Stieglitz-Neuling sucht Tipps zur artgerechten Haltung

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Liebe Foristen,

zunächst möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Johannes, ich bin Student und komme aus der Gegend von Baden-Baden. Auf einer Europareise, die ich mit meiner Freundin im vergangenen halben Jahr unternommen habe, haben wir uns in Albanien einen Stieglitz inklusive Käfig und Futter gekauft.

Bitte nicht erschlagen!

Ich gebe zu, vor dem Kauf haben wir uns keine ernsthaften Gedanken zur artgerechten Haltung des Vogels gemacht, wir haben ihn wegen seines ansehnlichen Aussehens gekauft, wussten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal über die Art des Vogels Bescheid.
Nun sind wir vor zwei Tagen nach hause zurückgekehrt und haben uns etwas näher mit der artgerechten Haltung auseinandergesetzt. Dass es mit dem aktuell vorhandenen, winzigen Käfig nicht weitergehen kann, ist uns klar. Auch, dass ein Vogel alleine nicht glücklich wird, haben wir mittlerweile gelernt.

Nun habe ich das Tier mittlerweile ins Herz geschlossen, möchte nicht mehr auf den Kleinen verzichten und bin damit gerne bereit, mich weiter in die Thematik einzulesen und auch finanziell in das Wohlergehen des Vogels zu investieren.
Bei erster Recherche im Internet und nach einem Gespräch mit dem Mitarbeiter der Vogelabteilung des örtlichen Fressnapfes, bin ich nun auf den Käfig "Villa Casa 120" vom Hersteller Montana gestoßen.
Damit zur ersten Frage: Wäre der geeignet, um meinem Stieglitz bei täglichem Freiflug genug "Auslauf" zu bieten?

Weiter im Text:
Bei meinem Distelfinken handelt es sich, nach eigener Bestimmung, um einen Hahn. 100%ig bin ich mir da nicht sicher, ich kann die Tage auch gerne Fotos hier hochladen, um das von einem Experten nochmals beurteilen zu lassen. Nach meiner Menschenlogik wünscht sich ein jeder Mann seine Frau und so würde ich ihm gerne noch ein Weibchen kaufen, die die neue Voliere dann mit ihm beziehen könnte.
Damit zur zweiten Frage: Wie stelle ich das an, wo bekomme ich, ohne über den Tisch gezogen zu werden, eine gesunde Henne verkauft?

Drittes Kapitel:
Die Ernährung: Bisher habe ich sowohl in Albanien, beim Zoohändler, als auch im hiesigen Fressnapf eine Körnermischung gekauft. Das albanische Futter halte ich nach näherer Betrachtung für Kanarienfutter, das hiesige lief unter der Bezeichnung "Waldvogelfutter". Ist dieses prinzipiell geeignet, den Vogel zu ernähren, ohne ihm zu schaden? Was könnte ich weiter zufüttern? Ich habe es bereits mit einem Schnitz Apfel versucht, den wollte er allerdings nicht so recht annehmen. Ganz im Gegensatz dazu pickt er an der Wurzel, die ich ihm in den Käfig gelegt habe, eifrig herum.

Vierter und letzter Teil:
Legal/illegal/sch***egal: Der Vogel ist nicht beringt, ich habe keine Möglichkeit mehr, herauszufinden, aus welcher Zucht er stammt und weiß ehrlich gesagt nicht so recht, ob und wie ich ihn anmelden kann. Vielleicht möchte ich, nachdem ich mich weitergehend mit der Thematik auseinandergesetzt habe, mit der Zucht beginnen, vielleicht auch nicht. Jedenfalls hätte ich das gerne geklärt, ohne mir den Vogel dabei von welchem Amt auch immer entziehen zu lassen. Für jeden Rat in diese Richtung bin ich dankbar!

Jedem, der sich von diesem Textblock bis hierher noch nicht erschlagen hat lassen, danke ich für seine Hilfe! Ich bin zwar blutiger Anfänger, doch gerne bereit, dazuzulernen, also würde ich euch bitten, meinen Versuch der Vogelhaltung nicht von vorne herein negativ zu betrachten.
Was der Vogel braucht, damit es ihm gutgeht und er weiter so schön singt, soll er bei mir bekommen!

