Ich will mit meinen Nachbarn keinesfalls Streit.
Was sagt ihr dazu? Könnte ich langsam mit dem Füttern aufhören und dann gar nichts mehr hin tun, damit sie sich woanders was suchen? Würde das funktionieren? Oder müsste ich von heute auf morgen aufhören, zu füttern? Ich hoffe so, daß ihr mir einen Rat geben könnt! Sorry für den langen Text!
 
Hallo,
ich füttere auch den ganzen Sommer durch. Aber ich beschränke mich auf das zufüttern, d. h. ich füttere nicht satt, die Vögel müssen auch anders nach Futter suchen. Auf Dauer kann man nicht die vielen Vögel total durchfüttern.
Wenn du also in den Urlaub fährst, mach dir keine zu grossen Gedanken. Die Vögel werden die Zeit überstehen und auch die Jungvögel kriegen gezeigt, wo und wie sie Futter finden können.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das zu wissen, beruhigt mich etwas:)
 
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G'day ich finde es sehr gut wenn du die Spatzen fütterst , der Haussperling ist noch öfters zu sehen , aber.... der Feldsperling steht schon auf der roten Liste , das habe ich hier in Australien von deutschen Vogelfreunden gehört.
 

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Man kann am Anfang zum Beispiel noch so viel rausstreuen das es nur noch fürs Frühstück reicht. Wenn die Spatzen merken das weniger da ist, dann ziehen die in andere Gebiete um nach Nahrung zu suchen.
Spatzen schließen sich im Spätsommer oft zu großen Schwärmen zusammen um die kultivierten Getreidefelder abzuernten. (deshalb waren die früher ziemlich unbeliebt). Waren die Felder abgeräumt sind die Vögel in die Städte zurück gekehrt. Daran sieht man schon wie schnell sich die Tiere den Gegebenheiten anpassen. :zwinker:
UND es muss auch sowas wie natürliche Auslese stattfinden, schwache Tiere sterben wenn sie wenig Nahrung finden, und das muss auch so sein damit der Schwarm gesund gehalten wird. Starke Tiere kommen mit kargen Tagen gut zurecht. Übrigens fressen Sperlinge auch Insekten, und wie ich das sehe sind davon noch genügend unterwegs.

Wenn Du weiter so viel fütterst wirst Du die "Spatzenplage" nicht mehr los. Im Gegenteil, wenn Du Pech hast entdecken auch die Tauben die Stelle.

Solche Sammelstellen sind auch immer ein hoher Risikofaktor für Krankheitsübertragung, das muss man auch bedenken.
 
Übrigens fressen Sperlinge auch Insekten, und wie ich das sehe sind davon noch genügend unterwegs.
Ich glaube das siehst Du grundfalsch. Falls es Dir noch niemand mitgeteilt hat, die Insektenpopulationen in Deutschland sind um 80% zurück gegangen. Das ist Fakt und wissenschaftlich erwiesen. Weiter ist erwiesen daß die Vogelpopulationen in ganz Europa um 60% zurück gegangen sind. Wo lebst Du?
 
Wir füttern auch ganzjährig. Im Sommer waren es dann auch unheimlich viele Spatzen geworden, dank guter Vermehrung. Kein Problem, der Sperber kam und hatte etwas, um siene Brut zu füttern. Dann waren sie auf Normalniveau, jetzt sind sie auf leicht erhöhtem Niveau. Gerade richtig, um als Schwarm in den Winter zu starten.

Früher hatte ich ganz viele Grünfinken auf der Dachterrasse (als ich noch städtisch gewohnt habe. Als die ersten Fröste kamen, waren es nur noch ein paar. Traurig, aber so blieb wenigstens eine gestärkte Population zurück, die sich auch im harten Winter durchsetzen konnte.

Ich würde mir also keine Sorgen machen und einfach weiter füttern. Die Vögel haben es ohnehin schwer genug mit uns Menschen.
 
Ich glaube das siehst Du grundfalsch. Falls es Dir noch niemand mitgeteilt hat, die Insektenpopulationen in Deutschland sind um 80% zurück gegangen. Das ist Fakt und wissenschaftlich erwiesen. Weiter ist erwiesen daß die Vogelpopulationen in ganz Europa um 60% zurück gegangen sind. Wo lebst Du?

