Stiller Frühling im Feld

Diskutiere Stiller Frühling im Feld im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Artikel vom 21.03.2018 im Spektrum: Vogelsterben: Der stille Frühling wird erneut Realität Beste Grüße phisamofu
Man könnte auch sagen, das der Insektenmangel der Auslöser ist.
NK sind hier in der Umgebung nur zu 25% besetzt.
Am Haus brüten 3 MS-Paare, aber es waren vor 7 Jahren 5 Paare. Mehlschwalben, die ja nun wirklich keine Probleme mit den Nistplätzen haben, sind in letzten 20 Jahren um 90% im Bestand gesunken.
Sperlinge am Haus bringen nur noch zwischen 2-4 JV pro Brut hoch, im Gegensatz dazu waren es vor 30 Jahren immer zwischen 5-6 JV. Bei mir sind es 5 Paare und das nächste Paar findet sich dann einen halben Kilometer entfernt..... früher hatte jedes Haus min. 4 Brutpaare....also auch hier die Bestände um 90% gesunken!
Das gleiche gilt für Meisen, deren Reviere sich um das 5fache vergrößert haben.
Amseln und Stare das Gleiche. Stare brüteten immer bei mir im Giebel...seit 3 Jahren keine mehr.
Ich denke es sollen mal neue Zählungen der Regenwurmpopulationen durchgeführt werden, sind vielleicht nur noch 5 auf den Quadratmeter und nicht einige Hundert? Ob hier Baysanto schon Auswirkungen zeigt?
Ich habe hier mal eine andere Version, als Nistplatzmangel aufgemacht...regt vielleicht zum Nachdenken an?
Gruß
 
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Man könnte auch sagen, das der Insektenmangel der Auslöser ist.
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Ich habe hier mal eine andere Version, als Nistplatzmangel aufgemacht...regt vielleicht zum Nachdenken an?
Gruß

Thomas spricht mir in vielem (in diversen anderen Threads) aus der Seele, aber hier bin ich auch überzeugt, dass der Insektenschwund größte Schäden anrichtet.
Mir fiel irgendwann auf, dass in den vergangenen Jahren immer wieder flugunfähige, geschwächte Jungvögel (Meisen und Spatzen) gebracht werden, die Hungerstreifen und Gefiederschäden haben. Bei den Spatzen ging ich anfangs noch von Kokzidienerkrankungen aus, die - wie bei den Rabenvögeln - oft ohne Medikamente bei guter Nahrung zu kurieren waren und die man nach der Großgefiedermauser dann entlassen kann.


Vor ein paar Jahren fing ich an, die Vogelaufklauber, die ihren Findling im eigenen Garten fanden, gezielt zu fragen ...
Jaja, sie waren meistens eifrige Ganzjahresfütterer und boten reichlich Nistmöglichkeiten an.
Wenn Meisen und Spatzen gut gefüttert werden und auch noch Nistmöglichkeiten haben, brüten sie mit Hingabe.
Sie werden nun aber halt sehr schnell abhängig von der Fütterung.
Dann erzählen mir die Ganzjahresfütterer oft strahlend und ganz stolz, dass ihre Meisen und Spatzen sogar das Futter für den Nachwuchs aus dem Futterhäuschen holen - in rauhen Mengen. Und an die Fenster klopfen, wenn das Futter alle ist.
Anfangs konnte ich kaum fassen, dass die Meisen ihren Jungen wirklich Körnerfutter füttern, aber die Vogelfütter wirken wirklich glaubhaft in ihrer Unwissenheit. Sie beobachteten ganz konkret, wie die Eltern das Futter in den Nistkasten trugen.
Selbst wenn sie Mehlwürmer anbieten würden - es wäre keine große Hilfe. Wer bietet schon Heimchen und Wachsmottenlarven an - zentnerweise? Keiner will Blattläuse, also bekämpft er sie. Wer will schon Brennesseln im Garten oder Kohlweißlinge am Kraut oder Kohlrabi ...

Ach ja, bei Amseln ganz ähnlich, die schleppen geölte Haferflocken ins Gebüsch ...
Glyphosat schädigt Regenwürmer – Behörden spielen die Gefahr herunter – BUND e.V.
 
