Strenger Frost in Nordeuropa- relevant für den Kranichzug im Frühjahr 2011!

Diskutiere Strenger Frost in Nordeuropa- relevant für den Kranichzug im Frühjahr 2011! im Forum Kraniche im Bereich Wildvögel - Moin, da ich mich als Nebenhobby mit der Meteorologie beschäftige, kann man das ganze äußerst gut mit dem Vogelzug ( hier Kranichzug) verbinden...
Huhuu- lieber NISUS-

DER ARME NORDEN- aber irgendwann kommt's..
Hab auch heute schon wieder gegossen- bin nur froh, dass der eiskalte Wind sich wieder gemäßigt hat.

Hab irgendwo gelesen, dass dieses Frühjahr einmalig ist- jedenfalls seit Aufzeichnung der Wetterverhältnisse-
na, da hab ich mich aber gebauchpinselt gefühlt-
sag ich doch schon die ganze Zeit!
Lieber Gruß von barbara
 
Moin,

ja, dieses Frühjahr ist einmalig trocken und warm- ein äußerst warmer April liegt hinter uns.


Es bestehen derzeit Tendenzen, dass auch der Norden noch seinen Ausgleich in näherer Zeit bekommen wird, allerdings ist dies leider wegen der Unsicherheit noch nicht zu bewerten.

Heute Abend gehts weiter,

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Hi ho,

der heutige Abendlauf kurz gefasst:

Das Frontensystem des atlantischen Troges, welches am Sonntag auf Mitteleuropa übergreift, wird nun zeitlich um 6 Stunden verschoben. Dementsprechend steigen die Chancen auf kräftige Gewitter mit dementsprechenden Regenmengen nun auch in Westdeutschland. Da wir uns allerdings noch! nicht im Bereich der Kurzfrist befinden, könnten sich nachwievor Dinge diesbzgl. ändern.

Im weiteren Verlauf wird Warmluftasdvektion ( Temperaturen um 30 °C) simuliert, allerdings gehe ich aufgrund der immensen Unsicherheiten nicht darauf ein.

Einen schönen Abend wünscht Accipiter nisus.
 
Hallo Nisus,

ja leider war dieses Frühjahr viel zu trocken. Bei uns hier in Mecklenburg Vorpommern ist es auch super trocken. Der Boden (bei uns ist überwiegend Sandboden) ist so trocken, daß beim Gießen das Wasser dort abperlt. Ganz vereinzelt hat es hier in den letzen Tagen mal ganz kurz geregnet aber leider gar nichts gebracht. Da wir selbst Wassergeflügel besitzen und in den Teichen öfter das Wasserwechsel müssen ist das auch ganz schön übel. Ich hoffe, der ersehnte Regen kommt bald....

Gruß
Hoppel und die wilden Racker aus dem Norden
 
Die Hitze im weiteren Verlauf ist wieder weggerechnet worden, allein daran sieht man: Die Unsicherheiten sind aufgrund der zeitlichen Distanz immens!
 
Moin allerseits,

ein sonniger Tag im Zuge einer nordosteuropäischen Antizyklone liegt hinter uns- nun wird es zyklonaler. Die Kaltfront eines atlantischen Troges befindet sich auf dem Wege zu uns- noch liegt sie über Paris. Da die Kaltfront entlang trogvorderseitiger PVA ( Vorticityadvektion) steht, ist die Grundlage für kräftige Gewitter mit unwetterartigen Entwicklungen gegeben.

Die morgigen anstehenden Gewitterereignisse treten linear ( in Linien) auf, da sie sich entlang der Front bilden. Insbesondere im Westen besteht die Gefahr konvektiver Fallböen ( vertikaler Impulstransport). Richtung Osten besteht die Gefahr mittelgroßen Hagels, das ist im Westen eher nicht der Fall. Hier sind es eher Sturmböen.

Sowohl weiter östlich als auch entlang der niederländischen Grenze und der belgischen sowie französischen wird das Regendefizit also ausgeglichen, da die Gewitter frontal und nicht einzeln ( Wärmegewitter in thermischen Tagesgängen) stattfinden.

Es ist spät, daher fasse ich mich kurz.

