Surinam-braunwangensittich

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tarzan70

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:zustimm: Die Haltung und Zucht des Surinam-Braunwangensittichs
Aratinga pertinax surinama :zustimm:


Der Surinam-Braunwangesittich gehört zur Gattung der Keilschwanzsittiche (Aratinga spp.). Die Artenvielfalt der Braunwangensittiche umfasst 14 Unterarten und ist somit eine der unterartenreichsten Papageienart überhaupt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Unterarten sind jedoch sehr gering und bei einigen Unterarten meist nur auf ihr Verbreitungsgebiet zurückzuführen.
Keilschwanzsittiche sind wegen ihrer Lärmerregung bei vielen Züchtern nicht sehr beliebt. Aber wie bei vielen Papageien- bzw. Sitticharten kann man die täglichen (manchmal auch lautstarken) Aktivitäten meist in den frühen Morgen- bzw. Abendstunden beobachten. Wenn man in einer Wohnsiedlung lebt, kann es da mit südamerikanischen Sittiche insbesondere mit Aratingaarten schon sehr kritisch werden.

Beschreibung:
Die Tiere haben eine Größe von ca. 25 cm und gehören somit zu den kleineren Aratingavertretern. Das Grundgefieder ist grün. Vom Ansatz der Stirngegend bis zur hinteren Augengegend sowie zum Ansatz des Unterschnabels erstreckt sich ein orangegelber Gefiederbereich welcher danach ins bräunliche und dann weiter ins grüne Grundgefieder fließend übergeht. Die Bauchgegend bei diesen Tieren ist grüngelb gefärbt. Der Schnabel ist schwarz und die äußeren Flügelschwingen sind blau gefärbt. Die artentypische orangegelbe „Gesichtsfärbung“ variiert sehr und ist bei einigen Tieren stärker ausgeprägt als bei anderen.
Bei Jungtieren ist die gesamte „Gesichtsfärbung“ nicht so intensiv ausgeprägt und die Iris der Augen ist dunkel. Es dauert aber nicht lange und man kann die Jungtiere nur noch sehr schwer von den Eltern auseinander halten.
Was die Geschlechtsmerkmale bei Surinam-Braunwangensittiche angeht, kann ich jeden Halter dieser Tiere nur anraten die Vögel entweder DNA-Analysieren zu lassen oder zu endoskopieren. Man sagt wohl, dass man durch die Kopfform bei südamerikanischen Sittiche ihr Geschlecht unterscheiden kann. Das mag schon sein, aber eine 100%ige Sicherheit gibt es nur bei den obig angeführten Methoden die auch immer billiger und somit auch leistbar werden. Die Zeiten, dass man geschlechtsgleiche Tiere einer Art in einer Voliere hält sollten bald der Vergangenheit angehören.



Verbreitung:

Surinam-Braunwangensittiche bewohnt die Küstengebiete Surinams, Französisch Guyanas, Guyana sowie den nordöstlichsten Teil Venezuelas wo es auch zu Verbreitungsüberschneidungen mit dem Kolumbien-Braunwangensittich (Aratinga pertinax lehmanni) kommen kann.

Ernährung:
Einen strikten Ernährungsplan habe ich bei meinen Tieren nicht. Es wird alles angeboten was gerade erhältlich ist. Mit der Zeit merkt man sowieso was für Futtersorten die einzelnen Vogelarten mehr und weniger bevorzugen.
Als Grundfutter verwende ich ein Papageienmischfutter welches auch einzelne kleine geschälte Nussarten beinhaltet. Dazu wird ein Kanarienfutter mit verschiedenen Hirsesorten vermengt.
An Früchten füttere ich regelmäßig Weintrauben, Äpfel, Birnen, Bananen, Orangen, Mandarinen, Mangos und vereinzelt auch Feigen und Datteln.
Grünfutter aller Art wie verschiedene Salate und in den Frühjahrs- und Sommermonaten fast alles was in der Wiese zu finden ist wird gereicht. Aber wie bei vielen Sittich- und auch Papageienarten üblich, wird sehr viel an Futter verschwendet. Eine weitere Spezialität was ich meinen Tieren anbieten kann sind 5 verschiedene Hirsesorten aus Eigenanbau in den unterschiedlichsten Reifestadien. Halbreifer Mais und Sonnenblumen wären auch nicht zu vergessen.

