Strassentauben - Tagung am 24.03.06 in Basel

Diskutiere Strassentauben - Tagung am 24.03.06 in Basel im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo Ihr, möchte etwas ausführlicher von einer Tagung berichten auf der wir (4 Leute aus unserem Projekt ) gestern in Basel waren. Organisiert...
Hallo Johnnylino,

im Gegensatz zur Kastration (= Entfernung der Keimdrüsen) bleiben bei der Sterilisierung Paarbildung bzw. -bindung und Brutverhalten komplett erhalten, d.h. es werden keine Nistplätze frei, in die dann nachgerückt würde, und die Tauben sind in ihrem Verhalten in keiner Weise beeinträchtigt. Sie legen lediglich unbefruchtete Eier, womit auch der Gelegeaustausch entfällt.
 
Hallo HansWilhelm! ICh unterstütze deiinen Standpunkt voll und ganz! Und junge Damen mag ich auch sehr gerne! Tauben gehören einfach in das Bild jeder größeren Stadt, denn was wäre eine schöne romantische Innenstadt ohne das beruhigende Gurren der Tauben?!

Ach ja bevor ichs vergesse! Ich bin der Peter und möchte mich hier mal kurz vorstellen, ich komme eus einem kleinen Ort am wunderschönen Rhein, von hier aus beobachte ich jeden Tag die Vögel, von deren bewundernswerten aArten ich den vollendetsten, den Mauersegler, am meisten bewundere. Manachmal träume ich auch davon einr zu sein!

Davon aber jetzt genug, ich hoffe hier gut aufgenommen zu werden und ferner würde ich mri wünschen hier endlich Leute zu finden, die meine Leidenschaft zu diesen Wunderwesen teilen!
 
@Papageno: Die Mauersegler hab ich auch erst letztes Jahr bewusst entdeckt, koennte denen im Garten stundenlang zugucken wenn die Sonne scheint wie sie weit oben immer im Kreis in Gruppen schweben....

Mir ist auch immer völlig unverständlich, WIESO jemanden ein Taubengurren "stören" kann - da fielen mir doch wesentlich störendere Geräusche draussen ein!
 
Wohl wahr....

Hallo Blaumeise,

das Taubengurren stört im Allgemeinen nur die Leute, die selbst am Feiertag eine Kettesäge ausprobieren, oder ihren Nachbarn sonst wie auf den Sack gehen. Ich spreche da aus Erfahrung.
Das sind genau die selben, die die Durchwahlnummern sämtlicher Bauämter und sonstiger Ordnungsbehörden in ihrem Handy gespeichert haben und ihre Frauen betrügen, oder verkloppen, oder beides.
Normale Bundesbürger also.
Übertrieben? Njet!
Beste Grüße

Heinrich
 
...das Taubengurren stört im Allgemeinen nur die Leute, die selbst am Feiertag eine Kettesäge ausprobieren, oder ihren Nachbarn sonst wie auf den Sack gehen. Ich spreche da aus Erfahrung.
Das sind genau die selben, die die Durchwahlnummern sämtlicher Bauämter und sonstiger Ordnungsbehörden...
Stimmt auffallend. Zu blöd, daß das Odnungsamt bei einem gelegentlich auffliegenden Taubenschwarm "keinen Handlungsbedarf" sieht. In meinem Fall ist es allerdings die Frau, die außerdem die Krähenrufe in einer Gartensiedlung stören, ob die dann auch unseren Nachbarn verprügelt ?
 
Hallo ihr alle,

So gibt es in der Innenstadt Berlin verschwindend geringe Anzahlen von "beringten Tauben" (ob gestrandet,verwildert,ausgesetzt,weggeflogen) seit nun Mittlerweile 2 Jahren sind mir 2 Tauben mit Ring begegnet, eine davon ausserhalb der Reisezeit. Wieviele hundert Tauben ich in den 2 jahren begutachtet habe vermag ich nicht zu sagen, sie liegt wohl im dreistelligen Bereich.

