Stimme und Lautstärke

Diskutiere Stimme und Lautstärke im Forum Aras im Bereich Papageien - Nachdem ich nun um einiges belesener bin und mich auch befragt habe möchte ich die Arakenner einmal um Hilfe bitten bei der Beurteilung der Stimme...
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Robert

Guest
Nachdem ich nun um einiges belesener bin und mich auch befragt habe möchte ich die Arakenner einmal um Hilfe bitten bei der Beurteilung der Stimme bzw. Lautstärke der einzelnen Araarten.
Kann man eine Einteilung vornehme? Sind einige Arten ruhiger?
Gibt es wirkliche Tipps vor dem Kauf um vielleicht gezielt keinen Schreier zu erziehen? Sind tatsächlich kleinere Araarten aktiver in der Lautgebung bzw. größere ruhiger? Ich möchte Euch herzlich einladen, eure Erfahrung hier einmal zu posten, zumal ja dies auch für Züchter interessant scheint, habe gerade mal wieder von einem gehört, der mit den neu zugezogenen Nachbarn im Streit liegt.

Danke für Eure Antworten!

Robert
 
Ich habe bisher nur bedingt Erfahrungen mit der Lautstärke von Aras erzielen können.
Neulich im Vogelpark flogen Aras in den Baumkronen herum, die sehr laut waren. Dabei handelte es sich um Gelbbrustaras (2 Stück).
Bei einem Italiener um die Ecke steht eine große Voliere mit zwei Gelbbrustaras, die ebenfalls sehr laut sind.
Vielleicht hat jemand andere Erfahrung mit den gelben Kerlchen gemacht?
 
Hallo!

Ich kann nur den Vergleich zwischen Gelbbrust und Grünflügel bieten. Zuerst aber mal allgemein zu meinen Aras: Hört sich blöd an, die Aras sind aber eigentlich relativ "leise". Zumindest wenn man die Dauer der "Schreizeiten" beachtet. Meine Amazonen beispielsweise "singen" beinahe den ganzen lieben Tag lang und schaukeln sich dabei gegenseitig hoch. Scheint ein Ausdruck von Lebensfreude bei denen zu sein. Sie haben einfach bei so gut wie jeder Aktivität den Schnabel offen, entwickeln verschiedenste Rufe und Abfolgen von "Gesängen" - dieser "Gesang" gehört zumindest bei meinen Amazonen dazu wie das Amen im Gebet. Bei den Aras haben die Schreie schon einen "handfesten" Grund, das heisst, sie schreien vor allem wenn sie nervös sind oder irgendetwas ungewohntes hören / sehen. Sie reagieren wenn jemand zu Besuch kommt wie unsere Hunde, "melden" diverse vorbeifahrende Traktoren / Autos, stimmen bei Kindergeschrei mit ein, etc. Die Aras haben meist ihre "5 Minuten" (die dafür aber äußerst laut) und lassen sonst stundenlang kaum etwas von sich hören. Da ich momentan ein Gelbbrustpaar und noch einen einzelnen Grünflügelhahn besitze, die in nebeneinanderleigenden Räumen (44 qm und 35 qm bzw. deshalb mit ziemlichem Nachhall) untergebracht sind, kommt es natürlich aber auch da mal zu einem "Gruppenkonzert". Wenn die Gelbbrust anfangen stimmt der Grünflügelhahn mit ein - dieses "Kontaktschreien" ist wenn man mehr als ein Paar Papageien hält mit nichts zu verhindern und ich glaube, dass das sicherlich auch dann noch anhalten wird, wenn das Grünflügelpaar endlich wieder "komplett" ist.

Zum Vergleich zwischen beiden Arten: Bei mir sind die lauteren unter den Aras definitiv die Gelbbrust, da wesentlich nervöser und unruhiger als Grünflügel. Die Gelbbrust-Henne muss fast jegliche Geschehnisse kommentieren, selbst da, wo die anderen schon kaum mehr darauf reagieren. Der Hahn ist da nicht viel anders. Grünflügel sind weit "robuster" und nicht so leicht zu verunsichern (zumindest die, die ich kenne). Die Gelbbrust einzuschätzen ist aber auch nicht immer leicht. Manchmal haben auch sie Tage, an denen man keinen Mucks von ihnen hört, und manchmal ist jedes Geräusch Anlass zum Schreien. Individuelle Unterschiede mag es da sicher auch geben.

