Stiller Frühling im Feld

Diskutiere Stiller Frühling im Feld im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Artikel vom 21.03.2018 im Spektrum: Vogelsterben: Der stille Frühling wird erneut Realität Beste Grüße phisamofu
Was mir extrem auffällt ist der Rückgang von Schwalben, Mauerseglern und Staren. Wenn ich mich da an meine Kindheit erinner, wo im Sommer der Himmel über unserem Dörfchen über und über voll war mit Vögeln die am Jagen waren. Jede Scheune quoll über vor Schwalben und im Herbst waren die Stromleitungen voller Stare.
Und heute ists nichtmal die Hälfte an Vögeln, eher noch ein drittel.
Dankeschön Monsanto
 
Das kann ich nur betätigen.Da ich auch auf einer ländl. Gegend wohne ( nähe Dümmersee ) ist auch bei uns augenfällig das Stare / Schwalben schon seit einigen jahren rücklaufig sind. Selbst Spatzen sind nicht mehr so häufig zu sehen. Feldsperlinge fast garnicht. In einzelen Exenplaren noch Buntspecht , Gierlitze, Buchfinken,Rotkelchen,Goldammern, Hänflinge müssten noch kommen,Bachstelzen,Grünfinken in Paaren ,Zaunkönig ist ebenfalls noch vertreten. Was ich sehr vermisse sind Stieglitze. Amseln lassen schon wieder sehr früh ihr Lied hören. Im Moor waren wieder Kiebitze.Alles da aber nicht mehr in der Menge wie wir es von früher her gewohnt sind.Letztes Jahr waren bei unserem Gärtner noch eine Kolonie Rauchschwalben zu sehen.
Dafür stinkt es gewaltig. Güllke wird jede Menge ausgefahren. Unser Nachbar fühlte sich bewogen schon die Gehwege mit Unkratvertilger zu spritzen.
Es dürfte für einige Arten noch nicht zu spät sein .aber dann muss es endlich aufhören Gift auf die Felder zu sprühen.Die Wegränder sind alle piko sauber . im Kornfeld sind keine Kornblumen mehr zu sehen usw.usw.
 
Liebe Leut`,
diesen Link hab ich heut`auch in ein landwirtschftliches Forum gestellt. 138mal wurde der Link angeklickt, einer hat geschrieben: Der Bioanbau sei sicher schuld, da würde nämlich auch giftiges Zeug eingesetzt z. B. Rotenon, das beim Menschen Parkinson auslösen kann (wenn man die Wartezeit nicht einhält).
Irgendwie lächerlich, wenn man sein eigenes Fehlverhalten auf diese Weise verharmlosen will.
 
Ja, so ist der dappige Mensch halt gestrickt ...
Jetzt hab ich bei Euch jedesmal angeklickt: "Mir gefällt das". Oh, nein es gefällt mir gar nicht! Ich meinte damit eigentlich: Ich gebe Euch Recht!
 
Der Bioanbau sei sicher schuld, da würde nämlich auch giftiges Zeug eingesetzt z. B. Rotenon, das beim Menschen Parkinson auslösen kann (wenn man die Wartezeit nicht einhält).
Irgendwie lächerlich, wenn man sein eigenes Fehlverhalten auf diese Weise verharmlosen will.
Hier bei uns begann das Verschwinden der Feldvögel mit dem Wechsel von der kleinbäuerlichen Nebenerwerbslandwirtschaft zu einem Biobauer. Inzwischen sind Neuntöter und Wachteln auf dessen Bewirtschaftsungsgebiet verschwunden. Ist auch logisch, denn aus der einst reich strukturierten Heckenlandschaft wurde eine riesige tote grüne Graswüste, die 4 mal im Jahr gemäht wurde. Derzeit wird das zweite große Feldgebiet durch Dauermahd und Heckenschwund abgetötet. Auf dem dritten und letzten gibt es derzeit noch viele Neuntöter und Wachteln, aber auch nach diesen Flächen streckt der Biobauer inzwischen seine Finger aus.

Da braucht es keinen Tropfen Spritzmittel. Bei so häufiger Mahd ist den meisten (Groß-)Insekten die Lebensgrundlage entzogen, und mit ihnen verschwinden die davon lebenden Vögel.

Heißt BIO nicht Leben?

