super ängstliche Vögel

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Isca

Guest
Hallo,

Ich habe seit 3-4 Monaten 2 Kanarienvögel. Die leben in einem selbstgebauten Käfig bei mir im Wohnzimmer. Habe schnell feststellen müssen, dass sie auf alles neue extrem panisch reagieren. Sei es wenn der Käfig geputzt wird (Neue Zeitung am Boden, oder neue Äste), wenn ich mal ein Möbelstück zur Seite rücken muss, wenn irgendwas minimal anders aussieht als sonst- dann haben sie Panik. Steht der Futternapf anders da als normal, gehen sie nicht mehr hin.. bis das Übel korrigiert wurde :(

Gerade wurde es mir wieder bewusst, als ich (ja, etwas verfrüht ;) ) eine Lichterkette am Fenster angebracht und eingeschaltet habe. PANIK im Käfig. Die drehen regelrecht durch, fliegen solange gegen die Gitter bis ich die Kette wieder ausgemacht habe. Dann saßen sie mit offenem Schnabel da und mussten sich erstmal wieder erholen.
Was heißt das nun für mich? Keine Weihnachtsbeleuchtung mehr für weiß ich wieviele Jahre? :(
Sie haben auch Panik, wenn mal eine andere Person bei mir ist. Bei mir fressen sie aus der Hand, aber wenn Jemand anderes nur im Raum steht, Panik.
Frage mich ob das eigentlich normal ist. Hab auch das Gefühl die schaukeln sich gegenseitig hoch :k
LG
 
Wo ist denn der Standort des Käfigs? Vögel sollten immer z.B. an einer Wand stehen. Dass die Rückwand des Käfigs geschlossen ist. Nicht mitten im Raum, wo viel herum gelaufen wird. Perfekt wäre es sogar, wenn 3 Seiten des Käfigs geschlossen wären, dann fühlen sie sich sicher. Nach Deiner Beschreibung wirken Deine Vögel sehr gestresst.
 
Die Rückseite ist zu, war sie von Anfang an. ich wollte nicht 3 Seiten zumachen, sonst wäre es ja zu dunkel. Aber eigentlich stehen sie so, dass sie nicht viel "Verkehr" vor dem Käfig haben. Außerdem leb ich ja allein und ich stör sie auch nicht. Also wenn alles wie gewohnt ist, dann sind sie ganz enspannt. Ich lasse sie auch jeden Tag 4-5 Stunden fliegen und sie kommen auch zu mir und fressen aus meiner Hand. Gestresst sind sie halt, sobald irgendwas anders ist.
 
Also meine Vögel interessiert das nicht besonders, wenn sich etwas ändert, es sei denn, es ist direkt vor ihrer Nase....aber neue Personen, Lichter, ist ihnen alles ziemlich egal.

Bei Milbenbefall werden sie auch hypererregbar. Ist das vielleicht möglich?

Vielleicht ist es aber auch anders herum, da Du schreibst, dass Du sie so viel wie möglich in Ruhe läßt, vielleicht sind sie ja die geringste Action nicht gewöhnt und reagieren deswegen so extrem.
 
Ja, ich nehme schon Rücksicht. Den Staubsauger z.B hab ich schon aus dem Wohnzimmer verbannt, da bin ich nur noch mit Handfeger unterwegs ^^
Was sollte ich denn am Besten tun? Einfach machen und die Vögel müssen sich dann halt damit arrangieren? Mir tun sie halt leid, wenn sie ängstlich rumflattern.. dachte schon sie fallen bald von der Stange.
Vielleicht lasse ich morgen die Lichterkette tagsüber brennen, dann ist der Unterschied nicht so plötzlich wahrzunehmen, wenns dann dunkel wird. Hmm. Will ja nur das Beste für sie.
Ich hab z.B vor ein paar Wochen ein Salatblatt in den Käfig gehängt. Die hatten erst keine Angst mehr davor, als ich ihnen mit den Fingern was davon abgemacht und ihnen so gegeben habe :( das kannten sie halt auch nicht.
Komische Vögel. Sie sind glaube ich auch schon an die 2 Jahre alt..weiß nicht was sie vorher so erlebt haben. Wäre halt schön wenn sie nicht nur Vertrauen zu mir sondern auch in ihre Umgebung hätten. Vielleicht fühlen sie sich allgemein nicht wohl bei mir? Ob sie Milben haben weiß ich natürlich nicht, kratzen sich jedenfalls nicht.