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Nun füttere ich seit 3 Jahren Insekten nur 2x am Tag, damit sie auch selbst nach Futter für ihre JV suchen.
Andernfalls belagern sie meine Terrasse und warten nur noch auf mein Erscheinen.
Gefüttert werden aus Kostengründen nur Mehl-und Getreideschimmelkäferlarven. Wachsmottenlarven würden dann sicher mit 600.-Euro in drei Monaten während der Brutperiode zu Buche schlagen. So bleibt es dann bei etwa gut 200.-Euro.
Sicher wird Talg der Knödel verfüttert, auch die HS machen das und Heckenbraunellen sammeln die heruntergefallenen Talgstücke auf.
Wenn die JV ausfliegen, auch geschälter Buchweizen, allerdings nur die HS.
Heckenbraunellen tragen nur die Getreideschimmelkäferlarven zu ihrem Nest, keine Mehlkäferlarven, jedenfalls konnte ich das oft beobachten.
Das pures Fett nun nicht der Hit als Ernährung von Nestlingen gelten kann, sollte einleuchten.
Also werden auch einige JV Stoffwechselstörungen zum Opfer fallen.
Trotzdem brachten die Kohlmeisen Anfang Mai nur 4 JV zum Ausfliegen, von denen nach 1 Woche nur 2 überlebt hatten.....die 2. Brut ergab 7 ausgeflogene JV, von denen nach einer Woche noch 4 lebten und auch das Männchen hatte es erwischt. Das Weibchen führte allein.
Bei 5 Paaren der Sperlinge waren es in 3 Bruten 28 JV, wobei in "insektenreichen"Jahren (vor 30 Jahren) es dann etwa 50 JV und mehr waren.
Das Revier eines Meisenpaares beläuft sich hier auf etwa einem Hektar, wogegen früher auch ein Morgen reichte.
Ergo werden die Anflüge zum Nest/NK länger, das heißt aber auch weniger Insekten werden im Laufe eines Tages zum NK gebracht..
Der Feinddruck ist hier sehr hoch, Sperber und auch Elstern, die im Juli innerhalb von 2 Stunden nach dem Ausfliegen die 4 JV des Spatzenpaares verzehrt hatten, welche an der Ostseite des Hauses in einem MS-NK aufwuchsen. Ich habe das "Schauspiel" aus einer Entfernung von 20 Metern verfolgt.
Aber das sehe ich jedes Jahr.
Gruß
PS Regenwürmer: Sicher wird hier in den umliegenden Gärten kein Glyphosat eingesetzt..soweit ich weiß. Aber das Zeug fliegt weit und die Bauern hier bringen es vornehmlich in den späten Abendstunden auf die Äcker...dann rollt die Giftkarawane eben des Nachts.
In ein paar Jahren werden auch die Biobauern Probleme bekommen, wenn das Zeug auch in ihren Produkten nachgewiesen wird..diese Erkenntnis hat sich wohl noch nicht richtig durchgesetzt!
 
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Warum darf Plastik überhaupt noch verarbeitet werden? Es gibt Alternativen
Das ist doch der springende Punkt.
Warum ???
Warum darf Plastik noch verarbeitet werden?
Warum dürfen Bauern diese Gifte einsetzen?
Warum werden Artikel rings um die Welt geschippert?
Warum ???
Warum ???
Warum ???
Weil unsere Politiker es nicht verbieten. Der Landwirt ist unschuldig. Der muß mitmachen oder Konkurs anmelden. Erst wenn Gesetze diese Dinge regeln herscht Gleichheit für alle. Erst dann wird die Landwirtschaft Umstrukturiert.
Nur unseren Politikern geht es um Wachstum, da hat keiner den Arsch in der Hose eine unbeliebte Entscheidung zu treffen und die Grünen, ach ja die wollen einführen das freitags in der Kantine vegetarisch gekocht wird. Die waren mir damals mit Turnschuhen und Strick Pulli allemal lieber.
Gruß
Terra
Ps. Vor 20 Jahren mussten wir auf der Autobahn alle paar hundert km die Windschutzscheibe wegen der toten Insekten putzen.
 
Schuld am Verschwinden der Bodenbrüter ist nämlich, dass zu wenig Füchse gejagt werden.
Peregrinus ist sicher der gleichen Meinung ....
Wäre mir jetzt neu, dass ich als Freund der Prädatorenbejagung bekannt bin. Das Gegenteil trifft es deutlich besser. :zwinker:

Es mag schon sein, dass Dir meine Erzählung nicht gefallen hat, aber es ist halt nun mal so. Totspritzen ist auch nicht besser, da sind wir uns wohl einig. Die Frage ist doch viel mehr, ob die Intensivlandwirtschaft derart subventioniert werden muss, egal, ob intensiv konventionell oder intensiv BIO. Wie gesagt, die paradiesischen Zustände waren durch hobby-bäuerliche Nebenerwerbslandwirtschaft geprägt. Ich habe dort in Jahrzehnten nie einen Bauern spritzen sehen - nie!

