Taube auf den Gleisen

Diskutiere Taube auf den Gleisen im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Mal eine Frage... stellt euch vor, ihr seid an einem Hauptbahnhof. An eurem Gleis steht die durchsage, dass euer zug 10 minuten später kommt...
Taubenkasper ist schon ganz verlegen :blume: Über seinen Humor lässt sich streiten (Viele Grüße an die Turteltäubchen Mausispatz und Sina! :~).

Nun, Vogelklappe, dass das Ausrufezeichen an der richtigen Stelle steht, finde ich selbst erstaunlich. Als ich dieses Forum betrat, vertrat ich - wie viele andere Leute - tatsächlich die Meinung, dass insbesondere die Stadttauben mit ihrem Kot den Zerfallsprozess von Gebäuden rapide beschleunigen. Das ist nicht so.

Wie so oft im Leben zeigt sich, dass monokausale Erklärungsansätze ein Problem nicht umfassend beschreiben.

Mit deiner Äußerung mir gegenüber wäre ich an deiner Stelle so was von vorsichtig...der Schuß könnte sonst nach hinten losgehen. Ergo: Den Ball immer schön flach halten und sachlich bleiben.

John Connor :p, für mich sieht das auch eher nach einer Drohung aus!
Übrigens, den Ball sollte man nicht immer schön flach halten. Um Tore zu schießen, kann auch eine hohe Flanke als Vorlage dienen. :D
 
Offtopic

@klumpki: Danke -freut mich, wenn es dich erheitert hat :)
Ich hab übrigens mal in deinen Fotoalben gestöbert ... die Tiere sind ja allesamt der Hit, ob Zwei- oder Vierbeiner.

Schon gleich am Anfang die Luzie: Das Plüschtier wird niemals erfunden, das diesem Flauschknäuel das Wasser reichen könnte :D

@Taubenkasper: Apropos "Tore schießen": Wenn man die Füße stillhält, wird's damit meist auch nichts :D
 
...aber meinst, die sarkastischen Zusätze am Ende der Antworten tragen viel dazu bei, den Leuten was begreiflich zu machen?
Andreas, die voranstehende Frage war: "Wie würde Spiegel vorhalten aussehen ?", und ob das nötig erscheint, entscheidet maßgeblich der Ton, in dem wir angesprochen werden. Und wirklich, wenn mich jemand unbesehen anblafft, was ich mit einer Taube mache, die verschnürte Füße hat, dann halte ich sie ihm unter die Nase und frage: "Was schlagen Sie denn vor ?" oder "Wollen Sie 'mal so 'rumlaufen ?", und oft folgt auch noch "Seien Sie froh, daß Vögel vor Schmerzen nicht schreien, sonst könnten Sie auch gleich noch zum Ohrenarzt."

In der Regel stelle ich ja Fragen, vor allem denen, die allen Ernstes vorschlagen, so eine Taube wieder hinzusetzen und weiter leiden zu lassen, aus purer Bösartigkeit, für die sie glauben, in der Menge auch noch Unterstützung zu finden. Das gelingt zum Glück nicht. Laut Rumblöken (wie ggf. das Gegenüber) kann ich auch, in jeder Tonlage, nur bleibt mein Adrenalin dabei unten.

So, nun bin ich gespannt, was Du entgegnen würdest bei mit Inbrunst vorgetragenem Blödsinn wie "Tauben darf man nicht helfen, denn das sind Wildtiere."
 
Aber – bitte schön – gäbe es irgendeine Haus- oder Nutztierrasse OHNE ZÜCHTER???

Man sollte sich vielleicht mal aus der Sicht dieser Rassen fragen, ob das tatsächlich so schlimm wäre :schimpf:
 
Hallo,
nervt euch das nicht selber?
immer nur diese krankhaft konstruktive Anmache.
Tauben, egal ob Stadt-, Brief- oder Rassetauben gelten weithin als "Ratten der Lüfte" und haben eigentlich alles, aber keine Lobby. Und die Menschen, die vorgeben diese Tiere zu mögen hauen sich hier permanent in die Fr.......
Verstehe das wer will.
Natürlich helfe ich jedem Menschen, wenn ich kann! Natürlich helfe ich jedem Tier, wenn ich kann. Und das machen doch glaube ich fast alle hier, oder?
Und ich habe übrigens jahrelang mit meiner Frau zu Abend gegessen, obwohl sie Vegetarierrin war, das geht, ehrlich!
Gruß Uli
 
Uli, da bist du nicht alleine :D ich bin auch vegetarierin, und mein Freund liebt es Fleisch zu essen, insbesondere Grillfleisch. Trotzdem kann man friedlich nebeneinander sitzen.