Woran liegt es nun das an anderen Standorten mehr "beringte Tauben" zu finden sind? Dies ist ein Frage, der man nachgehen könnte...so es notwendig ist. Aber dazu bräuchte man Zahlen und Daten von den Leuten vor Ort. jeder der offiziell oder geheim nen Schwarm betreut, kann da wertvolle Arbeit leisten.

Erstmal voraus: Ich finde es gut, wenn sich hier auch Züchter an der Diskussion beteiligen und möchte niemanden verteufeln.
Wir hier in Duisburg finden sehr viele verletzte bzw. total erschöpfte Brieftauben, besonders natürlich an warmen Tagen. Ich selbst hab' seit Jahren eine, die auf dem Weg nach Düsseldorf völlig erschöpft in Duisburg gelandet ist. Im übrigen steht ja auch die Zahl von ca. 30 % Brieftauebn im Raum, die angeblich bei jedem Flug verloren geht. Ob das so ist, kann mich aber bemühen, die Studie herauszusuchen.
In Duisburg oder Essen sieht man auch immer wieder Brieftauben (habe auch durchaus Fotos, man muss da nicht groß auf die Suche gehen) in den Taubenschwärmen. Wieviele sich dort durchsetzen können, ist schwer zu sagen. Unsere Taubenexpertin hier in Duisburg, die seit 40 Jahren kranke Tauben gesundpflegt, meint aber, dass die Zahl der Brieftauben, die es schaffen, in den Städten zu überleben, seit Einführung der Fütterungsverbote
erheblich kleiner geworden ist. Die Tiere verhundern in der Regel, weil sie die Futterplätze nicht kennen.

Sicher sind die heutigen Taubenzüchter nicht schuld, richtig ist dass Domestikation und Brutverhalten viel viel älter sind. Ob die Züchter aber zum Problem beitragen, kann wohl nur durch eine neutrale Studie geklärt werden und die liegt nicht vor. Brieftaubenflüge über hunderte oder gar tausende von Kilometern finde ich aber auch nicht akzeptabel. Aber das ist ein anderes Thema.

Stadttauben sind in ihrem Brutverhalten vom Menschen verändert worden.
Sie sind gezwungen, wesentlich häufiger als Wildtauben zu brüten.
Sie brüten auch, wenn sie selbst völlig abgemagert sind.
Wird nicht gefüttert, bzw. finden die Tauben nicht genug Futter, verhungern die Jungtauben. Das hungernde Tauben weniger brüten, halte ich für eine Legende, die sich aus einer falschen Interpretation eines Artikels von Haag-Wackernagel bzw. einer Dissertation (ich weiß den Namen der Autorin im Moment nicht) gebildet hat. Wir sehen hier so viele völlig verendete brütende Tauben, ich kann nur empfehlen, sich die Bahnhofsbrücke in Essen anzuschauen. Heute nicht mehr so ganz sichtbar, weil man auch dort versucht hat auf wenig tierfreundliche Art die Tauben zu vertreiben, herrscht dort großes Elend. Aber überall sind Nester. HungerndeTauben brüten sicher auch nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Von natürlicher Auslese kann man da meiner Meinung aber nicht sprechen, denn das Brutverhalten ist eben kein natürliches.

Den Artikel von Haag-Wackernagel kann ich übrigens beschaffen, ebenso die Dissertation.


Viele Grüße
Katrin
 
Huch, das Zitieren klappt noch nicht, die ersten beiden Absätze sind von wagtail!!!

Nochmal Grüße
Katrin
 
DasTäubchen schrieb:
Wird nicht gefüttert, bzw. finden die Tauben nicht genug Futter, verhungern die Jungtauben.

.. und fallen daher aus für weitere Reproduktion. Ist das nicht der Fall ? Würde mich wundern. Die armen Hungertauben aus Düsseldorf sollten nach Berlin kommen, speziell Zoo/Kantstraße. Ist aber ein weiter Weg :(
Hier wird übrigens auch schon im Dezember/Januar gebrütet. Ich weiß nicht was die richtigen Vögel dazu sagen, ich glaube die sind entsetzt.
 
http://img425.imageshack.us/img425/949/taube2dd6fd.jpg
Liebe Menschen
ich bin die Marcharedd, eine Stadttaube,
und ich brauche ganz kurz Eure Aufmerksamkeit,
um die schlimmsten Irrtümer über uns aus der Welt zu schaffen.