Grüße aus dem zur Zeit nicht so sonnigen Baden,
Johannes
 
Hallo
Ein Unberingter Garduelide ist in Deutschland nicht gut ,da alle Gardueliden hier Artenschutzberingt und mit Herkunftsnachweis sein sollen somit sollte eine Henne die du dir zulegst diese Sachen im Gepäck haben.
Waldvogelfutter ist OK ansonsten bietet die Natur noch so einiges z.b. Vogelmiere zur Zeit noch Obstreiser zum Knospenknabbern ,Pusteblumen wenn vorhanden und vieles mehr kannste Googeln Futterpflanzen Chikoree, Salat in Massen
grösserer Käfig ist dringent zu empfehlen wenn man die Videos bei You Tube unter Stieglitz Albanien so sieht
bei einer Henne solltest du auf Artenschutzring und Herkunftsnachweis achten aber zu dieser Jahreszeit eher schlecht oder es taugt nicht viel kommt darauf an was du vor hast Gesellschaft oder Zucht aber bedenke wenn Jungvögel fallen musst du Artenschutzringe aufziehen und sie melden

erst mal viel Erfolg mit Deinem Vorhaben mfg sven:trost:
 
Guten Abend stiedom,

zunächst vielen Dank für deine Antwort, insbesondere für die Ernährungstipps, die ich mit dem Tageslicht umzusetzen beginnen werde.

Der große Käfig ist klar, nur bin ich mit der Auswahl etwas überfordert. Wäre so ein Montana Villa Casa eine gute Investition oder gibt's was besseres, das ebenfalls irgendwie in die Wohnung passt, ohne diese gleich komplett zu füllen.

Ah, und wie sieht es mit Vogelsand aus? Im Moment ist im Käfig über der Plastikwanne nur so ein Gitter, aber das wird ja kaum das Ideal sein, oder? Braucht der Vogel Sand? In meinen Küchenkräuter-Aufzuchttöpfchen mit Blumenerde scheint er sich jedenfalls wohlzufühlen.

Zur Henne eine blöde Frage: Wann ist denn die richtige Jahreszeit, um ein schönes Tier mit allen nötigen Papieren erwerben zu können? Und an wen wende ich mich da am besten? Und zuletzt, auch wenn das sicher kein K.O.-Kriterium sein soll, was kostet so ein Exemplar? Ich habe da auf diversen Onlinemarktplätzen schier endlose Preisspannen gesehen.

Zu den möglichen Jungtieren: Bekomme ich für die Jungvögel alle nötigen Papiere, auch wenn der Vater ein "Illegaler" ist?

Zur Zucht: Im Internet habe ich von einem Sachkundenachweis für die Zucht von europäisch geschützten Arten, unter die der Stieglitz ja wohl fällt, gelesen. Benötige ich einen solchen, auch wenn ich nicht vorhabe, mit den Vögeln jemals Geld zu verdienen? Wenn ja, wo bekomme ich den und was ist dafür zu tun? Als Laie stelle ich mir das im Moment etwa wie eine Fischerprüfung vor. Ist das irgendwie nahe der Realität?

Und zuletzt zum Vater selbst: Gibt es keine Möglichkeit, nachträglich, wie bei importierten Mopeds, eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung, die dann zur nachträglichen Legalisierung des Vogels führen sollte, zu bekommen? Wenn nein, was passiert, wenn jemand spitzkriegt, dass der nicht gemeldet ist?

Danke für deine Geduld,
Grüße,
Johannes

Edit: Hier noch Bilder vom Finken meines Vertrauens:

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Hey binsena,

kannst du mir sagen, warum? Ich hab mir mal die Unterscheidungsmerkmale durchgelesen und bin durch die Gesichtsmaske, die über das Auge hinaus geht und die rein schwarze Kopfplatte auf die Idee mit dem Hahn gekommen. In die Hand nehmen lässt er sich noch nicht so gerne, also hatte ich noch nicht die Möglichkeit, mehr zu prüfen. Und das mit dem Schnabel sehe ich ehrlich gesagt nicht.