LG
 
Ach, Du kannst auf jeden Fall staubsaugen! Meine Hähne stehen auf den Lärm, da singen sie aus voller Kehle mit!

Ich glaube wirklich, dass Du sie zu viel von allen Reizen fern hältst und deswegen sind sie so. Leb ganz normal Dein Leben, mit Lichtern, Besuch, Fernseher und Staubsauger. Du könntest ihnen den Käfig z.B. mit Kunstefeu etwas geschützter gestalten. Das hilft ein wenig und gibt Sicherheit.
 
Ich habe zwei Zebrafinken, die ja von Natur aus relativ scheu und schreckhaft sind, aber den Staubsauger haben sie immer akzeptiert.

Sprich mit ihnen, wenn du den Käfig sauber machst oder am Käfig hantieren musst.

Ich weiß nicht, wie es bei Kanarienvögeln ist, aber Zebrafinken sehen schon in der Dämmerung schlecht und reagieren dann leicht panisch, ich rede dann immer mit ihnen, wenn ich am Käfig vorbei gehen muss.
 
Das mit dem künstlichen Efeu klingt gut. Mal gucken ob es da noch eine "natürlichere" Alternative gibt, falls sie mal dran knabbern.. dann wäre Plastik ja nicht so gut.

Was darf ich denen eigentlich an Frischfutter geben? Bis jetzt hab ich Salat, Apfel und Gurke gegeben. Möhre mögen sie nicht. Kann ich noch was anderes geben, aus dem garten z.B?

LG
 
Grasrispen sind ein sehr gutes Futter und Löwenzahn. Gibt es derzeit nur leider nicht. Man sollte Kanarien aber nicht zu oft Frischfutter füttern, da sie im Grunde Körnerfresser sind. Karotten mögen sie gern gerieben.
 
Hallo Isca,
als Halterin von eigentlich recht zutraulichen Wellensittichen kenne ich das Verhalten aber auch und würde es nicht als superänstlich bezeichnen.

Alles, was ich um den Käfig herum mache, mache ich vorsichtig, wenn die Vögel drin sind und die Seite des Käfigs, auf der ich hantiere, abdeckt ist, oder wenn die Vögel draußen sind und sich nicht in der Nähe des Käfigs aufhalten.

Zeitung wechseln (und Futternapf am Boden) kündige ich an; inzwischen ist das Wort dafür - "Achtung!" - zum allg. Begriff für "fliegt bitte hoch und verlasst möglichst den Käfig" geworden.

Ich könnte mir vorstellen, dass nicht die Lichterkette an sich das Problem ist, sondern das Aufhängen der Kette (großer Gegenstand bewegt sich in der Nähe der Vögel).

Wenn ich den Käfig ganz saubermache, also weg nehme, brauchen meine Vögel immer mindestens 3 Stunden, bis sich einer wieder rein traut, oft eher 5.
Und das, obwohl ich dies ja jede Woche mache.

Das höchste der Gefühle ist, dass ich inzwischen, nach vier Jahren :~, den großen Wassernapf direkt neben den Vögeln rausnehmen und wieder einhängen kann.

Mit der Futterschüssel wird das aber nix, da schicke ich die Vögel lieber erst mal raus.
Ich darf auch nicht einfach so in der offenen Hand Sachen (und seinen es Blätter zum (Fr)Essen) in den Käfig legen, dann flattern sie los.
Inzwischen darf ich dies, wenn die Hand auf dem Weg zum Napf geschlossen ist.

Möhren lieben sie - es sei denn, ich bringe diese im Käfig oder außerhalb an.8o
Auch hier muss ich sie meist vorher warnen, damit sie während des Anbrigens den Ort meiden.