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Moin,

die Squallline ( verclusterte Gewitter) hat nun den Westen Niedersachsens überquert. Das Regenband, was die Konvergenz markiert ist längst über Ostdeutschland.
Rückseitig der Linie lockert es nun wieder auf- es hat immerhin für Platzregen und einen Blitz gereicht!
 
Moin allerseits,

wir befinden uns postfrontal der Kaltfront, die gestern recht wetteraktiv durchgezogen ist. Die Luftmassen wurden gehörig ausgetauscht und man merkt es: die Luft ist klar und frisch geworden ( optimale Bedingungen für Fernsicht!). Gegenwärtig befinden wir uns unter einem Ableger des beständigen Azorenhochdruckgebietes, sodass die Luftmassen absinken und die Wolken infolgedessen aufgelöst werden.
In Norddeutschland sind es lediglich einzelne gering ausgeprägte hohe Wolkenfelder ( Cirrus).
Die Windverhältisse am heutigen sowie am morgigen Tag sind auf die Sturmzyklone bei Großbrittanien zurückzuführen- denn die Norddeutschen unter uns bemerken den frischen Wind auch heute schon, an der Küste noch leicht deutlicher. Die Kaltfront des genannten Tiefdruckgebietes ist eine Anakaltfront und befindet sich aktuell auf dem Weg zu uns. Die hohen Wolkenfelder, die ich soeben erwähnte sind hierbei Vorboten.

Es lässt sich aber konstatieren, dass sie bei Weitem! nicht derart wetteraktiv wird wie die gestige- allenfalls entlang der Küste sind einzelne lokale Schauerereignisse nicht auszuschließen. Ähnliches gilt für morgen, ein wenig höherer Wolkenanteil als heute- aber insgesamt bleibt der sonnige Eindruck bestehen.

An diesem Aspekt ändert sich vorerst nichts- als " Wärmepeak" in dieser Woche ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Donnerstag einzustufen. Vorderseitig des brittanischen Sturmtiefs kommt es zur Warmluftadvektion ( feuchtwarme-labile Luftmasse). Diese subtropische Luftmasse wird insbesondere in den Süden der Republik befördert und überlappt sich hier mit Labilitätswerten, die in Ordnung sind. ( Lifted Index). Trogvorderseitige PVA ( Potential Vorticity Advektion)- Maß für die " Wirbelfähigkeit" einer Luftmasse begünstigt die Konvektion ( Entstehung von Schauern und Gewitterereignissen) zusätzlich.

Wir befinden uns im Bereiche der erweiterten Kurzfrist, daher sollte man sich erst gen. Mittwoch festlegen. Nun handelt es sich um eine Interpretation der gegenwärtigen Kartenlage... MI wie gesagt mehr!

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Hallo, lieber bemühter NISUS-

egal, wie man es ausdrückt, das schöne Wetter ist einfach "zu" schön...

Die Schwüle und das gestrige Gewitter/Regengebiet hat uns in Hamburg nur ein wenig Erfrischung, bessere Luft, aber keine nennenswerten Niederschläge gebracht.

Mal schaun, wie's weitergeht-
ich denk, irgendwann kommt's dicke- wir werden es ja erleben- nicht wahr?!

Lieber Gruß von barbara
 
Moin barbara,

damit hast du vollkommen Recht- auch nun ist es unter dem Ableger des Azorenhochs wieder trocken und sonnig im Norden- aber eben auch doch recht windig. ;-)

Ich denke nennenswerte Niederschläge sind vorerst nur durch Gewitter zu erwarten, die aber lokal beschränkt sind ( gegen Donnerstag eine hohe Gewitterwahrscheinlichkeit in der Westhälfte, da die neuerlich eingeflossene subtropische Luftmasse auf 850 hPa- Basis ( 1500 m Höhe) abermals verdrängt werden wird.

Irgendwann kommt der Ausgleich mit Sicherheit... vielleicht auch im Hochsommer....

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Für uns zwar nicht gerade von Bedeutung, aber es ist dennoch zu erwähnen. Die einzelnen Member ( zusammengesetzt) aus mehreren Rechenmodellen sprechen für das östliche Europa eine eindeutige Sprache: es steht hier wohl eine Hitzewelle bevor ( bereits zur kommenden Woche).
Insbesondere Richtung Polen. Das heißt aber nicht, dass dies auch hier eintritt, es könnte sich sogar gegenteiliges einstellen. Osteuropa liegt kontinentaler- wir eben maritim. Daher gehe ich davon aus, dass diese Hitzeperiode für uns von keiner Bedeutung sein wird.