Danke und Grüße,
Johannes
 
Vogelsand ja
wegen der Hennenfrage habe ich mich ein bisschen blöd ausgedrückt,meinte entweder bekommst du keine oder sie taugt nichts weil wer jetzt in der Zucht ne Henne weggibt dann stimmt in den meisten Fällen was nicht .Bitte um Entschuldigung aber das System hat mich bei der Antwort 3x rausgeschmissen ,war dann froh das die Antwort beim 4x drin geblieben ist


mfg0l

wenn der Vogel im Käfig ist puste ihn mal leicht gegen die Brustfedern ist die Farbe unter den Deckfedern leicht gelblich ist es ein Hahn
leicht grünlich ist es eine Henne:zustimm:
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber stiedom,

vielen Dank für die Antwort. Ich werde also noch ein Weilchen warten müssen, aber bis wann etwa? Brut und Aufzucht müssten dann doch auch in einem Monat getan sein, sehe ich das richtig?
Abgesehen davon, dass der junge Herr/die junge Dame sich nicht besonders gerne anpusten lässt, sehe ich gerade unter Kunstlicht nicht, ob es da jetzt grünlich oder gelblich hervorschimmert, das probier' ich morgen bei Tageslicht nochmal.

Zum Stand der Dinge:
Ich hab morgen ein Date mit einem Ebay-Kleinanzeigen-Verkäufer, der mir eine Villa Casa 90 und eine Villa Casa 60 verkauft. Die Dinger schraub' ich dann zusammen und flex' für den Höhenunterschied ein Stück aus einem Aluminiumlochblech oder sowas, damit da dann dicht ist. Ob das so 100%ig hinhaut, wie ich mir das vorstelle, weiß ich noch nicht, aber ich werde es euch wissen lassen. Vogelsand bekommt der Stieglitz dann natürlich auch.

Zur Ernährung: Sowohl die Kanarienmischung, als auch das Waldvogelfutter frisst er gerne. Apfel- und Karottenstücke, die ich ihm in der Nähe der Sitzstangen durchs Gitter gesteckt habe, lässt er links liegen, dafür labt er sich an griechischem Bergtee aus seiner Heimat und Salat, den ich auf die selbe Weise am Käfig befestigt habe.

Im Freiflug verhält er sich mittlerweile auch viel sicherer, als noch vor ein paar Tagen. Er weiß mittlerweile, wo die Fenster sind, durch die er nach eigener Erfahrung nicht durchkommt und seinen Lieblingsplatz auf einem Bücherstapel im Regal über dem Bett hat er auch schon gefunden.

Ich freue mich auf morgen und die neue Bleibe für den kleinen Piepmatz!

Grüße,
Johannes
 
Mit dem Zukauf würde ich bis Ende Sommer warten und keinen Vogel kaufen der in der Mauser ist, habe ähnliches Problem brauche ne Henne meine Major henne ist mir vor drei Wochen runter gefallen
 
Hallo stiedom,

Den Käfig habe ich gestern abgeholt und zusammengebaut, eingerichtet und den alten Käfig für eine halbe Stunde mit offener Tür drangekabelbindert, sodass der Vogel Zeit hatte, freiwillig umzuziehen. Hat er auch gemacht und er scheint mit seiner neuen Immobilie recht zufrieden. Lediglich für das Körnerfutter muss ich mir noch was überlegen, so wie das im Moment im Edelstahlnapf ist, schmeißt er es meterweit durch die Gegend. Es ist jetzt zwar nur die Villa 90, weil das mit dem zusammenschrauben nicht so einfach ist, wie gedacht, aber ich plane, eine weitere Villa 90 zuzukaufen und diese beiden dann zu verbinden.

Mein Beileid zu deinem Verlust!

Dann warte ich bis dahin, ich hoffe nur, der Kleine langweilt sich alleine nicht zu sehr bis dahin. Die Tage geh ich mal noch raus und hol ein paar Äste von Obstbäumen, damit er was zum benagen hat. Außerdem muss noch eine Tonschale oder sowas als Bademöglichkeit her und ich möchte mich ein bisschen in die Geschichte mit den Futterpflanzen einlesen, damit der Vogel nicht immer nur von der Fressnapf-Körnermischung und Salat leben muss.

Da das Geschlecht nun immer noch nicht zu 100% bestimmt ist, überlege ich mittlerweile, einen DNA-Test machen zu lassen. Macht das Sinn?