Wieso geht das nicht mit Taubenschützer und Taubenzüchter?
Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, eure energie statt zu prügeln, eher für die tiere einzusetzen o.ä,?
 
Wieso geht das nicht mit Taubenschützer und Taubenzüchter?
Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, eure energie statt zu prügeln, eher für die tiere einzusetzen o.ä,?
------
Habe schon wiederholt lobenswert darauf hingeweisen,...
...das ich Hochachtung für die empfinde-
-die sich da hingebungsvoll um die Stadttauben kümmern!!

Was mir nur nicht "schmeckt"-8(-ist--
das immer wieder die Rasse-und Brieftaubenzüchter dafür verantwortlich gemacht werden---
das nur sie die "Verursacher" der Stadttauben-Schwärme wären!!

Ohne Züchter von freifliegenden Tauben gäbe es kein Stadttauben-Problem..
..... liest man immer wieder an dieser Stelle!
Michael
 
Hallo!

@Almut: Ja, ist ok, ich verstehe =)!

@Michi: Das ist das Problem mit über den Tellerrand kucken ;).
Wenn ich unbedarfter Dinge durch die Welt laufen würde, könnte ich zu eben demselben Schluß kommen...
In den 80ern bis in die frühen 90er hinein gab es im Umkreis meiner alten Wohnung, in den Einfamilienhäusern, noch den einen oder anderen Hobby- Taubenhalter, die natürlich auch nachzogen. Damals gab es auch in der Nähe noch einige Straßentauben.
Seltsam ist es nun, daß die Straßentauben ungefähr zum selben Zeitpunkt verschwanden, als auch die letzten der alten Taubenhalter ihre Tiere aufgaben... Wie leicht kann man da als oberflächlicher Mensch Zusammenhänge wähnen!

Das aber indes nur die Türkentauben so gut wie wieder ausstarben, als die Hobbygeflügelhalter aufgaben, und das Verschwinden der Straßentauben andere, subtilere Gründe hat, kann leicht entgehen.
Die Straßentauben von um die Ecke verschwanden durch Sanierungsmaßnahmen an den Häusern und dem damit erfolgten Unnutzbarmachen von Schlaf- oder Nistplätzen. Eine Zeitlang versuchten es die Tauben mit allerlei Notbehelfen, starben aber letztendlich um 1994/95 doch aus, bzw. die letzten wanderten die knappen zweieinhalb Kilometer zum nächsten größeren Schwarm ab, der heute noch existiert.
Seitdem gibt es nur mehr die ebenfalls seltener gewordenen Ringeltauben im Eck meiner alten Wohnung, Türkentauben und Straßentauben sind lange passé...

Leicht übersehen die Leute auch, daß sich die Population der Stadttauben zu 98% aus sich selbst trägt und erhält, und das es abgekommenen Zuchttauben nur seltens gelingt, sich draußen zu etablieren, wie man auch relativ leicht selber beobachten kann, wenn im Frühjahr die Reisesaison wieder losgeht, bzw. die Schläge geöffnet werden.
Stets erkennt man die ortsfremden Tauben, wenn nicht an den Ringen, so doch immer am fahrigen, unsicheren Verhalten. Wo die Straßentauben in Ruhe weiter rumlaufen und ihre Körnchen suchen, ist die Brieftaube wie der Wind aufgeflogen und auf dem Dach gelandet, regelmäßig erkennt man die fremden Tiere auch daran, wenn sie ans Wasser wollen. Da wird der richtige Zugang nicht gefunden, es wird gerüttelt, unstet hin und her geflogen und was noch alles...
Einleuchtend ist nun, daß Habicht und Co. auf solche auffallend verhaltensabweichenden Tiere besonders ansprechen, und so nimmt es nicht wunder, das mit Ende der Reise-, Flugsaison auch keine einzige Brief- oder sonstige Fremdtaube (augenfällige Zuchttaube) mehr in den lokalen Schwärmen auszumachen ist...
Eigentlich sollten dem gängigen Teno Zuchttiere ja einen ziemlichen Prozentsatz der Straßentauben ausmachen, wessen aber nicht so ist... Hm, was nun, Verfechter der Theorie, daß die Züchter alles verbocken?
Aufgrund phänotypischer Merkmale wie Haubenansätze oder besonderer Färbungen/ Zeichnungen, Körperformen etc. streite ich es ja gar nicht ab, daß Zuchttauben bisweilen im Genpool der Straßentauben mitmischen, daß sie allerdings grundsätzlich einen ziemlichen Teil der Schwärme ausmachen, kann ich absolut nicht bestätigen!