Und die Lösung ist, eine Spatzenpopulation heranzuziehen die total und 100 % abhängig von menschlicher Fütterung ist, in der keine natürliche Auslese mehr stattfindet, durch z.B. Nahrungskonkunrenz. Scheinbar bist DU es der keine Ahnung von natürlichen Ökosystemen hat, wenig Nahrung - wenig Tiere. So ist das nun mal.
Was nützt eine Riesengruppe von Spatzen die nicht mal in der Lage sind sich selber Nahrung zu suchen, wo viele kranke und schwächliche Tiere angehören die so von der Natur schon längst aussortiert worden wären. Was passiert eigentlich wenn der Futterversorger mal krank wird, oder plötzlich wegzieht ?
Wenn Du mehr Spatzen willst (schau mal beim Nabu unter Vogelzählungen, da sind die Spatzen ganz vorne mit dabei) dann tu aktiv was für den Naturschutz und gibt Dein Geld für langfristige Naturschutzprojekte aus, anstatt Futter von Großkonzernen zu kaufen, die einzig und allein den Zweck haben noch reicher zu werden UND um dieses Futter zu erzeugen Pestizide auf den Feldern verwenden.

Jetzt frage ich in welcher Realität DU lebst ? :) Und warum kannst Du es nicht lassen, die Leute hier ständig anzugehen und Unwissenheit zu unterstellen ? Wobei ich will es gar nicht wissen ...

Ich für meinen Teil bin bestens darüber informiert und weiss das die Insekten starkt zurückgegangen sind, trotzdem habe heute schon einige Insekten gesehen UND Spatzen die Ameisen auf dem Gehweg gepickt haben. Aber wer weiss, Niemand ist ja vor Halluzinationen gefeit.


*
 
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Hallo Zusammen,

Und warum kannst Du es nicht lassen, die Leute hier ständig anzugehen


ich sehe an Alfreds Post nichts wo jemand unfair angegangen wird. In diesem Thread ist es auch sein erster Beitrag, der Begiff "ständig" also bezüglich dieser Diskussion nicht zutreffend. Gewiss kann man es etwas "lieblicher" verpacken. Die Zahlenwerte sind jedoch Fakt. Siehe z. B. Dramatisches Insektensterben in Deutschland - NABU

Scheinbar bist DU es der keine Ahnung von natürlichen Ökosystemen hat, wenig Nahrung - wenig Tiere. So ist das nun mal.


In unserer zersiedelten, zubetonierten, weitgehend zerstörten Landschaft von natürlichen Ökosystemen zu sprechen halte ich für gewagt es sei denn man bezieht den Menschen mit allen negativen Folgen in dieses Ökosystem ein. Dann braucht man sich aber auch nicht mehr im Naturschutz zu engagieren und kann die vielen bedrohten Arten "in Würde" aussterben lassen, ein ganz natürlicher Vorgang wenn eine Art die Oberhand gewinnt und Lebensräume so drastisch verändert.

Und die Lösung ist, eine Spatzenpopulation heranzuziehen die total und 100 % abhängig von menschlicher Fütterung ist, in der keine natürliche Auslese mehr stattfindet, durch z.B. Nahrungskonkunrenz.


Der Haussperling und im weiteren Sinne auch der Feldsperling sind Kulturfolger und haben sich im Laufe der Jahrtausende eng an den Menschen angepasst und sich mit diesem weiterentwickelt. So etwas nennt man Co Evolution. Der Haussperling ist somit großenteils vom Menschen und seiner Kulturlandschft abhängig. In "natürlichen Ökosystemen", was auch immer das ist, würden diese beiden Arten vermutlich gar nicht mehr überleben. Sie leben und nisten an und in menschlichen Behausungen, leben von dem was der Mensch bei Ackerbau und Tierzucht sowie an Abfällen übrig lässt, halten dafür zur Brutzeit die Massen an Insekten in einem erträglichen Maß. So war es zumindest früher und ist es heute noch in alten bäuerlichen Strukturen ohne riesige Monokulturen und hohen Pestizideinsatz die allerdings selten geworden sind.



Die Veränderungen in den letzten 30 Jahren gingen so drastisch und schnell vonstatten, dass diese beiden Arten regional selten geworden oder ganz verschwunden sind.

