Stadttauben töten als Futter für Greifvögel

Diskutiere Stadttauben töten als Futter für Greifvögel im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo, im Forum Stadttauben Unterforum "Sind Stadttauben "Freiwild" gibt es zur Zeit kontroverse Diskussionen über das töten von...
Ganz sicher, sind ja auch nicht alle krank! Aber die, die es sind, werden wohl die ersten sein die vom Falken geschlagen werden. Das Risiko würde ich als Falkner nicht eingehen.
 
Alle Vögel in der Natur, die erkranken, sind sehr schnell von der Bildfläche verschwunden. Ob sie nun an Trichomonaden oder an der Kokzidiose erkrankt sind. Würden sich alle Beutegreifer auch sofort infizieren und erkranken, wären sie auch schon ausgestorben, denn sie sorgen doch dafür, das Infektionsquellen beseitigt werden. In der Betonwüste einer Stadt fallen solche Tiere sofort auf insbesondere wenn sie krank oder tot in der Gosse liegen.
Die vielen verendeten Ringeltauben der Überpopulationen in der freien Landschaft bekommt man dagegen kaum zu Gesicht! Denn auch da sind Erkrankungen an der Tagesordnung.
Ivan
 
Sagen wir mal so, bei Stadttauben besteht eine größere Gefahr dass diese krank sind, als von Wachteln+Tauben von denen ich weiß, wie sie gehalten werden und was sie zum fressen bekommen!
Ich geb lieber ein paar Euro mehr aus, kaufe meinem Mädel hochwertig, gutes Futter. Immerhin häng ich ja an ihr, da spielt der materielle Wert, also das was sie gekostet hat, keine Rolle.
Bevor ich etwaiges Riskio eingehe..mache ich es lieber so, hol die Futtertiere vom Kleinzüchter und fertig.
 
Also ich hab schon 8 mal beobachtet wie ein turmi ne taube schlägt
jagdverhalten in etwa wie lugger (nicht aus der Warte sondern aus der verfolgung)
eine beobachtung war:
tauben sitzen auf flachdach
männchen fliegt drüber tauben fliehen vom dach auf die umliegenden dächer
weibchen fliegt durch gasse zwischen häusern greift sich eine über die gasse fliegende Taube und taumelt mit ihr mehr oder weniger kontrolliert zu boden
es folgt das abnicken und sie fängt sofort mit dem atzen an

mfg
 
Ein Turmfalke?
Ich bin nicht sicher, ob ich das glauben kann. Ein weiblicher Turmi mit seinen 250 gr und diesen kleinen Fängen kann doch kaum eine Taube binden? Sperber mit stärkerer Griffweite ja, aber selbst ein Sprinz lässt meistens die "Pfoten" von Tauben.
 
also ich hab schon ein video eines turmi gesehen, der eine Taube fing, allerdings ein Vogel in Falknershand.
Aber man kann hier ab der 3.minute ganz gut sehen, wie wendig die kleinen sind...fängt hier auch nen kleinvogel oder eine wachtel, sieht man leider nicht genau.
http://www.youtube.com/watch?v=Q-ZWSXC7VPM
 
hallo Berthold.
also ich bin der Meinung, dass Stadttauben und Rassetauben häufig ähnlich viele Krankheiten haben. ist so meine Erfahrung bisher gewesen. Rassetauben haben auch des öfteren Salmonellen und Parasiten. Meine Theorie dazu... Rassetauben werden in der Regel auf Schönheit gezüchtet/gehalten. nicht auf Hochleistung. Also denke ich, dass ein normaler Briefer im Top Zustand gehalten wird (gesund), damit die die Reise gut schaffen. Rassetauben traue ich nicht über den Weg. Stadttauben finde ich auch etwas mikrig. wenn überhaupt, würde ich dazu tendieren nur die reine Brust zu verfüttern, sofern was dran ist. Aber sonst würde ich wohl eher die Finger davon lassen.
Allgemein ist aber meine Meinung, dass eine Amsel mindestens genauso viele Innenparasiten hat, wie eine Stadttaube... (abgesehen von Trichos). Amseln verfüttert ja keiner, so meine ich das nicht, nicht falsch verstehen. Aber am Beispiel Amsel wollte ich nur sagen, dass man sich nicht immer so auf die Parasiten und krankheitsüberträger Stadttauben festbeißen soll. so meine Meinung
 