VG
Pere ;)
 
Solange der Gesetzgeber nur an Wachstum in Konkurrenz mit anderen Ländern denkt wird sich daran nichts ändern. Hauptsache Gewinn. Ach ja und über die Raucher herziehen. Die sind schuld an den vielen Krebs Erkrankungen. Von den Pestiziden kann das ja nicht kommen.
 
In Deutschland müsste das Saatgutverkersgesetz abgeschaft werden, erst wenn das ereicht ist kann man sinnvoll über Veränderungen in der Landwirtschaft nachdenken. Bis das passiert haben Landwirte kaum eine andere Option als weiterhin die anfälligen hochleistungssorten anzubauen.
 
:zwinker:

Die Frage ist doch viel mehr, ob die Intensivlandwirtschaft derart subventioniert werden muss, egal, ob intensiv konventionell oder intensiv BIO. Wie gesagt, die paradiesischen Zustände waren durch hobby-bäuerliche Nebenerwerbslandwirtschaft geprägt. Ich habe dort in Jahrzehnten nie einen Bauern spritzen sehen - nie!

VG
Pere ;)
Ich kann mich noch gut an diese Zeit erinnern. Meine Eltern hatten auch so eine kleine Landwirtschaft. Subventionen gab es nicht, warum auch?!
Damals konnte man von 10 Kühen und 10 tragenden Sauen sehr gut leben. Gespritzt hat mein Vater auch nie. Stattdessen mußten wir als Kinder den Eltern beim Unkrauthacken im Rüben-, Steckrüben-, und Zuckerrübenfeld, helfen.....nach den Schularbeiten. Herrlich braun wurden wir durch den Sonnenschein. Das Vitamin D Depot wurde natürlich gefüllt, und ein toller Nebeneffekt....das Taschengeld, was wir dafür bekamen.
 
Es steht jedem frei, seine Nahrungsmittel in Alternativläden (echten Bioläden) zu kaufen. Oder das Brot selber zu backen, mit Getreide was Demeter Standards erfüllt. Auf Fleisch zu verzichten, oder es beim Kleinbauern der noch traditionell arbeitet zu besorgen, echte Landeier waren noch nie so einfach zu bekommen wie heutzutage. Wo sind die täglichen Großkundgebungen und Demos bei denen die Leute die sich im Internet aufregen, gegen die Missstände den Mund aufmachen? Millionen von Tieren werden jedes Jahr in Massentierhaltung gequält und fristen ein unwürdiges Dasein. Es gibt 80 Milliarden Menschen in diesem Land und habe schon lange niemanden mehr gesehen der da mal die Klappe aufgemacht hätte ... Tierschützer werden abgewertet und verunglimpft als Radikale, aber wehe es fehlen die üblichen Verdächtigen an der Wildvogelfutterstation im eigenen Garten.
Jeder von uns trägt dieses verquere System mit, selbst der Nabu hält sich bedeckt, aber die Großkonzerne sollen auf einmal ihr ökologisches Gewissen entdecken, klasse :+knirsch:.

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Ich kann mich noch gut an diese Zeit erinnern. Meine Eltern hatten auch so eine kleine Landwirtschaft. Subventionen gab es nicht, warum auch?!
Damals konnte man von 10 Kühen und 10 tragenden Sauen sehr gut leben. Gespritzt hat mein Vater auch nie. Stattdessen mußten wir als Kinder den Eltern beim Unkrauthacken im Rüben-, Steckrüben-, und Zuckerrübenfeld, helfen.....nach den Schularbeiten. Herrlich braun wurden wir durch den Sonnenschein. Das Vitamin D Depot wurde natürlich gefüllt, und ein toller Nebeneffekt....das Taschengeld, was wir dafür bekamen.