Folgende Gründe sind dafür maßgeblich:

1) Zersiedelung und Versiegelung von großen Flächen, Bebauung auch der letzten freien Fleckchen im städtischen Umfeld

2) Blitzblank Architektur mit hermetisch versiegelten Gebäuden, z. T. schon bauseits absolut vogelfeindlich konstruiert, Totsanierung der (ökologisch wertvollen) Altbauten ohne Ausgleichmaßnahmen wie künstliche Nisthilfen, Installation von Vogelabwehrsystemen

3) Drastischer Rückgang der Nahrung (effiziente Erntemaschinen die kein Körnchen mehr verlieren, Wildkräuter/Ackerraine durch Pflanzengifte vernichtet, Pflügen bis an den Straßenrand, gewaltiger Insektenschwund s. o.)

4) Schwindendes Umweltbewußtsein, immer "naturfernere" Bevölkerung ( über 40 Jahre nach dem Start der Umwelt- und Naturschutzbewegung interessiert es schlicht kaum noch jemanden ob in seiner Stadt noch Sperlinge, Schwalben od. Mauersegler leben, mehr denn je sind sterile Ziergärten an der Tagesordnung, kleine Flächen mit Wildkräutern werden als Schandfleck gesehen und 10 mal im Jahr mit der Motorsense bearbeitet egal ob Brutzeit ist)

Kurz gesagt es gibt kaum Brutplätze und Futter, den Menschen ist's egal. Das ist zumindest die Situation in den Städten. In unserer Stadt mit 250 tausend EW sieht man praktisch keinen Sperling mehr, man muß ca. 15 km aufs Land fahren. Selbst Nisthilfen und Fütterung würden hier jetzt nichts mehr bringen. Es bräuchte sehr lange und würde ein Umdenken Vieler voraussetzen.

Von einem großen Sperlingsbestand profitieren auch viele andere Arten ( Sperber, im Winter Turmfalke, Steinkauz, Raubwürger...) die man nach dem Verschwinden der Sperlinge auch kaum bis gar nicht mehr sieht. Schwache Tiere wären nach dem Winter sowieso aussortiert und hätten einen guten Dienst geleistet.

In der jetzigen Situation kann man froh sein, regional noch einen gesunden Sperlingsbestand vorzufinden. Es ist meiner Meinung nach sinnvoll, diesen durch Zufütterung und ggf. Nisthilfen auch künftig zu erhalten. Falls man in Urlaub fährt oder krank wird kann man jemand anderen bitten, die Futterstelle zu bestücken oder gleich mit mehreren Leuten verschiedene anlegen so dass immer Futter da ist wenn mal einer ausfällt. Eine Futterstelle plötzlich aufzugeben in einer Region wo für Sperlinge fast nichts mehr zu finden ist finde ich keine gute Idee, dann soll man es gar nicht erst anfangen.

anstatt Futter von Großkonzernen zu kaufen, die einzig und allein den Zweck haben noch reicher zu werden UND um dieses Futter zu erzeugen Pestizide auf den Feldern verwenden.

In unserem reichen Land wird man es sich wohl erlauben können, das Vogelfutter in Bio Qualität bereitzustellen...

Wenn Du mehr Spatzen willst (schau mal beim Nabu unter Vogelzählungen, da sind die Spatzen ganz vorne mit dabei)

Natürlich war der Haussperling mal ein sehr häufiger Vogel und gemessen am Schwund vieler anderer Arten die vorher schon weniger häufig waren wird er sicherlich noch lange der ersten Platz belegen. Damit ist aber doch nichts über den gewaltigen Schwund an Individuen bei einst sehr häufigen Arten gesagt.

Beim Star z. B. ca. 75 %, beim Haussperling siehe hier: In Deutschland gibt es immer weniger Spatzen
Der link ist schon fast 10 Jahre alt wie wird es wohl jetzt aussehen ?

Ich für meinen Teil bin bestens darüber informiert und weiss das die Insekten starkt zurückgegangen sind, trotzdem habe heute schon einige Insekten gesehen UND Spatzen die Ameisen auf dem Gehweg gepickt haben. Aber wer weiss, Niemand ist ja vor Halluzinationen gefeit.