VG
Pere ;)
 
Da lobe ich mir die Dümmerregion. Obwohl auch hier jede Menge Biobauern sind ,hat die niedersächsische Landesregierung doch erhebliche Flächen zur wieder Bewässerung eingesetzt.Wir waren erst gestern dort und konnten Kraniche (sehr viele) Reiher und im Rohr waren etliche Vogelstimmen
zu hören. Leider nicht zu sehen. Anden Erlen waren wieder Erlenzeisige zu beobachten,aber bei weitem nicht so viele wie sonst.Es sind keine Schwärme mehr. Aber da die Brutzeit beginnt haben sich wohl einige Paare gefunden.
Zu Ostern werden wir wohl unsere Spaziergänge fortsetzen.
 
Und warum um Himmels willen mäht Euer Biobauer denn so oft, Herr Wanderfalke? Das ist schon seltsam!
Du meinst also, es ist immer noch besser, die Insekten zu vergiften ... Naja, Du hast ja vielleicht Recht, einen Tod muss man halt sterben ...
Ich hab einen "eigenen" Neuntöter auf meinem Auswilderungsgelände. Dort auf meiner Streuobstwiese wird grundsätzlich zweimal im Jahr gemäht, schon wegen der drei Sorten einheimischer Orchideen, über die ich genauso glücklich bin wie über den Neuntöter.
Und warum gibt es beim Biobauern keine Hecken? Bei uns ist es grad umgekehrt! Der altherkömmliche Bauer, der auch immer noch krätig mit Glyphosat arbeitet, findet die Hecken störend und entfernt sie.

!   Neuntöter 0 kl.jpg

PS Und wird von den Kleinbauern (oder Nebenerwerbsbauern) nicht gemäht, wenn es die Greifvögler grad wünschen, dann werden diese verteufelt, weil dann die Steinkäuze ihre eigenen Jungen fressen, so wie voriges Jahr, gell?
Es gibt unangenehme Menschen, die finden immer einen Weg , andern eins auszuwischen.
Vermutlich könnte ich eh schreiben was ich will ...
Dann lass ich´s halt wieder ...
 
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Hier noch die Fortsetzung... Da unser altherkömmlicher Nebenerwerbsbauer alle Hecken entfernt hat, hat eine hier ansässige Naturliebhaberin sämtliche Streifen zwischen den Pachtäckern extra gepachtet und mit Benjeshecken bestückt. Wundervoll - aber verhasst von den Nebenerwerbsbauern, die drum herum fahren müssen bei der Arbeit.....
 
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@Phisamofu
Wie heufig gemäht wird hängt davon ab in welcher Region mal lebt und ob Heu oder silo gemacht wird. Zum siliren sollte das Gras noch relativ jung sein, beim Heu machen ist das ähnlich, nur müssen da die halme eine mindestlänge haben, wenn man zu lange wartet verliert das heu an närstoffe und wird nutzlos. So kommt man auf 2-6 mahten pro Jahr.
Bio bedeutet auch nicht unbedingt das naturschonend gearbeitet wird sondern nur das nach Möglichkeit auf Chemie verzichtet wird.
Klar wäre es schön wenn Landwirtschaft und Umweltschutz besser zusammen arbeiten würden, dazu wären aber Kompromisse notwendig.
 
Hi Qwert,
das mag schon alles sein, aber ist denn das Vergiften besser? Ändert es was, andere schlechter darzustellen, um seine eigenen Verbrechen zu rechtfertigen?
Inzwischen hat nämlich im landwirtschaftlichen Forum auch noch ein Jäger seinen Senf dazugegeben - das ist der absolute Hammer!
Schuld am Verschwinden der Bodenbrüter ist nämlich, dass zu wenig Füchse gejagt werden.
Peregrinus ist sicher der gleichen Meinung ....
 
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So wie die Fragen gestellt wurden muss ich beide mit Nein beantworten.
Hier wird aber sugeriert das Landwirtschaft nur betrieben wird um Natur zu zerstören, dabei geht es dem durchschnitlichem Landwirt nur darum sein Einkommen zu haben.
 