Und die Kartoffeln schmeckten erst dann wenn das " Lusemehl " ( Melde ) drin wuchs . Spritzmittel gab es nicht . Unkrauthacken auf Rübenfeld war schon mühsam. Aber die Pausen auf dem Grünstreifen inmitten von Löwenzahn ,Margaritten usw, bei selbstgebackenen Brot und selbstgeräuchertem
Schinken oder Mettwurst waren die Belohnung. Ich denke oft daran. In der Roggenernte ging mein Großvater mit der Sense als erster voran. Dann folgten die Söhne u. Schwiegersöhne. Die Frauen haben die Garben gebunden.Anschließend alles in " Hocke " gestellt . Es wurde kein Gelege von Fasanen oder Rebhühnern zerstört. Diese Zeiten werden nicht wieder kommen . Ich bin dankbar das ich es als Kind erleben durfte
 
Ok, das war ungefähr das, was ich zwischen den Zeilen sagen wollte!
Und ja, da sind wir wieder bei den Vögeln. Es ist Quatsch, Vögel zu füttern, sie vom Unmenschen abhängig zu machen. Was nützt es, künstlich mit allerhand Tricks -ob Futter oder Nistmöglichkeiten - Arten zu erhalten, die vom selben Unmenschen keinen Lebensraum, nicht mehr genügend Nahrung kriegen. Jeder Eingriff des Menschen in die Natur ist Quatsch bis schädlich, solange er den Viechern nicht den Lebensraum zurückgibt.
Hier ungefähr hab ich vor ca. 5 Jahren aufgehört, in den Vogelforen zu schreiben....
Ebenso hab ich damals immensen Ärger mit ekelhaften Usern gekriegt, weil ich damals schon schrieb, kein Mensch brauche ein SUV! Meine 3000qm naturbelassenes Land seien ein Vielfaches wert!
Tja, damals stand ich ganz allein da mit meiner Meinung.
Es scheint sich ein bisschen was getan zu haben ...
 
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Es ist Quatsch Vögel zu füttern. Was nützt es, künstlich mit allerhand Tricks -ob Futter oder Nistmöglichkeiten - Arten zu erhalten, die vom selben Unmenschen keinen Lebensraum, nicht mehr genügend Nahrung kriegen. Jeder Eingriff des Menschen in die Natur ist Quatsch bis schädlich, solange er den Viechern nicht den Lebensraum zurückgibt.
Mich wundert diese Deine Aussage zu Deinem Profilbild?
Vögel päppeln, Handaufzuchten - Das sind m. E. ebenfalls Eingriffe in die Natur.
 
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Moin moin,

Man könnte auch sagen, das der Insektenmangel der Auslöser ist.

selbstverständlich ist der starke Rückgang der einst häufigen Arten ein multikausales Problem. Der extreme Insektenrückgang ist eine ganz entscheidende Ursache. Leider hinkt die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Problems Jahrzehnte hinterher weil es schlicht keinen interessierte. Mit Insekten wurde kaum wirtschaftlicher Nutzen verbunden und damit war es egal ob die Insekten verschwinden. Allein das Bienensterben mit seinen wirtschaftlichen Auswirkungen hat das Problem mehr in den Fokus gerückt.

Leider ist das Problem weit fortgeschritten und viele Insektenpopulationen sind bereits zusammengebrochen oder kurz davor.

Andererseits dürfte die millionenfache Vernichtung von Brutplätzen von Mauerseglern, Schwalben, Staren, Sperlingen und anderen Gebäudebrütern in den letzten 30 Jahren unbestritten sein und zumindest in den Städten stark zum Zusammenbruch der Populationen beigetragen haben. Eine gute Nahrungssituation ohne Nistplätze würde diesen Arten auch nicht helfen. Zudem werden wir das Insektensterben nicht so einfach in den Griff bekommen während sich die Anbringung von Nisthilfen sehr gut umsetzen lässt und als pädagogischen Nutzen die Problematik vielleicht auch in die Köpfe von ein paar mehr Menschen bringt.

Als Beispiel bringe ich die großflächige Ansiedlung der Purpurschwalbe (Verwandte der Mehlschwalbe) im Osten der USA in künstlichen Nisthilfen. Die Art wäre in diesem Gebiet weitgehend ausgestorben ohne diese Maßnahmen. Welche Dimensionen das hat kann man im Video sehen.

Purple Martins: The Bird That Relies on Human-Built Nests




Nimm mal alle Meisenkästen aus den Gärten raus. Dann ist es ganz schnell vorbei mit Spitzenplätzen bei Vogelzählungen für Kohl- und Blaumeise.