Wir sind verwilderte Haustiere. Wir sind an sich reine Körnerfresser. Wenn wir Wurstreste und Pommes aufpicken, geschieht das aus schierer Not. Leider ergibt diese Mangel- und Fehlernährung bei uns einen wässrigen Hungerkot, der dann an den Fassaden entlang läuft und Euch so ärgert. Wenn wir gesunde Körnernahrung bekommen, setzen wir einen festen, geruchlosen Kot ab, der schon viel weniger störend ist und keine Bausubstanz schädigt.

Über 6000 Jahre ist von Euch an uns herumgezüchtet worden. Uns wurde die Schlagtreue angezüchtet, so dass wir uns immer nur ein paar hundert Meter von unseren Brut- und Schlafplätzen entfernen können. Wir sind also nicht in der Lage, auf Felder hinauszufliegen, um Nahrung zu suchen. Wir können auch nicht auf Bäumen nisten, weil wir Felsenbrüter sind und der Mensch uns als seinen Haustieren immer entsprechende Behausungen gebaut hat. Wir unbetreuten Stadttauben, müssen uns irgendwelche jämmerlichen Unterkünfte an Euren Gebäuden (als Felsersatz) suchen.

Euch wird immer wieder erzählt, dass wir Krankheiten übertragen. Das stimmt aber nicht. Von Euren obersten Bundesbehörden wurden wir zu Recht nicht als Schädlinge eingestuft. Es gibt in Eurem ganzen Land keinen einzigen nachgewiesenen Fall von Krankheitsübertragung auf Menschen. Die Parasiten und Erreger, von denen wir befallen sind, gehen nicht auf Menschen über.

Aber wenn Ihr trotzdem Angst vor Gefahren habt, die von unserem Kot oder von uns selbst ausgehen könnten, dann schützt Euch ganz einfach: Bitte richtet Schläge für uns ein. Dort können Tierschützer uns artgerecht füttern und unseren Kot vor Ort entsorgen. Sie können uns auch gern die Eier wegnehmen. Wir wollen unsere Vermehrung doch gar nicht. In den 6000 Jahren Domestikation ist uns das ständige Brüten angezüchtet worden. Wir müssen zwanghaft brüten, sogar wenn wir halb verhungert sind.

Deshalb sind Fütterungsverbote völlig sinnlos. Eben weil wir auch dann noch zwanghaft brüten müssen, wenn wir bereits mehr tot als lebendig sind.

Tötungsaktionen, die Ihr leider auch gerne durchführt, bringen ebenso wenig, weil nach Tötungsaktionen mehr Jungtauben am Leben bleiben, die sonst in der Enge unserer notgedrungen slumartigen Behausungen gestorben wären. Nach kurzer Zeit ist unsere Population wieder auf dem alten Stand.

Einzig und allein das Konzept mit den betreuten Schlägen hilft uns und Euch. Wir würden dadurch weniger und
wir wären absolut gesund. Bitte setzt Euch dafür ein. Tut das für Euch selbst und tut es für uns!

Und bitte kümmert Euch um die Brieftaubenzüchter. Die langen Flüge der Brieftauben sind durch brutale Methoden erzwungen. 2-3 Millionen Brieftauben schaffen jährlich den Rückflug nicht. Sie sterben vor Erschöpfung oder landen bei uns in den Städten. Legt den Züchtern das Handwerk. Zwingt sie zur Einhaltung des Tierschutzgesetzes – dann wäre schon vieles bei denen nicht mehr möglich.

Bitte denunziert die freundlichen Menschen nicht, die uns mit Körnerfutter versorgen. Sie helfen uns und Euch.Wenn es die nicht geben würde, hättet Ihr andauernd Elendsgestalten von Tauben vor Euren Füßen herumwanken. Dann müssten wir erst richtig aufdringlich werden, denn niemand – auch keine Taube – leidet gern große Not. Unser kreatürlicher Überlebenstrieb würde für Euch entsetzlich lästig werden.