Das ist jetzt aber ein Scherz ? Ich habe dieses Jahr, oh wunder, auch schon Insekten gesehen. Im Frühjahr zur Brutzeit extrem wenige, jetzt im August mehr, allerdings kaum noch Großinsekten die zur Jungvogelaufzucht besonders wichtig sind. Wenn hier die Rasenameisen schwärmen haben alle Insektenfresser für einige Tage einen reich gedeckten Tisch nur können sie es leider nicht bis zum nächsten Mai konservieren. Hier sind im Mai und Juni fast alle Bruten der Insektenfresser verhungert oder haben nur wenige schwache Jungvögel hervorgebracht.

Früher hatte ich ganz viele Grünfinken auf der Dachterrasse (als ich noch städtisch gewohnt habe. Als die ersten Fröste kamen, waren es nur noch ein paar. Traurig, aber so blieb wenigstens eine gestärkte Population zurück, die sich auch im harten Winter durchsetzen konnte.

Grünfinken, besonders die Jungvögel, sind auch Strichvögel, die außerhalb der Brutzeit weit umherstreifen. Bei reichem Angebot z. B. an Bucheckern sind sie in manchen Jahren nicht unbedingt auf die Futterstellen angewiesen und erscheinen nur in geringer Zahl.

Ich würde mir also keine Sorgen machen und einfach weiter füttern. Die Vögel haben es ohnehin schwer genug mit uns Menschen.

Genau !

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Und warum kannst Du es nicht lassen, die Leute hier ständig anzugehen und Unwissenheit zu unterstellen ?
Die Frage war rein rhetorischer Art.
Allerdings kann ich Deiner Philosophie nicht folgen. Sicher, durch Zufütterung, welche ich eh nur im Winter mache, werden auch schwächere Tiere welche sonst sterben würden überleben. Dies jedoch sollte nach meiner Ansicht hinter dem Versuch die Arten zu erhalten zurückstehen.
Einfaches Beispiel sind wir selber. Die Medizin, schon vor Jahrtausenden, wenn auch nur rudimentär, vorhanden ist nichts anderes als Arterhaltung. Daß dabei die Schwächeren überleben ist unvermeidlich. Seltsamerweise hat das aber bis heute der Population "Mensch" in keiner Weise geschadet, ganz im Gegenteil. Warum soll also dies bei den Tieren bezüglich Zufütterung genau umgekehrt der Fall sein? Oder warum versucht man die Elefanten vor Wilderern zu schützen? Diese Tiere sind halt dem Prädator Mensch unterlegen, warum also sollen sie weiterleben? Jedenfalls sehe ich Deine Ansicht in dieser Weise.
 
Hallo,
Ich freue mich sehr über eure Antworten und Meinungen! Ich möchte euch nun gern über den Stand der Dinge berichten.
1. Ich habe noch einmal mit meinen Nachbarn gesprochen und sie über die Vögel und das Zufüttern aufgeklärt (Es ist erschreckend, wie viele Leute von unserer heimischen Flora und Fauna keinen Plan haben) Ich hab mich mit ihnen nun geeinigt, daß ich weiter zufüttern werde. Die Vögel stören sie auch nicht direkt, denn meine Dachterrasse ist im ersten Stock meines Hauses und mit Bambusmatten umzäunt, sodaß niemend die Tiere sehen kann. Nur wenn sie als Schwarm weg fliegen, erschrecken die Leute immer etwas, denn ihre Haustür ist unten gegenüber. Aber jetzt wissen sie besser darüber Bescheid und finden es ok, ich bin froh, daß ich noch mal mit ihnen gesprochen hab!
2. Die natürliche Auslese findet, glaub ich, auch bei mir hier statt. Der Sperber war schon ein paar Mal da und hat sich einen Vogel geholt, ich hab ihn gesehen. Erst dachte ich, es war ein Turmfalke, denn die brüten jedes Jahr auf dem Kirchturm. Aber seine Augen waren gelb, dann war das doch ein Sperber, oder!? Ich hab mich gleich belesen. Nachbars Katze war anfangs auch mal da und hat einen geholt, aber das wollte ich unterbinden und hab alles besser abgesichert. Hier gibt es einige Katzen, und Katzen und Vögel, na ihr wisst ja. Etwa 50 Meter entfernt haben die Spatzen ihre Schlafbäume, wo sie auch gebrütet haben. Ich konnte sehen, wie die Katze eins der letzten Nester geplündert und die Jungen totgebissen hat. Beim Sperber find ich es ok, er muss auch leben, daß ist das natürliche Gleichgewicht.
3. Ich hab mit meinen Eltern gesprochen und sie schauen, wenn ich im Urlaub bin, jeden Tag nach den Vögeln und füllen etwas Futter nach. Für ein Rotschwänzchen lege ich alle zwei, drei Tage ein paar Pinkies oder Buffalos bereit, welche es sich gerne holt. Das frisst ja nur Insekten, die auch hier bei uns immer weniger werden, leider. Es kommt nicht so oft, wie die Spatzen, aber doch auch ein, zwei Mal am Tag. Und die Meisen, Kohl- und Blaumeisen, nehmen gern die kleinen Sonnenblumenkerne. Mit den Maden das muss mein Vater machen, meine Mutter ekelt sich da, obwohl die gefroren sind Ich bin sehr froh, hier um Hilfe gebeten zu haben! Ich danke euch für alle Antworten! Vielleicht kann ich demnächst wieder etwas berichten.
LG Jill
 
