Hy !
Man kann aber nicht von Hausgänsen auf Schneegänse schließen !
Schon mal was von intraspezifischer Aggression gehört ? Und vom Triumphgeschrei ?
Gerade die Schneegans ist vergleichsweise aggressiver als die Graugans. Bei Schneegänsen neigen die Ganter, was sehr gänse- unüblich ist, zum Vergewaltigen fremder Weibchen, auch wenn diese auf dem Nest sitzen.
Wenn Nilgänse, und auch Schneegänse, keine fremden Artgenossen haben, um ihre Aggressionen abzubauen, passiert es sehr leicht, das sich diese auf den Partner übertragen.
Das Triumphgeschrei, das ein Paar normalerweise verbindet, mehr als Paarung oder dergleichen, basiert auf der intraspezifischen Aggression, und normalerweise entlädt sich diese während der ersten Phase des Triumphgeschreis, sprich beim Angriff auf andere Gänse, während die zweite Phase, zum Partner hingewendet, kaum noch Aggression enthält. Fehlen nun auf lange Sicht geeignete Abreagierobjekte, passiert das oben schon geschriebene.
Bei Gänsen sind Drohung und Begrüßung nur durch die Kopf-, bzw. Halshaltung voneinander unterschieden. Bei der Drohung zeigen die Köpfe genau aufeinander zu, während sie bei der Begrüßung seitlich versetzt aneinander vorbei zeigen.
Hat sich nun während der ersten Phase des Triumphgeschreis die Aggression nicht ausreichend entladen und ist die Erregung noch immer sehr hoch, kann es leicht passieren, das dieser feine Unterschied in der Kopfhaltung sich während der zweiten Phase schnell ins Gegenteil verkehrt, und die Ehepartner aufeinander losgehen...
Die beiden zu trennen, bringt nichts. Auf lange Sicht hilft hier nur ein zweites Paar, auch in der Natur leben Schneegänse in Kolonien, so daß sich ein ausgewogenes und naürliches Aggressionsverhalten entwickeln kann. Jedenfalls braucht der Ganter ein Objekt, an dem er seine Aggressionen abreagieren kann. Das nicht in Tätlichkeiten geschehen muß, wichtig ist nur, das er Dampf ablassen kann, denn sonst wird er immer wieder seine Partnerin hernehmen, die nun mal auch Schneegans ist, und damit am aggressionsauslösendsten.
Gruß, Andreas