Klar ...!
Eigentlich wäre es ganz einfach: Man müsste den Verbraucher vor die Tatsache stellen: Längerfristiges Überleben der Menschheit ist nur im Einklang mit der Natur möglich, nämlich wenn man in der Landwirtschaft allerhand ändert - und das ist teuer! Für den Verbraucher!
Vor noch gar nicht allzulanger Zeit haben die Menschen doch auch hauptsächlich dafür gearbeitet, genügend Nahrung zu haben - und ein Dach überm Kopf! Wer braucht schon den ganzen unnötigen Luxus, den alle wollen? Mir fehlt jedenfalls nichts in meinem Leben, ganz im Gegeteil - es ist völlig ausgefüllt...
Ha, ich hab sogar ein paar glückliche Hühner, die legen saugute Eier für Spätzle und Hefezopf ...
Ach, was mach ich mir überhaupt noch einen Kopf? Ich bin alt ...
Ist doch nicht mehr mein Problem! Ich hab lang genug gekämpft - gegen die achso saubere Energiegewinnung durch Kernkraft - und jetzt ist hier, wo ich wohne, der Teufel los! Niemand will die Abfälle von Philippsburg haben .. hahaha! Ich hatte ja vorgeschlagen, der Herr Landrat von der kernkraftfreundlichen Partei soll sie doch in seinem Keller lagern, aber er will sie auch nicht - warum wohl?
 
Genau aus solchen Gründen beziehe ich mein Obst und Gemüse fast ausschließlich aus meinem Gemüsegarten (soweit möglich), Pilze aus dem Wald, Obst aus dem Garten oder von der Streuobstwiese (soweit möglich) Fleisch vom Weide-Bauern um die Ecke der nur auf Bestellung schlachtet, wenn genug Leute für eine Sau oder Kuh beisammen sind. Hühner und Eier vom Bauern drei Häuser weiter mit Wiesenhaltung und mein restliches Fleisch bezieh ich vom Jäger zwei Käffer weiter, Fisch von zwei befreundeten Anglern etc.
Wurst und Schinken mach und räucher ich (soweit möglich) selbst.
Hier wird nichts weggeschmissen, sondern alles von Pflanze und Tier verwertet und der doch anfallende Biomüll-Rest kompostiert.
Das lehrt auch eine riesen Wertschätzung für jedes einzelne Produkt, wenn mans selber pflanzt, gießt, räuchert etc und das ist ein immenser Wert, der der heutigen Gesellschaft abhanden gekommen ist.
So trage ich in meiner Welt meinen Teil dazu bei diesen Konsum-Wahnsinn zu verändern. Und viele Leute in meinem Alter (25) sind begeistert von sowas. Wir haben schon viele Freunde zu eigenem Gemüse auf dem Balkon gebracht und alle lieben es und schätzen es unglaublich wert.
Langfristig ist noch eigener Brunnen geplant für eigenes Trinkwasser, Regenwasserverwertung und Eigenversorgung mit Strom. Aber das ist Zukunftsmusik.
 
Hallo!
Ich bin der Meinung, daß viele Faktoren zusammenkommen . Letztenlich ist es aber das Gleichgewicht, was aus den Fugen geraten ist.
Hat sich jemand evtl. mal die Frage gestellt, warum Gelege nicht befruchtet sind, weil Gewässer und Flüsse von Östrogenen aus der Antibabypille belastet sind und Kläranlagen nicht genug davon ausfiltern können, da sehr teuer?
Oder...
Warum werden Bauern als Negativbeispiel herangezogen., Wer möchte denn schon die dreckige Arbeit machen.......sich die Hände schmutzig machen? Ohne Wochenende? Während der Ernte? Gülle riechen?
Nehmen wir doch mal die Meeresbewohner. Was nimmt der Fisch an Schadstoffen und Plastik auf. Warum darf Plastik überhaupt noch verarbeitet werden? Es gibt Alternativen!
Müssen Krabben in Marokko gepult werden? In welchem Maß verunreinigen, Aida, Mein Schiff 1, 2,3, und weitere unsere Meere?
Sollte jeder Haushalt oder jeder Bürger übertrieben gesehen einen Pkw zur Verfügung haben?
Müssen wir z. Bsp. für 19€ mit dem Flieger in Paris zum Frühstück?
Müssen 2 Personen auf 100 Quadratmeter wohnen?
Wer will schon zurückschrauben. Es ist doch erst 5 vor 12! Die Natur schreit nicht. Sie zeigt es nur. Leider gibt es so viele Brillenträger......ich bin manchmal auch so jemand.
Hmmm...
Leider ist es doch so...Jeder will leben.....Am besten gut. Ob man will oder nicht, man schwimmt letztendlich mit dem Strom. Wer will schon Außenseiter sein? Es fängt doch in der Schule schon an. Wird das Kind gehänselt, weil Markenklamotten oder Handy fehlen, werden diese ermöglicht.