Außerdem frage ich mich, ob es möglich wäre, entweder ein weiteres Stieglitzpaar, oder aber Vögel einer anderen Art dazuzusetzen, ohne, dass das großen Ärger im Käfig gibt. Ich habe gelesen, dass Stieglitze nicht zu den allerfriedfertigsten gehören sollen. Wenn, dann sollte es am ehesten eine weitere heimische Vogelart werden. Blaumeisen gefallen mir zum Beispiel sehr gut. Auch Weichnahrung züchten wäre kein Thema. Würden die sich miteinander vertragen, obwohl sie nicht der selben Art entspringen? Oder müsste es wenn schon ein anderer Fink sein?

Viele Fragen, danke schonmal für die Antworten,
liebe Grüße,
Johannes
 
Außerdem frage ich mich, ob es möglich wäre, entweder ein weiteres Stieglitzpaar, oder aber Vögel einer anderen Art dazuzusetzen, ohne, dass das großen Ärger im Käfig gibt. Ich habe gelesen, dass Stieglitze nicht zu den allerfriedfertigsten gehören sollen. Wenn, dann sollte es am ehesten eine weitere heimische Vogelart werden. Blaumeisen gefallen mir zum Beispiel sehr gut. Auch Weichnahrung züchten wäre kein Thema. Würden die sich miteinander vertragen, obwohl sie nicht der selben Art entspringen? Oder müsste es wenn schon ein anderer Fink sein?

Davon möchte ich dir abraten! Warum - dazu komme ich noch aber als aller erstes finde ich es schade, dass du bei dem Umfang deiner Fragen kaum ausreichende Antworten bekommst. Beispielsweise zur Gesetzeslage! Alles in allem solltest du vielleicht gerade was das Internet betrifft, diese minimale praktizierte Illegalität nicht so offen erfragen ;)

Blaumeisen sind ebenfalls sehr streitlustig und für die Käfighaltung in dem Maß nicht zu empfehlen. Gleiches gesellt sich gern zu Gleichem und in einem großem Käfig ist die Vergesellschaftung einer Art unereinader auch auseichend.

MfG Tobias
 
Hey Tobias,

vielen Dank für deine schnelle Reaktion!
Dass (gerade beim Umfang meiner Fragen) viele keine Lust haben, sich das alles durchzulesen, versteh' ich schon. Muss ja auch niemand. Dass ich überhaupt Antworten bekomme, auf deren Basis ich weitergooglen kann, ist doch schon ziemlich gut. Ich setze auch nicht voraus, dass sich jeder Vogelhalter detailliert mit juristischen Sonderfällen auf diesem Gebiet auseinandergesetzt hat. Vermutlich hat das nicht mal das zuständige Regierungspräsidium wirklich getan.

Auch gehe ich nicht davon aus, dass, falls hier ein Mitarbeiter der genannten Behörde mitliest, das gleich dazu führen würde, dass die Polizei hier anrückt, um mir den Vogel zu entziehen. Ich habe ihn ja wirklich nicht innerhalb der Europäischen Union gefangen (bzw. überhaupt gefangen), insofern halte ich das Europarecht in diesem Fall beim ausgewachsenen Tier, das nicht mehr geschlossen beringt werden kann, für nur eingeschränkt wirksam bzw. anwendbar.

Vielen Dank für die Tipps zur Vergesellschaftung! Das Internet weiß dazu rein gar nichts. Hier im Forum gibt es einen einzigen weiteren Thread, dort werden ein paar Zeisige aufgeführt, ansonsten kann man sich ergebnislos die Finger wund googlen. Zu den Zeisigen gehörte auch der Birkenzeisig, der mir gut gefällt. Auch sagt Wikipedia: "Die Vergesellschaftung mit Girlitz, Grünling, Bluthänfling sowie Birken- und Erlenzeisig ist möglich. Jedoch sollte die Zusammenbringung mit dem Gimpel unbedingt vermieden werden.", wobei mir der Bluthänfling ebenfalls gefällt (irgendwie habe ich eine Schwäche für rot). Wäre es möglich ein Pärchen einer dieser beiden Arten dazuzusetzen?

Danke und Grüße,
Johannes
 
Hallo Johannes,

ich beantworte Dir mal Deine letzte Frage zuerst. Grundsätzlich stimmt das, was Du zur Vergesellschaftung gelesen hast, schon - aaaber bitte nicht bei diesen Platzverhältnissen. Hier waren wohl eher größere/begehbare Volieren gemeint. Die Maße Deiner "Voliere" betragen (BxTxH): ca. 91 x 60 x 185 cm.
Da Vögel gerne hin und her fliegen hat der Stieglitz gerade mal (Sitzstangenabstand gerechnet) ca. 70 cm an Entfernung zu überbrücken. Nicht gerade viel für einen Carduelieden - wenngleich eine Verbesserung zum albanischen Käfig!
Ein weiterer Nachteil dieser Dinger ist die Tatsache, dass sie in der Regel rundum offene Sicht bieten und der Vogel immer wie auf dem Präsentierteller sitzt.