Danke für des Video
auch wenn der hier gezeigt falke garantiert mit Drache trainiert wurde
unsere turmis steigen nicht so wie der, die fangen die Tauben mehr mit wendigkeit
hängen sich dann wie ein stein an die taube und lassen sich mit ihr fallen mit so ausgleichsflügelschlägen

zum gewicht der Beute ich hab mal so ne geschlagene Taube gewogen die hatte ohne Kopf auch nur 280 gr

aber zurück zum thema ich glaub dass stadttauben nicht schlimmer mit kränkheitseregern belastet sind als Krähen, die ja zusätzlich au no aas fressen

nichts desto trotz würde ich sie als falkner nicht verfüttern
is aber mehr aus ner Abneigung (wohl anerzogen) heraus
 
aber zurück zum thema ich glaub dass stadttauben nicht schlimmer mit kränkheitseregern belastet sind als Krähen, die ja zusätzlich au no aas fressen

> genau der Meinung bin ich auch
 
Das sehe ich ebenso...
Wenn man sieht, wie gut in Berlin die Habichte gedeihen, die per anno einmal den Gesamtbestand an Stadttauben wegschlagen (etwa 30.000 Stk., Wintergast- Habichte eingerechnet), können die gar nicht so schlimm krank sein, wie immer gemeint wird.
Und die wirklich kranken wird der Habicht ohnehin nicht kriegen, weil die sich in irgendwelche Ecken und Winkel zurückziehen, in die gewöhnlich kein Habicht vorstösst.

Ich hatte einmal eine feine Beobachtung in meiner Nähe:
Da felderte ein Stadttaubenschwarm (etwa 15 Vögel) auf einer Wiesenfläche. Plötzlich räbten die Stockerpel Alarm, eine Sekunde später alarmierten die Krähen, und wie der Wind waren die Tauben in der Luft.
Eine war wohl so verdattert, daß sie geduckt, aber sichernd auf der Wiese sitzen blieb, und der alarmauslösende Habicht jagte nicht etwa die bewegungslos sitzende Taube an, sondern die fliegenden...

Womit ich ausdrücken will, so richtig übel kranke (~bodengebundene) Stadttauben nimmt der Habicht nicht, vielleicht ist das ähnlich wie beim Geparden, der 'nen Fluchtreflex der Beute braucht, um die zu nicht nur an- sondern auch richtig zu jagen.
Und damit will ich weiter sagen, schösse oder beizte man sich einwandfrei flugfähige und aufmerksame Stadttauben, hätte man sicherlich keine schlechteren Futtervögel, als es Elstern/ Krähen sind, die ja nun wirklich manche Unappetitlichkeit zu sich nehmen (wozu ich frischtote Tiere gar nicht mal zähle...).

Ansonsten sind Turmfalken im urbanen Raum schon durchaus erfolgreiche und auch blitzflinke Vogeljäger geworden, da ist es in Teamarbeit oder einem stärkeren Weib sicherlich durchaus möglich, schwächere Tauben zu schlagen (Gewichtsverhältnis etwa 1:1). Wenn man mal bedenkt, ein Habicht auf Hase ist ja ein noch verwegeneres Verhältnis (1.3 Kilo der Habicht, 3- 5 Kilo der Hase...)

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

in der Regel verfüttere ich Tauben von Züchtern, die ich persönlich kenne und auch dort abhole, um mir ein Gesamtbild von den äußeren Umständen beim Züchter zu machen. Einige mir gut bekannte Züchter bringen die Tauben auch persönlich vorbei und wir tauschen uns dann über Neuigkeiten in der Szene aus, so das ich ganz gute Kontakte darüber bekomme.

Die haben natürlich ein Interesse das ihre Tauben gesund sind, geben auch Medikamente ab und zu. Das ist jetzt das Problem, die sagen mir zwar was und wann sie es gegeben haben, aber ein ungutes Gefühl habe ich trotzdem.