Arten wie Mauersegler und Mehlschwalbe werden in den nächsten Jahren großflächig verschwinden ohne massiven Einsatz künstlicher Nisthilfen.

Mehlschwalben, die ja nun wirklich keine Probleme mit den Nistplätzen haben, sind in letzten 20 Jahren um 90% im Bestand gesunken.

Meiner Meinung nach haben Mehlschwalben die größten Nistplatzprobleme. Diese Art ist hier im Rheinland als erste vor ca. 30 Jahren großflächig aus den Städten verschwunden. Kleine Restbestände finden sich noch auf dem Land obwohl die Art ja Stadtschwalbe (Delichon urbica) heißt. Vollständige Flächenversiegelung machte den Bau von Naturnestern weitgehend unmöglich, neue Fassadenbeschichtungen, Dämmstoffe etc. boten für Nester keinen Halt mehr, dazu kam massenweises mutwilliges Entfernen der Nester sowie Abwehrmaßnahmen die den Anflug von Schwalben an Häuser verhinderten.

In wenigen Jahren waren sie verschwunden zu einer Zeit als es noch sehr viel mehr Insekten gab. Wo sie einmal weg sind wird man sie als Koloniebrüter vermutlich nie mehr ansiedeln können.


Am Haus brüten 3 MS-Paare, aber es waren vor 7 Jahren 5 Paare.

Mauersegler haben nur kleine Bestände im ländlichen Bereich. Deshalb kann es sein, dass Nistplätze nach Ausfall eines Brutpaares längere Zeit leerbleiben. Sie suchen nun mal am ehesten dort wo viele und hohe Felsen = Gebäude sind. Durch die moderne Architektur/Neubauten/Abrisse von Koloniegebäuden werden ihnen aber dort die Nistplätze in großer Zahl genommen.

Ich würde auch mal die ungenutzten Nistplätze inspizieren, vielleicht sind sie mit Nistmaterial anderer Vögel verstopft/Vogelleichen drin und können deshalb nicht angeflogen werden. Manchmal gibt es einfache Ursachen.

Ich denke es sollen mal neue Zählungen der Regenwurmpopulationen durchgeführt werden, sind vielleicht nur noch 5 auf den Quadratmeter und nicht einige Hundert? Ob hier Baysanto schon Auswirkungen zeigt?

Glyphosat ist sicherlich nicht wurmfreundlich, wesentlich schlimmer sind aber Neonicotinoide, die das Nervensystem aller Wirbellosen stark schädigen. Diese Gifte sind in der Natur kaum abbaubar und wirken in kleinsten Konzentrationen. Sie haben sich über den Wasserkreislauf überall hin ausgebreitet. Wo die einmal sind überlebt weder Wurm noch Insekt noch Krebstier. Äcker die damit behandelt wurden sind langfristig mausetot.

Es ist Quatsch, Vögel zu füttern, sie vom Unmenschen abhängig zu machen. Was nützt es, künstlich mit allerhand Tricks -ob Futter oder Nistmöglichkeiten - Arten zu erhalten, die vom selben Unmenschen keinen Lebensraum, nicht mehr genügend Nahrung kriegen. Jeder Eingriff des Menschen in die Natur ist Quatsch bis schädlich, solange er den Viechern nicht den Lebensraum zurückgibt.

Die Vogelfütterung wird ja schon lange kontrovers diskutiert. Arten wie der Haussperling haben eine Jahrtausende währende Co Evolution mit dem Menschen hinter sich. Die sind von einer Zufütterung kohlenhydratreicher Kost abhängig. Was früher praktisch unbegrenzt verfügbar war (Restkörner auf dem Acker oder Heruntergefallenes beim Verladen, offene Futterstellen für Hühner, Pferdeäpfel etc.) ist heutzutage ein seltenes Gut. Junge Nestlinge werden zwar hauptsächlich mit Insekten gefüttert, größere aber auch schon mit einem Anteil pflanzlicher Kost was beim Sperling ganz normal ist.

Die Schwärme ab Spätsommer bis Frühjahr ernähren sich hauptsächlich von Sämereien. Fehlt diese energiereiche Kost werden sich Sperlingspopulationen nicht halten können.

Leider leben wir nicht in einem Nationalpark mit unberühter Natur.sondern in einer massiv veränderten lebensfeindlichen Kulturlandschaft wo viele Arten kaum noch Futter und Nistplätze finden. Da sind künstliche Maßnahmen wie verantwortungsvolle Fütterung und Nisthilfen absolut sinnvoll und nötig.