Tjanun ... :+knirsch:

Ich erwähnte bereits, das ich über den Insektenrückgang informiert bin. Ich brauchen keine Links zum Nabu, denn das Thema kann man überall nachlesen.

Wer hat Schuld am Rückgang der Insekten ? Wir alle, weil wir die Verwendung von Pestiziden aus Bequemlichkeit dulden. Wenn alle in der Sache zusammenhalten würden, dann MÜSSEN die Konzerne und Bauern nämlich umdenken, weil die wollen ja Geld verdienen mit uns. Oder wir könnten uns dafür einsetzen, das öffentliche Parks und Gartenalagen mit einheimischen Gehölzen und sinnvoll strukturiert bepflanzt werden.

Und der Begriff Kulturfolger hat so gar nichts mit ständig künstlicher Zufütterung von pestizitbelasteten Getreide und Sonnenblumenkernen zu tun. Ich bin gespannt, wie lange die Anwohner die Spatzengruppe noch dulden werden, immerhin koten die Vögel auch ab und zu mal in ungewollte "Ecken". Der Kokzidienbefall bei Spatzengruppen ist auch nicht zu verachten. Ich nehme mal an, wenn die ersten kranken Vögel auftauchen hat man keine Lust mehr auf das Ganze.

@Thomas
Ein 10 Jahre alter Link ist bei solchen Themen immer besonders zielführend, weil so eine Sache kann sich nämlich in beide Richtungen weiterentwickeln. Deiner Interpretation nach müsste es inzwischen überhaupt keine Spatzen mehr geben.
Nein ich mache keine Scherze, ich habe dieses Jahr sogar schon Fliegen und Raupen und Schmetterlinge gesehen. Im Übrigen sind im frühen Frühjahr nun mal noch nicht viele Insekten unterwegs, es gibt aber auch Eier und Larven die von Vögeln gefunden und an Jungvögel verfüttert werden. Was meinst Du mit "Großinsekten" kläre mich mal bitte auf, Danke.

Ich klink mich nun aus der Diskussion aus.

*
 
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Hallo Jill,

Nur wenn sie als Schwarm weg fliegen, erschrecken die Leute immer etwas, denn ihre Haustür ist unten gegenüber.

Sie haben sich an den Hitchcock Klassiker erinnert gefühlt...:)

Aber jetzt wissen sie besser darüber Bescheid und finden es ok, ich bin froh, daß ich noch mal mit ihnen gesprochen hab!

Mit den Leuten reden und seine Sache freundlich erklären hilft in den meisten Fällen gut weiter. Meistens ist eine unbegründete Angst Grund für Ablehnung und die kann man durch Vermittlung von Sachwissen meist nehmen.

Die natürliche Auslese findet, glaub ich, auch bei mir hier statt. Der Sperber war schon ein paar Mal da und hat sich einen Vogel geholt, ich hab ihn gesehen. Erst dachte ich, es war ein Turmfalke, denn die brüten jedes Jahr auf dem Kirchturm. Aber seine Augen waren gelb, dann war das doch ein Sperber, oder!?