Grüße und bis heute Abend,
Accipiter nisus.
 
Moin allerseits,

der Mittagslauf bestätigt den Morgenlauf in seiner Ansicht bzw. Rechnung quasi. Mittelfristig wird eine stabile Hochdruckbrücke über Mitteleuropa gerechnet- die Wetterlage wäre nicht hochsommerlich, aber angenehm frühsommerlich warm mit Tagesgängen, da die Nächte ebenso klar werden und dementsprechend kalt. Die Schattenseite ist, dass bis in die erweiterte Mittelfrist keine ausgiebigen Niederschlage in Sichtweite sind.
Und auch die Lage zum morgigen Donnerstag wurde deutlich entschärft, wo doch in den vergangenen Tagen noch eine bundesweite Schwergewitterlage prognostiziert wurde. Da betonte ich schon die Unsicherheiten und nun sieht man es: es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur zu lokalen Gewitterereignissen kommen, da es deutlich an Labilität mangelt.

Die Trockenheit wurde durch die Höhenkaltluftlage der letzten Woche zwar entschärft, verschärft sich aber aktuell größtenteils wieder. Wesentliche verbreitete Entspannung ist nicht in Sicht. An sich bemerkenswert in diesem Jahr ist die stetige Tendenz zu antizyklonaler Witterung ( hochdruckgeprägt).
Das war so im vergangenen Frühjahr/ Sommer nicht der Fall, 2003 aber... und 2003 folgte einer der heißesten Sommer der Aufzeichnungen in Mitteleuropa. ;-)

Grüße,
Accipiter nisus- wow, nun schon drei Monate alt der Thread hier.
 
Huhuu, lieber NISUS-

ja, drei beachtliche Monate, in einem Jahr, das den Anschein vermittelt, vorherige Wetteraufzeichnungen in den Schatten zu stellen-
wo sie sich auch wesentlich besser fühlen mögen, als die Landwirte dieses Jahr....

An dieses Frühjahr 2011 wird man noch denken- den ultimativen Sommer 2003 hab ich auch noch nicht vergessen.

Mag ja sein, dass in zwei Jahren von Vogelforern unsere Aufzeichnungen gelesen werden, während sie bei Schnee- und Graupelschauern zu Hause hocken und nicht mal mit ihrem Hund vor die Tür wollen, geschweige denn ohne Hund...

Lieber Gruß von barbara
 
Moin barbara,

nein, den Sommer 2003 habe ich ebenfalls noch nicht vergessen. ;-)
Das kann gut sein, bis zum heutigen Abendupdate dann. :-)
 
Moin, so und weiter gehts:

Die aktuelle Großwetterlage wird im Wesentlichen durch ein zyklonales System über dem Europäischen Nordmeer bestimmt. Dieses System leitet eine westliche Strömung ein. Da es aber zu einer Lageänderung des Druckgebildes kommt, dreht die Strömung in den kommenden Stunden mehr und mehr auf Südwest: die unmittelbare Konsequenz: Warmluftadvektion ( feuchte Luftmasse). Währenddessen nähert sich die Kaltfront dieser Nordmeerzyklone- allein daran merkt man: morgen könnte es krachen und das wird es nach jetzigem Stand.

Entlang der Kaltfront dürfte sich eine Gewitterlinie aufbauen, die nicht ganz ohne ist. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die Scherung, die mit 11 m/s in höheren Schichten ordentlich ist. Ein weiterer entscheidender Faktor wird die Feuchte der Luftmasse sein. Angesichts der eher geringen Werte des ausfällbaren Wassers wird Regen eher ein unwesentliches Thema spielen. Primär Hagel und Sturmböen ( orkanartige Böen möglich!) rücken infolge der Scherung in den Vordergrund.