Irgendwann werden sich unsere Kinder und Enkel die Fragen stellen und die Folgen tragen müssen. Spätestens dann werden sie sich fragen....,Warum?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zusammen,

Was mir extrem auffällt ist der Rückgang von Schwalben, Mauerseglern und Staren. Wenn ich mich da an meine Kindheit erinner, wo im Sommer der Himmel über unserem Dörfchen über und über voll war mit Vögeln die am Jagen waren. Jede Scheune quoll über vor Schwalben und im Herbst waren die Stromleitungen voller Stare.
Und heute ists nichtmal die Hälfte an Vögeln, eher noch ein drittel.
Dankeschön Monsanto


Wir haben hier auch noch viele solche Dörfchen und kleine Städtchen. Allerdings haben sich diese in den letzten 30 Jahren extrem verändert. Statt traditionellen bäuerlichen Strukturen gibt es nur noch wenige große intensiv wirtschaftende Betriebe. Den Rest der Dörfer und Kleinstädte haben sich gutverdienende Pendler erobert die dort ihre schmucken Einfamilienhäuschen hingebaut haben mit gepflasterten Einfahrten, Kiesgärten, exotischen Pflanzen, 3 Carports, blitzblank Architektur mit hermetisch abgedichteten glatten Fassaden wo nicht mal mehr eine Mücke überwintern kann. Alles wurde zersiedelt und versiegelt. Selbstverständlich gab es nahezu nirgendwo Ausgleichsmaßnahmen. Wer mag schon einer solchen "Wertsteigerung" seines Dorfes oder Städtchens etwas negatives abgewinnen...

Wo sollen da Star, Haus-und Feldsperling, Mehlschwalbe und Mauersegler nisten, Schutz, Nahrung, Nistmaterial (Schwalben) finden.

So schlimm die Gifte in der Landwirtschaft auch sind, kann man den extremen Rückgang der einst sehr häufigen Arten in den Siedlungen damit allein nicht erklären.

Ein erster Schritt wäre schon mal, die weggefallenen Brutplätze durch künstliche zu ersetzen. Starenkästen, Kunstnester für Mehlschwalben, Sperlingskästen, Mauerseglerkästen. Damit hätten die noch vorhandenen Brutpaare eine Chance, sich zu reproduzieren und die Bestände fallen nicht ins Bodenlose oder gar lokal auf null. Das lässt sich verhältnismäßig einfach und kostengünstig umsetzen.

Hier Handgefertigte Produkte in hoher Qualität und Liebe zum Detail - Index bekommt man z. B. Nisthilfen und vieles Andere sehr günstig, gebaut von behinderten Menschen. Es wird auch nach individuellen Vorgaben alles Gewünschte gebaut. Da kann man benachteiligte Menschen unterstützen und die Wohnungsnot der gebäudebrütenden Vögel mindern. Jetzt ist noch wunderbar Zeit zum Anbringen von Nisthilfen die dieses Jahr noch besetzt werden können.

Sperlinge benötigen Futterstellen seitdem es die traditionelle Landwirtschaft nicht mehr gibt wo immer etwas für die "lärmende Schar" abgefallen ist. Auch das ist mehr als einfach und kostengünstig umzusetzen.

Das Insektensterben und den massiven Einsatz von Giften in der Landwirtschaft können wir damit nicht aufhalten. Die katastrophale Entwicklung z. B. bei den Wiesenbrütern und allen Vogelarten des Offenlandes wird unvermindert weitergehen.

Situation der Wiesenvögel in Niedersachsen - NABU Niedersachsen


Das ist großenteils das Ergebnis einer völlig verfehlten Klima-und Energiepolitik. Statt Expertenwissen umzusetzen wird vor Finanzwirtschaft, Konzernen und Bauernverband gebuckelt. Ein Trend oder Wille zur Umkehr ist weder ersichtlich noch zu erwarten.

Somit muß jeder versuchen, im kleinen etwas zu tun und wenigstens die einst häufigen Arten der Siedlungen zu erhalten.


Inzwischen hat nämlich im landwirtschaftlichen Forum auch noch ein Jäger seinen Senf dazugegeben - das ist der absolute Hammer!
Schuld am Verschwinden der Bodenbrüter ist nämlich, dass zu wenig Füchse gejagt werden.


"Ironie an": Am Verschwinden der Bodenbrüter sind natürlich Habicht und Uhu schuld, also weg damit ! "ironie aus"

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Thema: Stiller Frühling im Feld

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