Grüße, Andreas
 
Und die Menschen, die vorgeben diese Tiere zu mögen hauen sich hier permanent in die Fr.......
Wo denn? Sorry, bei aller Achtung vor deinem Engagement: Im Moment scheinst du der einzige Stadttaubenfreund zu sein, der auf Stadttaubenfreunde losgeht, und zwar ganz schön laut.

Die Auslöser für Unfrieden sind meiner Beobachtung nach vor allem diejenigen, die die Tiere mit Schimpfnamen versehen, Verständnis dafür einfordern, wütend auf Stadttauben zu sein oder es gar zum Wahn erklären, Stadttauben schützenswert zu finden - und die geben doch wohl offensichtlich nicht mal vor, diese Tiere zu mögen.

Ja, meine eigenen Reaktionen hier waren sicher oft aufbrausend und vielleicht an mancher Stelle unangemessen, aber es waren Reaktionen auf das oben Genannte.

Eigentlich sollten dem gängigen Teno Zuchttiere ja einen ziemlichen Prozentsatz der Straßentauben ausmachen, wessen aber nicht so ist... Hm, was nun, Verfechter der Theorie, daß die Züchter alles verbocken?
Mehr noch: Wo seid ihr überhaupt, Verfechter dieser Theorie? Mir scheint es so, als ob OR-Michi und du diejenigen sind, die dieses "Argument" gerade in diese Diskussion hineintragen, und nicht irgendein Stadttaubenfreund.

Die Stammposter hier haben in der Regel eine Menge praktische Erfahrung mit Stadttauben, und zwar mit vielen: Die wissen selbst, dass die Stadttauben nicht vor allem aus Neuzugängen "von außen" bestehen, sondern dass es sich meist um ziemlich alte Familien handelt - aber nichtsdestrotz um Nachkommen domestizierter Tiere, also um Haustiere.

Was soll man jetzt davon halten, wenn dem wider besseren Wissens in aller Öffentlichkeit widersprochen wird, Verantwortung auf diesem "Fundament" abgelehnt wird, ja, man sich sogar berechtigt fühlt, wütend auf die armen Tiere zu sein? Und kein Züchter widerspricht dem, obwohl es alle besser wissen müssten?

Wenn hier im Forum Stadttaubenfreunde ein schlechtes Bild von Züchtern haben, dann hat das sicher eine Menge unterschiedliche Gründe - aber in den meisten Fällen als den, der hier gerade aus dem Ärmel gezogen wird, würde ich fast wetten.

Verärgerung empfinde ich persönlich z.B. über die Punkte, die ich oben schon gegenüber UliB genannt habe - und die geben doch wohl ein ziemlich erbärmliches Bild ab? Was hat tierfeindlicher Mist in einem Stadttaubenforum zu suchen? Was soll er da erzeugen außer Empörung?

Ehrlich gesagt, finde ich das alles hier inzwischen auch ganz schön ausgeleiert; das artet schon wieder in Grundsatzdiskussionen aus, die anderswo tausendmal durchgekaut wurden.

Bitte also nicht böse sein, wenn ich keine Lust mehr haben sollte, weiter mitzureden.

Edit:

Eins noch zum Schluss: Sowohl Züchter als auch andere Taubenfreunde sind individuell; jeder von ihnen ist ein Mensch für sich, und es macht keinen Sinn, gleich auf eine ganze Gruppe von Menschen zu schimpfen. Mehr noch: Diese individuellen Menschen können sich sogar verändern.

Gesinnungen, bzw. der jeweilige Geist hinter gewissen Haltungen und daraus resultierenden Verhaltensweisen, sind meiner Meinung nach ein ganz anderes Ding, nur sollte man die sicher nicht dauerhaft an einer Person oder gar einer ganzen Gruppe festmachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber nichtsdestrotz um Nachkommen domestizierter Tiere, also um Haustiere.

Da würde ich gern nachhaken und fragen: Sind denn die wildlebenden Nachkommen von Haustieren auch noch welche?