Ebenso hab ich damals immensen Ärger mit ekelhaften Usern gekriegt, weil ich damals schon schrieb, kein Mensch brauche ein SUV!

Zum Glück gibt's heute nur noch nette User ;) Nein, einen SUV braucht keine Sau ähhh Mensch.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
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Mich wundert diese Deine Aussage zu Deinem Profilbild?
Vögel päppeln, Handaufzuchten - Das sind m. E. ebenfalls Eingriffe in die Natur.

Diesen kurzsichtigen Vorwurf musste ich damals eben auch laufend beantworten.
Also wiedermal für die, die nicht selbst drauf kommen: Den Eingriff in die Natur begehe nicht ich, sondern der Vogelaufklauber. Was ich praktiziere, ist ein Dienst am Menschen (sein "menschliches " Verhalten in Form von Mitleid mit dem hilfsbedürftigen Tier) und am einzelnen aufgeklaubten Individuum. Es ist schon aufgeklaubt - soll man es wieder zurück in die Natur schmeißen?
Und gleich vorausschauend: Nein, auch die Auswilderung ist kein einschneidender Eingriff in die Natur, denn kaum ein von mir oder anderen Stationen gepäppelter Vogel wird zum Brutvogel, wenn er nicht sowieso "das Zeug" dazu hat ...
 
Moin moin,
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Leider leben wir nicht in einem Nationalpark mit unberühter Natur.sondern in einer massiv veränderten lebensfeindlichen Kulturlandschaft wo viele Arten kaum noch Futter und Nistplätze finden. Da sind künstliche Maßnahmen wie verantwortungsvolle Fütterung und Nisthilfen absolut sinnvoll und nötig.



Zum Glück gibt's heute nur noch nette User ;) Nein, einen SUV braucht keine Sau ähhh Mensch.

Liebe Grüße
Thomas :0-

Das SUV steht stellvertretend für allen überflüssigen Mist, den der gelangweilte und luxusabhängige Mensch so konsumiert.

Ich erwähnte schon, Du schreibst mir in vielen Threads aus der Seele.
Nur kommst Du zu einem falschen Schluss.
Eben, wir leben in keinem unberührten Naturpark, sondern nehmen anderen Mitlebewesen die Lebensgrundlagen. Und wie auch Ihr hier schreibt, wissen wir, dass sich nichts zum Guten wenden wird.
Was soll es denn, Vögel von Fütterungen und Nisthilfen abhängig zu machen, wenn sie keine Zukunft haben?
Es ist jedesmal ein Jammer, einen mühsam gesund gepflegten Wendehals oder Ziegenmelker wieder in die Freiheit zu setzen - mit dem Wissen, eben ja ....!
Ich kenne zu viele Vögel persönlich, um nicht zu verstehen, dass es schlimm für sie ist, wenn sie ein Nest voller Küken haben - aber das Futter dafür fehlt. Oh, lacht ruhig!
Noch einmal, wer bietet den übermäßig brütenden Vögeln auch die nötigen und passenden Blattläuse, Räupchen und weitere Insekten an?
Selbst Gast 10, der ja soweit denkt, bietet nur Insekten an, die größeren Küken gefüttert werden können.

Es bleibt dabei: wer die Ganzjahresfütterung propagiert und durch Vorgaukeln einer heilen Welt durch Futter im Überfluss + Nistmöglichkeiten das Federvieh zum übermäßigen Brüten verführt, rührt kräftig die Werbetrommel für die Vogelfutterindustrie und stürzt die armen Vögel in ein grausiges Dilemma.

Wie kurzsichtig muss man sein, um die Logik nicht zu erkennen?

!          Wendehals.jpg

!     Ziegenmelker 1 kl.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es denn schon so grundsätzlich um den Eingriff des Menschen geht, dann müssen wir das aber auch gründlich aufarbeiten.

Taxonomisch betrachtet ist der Mensch nichts anderes als ein Säugetier, genauer gesagt ein Vertreter der Menschenaffen. Und jedes Tier - ohne Ausnahme - greift in die Natur ein und wirkt an deren Gestaltung mit. Diverse Megaherbivoren greifen recht augenscheinlich ein, zum Beispiel durch die Offenhaltung bestimmter Landschaftsabschnitte, andere Tiere tun das weniger auffällig.