Bitte unterstützt die Tierschützer bei Eurer Stadtverwaltung, damit endlich die notwendigen Taubenschläge eingerichtet werden. Wir danken es Euch bestimmt: Kein Anbetteln mehr, keine Nistversuche auf Euren Balkonen, keine Angst bei Euch vor Krankheiten, keine Belästigung durch unseren Kot!

Rückfragen bei:
Bundesarbeitsgruppe Stadttauben, Tel. 0911- 6 32 43 05
Oder:
Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V., Tel. 0911- 417 419

Elisabeth Mederer

http://www.tierschutzverein-lauf.de/html...aubenblatt.html
 
taubinator schrieb:
.. und fallen daher aus für weitere Reproduktion. Ist das nicht der Fall ? Würde mich wundern. Die armen Hungertauben aus Düsseldorf sollten nach Berlin kommen, speziell Zoo/Kantstraße. Ist aber ein weiter Weg :(
Hier wird übrigens auch schon im Dezember/Januar gebrütet. Ich weiß nicht was die richtigen Vögel dazu sagen, ich glaube die sind entsetzt.

Hallo taubinator,

mir ist nicht ganz klar, worüber welche "richtigen Tauben" entsetzt werden.
Um es nochmal ganz klar zu sagen: für mich sind Taubenfütterungsverbote zu den Tötungsmethoden zu zählen, denn sie wirken eben über den Tod gerade der Jungtiere. Schwache Tauben brüten nicht weniger. Der Tod der Tiere ist auch nicht sanft und somit verstoßen Fütterungsverbote gegen das Tierschutzgesetz. Die Ursache für die Häufigkeit der Bruten im Jahr ist der Mensch. Die Tiere das ausbaden zu lassen, finde ich nicht fair. Zu behaupten, die Fütterungen wären die Ursache der Vermehrung ist perfide. Die Ursache ist die Domestikation. Die Fütterung läßt lediglich mehr Tiere überleben, die in unseren Städten in der Ernährung durchaus hauptsächlich vom Menschen abhängig sind. Menschen zwingen zu wollen, Tieren öffentlich beim Verhungern zuzusehen, scheint mir außerdem ein Verstoß gegen das Grundgesetz. Hier dürfen nicht'mal Kleinklinder Brötchen an Tauben verfüttern, die Mutter muss sonst damit rechnen, ein Bußgeld zahlen zu müssen. Das ist leider kein konstruierter Fall sondern schon häufiger passiert.

Natürlich muss etwas gegen die Verelendung der Tauben unternommen werden. Wie die Tagung in Basel (und nicht nur die) ja durchaus zeigt, scheint es überhaupt keine einfachen Lösungen zur Reduktion der Populationen zu geben. Das auch in diesem Fall die Tötungen, die durchgeführt werden, um das Verhungern von Tauben zu verhindern, nicht effektiv sind (wie Tötungen überhaupt) scheint mir wichtig festzuhalten.

Ich finde es ganz grausam, wenn jetzt jeder einfach 'mal so und so mit den Tieren herumexperimentiert. Würden sie nicht als so schreckliches Problem wahrgenommen, könnten Taubenschläge an besonders bevölkerten Orten sicher schon weiterhelfen. Das die Taubenschlagprojekte oft nicht effektiv sind, liegt sicher oft auch an der Durchführung. Die Tierschützer werden von den Städten oft sowohl finanziell als auch in jeder anderen Hinsicht im Stich gelassen. Zudem gehört sicher eine genaue Kenntnis der Tauben und des richtigen Umgangs mit den Schlägen dazu. Mitglieder unserer Ruhrgebietsgruppe haben an einer gut eingeführten Futterstelle zwei Taubenschläge errichtet. Nach zwei Wochen sind an einem Tag 94 Tauben eingezogen. Das war am 23.04. Bis jetzt sind schon 40 Eier ausgetauscht worden. Vielleicht ist eine Reduktion mit Taubenschlägen allein tatsächlich unwahrscheinlich. Taubenpille, meinetwegen auch Sterilisation sollten ergänzend überlegt werden. Sicher ist aber, das die Tiere in Schlägen besser und gesünder leben als unter Bahnhofsbrücken.