Sicher, sie sind nicht mehr original die Ursprungsarten, doch ist eigentlich so ziemlich jedes Haustier irgendwo auf der Welt auch schon mal wieder verwildert, und hält sich in den Gegenden teils unglaublich zäh, was vertüddelte Haustiere nie schaffen würden, ich nenne hier nur die namibischen Wüstenpferde, die nun wirklich knochenhart im Nehmen und als direktes Haustier da mit Sicherheit nicht lebensfähig wären. Auch die Mustangs Nordamerikas haben sich, trotzdem sie erst an die 500 Jahre dort wild leben, schon in der einen oder anderen Weise an die Gegebenheiten ihres Lebensraumes angepasst, was sie zwar zu Abkömmlingen von Hauspferden macht, Hauspferde sind es dennoch keine...
Oder verwilderte Hausrinder in zB Australien, Amerika oder sogar Europa. Die sehen nur noch äußerlich aus wie Hausrinder, verhalten tun sie sich dagegen wie irgendwelche Büffel oder halt Wildrinder, die nie was mit Menschen am Hut hatten...
Ich finde, ein Haustier definiert sich nicht am Aussehen, sondern daran, wie weit es noch mit den Instinkten seiner Vorfahren ausgestattet und somit in freier Wildbahn, bzw. außerhalb des direkten Einflußbereiches von Menschen, allein lebensfähig ist.
Hunde zB sind Haustiere reinsten Wassers. Sie verwildern zwar auch, aber zB ihre selbstständigen Jagderfolge auf Nicht- Haustiere und einige andere eminent wichtige Instinkthandlungen lassen ziemlich zu wünschen übrig. Die Dingos Australiens sind da ein anderer Fall, weil die 20.000 Jahre weniger Domestikation mitgemacht haben als die anderen Hunde, und sich in der langen Zeit instinktgeschädigte Exemplare auch ziemlich flugs ausselektierten.

Bei den Tauben geht man doch immer nur davon aus, daß es ja noch nicht so lange Städte gibt (?), also müssen es ja alles noch Haustiere sein... Dabei gibt es Städte, beginnend am Mittelmeer, auch schon seit bestimmt 5000 Jahren... Und seit dieser Zeit wird es auch wildlebende Tauben in Städten geben. Zuerst Felsentauben, dann Zuchtformen von denen, und alle möglichen Übergänge, so daß ich weit eher geneigt bin, von Wildtieren mit Haustiereinfluß zu sprechen, ähnlich den fehlgefärbten Stadt- Stockenten, welche ein selbstständig überlebensfähiges Mittelding aus Zuchtform und Wildform sind.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, daß die Stadttaube als solche vielleicht viel mehr Wildtier ist als alle glauben, die sich im Laufe ihrer Zeit in den Städten aber prima angepasst hat, in Verhalten wie Aussehen...

Denn wie verhalten sich Felsentauben und Haustauben auf dem Lande?
Die fliegen blitzgeschwind in niedriger Höhe im geschlossenen Schwarm teils recht weit zum Feldern, und nachdem sie gefressen haben, ebenso geschlossen, blitzgeschwind und niedrig wieder auf, dabei jede Deckung nutzend, die sie finden, um wieder zum Schlag/ in die Heimatfelsen zurück zu kommen.

Und wie verhalten sich Stadttauben?
Die fliegen paar- oder pärchenweise in den näheren Umkreis der Schlafplätze, und suchen da nach eigenem Gusto ihr Futterchen.
Und wenn sie mal feldern gehen, zum Beispiel hier auf den Flughafen Tegel oder in große Parks, dann erfolgt das ebenfalls pärchen- oder paarweise, sogar einzeln, im etwas beschleunigten Flügelschlag in Haushöhe, niemals im großen geschlossenen und blitzgeschwinden Schwarm, der tief über Grünflächen oder Zäune wischt, um Greifen keine Chance zu geben.
Dann dominiert unter den Stadttauben ganz klar der gehämmerte Farbschlag mit meist grauem Bürzel, wobei die Hämmerung auf den Flügeln von nur leicht ausgeprägt bis so gut wie einfarbig dunkel reicht, die Körperfarbe der Tauben von normal blau bis ebenfalls einfarbig dunkel.
Die gehämmerte Mutation vererbt sich freilich dominant, dennoch muß diese Farbe für den Lebensraum Stadt ja einen ziemlichen selektiven Vorteil besitzen, sonst wäre er nicht so verbreitet, was mich wiederum dazu verleitet, ihnen weniger Haustierstatus zuzubilligen, als es getan wird, sondern sie im Gegentum, wie gesagt, als eher Wildtiere mit Haustiereinfluß zu bezeichnen.
Ihr abgeändertes Verhalten kann daran nicht liegen, daß es Haustiere sind, denn reine, gezüchtete Haustauben auf dem Lande, selbst in Städten, verhalten sich beinahe pur wie Felsentauben...