Das ist jetzt aber nicht Deine Schuld, dass die allermeisten Vogelkäfige die im sogenannten "Fachhandel" verkauft werden die Bedürfnisse der Vögel nach ganz hinten auf die Skala stellen.

Bluthänflinge gelten allgemein als relativ scheue / flüchtige Vögel, die ebenso wie die Birkenzeisige einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben, womit wir wieder bei der Grundfläche von 91 x 60 cm wären. Gerade weil Dir der Stieglitz etwas bedeutet (neuer Käfig, besseres Futter, Informationen usw.....) bitte ich in seinem Interesse davon abzusehen jetzt noch artfremde Vögel dazu zu setzen. Warte lieber auf die Gelegenheit einen passenden Partnervogel zu erwerben.

Jetzt komme ich zur, meiner Meinung nach, kniffligsten Frage - der nach der Legalität! Ich nehme mal stark an, Du hast keinen Kaufbeleg erhalten. Selbst wenn, wie soll der Vogel ohne geschlossenen Fußring einwandfrei genau diesem Beleg zugeordnet werden können?
Im Verhalten der Behörden bzgl. Beringungs- und Meldepflicht existiert die komplette Bandbreite. Es kann von einer amtlichen Nachberingung mit einem offenen Artenschutzring bis hin zum Einzug des Vogels alles passieren. Da gibt es von Bundesland zu Bundesland aber auch von Behörde zu Behörde sehr wohl Unterschiede. Dessen musst Du Dir bewusst sein. Solltest Du aber wirklich beabsichtigen später vielleicht in die Zucht einsteigen zu wollen, solltest Du Dir überlegen, ob es nicht besser ist bereits jetzt mit offenen Karten zu spielen - egal wie es ausgeht.
 
Hallo cabaret,

okay, das mit dem Platz hatte ich ein bisschen optimistischer gerechnet, dabei bin ich auf 1,08m Käfigdiagonale gekommen. Zwar hatte ich von den optimalen 1,20m gelesen, aber für die ganz große von Montana ist hier leider nicht genug Platz. Auf Dauer, sprich nach dem Studium, in einer größeren Wohnung, darf dann ruhig eine zweite oder sogar dritte von den Villa Casa 90ern her, die zusammengeschraubt hätten dann ja ordentlich Platz zum Fliegen.
Aktuell steht der Käfig im Eck zwischen einer grünen und einer weißen Wand. Für die weiße hatte ich mir bereits überlegt, eine Strohmatte hinter den Käfig zu hängen. Zum einen für die bessere Navigation des Vogels und zum anderen für die Naturfarbenere Optik. Wäre das sinnvoll?

Ich als Unwissender hatte mir eben nach den Beobachtungen von Vögeln im Schwarm gedacht: "Mehr Vogel, mehr gut!"
Also würdest du nicht einmal ein zweites Paar Stieglitze dazusetzen, richtig?

Zur Behörde: Einen Kaufbeleg gibt es in der Tat nicht. Ob der gekaufte Vogel dann tatsächlich gezüchtet, oder nicht vielleicht doch gefangen wurde, kann ich weder beweisen, noch kann ich mir da wirklich sicher sein. Der Plan ist jedenfalls folgender: Morgen vormittag rufe ich das zuständige Referat im Regierungspräsidium an. Dort schildere ich, natürlich ohne zu Beginn meinen Namen zu nennen, die Problematik. Gestaltet sich die Antwort positiv, so ist alles wunderbar. Falls nicht, verzichte ich auch im weiteren Verlauf auf den Namen und der Vogel muss sich, was ihn vermutlich wenig stört, darauf einstellen, weiterhin ein Schattendasein führen zu müssen.
Über den Verlauf des Gesprächs werde ich euch natürlich informieren.