Haltung und Zucht:
Durch heute noch gute Handelsbeziehungen zu ihren ehemaligen Kolonien werden Braunwangensittiche durch einige niederländische, spanische, portugiesische sowie italienische Importeure nach wie vor importiert. Insbesondere werden Surinam-Braunwangensittich, sowie in sehr geringen Stückzahlen die Nominatform der St. Thomas Sittich (Aratinga pertinax pertinax) noch eingeführt. Ich konnte bei verschiedenen Importeuren beobachten, dass die „fetten Jahre“ des Sittichimportes längst vorbei sind. Arten welche bei Vogelzüchtern noch wenig vertreten sind dürfen dank der mittlerweile strengen Gesetzesbestimmungen nicht mehr gehandelt werden bzw. bekommt man keine Genehmigungen mehr. Und für Sitticharten die noch importiert werden dürfen, fehlt das Interesse der Kunden. Bei meinem letzten Besuch im Herbst 2004 bei einem italienischen Händler konnte ich beispielsweise ca. 400 Stück Nandaysittiche und ca. 200 Rotmaskensittiche sehen, welche laut Händler nur mehr schwer abzusetzen sind. Für die Naturpopulation kann dieser Trend nur von Vorteil sein.
Surinam-Braunwangensittiche halte ich paarweise in Volieren nach amerikanischen System und konnte mit dieser Haltungsmethode, wie sie auch in renommierten Zuchtanlagen verwendet werden, sehr gute Erfolge verzeichnen. Die Hängekäfige sind 1 Meter hoch 1 Meter breit und 4 Meter lang, sehr pflegeleicht und sind mit einem automatischen Wassersystem ausgestattet. In den Wintermonaten werden die Tiere frostfrei bei ca. 15 bis 20 Grad im Innenraum gehalten.
Die Zucht ist bei Surinam-Braunwangensittiche nicht besonders schwierig. Wichtig ist vor allem ein gut harmonierendes Paar zu besitzen.
Als Nistkästen werden ein Naturstamm sowie ein herkömmlicher Nistkasten angeboten. Meine Tiere bevorzugen den herkömmlichen Spannplatten-Nistkasten in dem ich als Nistmaterial Holzschnitzel verwende. Die Sittiche beginnen erst sehr spät mit ihrem Brutgeschäft, meist Ende Juni Anfang Juli. In der Regel legen sie 4 bis 6 reinweiße Eier. Die Brutzeit beträgt ca. 23 Tage. Die Jungtiere sind mit einem weißen Dunen bedeckt und blind. Der Größenunterschieden zwischen den einzelnen Jungtieren war bei meinen Jungtieren nie sehr groß. Nach ca. 35 Tagen Nestlingszeit verlassen die Jungtiere den Kasten und werden dann in der Regel noch ca. 3 Wochen von den Elterntieren versorgt. Sie machen jedes Jahr nur eine Brut und im Schnitt kommen 4 bis 5 Tiere auf die Stange. Meine Zuchttiere sind sehr zuverlässige Eltern und ziehen die Jungen ohne Probleme groß.
Das Nageverhalten ist mäßig ausgeprägt und Surinam-Braunwangensittiche sind für Gaben von frischen Zweigen sehr dankbar. Die Verbundenheit zu täglichem Frischwasser ist sehr groß und noch größer ist ihr Badebedürfnis insbesondere in den heißeren Sommermonaten.
Surinam-Braunwangensittiche sind eine wunderbare Vogelart die ich Ihnen mit diesem Beitrag ein wenig näher bringen wollte und hoffe, dass ich den einen oder anderen zur Haltung und Zucht von südamerikanischen Sittichen ermutigen kann.
 
Hallo,
da es bei den Braunwangensittichen ja sehr viele Unterarten gibt, hier einmal ein Bild aus dem Loro-Parque. Sie werden dort als Surinam-Braunwangen gehalten. Lt. Beschreibung müßten es meiner Meinung nach aber Guyana-Braunwangen sein. Wie sehen deine denn aus? So? Oder anders?
So long
 

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