Was das jetzt aber für die Praxis heisst hängt von der Umgebung ab. Ich überlege momentan selber über eine Außenvoliere (leider wegen der Lage nur für die Gelbbrust möglich) und mache mir natürlich Sorgen um die nachbarschaftlichen Verhältnisse. Die sprichwörtlichen "5 Minuten" sind ja in der Lautstärke leider nicht jedermanns Sache, selbst wenn sie nur 2-3 x am Tag zu hören sind. Kommt sehr darauf an, wie die Leute darauf reagieren. Wenn jeder Schrei schon "zuviel" ist sehe ich schwarz. Wenn es nur auf die Tageszeit und die Länge der Schreizeiten ankommt, sind Aras aber vielleicht gar nicht so problematisch. Ich persönlich finde einen ständig schnatternden Trupp Sittiche weitaus "störender" als 5 aufeinanderfolgende Schreie in Presslufthammerlautstärke eines Aras. Wie gesagt, auf`s persönliche Empfinden kommt es an (leider, da mit allen Unsicherheitsfaktoren).

Mfg,
Doris
 
Hallo Robert,

wir haben einen Gelbbrustara aufgenommen, weil er bzw. sie sonst ins Tierheim gekommen wäre.

Ich muß Dir schreiben, daß wir sehr und sehr und sehr und sehr unter ihrer Lautstärke leiden. Es hört sich an, als ob jemand Metall schneidet! Es zermürbt und vor allem in den frühen Morgenstunden ist es besonders schlimm, wenn ein Schrei nach dem anderen folgt.
Natürlich lieben wir die Kleine sehr und versuchen ihr ein Zuhause zu geben, in dem sie sich wohlfühlt - aber

meine Ansicht ist:

Ein Ara gehört in den Djungel und auf keinen Fall in ein Wohnzimmer.

Mit herzlichen Grüßen
 
Tja, das waren die großen und bekannten, ich durfte sowohl beim Baumarktara von Obi (siehe Thread) als auch schon in verschiedenen Zoohandlungen den Gelbbrustaraschrei bewundern. Meinen Sohn hat einer mal so begrüßt, die gelben sind für ihn nun tabu!!:D


Was ist nun mit den unbekannteren Sorten, Soldatenara, Hahns Zwergara, Rotrücken, Rotbug, Goldnacken, Meerblauer Ara etc. :D

***** Ajnar ****

Es soll bitte keine Disskusion entstehen, wohin Aras gehören, sicher gehören alle exotischen Vögel in Ihren Lebensraum.
 
Sollte eigentlich insgesamt ein gut gemeinter Tip und Anregung sein. Sollte denn nur positives geschrieben werden?

Na, dann...
 
Hallo Ajnar!

Du hast schon recht, aber: In Robert`s Posting stand nichts von Wohnzimmerhaltung. Das die für Aras (und andere Großpapageien) völlig unzumutbar ist da stimme ich dir zu 100% zu. Aber zwischen Dschungel und Wohnzimmerkäfig gibt`s noch etliche Zwischenstufen. Wenn ich Agaporniden oder Sperlingspapageien in einer 2 Meter Voliere bzw. Graupapageien oder Amazonen in einer 4 Meter Voliere halten kann, kann ich auch Aras in 10 Meter Volieren halten. Der Platzbedarf ist der große Unterschied - vom grundsätzlichen her sehe ich zwischen den "normalen Heimvögeln" (den Ausdruck aber jetzt bitte nicht falsch verstehen) bzw. anderen Papageien und Aras keinen Unterschied, der einleuchtend wäre. Exotische Wildvögel sind Papageien allesamt, wenn schon ein schlechtes Gewissen, dann bei allen oder bei gar keinen. Aras heben sich hier meines Erachtens (außer durch ihren Platzbedarf, den es zu befriedigen gilt) durch nichts hervor.

Ist aber nur meine Meinung bzw. wie Robert ja sagte, die Lautstärke sollte hier das Thema sein. Arahaltung Ja / Nein gibt sicher genug Stoff für einen neuen Thread.

Mfg,
Doris
 
Ich möchte auch nicht darüber diskutieren.

Meine Aussage war eher der Versuch eine Impression zu beschreiben und auszudrücken. (Hat man nicht die Verzweiflung in meiner Stimme gehört :-)


Das ist richtig, Doris. Ich wollte eigentlich versuchen darzustellen, wie laut Tjorven wirklich ist, und das ist auf diesem Wege nicht so zu bescheiben, daß es vorstellbar wäre :-).

Also: Sie ist laut. Wahnsinnig laut. Ich höre sie bis zur nächsten Straßenecke, und das ist ein fröhliches Rufen. Wenn sie ping macht, fliegen mir die Trommelfelle weg und das ist nicht übertrieben....

Nun, wünsche Euch noch viele konstruktive Antworten in diesem Thema.

Liebe Grüße
 
Re: Ich möchte auch nicht darüber diskutieren.

Hi Ajnar!