Liebe Grüße,
Johannes
 
Dort schildere ich, natürlich ohne zu Beginn meinen Namen zu nennen, die Problematik. Gestaltet sich die Antwort positiv, so ist alles wunderbar. Falls nicht, verzichte ich auch im weiteren Verlauf auf den Namen und der Vogel muss sich, was ihn vermutlich wenig stört, darauf einstellen, weiterhin ein Schattendasein führen zu müssen.

Was deinen Vogel betrifft, so möchtest du ja amtlich "grünes Licht" bekommen, wenn nicht, ihn dennoch behalten, richtig? Dennoch dürftest du meiner Meinung nach einen Partner zu einem späteren Zeitpunkt legal erwerben können, um das "Schattendasein" erträglicher zu machen.

Die Vergesellschaftung, da schließe ich mich Gerhard an, muss bei der Größe der Unterbringung nicht von einer Artenvielfalt abhängig gemacht werden, da reicht dem einen Vogel ein weiterer völlig aus! Es sei denn, du möchtest gern mehrere Vögel besitzen. Wenn dass der Fall sein sollte, bitte erst die Grundlagen dafür schaffen.
 
Hallo Tobias,

wie cabaret schon geschrieben hat, entsteht das Problem eigentlich erst bei der Zucht. Da ich diese aber anstrebe, brauche ich das grüne Licht, da ich die Jungvögel ansonsten ebenfalls nicht anmelden kann und eventuell auf einem Wurf (sagt man das bei Vögeln so?) sitzen bleibe, den ich nicht weggeben darf und kann, weil ja niemand einen unberingten Vogel haben will.

Wie gesagt, ich ruf' da heute an, in etwa einer Stunde, damit ich da niemanden aus seiner Mittagspause hole und hoffe auf einen gesättigten und gutgelaunten Mitarbeiter, der bereit ist, in diesem Fall mal ein oder zwei Augen zuzudrücken.

Zur Vergesellschaftung: Sofern es dem Vogel so nicht schlechter geht, lass ich das natürlich bleiben. Erstmal wird sich aus Platzgründen an den Wohnbedingungen nicht viel tun können, wie das nächstes oder übernächstes Jahr aussieht, weiß ich nicht, aber bis dahin gibt's dann wohl weder ein weiteres Paar Distelfinken, noch eine andere Art.

Gerade eben habe ich bei Blattner einen Haufen Näpfe, Futter und Literatur bestellt, außerdem gestern Abend schon "Der Stieglitz" von Massimo Natale.

Ich danke euch allen sehr für eure Hilfe und versuche jetzt erstmal auf Basis der Literatur so weiterzumachen. Nach dem Telefonat melde ich mich auf jeden Fall nochmal und bei Fragen wende ich mich natürlich auch an euch. Falls jemand einen guten Züchter kennt, bei dem absehbar ist, dass er im Spätsommer gesunde und schöne Stieglitze veräußert, bitte Bescheid sagen!

Viele Grüße aus dem stürmischen Baden,
Johannes
 
Lieber Johannes,

bei meinem ersten Kauf von Stieglitzen hatte ich das selbe Problem gehabt.
Wie ist es bei dir ausgegangen.
Schreib mir mal bitte eine PN

Gruß Joe
 
Liebe Forianer,

soeben habe ich mit dem zuständigen Herren telefoniert.
Er war ohne Nennung meines Nachnamens, aus Gründen der seiner Überzeugung nach fehlenden Höflichkeit, nicht bereit, sich mein Anliegen auch nur anzuhören. Diese Reaktion finde ich von einem Angestellten des Staates, dessen Job darin besteht, Arten zu schützen und nicht die Lehren des Freiherrn von Knigge zu verbreiten, recht ungeschickt und seiner Aufgabe nicht zwangsläufig dienlich.

Für mein weiteres Vorgehen spielt das keine Rolle:
Im Spätsommer gibt es trotzdem einen legalen zweiten Vogel und vielleicht finde ich ja doch noch eine Möglichkeit, den bereits vorhandenen irgendwie zu legalisieren. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, falls ich jemanden finde, der einen angemeldeten Vogel verloren hat, die Papiere und damit vor dem Gesetz den Vogel quasi zu kaufen und damit auf mich umzumelden. Dann hätte ich im Falle einer Zucht die Möglichkeit eines Herkunftsnachweises für die Jungtiere. Mein Stieglitz wäre deswegen zwar dennoch noch nicht beringt, aber wird das denn kontrolliert?