Einer meiner Vögel lässt sich freiwillig in die Hand nehmen, aber beim Zeitung wechseln sind alle freiwillig weit weg und es kam öfter und regelmäßig vor, dass bei irgendeiner Käfigreinigungsaktion (klein oder groß) ein Vogel irgendwo gegen flog, auf dem Boden orientierungslos landete oder an einer fremden Stelle pumpend liegen blieb.

Inzwischen wissen sie aber, dass sie bei "Achtung" auf eine von 2 höheren Sitzplätzen gehen müssen, wo sie so sicher sind, dass sie dort während der ganzen Aktion bleiben können - und aus Erfahrung wissen sie, dass sie möglichst nicht da weg fliegen, weil sie sich dann wieder erschrecken, wenn der Käfig zurück gebracht wird, die Zeitung rein oder raus kommt, Äste erneuert werden usw.



Wenn Dein Käfig tragbar ist, würde ich die Vögel bei Umbauaktionen oder Handgriffen neben oder über dem Käfig, die länger dauern, in ein anderes Zimmer bringen, ihnen etwas Leckeres in den Käfig geben und sie dann, wenn sie wieder im Wohnzimmer sind, erst mal im Käfig lassen (damit sie nicht aus Angst vor der Lichterkette etc. wild und orientierungslos umherflattern und sich am Ende in Schwierigkeiten bringen).

Dann würde ich mich ihnen öfter ruhig nähern, dabei etwas bestimmtes sagen, und dann etwas Leckeres von außen an/ in den Käfig geben.
Wenn sie das kennen, kann man dies nämlich auch vor oder nach ängstigenden Situationen machen, so dass sie sich vorher entspannen oder hinterher schneller wieder entspannen.

Wenn die Aktionen länger dauern, weil man etwas ausprobieren oder anpassen muss, würde ich den Käfig weg stellen oder einen Sichtschutz anbringen (Bettlaken über eine Seite des Käfigs etc.).

Für die Vögel sind Näpfe etc. sehr groß.
Es ist aus Vogelsicht nicht selbstverständlich, dass sich diese bewegen (lassen).
Du würdest auch erschrecken, wenn plötzlich Deine Schrankwand auf Dich zukommt.;)

PS
Es hat sich bei meinen bewährt, dass ich bestimmte Handlungen und Gegenstände benenne, damit sie wissen, was passiert.
Etwa "Wasser", wenn der Wassernapf gewechselt wird.
So wissen sie, was gleich passiert und können sich darauf einrichten, also entweder weg gehen oder, wenn sie sitzen bleiben, rechnen sie damit, dass ein großer Napf an ihnen vorbei schweben wird.
Die Weibchen bleiben eher sitzen, die Männchen sind meist ganz schnell weg. Das Ankündigen führt aber dazu, dass die Männchen gelassen und weggehen und nicht kopflos weg flattern.

So eine Ankündigung trägt auf lange Sicht auch sehr zur Entspannung bei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Stephanie, deine Ausführungen waren auch für mich interessant, weil ich das Meiste, was du von deinen Wellis schilderst, so oder so ähnlich auch von meinen Zebrafinken kenne.

Und ich dachte immer, na ja, Zebrafinken ....

da kann ich ja zufrieden sein, was ich bei meinen von Natur aus sehr scheuen "Spatzen" erreicht habe.

Bei mir steht das Badehäuschen zum Beispiel auf dem Käfigboden, und ich wechsle das Wasser täglich und sage dann immer "Achtung, Badewasswer", und das klappt auch meistens.
 
Huhu,
Ok, wow das ist mal ausführlich beantwortet :D
Bin ja irgendwie "froh" dass andere auch das Problem haben. Was die Zeitung im Käfig angeht, die wechsel ich eh nur, wenn sie Freiflug haben (alles andere auch, das mache ich nicht wenn sie drin sind). Da flattern sie halt im Raum rum aber beruhigen sich schnell wieder wenn ich fertig bin. Es ging eher darum, dass die Zeitung ja dann "anders bedruckt" ist, also halt anders aussieht als die vorherige.. DAS macht ihnen Angst. Oder halt wenn ein neuer Ast im Käfig ist.. vor dem haben sie auch Angst.