Das mit dem "nach Berlin fliegen" habe ich nicht verstanden. Ich bin für Kritik jederzeit offen, würde sie aber gerne verstehen.

Liebe Grüße
Katrin
 
DasTäubchen schrieb:
Sicher ist aber, das die Tiere in Schlägen besser und gesünder leben als unter Bahnhofsbrücken.

Das mit dem "nach Berlin fliegen" habe ich nicht verstanden. Ich bin für Kritik jederzeit offen, würde sie aber gerne verstehen.

Hallo Katrin, ich wollte die Diskussion bzgl. Fütterung auch nicht weiterführen, mich interessiert wirklich nur wieso es zu solchem Verhalten gekommen ist. Ich meine, Katzen sind doch auch domestiziert aber so ungewöhnlich zwanghaft wie Tauben verhalten sie sich nicht. Hungern sollen die armen Tauben sicher nicht. Gegenbeispiel Venedig: Extremfütterung = extreme Population. Als Laie denkt man da sofort daß Fütterung die Vermehrung anheizt.
ad Berlin: Hier geht es den Tauben am Zoo recht gut, sehen alle sehr gesund aus. Wäre also ein Geheimtip für die angesprochenen Hungertauben aus Düsseldorf. War nicht ernst gemeint ;)
Zu den "echten" Vögeln.. Tauben erinnern mich mehr an Hühner als an Vögel :p
Viele Grüße
 
...Tauben erinnern mich mehr an Hühner als an Vögel...
Wobei auch Hühner Vögel sind, aber ansonsten gehe ich völlig konform: Tauben verhalten sich (fast) wie Hühner. Denn Hühner schlafen - im Gegensatz zu Tauben - gerne auf Bäumen. Nur haben sie selten die Möglichkeit dazu.

Letzte Woche mußte ich noch nicht abgenabelte Jungtauben in eine andere Voliere umsetzen, zusammen mit Ringeltauben. Die Voliere war von Anfang an geöffnet. Die älteste Ringeltaube hat sofort entdeckt, wo es 'rausgeht, an der fehlenden Gitterstruktur, die Stadttauben saßen weitere zwei Tage ! faul auf ihren Ästen oder Brettchen. Erst dann begannen die ersten, nach dem Ausschlupf zu suchen, ohne daß auch nur eine einzige Staddtaube ihn so schnell wie die viel jüngere, unerfahrene Ringetaube gefunden hätte. Wer ständig solche eindeutigen Unterschiede beaobachtet, tut sich wirklich schwer mit der These, daß Stadttauben (wie Hühner) Wildtiere seien...

Ach ja, übrigens, zwei der Ringetauben schlafen seither in der nächsten Fichte. Dreimal dürft Ihr raten, wo die Stadttauben ihr Nachtlager aufschlagen...
 
südwind schrieb:
Uns wurde die Schlagtreue angezüchtet, so dass wir uns immer nur ein paar hundert Meter von unseren Brut- und Schlafplätzen entfernen können. Wir sind also nicht in der Lage, auf Felder hinauszufliegen, um Nahrung zu suchen. Wir können auch nicht auf Bäumen nisten, weil wir Felsenbrüter sind und der Mensch uns als seinen Haustieren immer entsprechende Behausungen gebaut hat.

(Nicht dass dies der einzige Punkt wäre, wo das Kopfnicken etwas nachlässt, aber immerhin ist es mal etwas neues.) So weit ich weiß, sind Felsentauben auch "schlagtreu": Um Haustauben mit Felsentauben vergleichen zu können, wurden schon junge Felsentauben aus Nestern entnommen und in Taubenschläge eingewöhnt. Das ist nicht prinzipiell schwieriger als bei Haustauben, die von Menschen gezüchtet wurden.

Dass Haustauben nicht so gerne auf Bäumen sitzen oder brüten, sollte wenig überraschen, wenn man sich den Namen der Stammform noch einmal kurz ins Gedächtnis ruft. Es gibt ja auch noch andere Vogelarten, die nicht auf Bäumen brüten.

DasTäubchen schrieb:
Zu behaupten, die Fütterungen wären die Ursache der Vermehrung ist perfide. Die Ursache ist die Domestikation.