Alle Tauben werden geschlachtet, Flügel, Kopf, Kropf, Füße(da hier oft Kotreste dran sind) und sämtliche Innereien außer das Herz, werden von mir entfernt, die verfüttere ich nicht. Die Innereien natürlich ausgiebig begutachtet, vor allem die Leber, da man hier am ehesten Veränderungen sehen kann.

Danach wird das restliche Fleisch mindestens noch 2-3 Wochen tiefgekühlt, bevor es verfüttert wird.

Im Winter verfüttere ich allerdings auch mal frisch tote Tauben,natürlich auch anderes frisch tot, damit die Greifvögel auch mal was warmes haben. Das ungute Gefühl bleibt auch da, den bei allen, auch den eingefrorenen Tauben, weiß man nie ganz genau was die eventuell doch an Krankheiten haben könnten.

Vorbeugende Medikamente wie z.B.(Spartrix, Wirkstoff Cardinazol gegen Trichomonaden, ) Panacur,Wirkstoff Fenbendazol gegen verschiedene Würmer) (Appertex, Wirkstoff Clazuril gegen Kokzidiose) habe ich natürlich immer parat. Ein- bis zwei mal im Jahr mache ich eine vorbeugende Kur mit den Greifvögeln, habe mich ausgiebig mit meinen Tierärzten beraten, viel Literatur hierüber gelesen und etliches davon haben sich meine Tierärzte kopiert, da sie es selbst nicht hatten bzw. nicht so oft damit zu tun haben. Greifvögel hat ja nicht jeder und die kommen ja auch nicht so oft in die Praxis.
Meine Greifvögel haben es gut vertragen, mit der Dosierung muß man sich aber sehr gut auskennen, das Körpergewicht ist hier wichtig, Vorsicht bei Jungvögeln, in der Aufzuchtsphase, Mauser usw. Auch ich mußte hier sehr viel lernen und habe einiges durch Beobachtung, medizinische Überprüfung, Blutuntersuchungen usw. gelernt bzw. lernen müssen.
Zumal ich ja häufig kranke oder verletzte Greifvögel und Eulen eingeliefert bekomme, so das ich da doch eine gewisse Erfahrung aufweisen kann.

Andere Medikament, für bei oftmals verletzten oder kranken Greifvögeln, habe ich natürlich ebenfalls ständig vorrätig, eine Aufzählung würde hier aber zu weit führen.

Sollte irgendein Futtertier, oder Zucht- Stadttaube, irgendwie den Eindruck geben es ist nicht gesund, werde ich es auf keinen Fall verfüttern, auch keine Teile davon.

Hat es äußere Verletzungen, wie z.B. offene Wunden, Abschürfungen, unnatürliches Verhalten, dann wird es auch nicht verfüttert.

Deshalb nehme ich auch keine toten Tauben vom Züchter, da ich hier das Verhalten nicht überprüfen kann.

Mein Vater, seine Brüder und die ganze Verwandtschaft waren/sind auch heute noch Taubenzüchter. Ich bin mit Tauben groß geworden, als Kind haben wir selbst jede Woche Tauben gegessen.

Klar habe ich schon als Kind gelernt, wie man Tauben richtig und schnell tötet. Das war damals auch ganz normal, man hat sie gehegt und gepflegt und natürlich auch gegessen. Natürlich wenn man "seine" Lieblingstaube hatte, die wurde nicht geschlachtet.

Heute, als Falkner und einschliesslich meiner Kindheit habe ich so um die
100.000 Tauben geschlachtet. (habe gerade mal hochgerechnet).
Heute habe/brauche ich nur als Futtertauben, ca 1000 Tauben im Jahr.

Bei dieser Menge glaube ich doch schon behaupten zu dürfen, das ich mich mit der Tötung von Tauben und auch in der Beurteilung ihres Gesundheitszustandes, ein klein wenig auskenne.

Ach ja, kranke Tauben waren natürlich auch darunter wie sich nach Eröffnung der Leibeshöhle heraus stellte. Das sie noch andere Krankheiten haben können, die man äußerlich nicht sieht, da ist man nie sicher vor.

Gruß Berthold
 
Thema: Stadttauben töten als Futter für Greifvögel

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