Heute hab ich die Lichterkette tagsüber angehabt. Wollte doch mal gucken wer den längeren Atem hat ;) Die haben sich 6 Stunden lang (!) auf dem Schrank versteckt. Ohne Futter ohne Wasser. Hatte dann doch Mitleid und kaum war die Kette aus, kamen sie zum Fressen. Es ist wirklich das Licht, was sie verschreckt.
Mein Käfig ist alles andere als tragbar, leider. Steht zwar auf einem Tisch mit Rollen, aber den brauch ich auch nur 1cm verschieben und sie flattern panisch gegen die Gitter. Da wäre Abdecken mit einem großen Bettlaken wahrscheinlich besser. Das mit den Kommandos find ich gut, werd ich ab jetzt auch so machen :)
glaub ich brauch nur viiiiel Geduld mit ihnen !
 
Ich hab grade ein bissl das Gefühl, dass ich hier wohl ganz ausgeglichene Exemplare sitzen habe. Natürlich fliegen sie auf, wenn ich das Wasser wechsle, aber sie schwirren nicht panisch herum. Auch wenn ich die Futterschälchen neu reiche, dann hüpfen sie auf den nächst höheren Ast und schauen neugierig, keine Spur von Panik. Wenn ich die Volieren verschiebe, interessiert sie das auch nicht besonders....bei Deinen Beschreibungen, Isca, werd ich das Gefühl nicht los, dass sie irgendwie übergestresst und übererregt sind. 6 Stunden wegen Lichtern verstecken, das finde ich nicht normal. Wellensittiche sind so ängstlich, Kanaries hab ich nie so erlebt, im Gegenteil. Alles Neue, neue Äste, Einrichtungsdinge wurden und werden ganz bald ausprobiert.

Ich kann mich natürlich täuschen und möchte Dir nichts einreden. Aber ich habe jetzt so viele Jahre Kanarien, so viele Tiere sind aufgrund Zucht schon durch meine Hände gegangen, aber so eine Hypererregbarkeit habe ich nie erlebt. Ich wünsch Dir auf jeden Fall, dass sie ruhiger werden.

Bist Du wirklich sicher, dass sie nicht von Milben traktiert werden? Da werden sie gern etwas "hysterischer", scheuer. Das Viehzeug setzt ihnen vor allem nachts zu.
 
Hallo, ich kann mich hier Sigrid nur anschließen, möchte aber auch auf keinen Fall irgendwas einreden oder so. Ich habe auch selber Kanarien und Wellensittiche und kann bestätigen, dass Wellensittiche immer Angst haben, dass was Neues "beißen" könnte, aber bei den Kanarien..., die sind eher neugierig und brauchen eigentlich nie lange um zu erkunden, was denn da Neues ist. Wenn du ausschließen kannst, dass sie nicht durch unfreiwillige Mitbewohner des Nächtens traktiert werden, dann muß es ja wohl an zu wenig Reizen liegen, also ruhig ganz normal mit allen Geräuschen etc.hantieren. LG Dyrdra
 
Ich kann mich den anderen auch nur anschließen, meine Kanaries reagieren auf Neues extrem neugierig, muss sofort ausprobiert werden. Ich würde wie die anderen auch schon beschrieben haben alles wirklich in Zeitlupentempo machen immer leise dabei reden was du machst, so mache ich das auch. Habe gemerkt dass meine Kanaries besonders hohe Töne lieben. Wenn ich nicht da bin rufen sie mich z. B. und wenn ich dann vom ersten Stock in einer relativ hohen Sopranlage Haaaaaaaallllllllllooooooooooo rufe ist alles wieder in Ordnung oder Ich bin daaaaaaaaaaaahaaaaaaaaaa. Wenn ich aber direkt im Wohnzimmer bin muss ich leise reden. Achja und versuche mal ein bißchen Kanarisch zu lernen, also gewisse Laute nachahmen. Z. B. das Rufen. Klingt zwar blöd aber auch das funktioniert wenn ich im ersten Stock kanarisch rede.
 
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