Wo es viele Sperlinge gibt finden sich auch die entsprechenden Prädatoren ein. Die Augen des Sperbers wirken recht leuchtend gelb. Schön, diesen perfekten Vogeljäger mal so nah zu sehen. Der Turmfalke jagt bei Mäusemangel ebenfalls Vögel, aber deutlich unbeholfener als der Sperber.

Es ist auf jeden Fall schön, dass es mit der Fütterung weiter läuft und ich wünsche weiter viel Spaß mit Deinen gefiederten Gästen.

@finchNoa@Barbie:

Ich erwähnte bereits, das ich über den Insektenrückgang informiert bin. Ich brauchen keine Links zum Nabu, denn das Thema kann man überall nachlesen.

Es ist toll, dass Du schon (fast) alles weißt. Ich hatte damit eher an die Fragestellerin gedacht. Vieles kann man überall nachlesen, bei brisanten und wichtigen Themen kann man auch öfter darauf hinweisen. Ich freue mich immer wenn Beitragsersteller ihre Thesen mit Quellen untermauern.

Wer hat Schuld am Rückgang der Insekten ? Wir alle, weil wir die Verwendung von Pestiziden aus Bequemlichkeit dulden. Wenn alle in der Sache zusammenhalten würden, dann MÜSSEN die Konzerne und Bauern nämlich umdenken, weil die wollen ja Geld verdienen mit uns. Oder wir könnten uns dafür einsetzen, das öffentliche Parks und Gartenalagen mit einheimischen Gehölzen und sinnvoll strukturiert bepflanzt werden.

Damit hast Du sowas von recht ! Unser "Wohlstand" und die Bequemlichkeit darin tragen maßgeblich zu der Misere bei. Der Verbraucher hätte die Macht, alles zu ändern. Leider lässt sich der Verbraucher, dem es hier so herrlich gut geht auch leicht von Wirtschaft und Politik manipulieren und tut sich schwer mit aktivem Engagement. Es könnte ja am Ende auch gegen seine Bequemlichkeit gehen.

Und der Begriff Kulturfolger hat so gar nichts mit ständig künstlicher Zufütterung von pestizitbelasteten Getreide und Sonnenblumenkernen zu tun. Ich bin gespannt, wie lange die Anwohner die Spatzengruppe noch dulden werden, immerhin koten die Vögel auch ab und zu mal in ungewollte "Ecken". Der Kokzidienbefall bei Spatzengruppen ist auch nicht zu verachten. Ich nehme mal an, wenn die ersten kranken Vögel auftauchen hat man keine Lust mehr auf das Ganze.

Unter massivem Einsatz von Pestiziden wird schon seit den 60er Jahren Jahren Getreide angebaut. Man denke nur an die Zeiten von DDT und E605 zurück.
Trotzdem gab es Unmengen von Sperlingen da bei Anbau, Ernte und Lagerung des Getreides immer etwas für die Sperlinge abfiel. Nistplätze gab es in den damaligen Gebäuden zuhauf und auch noch genügend unbewirtschaftete Flächen mit Wildkräutern und reichem Insektenbestand. Heute wird fast alles intensiv genutzt.
Früher gab es doch viel mehr Vögel als heute. Ich frage mich, ob die immer ihren Kot eingehalten haben oder die Bevökerung toleranter war. Es ist doch heute ein absolut übertriebener Hygienewahn einer völlig naturentfremdeten Bevölkerung. Wo lebende Tiere sind können auch mal Krankheiten/Parasiten auftreten. Das gibt es in Wildvogelpopulationen auch ohne Zufütterung. Natürlich sollte eine Futterstelle sauber gehalten werden.

Ein 10 Jahre alter Link ist bei solchen Themen immer besonders zielführend, weil so eine Sache kann sich nämlich in beide Richtungen weiterentwickeln. Deiner Interpretation nach müsste es inzwischen überhaupt keine Spatzen mehr geben.


Der link hat die Thematik sehr gut beschrieben und was dort zu lesen ist gilt auch heute noch uneingeschränkt. Ich denke, mein Betrag war differenziert genug. Weder war irgendwo zu entnehmen, dass es kaum noch Sperlinge gibt noch dass der Trend gestoppt wurde oder sich umgekehrt hat. Da bist Du vermutlich die Einzige die das so interpretiert.
In vielen Städten sind aber tatsächlich heute keine od. kaum noch Sperlinge vorhanden.