Da die Cape-Werte ( Labilitätsindex) auch in den Nachtstunden im Nordwesten noch hoch sind, ist ein Schleifen der Gewitterlinie wahrscheinlich. d.h: alle, die sich für solche Ereignisse interessieren sollten ihre Kamera bereithalten. Die anstehende Lage stufe ich nach aktuellem Kartenstand! als brisant ein- ich werde das ganze heute Abend noch einmal betrachten, dann, wenn die anderen Rechnungen eintrudeln.

Und was die kommende Woche betrifft: Mitteleuropa liegt unter einem Ableger des Azorenhochs, sodass wie vorwiegend thermische Tagesgänge haben werden ( tagsüber wird es sommerlich, aber die Luft ist eher nicht schwül). Also insgesamt Idealwitterung für Schützenfeste oder sonstige Umzüge an Himmelfahrt- nach jetzigem Stand. Die mittelfristige großräumige Wetterlage ist einfacher zu betrachten als der kurzfristige Frontendurchgang, so ist es. ;-)

Grüße und bis heute Abend,
Accipiter nisus.
 
Moin,

bzgl. der Gewitterlage hat sich wieder einiges geändert: das Gewitterpotential ist nun weiter löstlich größer, hier besteht insbesondere die Gefahr von Schwergewittern. Am antizyklonalen weiteren Wochenverlauf ist und wird sich nichts ändern. ;-)

Ich sage dazu nicht viel mehr, weil Gewitterlagen absoluter Nowcast sind, auch wenn sie bereits morgen bevorsteht! ;-)

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Hallo NISUS-

und Deine alte barbara sagt: Hauptsache "Wasser-marsch"- egal wo,-

in Hamburg haben wir EHEC- aber kein durchfeuchtetes Erdreich-
manchmal, nur so bei mir, denk ich, dass diese Trockenheit, der Wind und diese, für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme der Verbreitungsweg von Bakterien ist-
so, wie ich immer sag, wenn Tauwetter ist, dass nun die "Kacke" am dampfen ist-
aber, ich bin ja nur ein kleines Lichtlein-

Gut, halt so ein paar Denkausflüge am Rande- bin ja selbst grade durch mit einem Magen/Drminfekt- woher?

Lieber Gruß von barbara
 
Hallo,

nee, ein kleines Lichtlein ist keiner. ;-)

Und im Zuge des heutigen frontalen Regenbandes gab es immerhin 8,4 mm, dadurch wurde die Trockenheit vorerst beendet. Die eingeflossene stabilere Luftmasse gerät bereits ab morgen wieder unter antizyklonalen Einfluss- und die Temperaturen steigen. Da nach gegenwärtigem Stand im Laufe dieser Woche wieder Warmluftadvektion entsteht, steigt das Gewitterrisiko durch die labile Luftmasse bundesweit- nach dem Abendlauf. Eine weitere Einschätzung diesbzgl. folgt. ;-)

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Moin,

auch die weiteren Läufe besagen: bis zum Ende der Woche sonnig und trocken nahezu landesweit, anschließend setzt WLA ein ( feuchtwarme Luftmassen!) und die Gewitterneigung nimmt deutlich zu. ;)

Eine gewittrige Woche scheint uns bevorzustehen!

Grüße,
Accipiter nisus.
 
Moin,

mehrere trockenwarme und sommerliche Tage liegen hinter uns, die dem nordeuropäischen Hochdruckgebiet geschuldet sind. In den vergangenen Stunden kam es über Südwesteuropa ( Frankreich) zur Genese eines Gewittertiefs, welches feuchtwarme Luftmassen advehiert ( aktuell primär in den Süden Deutschlands, ab morgen auch weiter nördlich).

ergo: die trockenwarme Phase ist beendet, nun wird es schwülwarm, ab morgen landesweit, lokal sind kräftige Gewitter ( Unwetter!) möglich, da die Zellen aufgrund des mangelnden Höhenwindes nur sehr langsam ziehen. Da die Scherungswerte eher gering sind, sind hauptsächlich Begleitscheinungen wie Starkregen und mittelgroßer Hagel zu erwarten, die Trockenheit wird also flächiger beendet, aber es gibt auch Orte, in denen sich nichts summiert bzw nichts passiert.

Soweit zum heutigen Nachmittag.

Es grüßt,
Accipiter nisus.
 
Thema: Strenger Frost in Nordeuropa- relevant für den Kranichzug im Frühjahr 2011!

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