Bis dahin lese ich mich weiter in die Thematik ein und versuche, meinem Vogel/meinen Vögeln das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Grüße aus dem Untergrund,
Johannes
 
:D

Hättest du man einen Namen a la "Meier" oder "Müller" genannt oder gesagt es handelt sich um einen "Bekannten".

Paragraphen-Land BRD möchte immer so vorbildlich sein, wenn dem nicht die Bürokratie im Wege stünde.
 
¡Hola revolucionarios!

Auf die Idee mit dem falschen Namen bin ich dann später auch gekommen, aber im Endeffekt hätte ich ihm dann ja doch einen richtigen geben müssen, falls die Aktion mit den Meldepapieren im Nachhinein hinhaut.

Jedenfalls wollte ich das nicht so stehen lassen, schon alleine aus verletztem Stolz meiner Abwimmelung wegen und hab' dem Guten nochmal geschrieben:

"Sehr geehrter Herr <NamenspielenkeineRolle>,

auch hier nenne ich Ihnen zunächst meinen Namen nicht, aus Angst vor der Entziehung des Vogels durch Ihre Behörde.

Folgende Problemstellung führt mich zu Ihnen:
Letzte Woche bin ich von einer Reise zurückgekehrt, die mich unter anderem nach Albanien führte. Dort erworb ich, ohne mich vorher über die Art, deren artgerechte Haltung, oder die Bestimmungen zur Haltung derselbigen, informiert gehabt zu haben. Wie ich mittlerweile ermitteln konnte, handelt es sich bei dem Tier um einen Stieglitz.
Nun habe ich mich über die Haltung informiert, dem Vogel eine entsprechend geräumige Zimmervoliere gekauft, sowie geeignetes Futter, diverses Zubehör und die Fachliteratur, um mich weitergehend bilden zu können.

Bei meinen Recherchen bin ich dabei auf den §7 Abs. 2 der BArtSchV gestoßen. Außerdem gilt mein besonderes Interesse dem §13.

Für meine Aussage, den Vogel gekauft und nicht gefangen zu haben, habe ich keinerlei Beweise, hoffe aber, dass diese Form der anonymen Selbstanzeige meine Glaubwürdigkeit steigert. Der Vogel stammt aus einem Zoogeschäft in Tirana, Albanien und ist komplett unberingt, sowie ohne jede Form des Herkunftsnachweises.
Bei der Rückreise (im Auto) mit dem Vogel hatte ich an keiner Grenzkontrolle Probleme, sodass ich von der Illegalität meines Tuns weder wusste, noch ausgehen konnte.

Um nicht weiterhin mit einem unregistrierten Mitbewohner (dessen Geschlecht in den nächsten Tagen via DNA-Test ermittelt wird) leben zu müssen, wüsste ich gerne von Ihnen, ob eine Möglichkeit besteht, den Vogel nachträglich (in diesem Fall natürlich nicht geschlossen) zu beringen und mit den notwendigen Meldepapieren auszustatten.
Dies würde sowohl mein Gewissen, als auch den Zukauf eines Artgenossen für den Stieglitz, erheblich erleichtern.

Über eine Antwort würde sich sehr freuen,
ein anonymer Vogelfreund"


Ich hoffe, wenigstens überhaupt eine vernünftige Antwort zu erhalten, sollte diese auch Inhaltlich vielleicht nicht meinen Erwartungen entsprechen.

Grüße aus der Zentrale des unbewaffneten Widerstands gegen die Bürokratie,
Johannes
 
Liebe Freunde der Bürokratie,

der Gute hat geantwortet:

"Auf anonyme Mails erteile ich keine artenschutzrechtliche Stellungnahme. Nehmen Sie die Informationen auf unserer Homepage zur Kenntnis. Exemplare unbekannter Herkunft können auch von uns nicht legalisiert werden."

Knapp, zeigt aber in ausreichendem Umfang, dass da kein Platz Spielraum für Verhandlungen ist. Da ich vorraussichtlich aber zum Wintersemester eh umziehen werde und damit den Regierungsbezirk verlassen, probier' ich es dort dann nochmal, bevor ich gänzlich aufgebe.

Liebe Grüße,
Johannes
 
Thema: Stieglitz-Neuling sucht Tipps zur artgerechten Haltung

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