Nein ich mache keine Scherze, ich habe dieses Jahr sogar schon Fliegen und Raupen und Schmetterlinge gesehen. Im Übrigen sind im frühen Frühjahr nun mal noch nicht viele Insekten unterwegs, es gibt aber auch Eier und Larven die von Vögeln gefunden und an Jungvögel verfüttert werden.

Ein Scherz kann manches auflockern :jaaa:

Früher waren im Frühjahr viele Insekten unterwegs. In meiner Zucht von anspruchsvollen Insektenfressern habe ich immer viele draußen gesammelte Insekten verfüttert. Selbst im Mai bei kühlem Wetter waren die Ausbeuten in den 80er Jahren riesig. 25 Jahre später konnte man davon nur noch träumen, vielleicht noch ein Viertel, viele vorher häufige Arten waren gar nicht mehr dabei. Heute geht es nur noch mit selbst gezüchteten Insekten.
In Meisenkästen wurden noch vor 30 Jahren problemlos 8-12 Jungtiere flügge. Heute verhungert sehr oft ein Teil oder alle JV nach meinen eigenen Beobachtungen.
Wenn man gar keine Insekten mehr sieht dürfte der Planet tot sein.

Was meinst Du mit "Großinsekten" kläre mich mal bitte auf, Danke.

Frage ernst gemeint ???

Ich zitiere Dich nochmal:

Ich erwähnte bereits, das ich über den Insektenrückgang informiert bin. Ich brauchen keine Links zum Nabu, denn das Thema kann man überall nachlesen.



Z. B. Libellen, Maikäfer, Bienen, Hummeln, Heuschrecken, Falter, Raupen, größere Eintagsfliegenarten u. v. a.

Für die Aufzucht ihrer Jungen brauchen insektenfressende Vögel möglichst große Insekten. Da sie meist mit einem oder wenigen erbeuteten Insekten zum Nest fliegen. Bei kleinen Insekten werden die Jungen nicht satt und die Eltern sind irgendwann vom Sammeln und Fliegen entkräftet.

Hier noch mal eine Quelle die auch den Rückgang der wichtigen Großinsekten beziffert.


1989 bis 2013: Rückgang der
Insektenmasse im NSG
Orbroich um mehr als 75 %

Bereits 1964 Abnahme von
Großinsekten um > 80 %
gegenüber 1936
(Schreurs
1964)
In den letzten 80 Jahren:
Rückgang um weit mehr als
90 %!


Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz des Landes NRW, 2016


Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Hallo Thomas,
Vielen Dank für Dein Posting. Du hast völlig recht was Du ja auch mit Zahlen untermauert hast.
Ich beobacht halt nur das was um mich herum geschieht. So konnte ich vor zehn Jahren bei Dunkelheit und elektrischem Licht nicht auf meinem Balkon sitzen, da konnte man den Eindruck gewinnen die Nachtfalter fressen mich auf. Heute, Nachtfalter? Praktisch keine mehr, vielleicht mal einer oder zwei, und dann auch nur kleine, das wars dann auch schon.
Übrigens, wenn die Insekten verschwinden dann verschwinden ja auch die Vögel. Naturwissenschaftler sagen, wenn das alles passiert, dann bricht unser gesamtes Ökosystem zusammen.
Schlußfolgerung daraus: Europa wird praktisch unbewohnbar. Aber wohin sollen wir Menschen dann gehen? Wer nimmt uns auf? Wohl niemand.
 
Hallo Thomas,
Vielen Dank für Dein Posting. Du hast völlig recht was Du ja auch mit Zahlen untermauert hast.
Ich beobacht halt nur das was um mich herum geschieht. So konnte ich vor zehn Jahren bei Dunkelheit und elektrischem Licht nicht auf meinem Balkon sitzen, da konnte man den Eindruck gewinnen die Nachtfalter fressen mich auf. Heute, Nachtfalter? Praktisch keine mehr, vielleicht mal einer oder zwei, und dann auch nur kleine, das wars dann auch schon.
Übrigens, wenn die Insekten verschwinden dann verschwinden ja auch die Vögel. Naturwissenschaftler sagen, wenn das alles passiert, dann bricht unser gesamtes Ökosystem zusammen.
Schlußfolgerung daraus: Europa wird praktisch unbewohnbar. Aber wohin sollen wir Menschen dann gehen? Wer nimmt uns auf? Wohl niemand.