Die variablen Färbungen liegen auch nicht unbedingt daran, daß sich ständig Haustauben einkreuzen, da reicht es, wenn vor Urzeiten ein paar Mal Haustiere ihre Gene in Wildpopulationen schleusten.
So stammt die verbreitetste Fehlfarbe der Stockente, die Dunkelwildfarbige mit weißem Latz, von der Farbe der Pommernente, die sich vor allem in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg in die Stockenten einkreuzte, seitdem erhält sich die Farbe selber, und vererbt sich teils dominant, teils intermediär.
Auch sind in Berlin immer wieder in Wildschweinrotten weiße oder gescheckte Frischlinge oder Bachen mit etwa weißen Schenkelinnenseiten und/ oder hellen Klauen zu beobachten. Dies beruht darauf, daß zu Zeiten der Waldweidewirtschaft, welche ebenfalls mit dem 2. Weltkrieg ihr Ende fand, Hausschweine sich mit Wildschweinen verpaarten.
Die Ereignisse liegen also lange zurück, die Ergebnisse manifestieren sich aber teils noch heute.
Will sagen, daß die Tauben heute so bunt sind, liegt nicht unbedingt daran, daß ständig Zuchttauben ihre Gene ins Spiel bringen, sondern daß es reichte, daß sie es ein paarmal vor lange vergangenen Zeiten machten, und das diese Einkreuzungen am Wildtierstatus selbst gar nicht viel ändern...

Soll nun nicht heißen, ach laß doch die doofen Stadttauben, soll nur heißen, daß man manche Sachen aus etwas anderer Warte betrachten sollte.

Grüße, Andreas
 
Da würde ich gern nachhaken und fragen: Sind denn die wildlebenden Nachkommen von Haustieren auch noch welche?
Selbstverständlich.

Außerdem, wenn man schon spitzfindig sein will, stellt sich auch noch die Frage: Leben Stadttauben überhaupt wild? Alle Stadttauben, die ich jemals gesehen habe, leben mit Menschen zusammen, wenn auch oft unerwünscht - soll heißen: Sie lebten fast ausschließlich von dem, was die Menschen ihnen lassen, ergänzt durch einige wenige Kleinigkeiten "aus der Natur".

Wo die Menschen ihnen nichts lassen oder gezwungen werden, ihnen nichts Genießbares zu lassen, sind sie krank - und das kann jeder beobachten, der hinschaut.

In der "Wildnis", soll heißen außerhalb der Städte, gibt es sie gar nicht.

Städte sind und bleiben zudem kein natürlicher Lebensraum für Tiere, egal, wie lange es schon Städte gibt. Stadttauben nennt man daher ja auch nicht "verwildert", sondern "verstädtert".

Sind diese Punkte bei den Rindern und Pferden, die du erwähnst, eigentlich auch so?

Oder verwilderte Hausrinder in zB Australien, Amerika oder sogar Europa. Die sehen nur noch äußerlich aus wie Hausrinder, verhalten tun sie sich dagegen wie irgendwelche Büffel oder halt Wildrinder, die nie was mit Menschen am Hut hatten...

Ganz anders, als Stadttauben, um es noch einmal aufzugreifen.

Wo du mich schon drauf bringst, noch ein Punkt, wenn auch kein so starker: Eine Stadttaube ist in der Regel sehr schnell wieder komplett zahm, auch eine erwachsene. Wie lange dauert das bei einer Ringel- oder Türkentaube, die draußen aufgewachsen ist?