Original geschrieben von Ajnar
Meine Aussage war eher der Versuch eine Impression zu beschreiben und auszudrücken. (Hat man nicht die Verzweiflung in meiner Stimme gehört :-)
Verzweifelt sind wir wohl alle. *gg*

Also: Sie ist laut. Wahnsinnig laut. Ich höre sie bis zur nächsten Straßenecke, und das ist ein fröhliches Rufen. Wenn sie ping macht, fliegen mir die Trommelfelle weg und das ist nicht übertrieben....

Das Pfeifen in den Ohren ist bei Aras nicht nur sprichwörtlich, da hast du absolut recht. Wenn Schreiphase angesagt ist bei meinen Vögeln hilft nur die Flucht aus dem Zimmer. Da halten mich sonst keine 10 Pferde drin. Nur am Rande: Bei meiner Mutter, die die Gelbbrust-Pflege oft übernimmt, wurde vor einigen Monaten eine leicht verminderte Hörfähigkeit auf dem rechten Ohr festgestellt. Komischerweise genau die Seite, auf der sie die Gelbbrust-Henne aus Gewohnheit während dem Füttern / Putzen immer auf der Schulter sitzen hat und dementsrpechend oft "taubgeschrien" wird (ist wirklich so: wenn der Ara direkt neben dir loslegt, hörst du erstmal eine Weile nur "dumpf"). Ob`s da einen Zusammenhang gibt, ist sicher strittig, aber das Sitzen auf der Schulter habe ich meinen Vögeln zumindest bei mir bereits abgewöhnt (das heisst, ich weiche aus, wenn Ara im Anflug ;)). Wird mittlerweile von allen anderen ebenso gehandhabt und hat auch den Vorteil, dass sich die Gelbbrustaras nun viel mehr zusammenschließen zu scheinen, seit der menschliche Kontakt in den Hintergrund gerückt ist.

Mfg,
Doris
 
Wir haben jetzt die Erfahrung gemacht, daß wenn wir wie die Wilden mit ihr spielen, am besten mit einem Quitschegummipüppchen ;.))
fällt die Schreiphase nacher ein klitzekleines wenig "leiser" aus. Wir werden sehen, wie es später mit Partnervogel aussieht.

Übrigens- danke für den Tip: Ich muß nun sagen, da können wir ja dann froh sein, daß sie nicht gerne auf der Schulter sitzt (Erschöpftes aber glückliches Lächeln)!


:-))

Liebe Grüße
 
Ich habe seit langem einen Hybridara (Mischling Hellrot/Dunkelrot) und seit kurzem dazu einen Dunkelroten, in unserem Vogelzimmer ca. 20qm, beide nicht flugfähig. Natürlich können beide sehr laut werden, aber das hält sich in der Häufigkeit in Grenzen. Aber Schreien wenn wir im Zimmer sind bzw. wenn einer auf der Schulter sitzt kenne ich nicht. Da ist unser Weißhauben schlimmer, er hat des öfteren sein "5 Minuten" wo er loslegt, auch wenn wir im Zimmer sind, wenn er eifersüchtig auf die anderen ist.
Für eine Mietwohnung oder eine Außenvoliere im Wohngebiet ist wohl garantiert keiner geeignet, da ist der Ärger vorprogrammiert.
 
hallo zusammen,

auch wir haben zwei Ara's, ein Hyazint und seit einem Monat noch einen Gelbbrust.
Solange der Hyazint Jacko allein war, hat man ihn nie schreien gehört, seit der andere -Hugo da ist, ist es tagsüber alles normal, sogar früh sind sie ruhig bis wir ins Zimmer kommen, schlimm ist es aber jetzt abends wenn sie in ihren "Stall" zum schlafen müssen und wir noch im Zimmer sind und der Fernseher oder das Radio an ist, dann schreien sie furchtbar, einer besser als der andere,weil sie wieder raus wollen, sobald aber ruhe ist, sind sie auch wieder ganz lieb.
Um noch aufzuklären Jacko ist eigentlich eine Jackoline, und die Zusammenführung macht auch große Fortschritte, es wird geküßt,gefüttert und geschmußt. Auch ist man zum schlafen in einem "Raum".
Hugo ist uns gegenüber aber noch sehr scheu, wird aber von Tag zu Tag besser.
Wir sind der Meinung, wenn die Tierchen immer beschäftigt sind , schreien sie auch nicht so doll.
Es sind aber doch so wunderbare, liebe Tiere, da muß man halt mit dem Geschrei leben, weiß man doch vorher.

Gruß Jacko und Hugo
 
mir ist ein Fehler unterlaufen
- Jacko(line) ist ein Harlekin und kein Hyazinthara.
Entschuldigung0l
 
Na da war ich auch schon überrascht, daß jemand einen Hyazinth- mit einem Gelbbrust-Ara verpaaren will... ;-)
 
Thema: Stimme und Lautstärke

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