Hallo Zusammen, hallo Alfred,

ja, man kann noch viele Beispiele für den extremen Rückgang der Insekten finden. Fahrradfahren im Sommer war noch vor ca. 10 Jahren ohne Brille wenig erbaulich. Die letzten Jahre fahre ich problemlos 40 km ohne ein Insekt im Auge. Die schönen fetten Kreuzspinnen im Garten sind zu Hungerhaken mutiert :nene:, jetzt ende August bei top Wetter sind sie noch spindeldürr. Ich füttere mittlerweile mit gezüchteten Insekten zu.

Ich bin kein Anhänger der These: "erst sterben die Insekten, dann die Vögel, dann der Mensch"... Ich sehe da keinen kausalen Zusammenhang.

Das Artensterben ist schon weit fortgeschritten, trotzdem geht es den Menschen in den Industrieländern so gut wie nie und ständig wird es besser wenn man Gesundheit, Lebenserwartung, Einkommen/Vermögen, Freizeit, Hobbys, Luxus zugrundelegt. Selbst einige Schwellenländer haben da schon kräftig nachgezogen. Wenn man sich z. B. China anschaut wo die Natur im wahrsten Sinne des Wortes weggeholzt und weggefressen wurde, die Großstädte im giftigen Nebel versinken, boomt die Wirtschaft und Wohlstand breitet sich in Teilen der Bevölkerung aus. Dafür gibt es kaum noch bestäubende Insekten und praktisch keinen Sperling mehr.

Die Menschen werden sich meiner Meinung nach eher gegenseitig ausrotten im Kampf um Ressourcen (Wasser, Nahrung, bewohnbares Land, Rohstoffe etc.). Das ist ja im Prinzip längst im Gange.


Ich möchte nach der ausführlichen Diskussion noch mal einen Bogen zum Anfang, Jills Thema "Spatzenplage", schlagen. Das ist ausdrücklich keine Kritik an der Fragestellerin.

Mich wundert, dass noch in keinem Beitrag Empörung über diesen Begriff geäußert wurde. Die Menschen und besonders wir Deutschen neigen ja dazu, alles als Plage zu bezeichnen was uns nicht direkt in den Kram passt und nach Gegenmaßnahmen zu schreien. Sind mal 30 Sperlinge zusammen = Spatzenplage, 10 Paare Saatkrähen = Krähenplage, mal wieder Maikäfer zu sehen = Maikäferplage etc. das machen wir nach Gutdünken ohne Sinn und Verstand. Da wird nur der eigene Mini Horizont gesehen und nicht gefragt wie die Bestände z. B. landesweit sind. Komischerweise spricht man nicht von Storchenplage am Bosporus zur Zugzeit oder Flamingoplage am Nakurusee, OK, da landet ja auch kein Kotklecks im eigenen Garten und kein Häschen im heimischen Forst wird weggefangen...

Es fällt uns schwer, einzusehen, dass wir Menschen und unser Wirken die einzige Plage auf diesem Planeten sind.

Aber wohin sollen wir Menschen dann gehen? Wer nimmt uns auf? Wohl niemand.

Alfred: Schieß die Menschheit auf den Mond! :D

Wirklich sicher wäre wohl nur, die Menschheit in einem schwarzen Loch zu versenken, sonst werden sie noch von Außerirdischen wegen schlechtem Betragen zurückgeschickt (och nö !)


Liebe Grüße
Thomas :0-
 
m. m. n. sind zuerstmal große weißdornhecken (schützen die nester vor fressfeinden und die früchte werden im winter gerne genommen) nötig und ein garten in dem sich insekten wohlfühlen und wo samen bzw obst nicht gleich weg geräumt werden. dann brauche ich nicht zu füttern. zur not kann man das vogelfutter auch guerillamäßig auf brachflächen aussääen. die vögel ernten das dann schon.
 
Thema: Spatzenplage

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