Ich finde, ein Haustier definiert sich nicht am Aussehen, sondern daran, wie weit es noch mit den Instinkten seiner Vorfahren ausgestattet und somit in freier Wildbahn, bzw. außerhalb des direkten Einflußbereiches von Menschen, allein lebensfähig ist.
Damit würde sich dann wohl die Diskussion erledigen, ob Stadttauben Haustiere sind. Eine Stadttaube in freier Wildbahn, außerhalb des direkten Einflussbereiches von Menschen, habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, daß die Stadttaube als solche vielleicht viel mehr Wildtier ist als alle glauben, die sich im Laufe ihrer Zeit in den Städten aber prima angepasst hat, in Verhalten wie Aussehen...
Damit liegst du leider komplett falsch, jedenfalls für unsere Heimat: Diese Tauben kamen schon als Haustiere zu uns aus anderen Ländern, sie waren nie wild.

Irgendwo hier im Forum ist das auch belegt, wenn ich mich richtig erinnere; die Diskussion ist ja nicht neu sondern längst erledigt, sie wird nur immer wieder neu aufgewärmt - ich habe den Eindruck, das geschieht dann, wenn man glaubt, das Ergebnis sei inzwischen vergessen.

Denn wie verhalten sich Felsentauben und Haustauben auf dem Lande?
Die fliegen blitzgeschwind in niedriger Höhe im geschlossenen Schwarm (...)
Und wie verhalten sich Stadttauben?
Die fliegen paar- oder pärchenweise in den näheren Umkreis der Schlafplätze (...)
Es mag ja sein, dass sich Schlagtauben von heute nicht immer genauso verhalten, wie die in der Stadt - aber was sagt das darüber aus, ob es Haustiere sind?

Stadttauben sehe ich übrigens auch oft im Schwarm, aber nicht direkt im Stadtkern - vermutlich finden sie da auch als größerer Schwarm gar nicht genug Futter.

Niedrig und blitzgeschwind würden sie als großer Schwarm vermutlich auch an den Scheiben kleben.

Dann dominiert unter den Stadttauben ganz klar der gehämmerte Farbschlag mit meist grauem Bürzel, wobei die Hämmerung auf den Flügeln von nur leicht ausgeprägt bis so gut wie einfarbig dunkel reicht, die Körperfarbe der Tauben von normal blau bis ebenfalls einfarbig dunkel.
Ist und war das bei den Haustauben in menschlicher Obhut denn anders während der von dir angesprochenen Jahrtausende?

Die gehämmerte Mutation vererbt sich freilich dominant, dennoch muß diese Farbe für den Lebensraum Stadt ja einen ziemlichen selektiven Vorteil besitzen, sonst wäre er nicht so verbreitet (...)
Eine rotweiß-gescheckte Pfautaube ist sicher im Nachteil gegenüber einem grauen (sic!) Feldflüchter oder einer Brieftaube - genauso, wie ein Schäferhund sich wohl eher durchsetzen könnte als ein Pekinese, wenn beide in der Stadt leben müssten und von den Menschen nicht ins Tierheim gebracht und vermittelt sondern gehasst und misshandelt würden.

Die variablen Färbungen liegen auch nicht unbedingt daran, daß sich ständig Haustauben einkreuzen, da reicht es, wenn vor Urzeiten ein paar Mal Haustiere ihre Gene in Wildpopulationen schleusten.
Noch einmal: Unsere Stadttauben stammen nicht einmal aus "Wildpopulationen", die sind schon als Haustiere hergekommen.

Soll nun nicht heißen, ach laß doch die doofen Stadttauben, soll nur heißen, daß man manche Sachen aus etwas anderer Warte betrachten sollte.
Und warum sollte man das? Jedesmal, wenn man das öffentlich so betrachtet (denn wir sind hier in der Öffentlichkeit), verführt man Menschen, die es lesen, genau zu dieser Einstellung ("ach lass doch die doofen Stadttauben"), schadet den Taubn damit und spricht ihnen quasi die Hilfe ab, die ihnen als abhängig gemachten Tieren zusteht.
 
Hallo!

Wo die Menschen ihnen nichts lassen oder gezwungen werden, ihnen nichts Genießbares zu lassen, sind sie krank
Nö, nicht zwingend!
Leben sie in genügender Entfernung zu großen Freiflächen, gehen sie feldern (siehe Beispiel Flughafen Tegel, Wiesen großer Parks oder andere große Rasenflächen, wo dann Gräsersamen etc. gesammelt werden).

In der "Wildnis", soll heißen außerhalb der Städte, gibt es sie gar nicht. Eine Stadttaube in freier Wildbahn, außerhalb des direkten Einflussbereiches von Menschen, habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.
Das wird eher daran liegen, daß sie stark habitatgebunden leben, also Felsen im weitesten Sinne brauchen, welche es halt nur in Städten oder an Steilküsten gibt, die in Deutschland zugegebenermaßen ziemlich rar sind.