Somit greift auch der Mensch zwangsweise in die Natur ein, ob er will oder nicht. Da kann ich noch so ökologisch sein und noch so vegan und mit grasgrüner Gesinnung - ich greife unweigerlich ein! Hier muss man den Begriff des "Eingriffs" näher betrachten: Ein Eingriff ist zunächst mal positiv, denn er ermöglicht dem Individuum selbst sowie unzähligen anderen Tieren das Leben, selbstverständlich auf Kosten anderer Lebewesen. Das ist aber kein Problem (außer für die, die dem Irrglauben aufsitzen, sie könnten leben, ohne andere Tiere zu töten), so funktioniert halt nun mal eine Biozönose, der Mensch ist ein Teil davon.

Insofern kann sich die Diskussion nur noch darauf beziehen, WIE der Mensch eingreift. Dass unser Wirtschaftssystem weltweit verflochten ist und man nicht von heute auf morgen zurück zum alten System gehen kann ist auch logisch (Wirtschaftspolitik).

Gleichwohl kann man versuchen - und das sehe ich ein Stück weit als unsere Verpflichtung der Nachwelt gegenüber an - die Eingriffe dahingehend zu optimieren, dass möglichst viele Arten erhalten bleiben. Der Erde ist es egal, die dreht sich auch ohne Lebewesen weiter, aber zum psychologisch bedingten allgemeinen Wohlempfinden tut der Mensch gut daran, entsprechend zu handeln.

VG
Pere ;)
 
Selbstverständlich ist der Mensch, ein Allesfresser, ein Teil der Natur.
Und ja, klar, jedes Lebewesen greift in die Abläufe der Natur ein.
Allerdings ist der Mensch das einzige Vieh, das so unglaublich gierig und dumm ist, dass es sogar seinen eigenen Lebensraum und unverschämterweise auch den seiner sämtlichen Mitlebewesen - zerstört. Und das alles aus niederen Beweggründen, wissentlich und zudem in der Arroganz, "intelligenter" als Tiere zu sein.
Wo um alles in der Welt bleiben die Auswirkungen dieser hochgepriesenen menschlichen Intelligenz?
Ist ein Lebewesen intelligent zu nennen, das sogar seinen eigenen Nachkommen eine sollene Sauerei hinterlässt?

Nur weil ich ein paar wenige Vogelarten betrüge und verarsche, überleben diese Arten auch nicht viel länger, darauf kannst Du Gift nehmen!
Auch nicht, wenn ein Titel vor dem Namen des Werbetrommlers steht ...

Zur allgemeinen Info: Ich gehöre weder zu den religiösen Veganern noch zu den Vegetariern. Auch die Grünen-Politik konnte mich nur wenige Jahre - in ihren Anfängen - überzeugen. Ich esse mit Vergnügen alle paar Wochen ein Stückchen Wildschwein, allerdings nicht von einer Treibjagd. Und auch ein ehemals freilaufendes Hähnchen ist was Feines - oder eine Forelle vom Züchter aus dem Bekanntenkreis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:

Und dass die betrogenen und verarschten Vögel drunter leiden, wenn sie in ihrer Verzweiflung ihren Küken Mist füttern müssen, steht außer Frage!!!
Hauptsache, der selbsternannte "Vogelfreund" kann sich einreden, ein Wohltäter zu sein ...
 
Zur allgemeinen Info: Ich gehöre weder zu den religiösen Veganern noch zu den Vegetariern. Auch die Grünen-Politik konnte mich nur wenige Jahre - in ihren Anfängen - überzeugen. Ich esse mit Vergnügen alle paar Wochen ein Stückchen Wildschwein, allerdings nicht von einer Treibjagd. Und auch ein ehemals freilaufendes Hähnchen ist was Feines - oder eine Forelle vom Züchter aus dem Bekanntenkreis.
Da haben wir ja vieles gemeinsam! Wobei Wildschwein nur dann alle paar Wochen auf dem Teller landet, wenn noch genügend Reh oder Hirsch in der Gefriere sind. Sonst muss das wilde Schwein natürlich öfter herhalten (selbstverständlich auch nicht von der Treibjagd, da hier die Fleischqualität suboptimal ist). Bei den Forellen bevorzuge ich allerdings die selbst gefangenen wilden und die Grünen-Politik war mir noch nie genehm.

VG
Pere ;)
 
Thema: Stiller Frühling im Feld

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