Findest Du das nicht zumindest etwas unglücklich formuliert? Vermehrung hat es möglicherweise auch schon vor der Domestikation ab und zu mal gegeben ... :s
 
taubinator schrieb:
mich interessiert wirklich nur wieso es zu solchem Verhalten gekommen ist. Ich meine, Katzen sind doch auch domestiziert aber so ungewöhnlich zwanghaft wie Tauben verhalten sie sich nicht. Hungern sollen die armen Tauben sicher nicht. Gegenbeispiel Venedig: Extremfütterung = extreme Population. Als Laie denkt man da sofort daß Fütterung die Vermehrung anheizt. (Ich lern' das noch, mit dem zitieren, der Abschnitt oben ist von taubinator)

@ taubinator
Katzen sind nie darauf gezüchtet worden, besonders viele Nachkommen zu haben, sie sind ja auch nie gegessen worden, im Gegensatz zu Tauben, die immer auch "Fleischtiere" waren. Felsentauben brüten 1- 2 mal im Jahr.
Stadttauben, als Nachkommen domestizierter Tauben, die durch Zuchtwahl dahingehend verändert worden sind, ganzjährig, also bis zu 8- 10 mal. Insodfern ist der Vergleich mit Hühnern ganz richtig, die "müssen" ja auch Eier legen.Tauben sind auch übrigens Hühnervögel, so viel ich weiß.

@ Gunnar

Nein, finde ich nicht. Die Ursache der Vermehrung sind die häufigen Bruten im Jahr. Die Ursache, das relativ viele Jungtiere überleben, ist die Fütterung.
Aber die häufigen Bruten werden nicht durch das Füttern, sondern die Domestikation, sprich das angezüchtete Verhalten der häufigen Bruten verursacht. Formuliert man es anders, scheint es so, als könnte man durch geringe Futtergabe das Eierlegen verhindern. Dem ist aber nicht so. Wird weniger gefüttert, ist die Sterblichkeit höher (ganz logisch, da es in der Stadt, ich will jetzt 'mal die Diskussion um Pommes und Pizza ausklammern, keine natürliche Nahrungsgrundlage für Tauben gibt. In Kleinstädten, die von Feldern umgeben sind, können die Tauben sich dort Nahrung suchen. Aber die Essener Innenstadttauben finden nicht den Weg in den grünen Essener Süden. Ob sie zu dumm sind (was ist das für 'ne Kategorie) oder es biologisch eben nicht in ihnen angelegt ist, weiß ich nicht. Fakt ist: sie tun es nicht. Tauben in wenigen Jahren "umerziehen" zu wollen, nach tausenden Jahren von Domestikation, wie es ja im Grunde auch Haag-Wackernagel anstrebt, halte ich für utopisch.)

Übrigens, kleiner Fehler meinerseits, natürlich werden die ersten Gelege in einem gerade bezogenen Taubenschlag NICHT ausgetauscht, die Tauben brauchen einen Bruterfolg, um sich fest anzusíedeln. Trotzdem finde ich die Zahl toll.

Liebe Grüße
Katrin
 
Hallo Katrin,
arbeitest du an einem Stadttaubenprojekt in Duisburg mit. Hätte Interesse an Austausch. Wir sitzen in Moers und haben jetzt das dritte Stadttaubenhaus in Betrieb. Das ist ein super scharfes. Dort leben auch schon 120 Städttis. Aber alle noch nicht gewöhnt.
gruß uli
 
Hallo Uli,

hab' auch schon von dem Projekt in Moers gehört und wollte sowieso längst Kontakt aufnehmen. Ich bin in Duisburg und Essen aktiv, außerdem versuchen wir mit ein paar anderen Leuten aus Mülheim, Witten etc. einen Verbund für das Ruhrgebiet + Umgebung aufzubauen.

Ich schick Dir eine Mail.

Liebe Grüße
Katrin
 
Hi,
na klar, Mann ist immer so alt wie Frau sich fühlt. Und Tauben halten total jung!
tschau Uli
 
Thema: Strassentauben - Tagung am 24.03.06 in Basel

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