Wie lange dauert das bei einer Ringel- oder Türkentaube, die draußen aufgewachsen ist?
Och, eigentlich gar nicht so lange, wobei ich da natürlich nur von verletzten Vögeln berichten kann. Wie es beim Fang gesunder steht, weiß ich nicht.

Eine rotweiß-gescheckte Pfautaube ist sicher im Nachteil gegenüber einem grauen (sic!) Feldflüchter oder einer Brieftaube - genauso, wie ein Schäferhund sich wohl eher durchsetzen könnte als ein Pekinese, wenn beide in der Stadt leben müssten und von den Menschen nicht ins Tierheim gebracht und vermittelt sondern gehasst und misshandelt würden.
Von solchen Extremteilen wie Pfautauben oder Pekinesen red`ich ja gar nicht, daß die null Chance haben, dürfte klar sein ^^.
Beim Jack Russel sähe es aber schon ganz anders aus.

Andreas
 
Leben sie in genügender Entfernung zu großen Freiflächen, gehen sie feldern (siehe Beispiel Flughafen Tegel, Wiesen großer Parks oder andere große Rasenflächen, wo dann Gräsersamen etc. gesammelt werden).
Das "Feldern" könnte auf einen hohen Anteil an Feldflüchterm bzw. halt "Bauerntauben" hinweisen - was ja kein Wunder wäre, diese Tauben gab es ja sicher Jahrhunderte lang oft auf Höfen. Dennoch waren auch das bei uns Hautauben, die dann ihrerseits Haustauben mit Haustaubengenen gezeugt haben.

Stadttauben, die Grassamen pflücken, habe ich auch schon gesehen, bezweifle aber, dass eine davon leben könnte.

Bist du übrigens sicher, dass die gesunden Tauben in den Parks, die du gesehen hast, nicht vielleicht auch gefüttert werden?

Das wird eher daran liegen, daß sie stark habitatgebunden leben, also Felsen im weitesten Sinne brauchen, welche es halt nur in Städten oder an Steilküsten gibt, die in Deutschland zugegebenermaßen ziemlich rar sind.
Dennoch sollte es dann vereinzelte Paare oder kleine Schwärme geben, meinst du nicht? Kleinere Felsenformationen gibt es auch immer mal auf dem Festland, dann wären da Steinbrüche usw.

Trotzdem habe ich niemals eine Stadttaube gesehen oder von welchen gehört, die nicht mit Menschen vergesellschaftet gewesen wären.

Och, eigentlich gar nicht so lange, wobei ich da natürlich nur von verletzten Vögeln berichten kann. Wie es beim Fang gesunder steht, weiß ich nicht.

Ich hatte noch keine Wildtauben in meiner Obhut, abgesehen von einem sehr kleinen Ringeltaubenküken, das aber nicht überlebt hat, weil stark verletzt (Loch in der Schädeldecke) - hier konnte man aber eh nicht mehr von "scheu" oder "nicht scheu" reden: das Einzige, was bei dem Kleinen noch ging, war, ein letztes Mal die Augen zu öffnen, als es einen Tropfen Wasser an den Schnabel geträufelt bekam.

Menschen mit mehr Wildtauben-Erfahrungen sind hier aber unterwegs, vielleicht äußert sich noch einer von denen (Vogelklappe, Mausispatz, Rabenfreund, karinlissy, sicher auch Sina, steph ...)
 
Diese sachliche Diskussion finde ich interessant, auch wenn sie vielleicht schon zig mal stattgefunden hat. So kann sich jeder selbst prüfen, welche Faktoren für ihn bedeutsam sind und welche eher nicht.:beifall:

Für mich ist der Lebensraum Stadt für Tauben, der gleiche wie für Straßenkatzen oder Straßenhunde. Auch diese vermehren sich stark in dieser Umgebung, leben aber ebenfalls so wie die Stadttauben von den menschlichen Abfällen. Die Gesundheit lässt auch bei ihnen oft zu wünsche übrig und auch sie werden gehasst und verfolgt.

Sie sind scheu dem Menschen gegenüber aber niemand würde sagen, sie sind Wildtiere, auch wenn sie in der (Stadt-) Freiheit geboren wurden.
 
Thema: Taube auf den Gleisen

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