Taube auf den Gleisen

Diskutiere Taube auf den Gleisen im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Mal eine Frage... stellt euch vor, ihr seid an einem Hauptbahnhof. An eurem Gleis steht die durchsage, dass euer zug 10 minuten später kommt...
Hallo,
ich hatte bisher keine zahme Ringeltaube!
Selbst die von Hand aufgezogenen blieben scheu, owohl sie auch zeitweise in der Wohnung gepflegt wurden.
Sie dulden zwar, das ich die Voliere betrete aber Bewegungen können nur im Zeitlupentempo ausgeführt werden. Das Einfangen der ist nur in Notfällen möglich, da die Verletzungsgefahr zu groß ist.

LG
Karin
 
Hallo,
ich hatte bisher keine zahme Ringeltaube!
Selbst die von Hand aufgezogenen blieben scheu, owohl sie auch zeitweise in der Wohnung gepflegt wurden.
Sie dulden zwar, das ich die Voliere betrete aber Bewegungen können nur im Zeitlupentempo ausgeführt werden. Das Einfangen der ist nur in Notfällen möglich, da die Verletzungsgefahr zu groß ist.

LG
Karin

Hallo Karin
bei hypernervösen Haustaubenrassen(z.B. Wiener Hochflieger-WH-) ist das überhaupt nicht anders!

Betritt man den Schlag,...
muß man schon aufpassen,das sie einem(so vorhanden) nicht glatt die Brille und Mütze vom Kopfe fliegen!

Ein WH wird zeitlebens "scheu" bleiben!

Betritt man den Zuchtschlag "brettern" ausnahmslos alle von Eiern oder Jungen!

WH-Züchter haben aus diesem Grunde meist sehr tiefe Brut-Zellen,damit noch halbwegs die Ruhe bewahrt bleibt!
Gruß
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Das habe ich alles schon 'mal hier geschrieben: für mich macht sich das Kriterium Haustier daran fest, vom Menschen penetrant mit geringer Fluchtdistanz Futter zu erwarten (Feldern hingegen muß erlernt worden sein ), bis hin zur Verelendung (anstelle von Verschwinden oder Abwanderung), vor allem aber - im Gegensatz zu Wildtauben - an der ganzjährigen Brutzeit.
 
Das habe ich alles schon 'mal hier geschrieben: für mich macht sich das Kriterium Haustier daran fest, vom Menschen penetrant mit geringer Fluchtdistanz Futter zu erwarten (Feldern hingegen muß erlernt worden sein ), bis hin zur Verelendung (anstelle von Verschwinden oder Abwanderung), vor allem aber - im Gegensatz zu Wildtauben - an der ganzjährigen Brutzeit.

Kleiner Spaß am Rande-
-nach der These wären Eichhörnchen auch Haustiere-
-denn die kommem (in den Parks)sogar permanent auf die Hand des Menschen,----was ich bei Stadttauben selten gesehen habe!
Michael
 
Wildtiere kann man zwar anfüttern und bei Handaufzucht und Gefangenschaft bis zur Geschlechtsreife auch fehlprägen, aber andererseits habe ich eine einheimische Eichhörnchen-Nachzucht erste Generation nach kurzer Zeit ausgewildert mit der Beobachtung, daß das meiste, was es draußen braucht, angeboren ist, mit Erfolg. Versuch' das 'mal mit einer schlaggewohnten Haustaube - die hagelt's doch regelmäßig vom Himmel, sprich' sie gehen erst gar nicht oder werden nach kurzer Zeit wieder aufgegriffen.
 
Genau, das Fortpflanzungsverhalten, das angezüchtete, ist wohl das entscheidende Kriterium!
Allerdings ist mir bei Andreas Schilderung der Berliner Tauben noch
aufgefallen, dass wir von verschiedenen "Arten" sprechen: Unsere fallen in Fressschwärmen ein! Auch Haag-Wackernagel schreibt übrigens von
Fressschwärmen.
Was die Farben angeht, so hat er interessante Entdeckungen gemacht:

Aus: Mitteilungen des Arbeitskreises an
der Staatlichen Vogelschutzwarte Hamburg 11/99

Die „Roten“ wurden abgewählt! - Was beeinflußt die Häufigkeit der Farbtypen
bei Stadttauben?
Eine genaue Untersuchung der Populationen von Wien und Basel unterscheidet
52 Erbfaktoren, die in Wien in 100, in Basel in 30 Kombinationen auftreten.
Kritisiert werden zu grobe Erfassungen, wie die von Hamburg (KLEMP 1993),
wo z. B. nur 7 Farbtypen unterschieden werden.
Vergleicht man nur die drei Hauptgruppen, „Wildformen“ (= blaubindige), „urbane
Formen“ (= melanisierte, d. h. schwärzliche) und „domestizierte Formen“
(alle anderen), so ergeben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Wien
und Basel. Allgemein scheinen sich besonders auszuwirken
– das unterschiedliches Einfließen von Haustaubengenen (in Basel mehr von
Brieftauben, in Wien von Rassetauben),
– die Ernährungssituation und
– die geographische Lage.

Der hohe Kombinationswert der Erbfaktoren in Wien ist bei der Größe der
Population (220.000 - Hamburg: 25.000; Basel: 10.000 Ex.) zu erwarten.
Schwarz scheint bei günstiger Ernährungssituation (Wien) Selektionsvorteile
zu besitzen. Blaubindige Tiere können nahrungsarme Zeiten besser überstehen
- Aufklärungskampagnen „Nicht füttern!“ führen daher zu größeren Anteilen,
z. B. in Basel, Hamburg, Bremen und England.

Warum ist „Rot“ nun so selten, obwohl es im Erbgang über „Schwarz“ dominiert?
Partnerwahlversuche zeigten, daß blaue gegenüber roten Tauben bevorzugt
wurden. Melanisierte Farbtypen scheinen als Jungtiere resistenter gegen
Umweltbelastungen zu sein. Ein relativ großer Anteil der „Roten“ in Basel
scheint geographisch bedingt zu sein; je weiter westlich und südlich, desto höher
soll deren Anteil sein.

[Leiss, A. & Haag-Wackernagel, D.(1999): Gefiederfärbungen bei der Straßentaube
(Columbia livia). - J. Ornithol. 140: 341-353.]
Bearbeitung: Dr. Ronald Mulsow

--------------------------------------------------
Bei mir in der Nähe wechselt eine Schöne die andere ab! Vor unserem Geburtenkontrolle-Projekt lebten allein an einer Brücke 8 schneeweiße Tauben! Vorletztes Jahr fand ich allein 4 Tauben mit Latschen! Farblich ist alles bunt, vor allem weiß gescheckt. Aber auch mit Rot. Ich habe Unmengen Fotos gemacht. Irgendwann wird daraus mal eine Seite.
 
Hallö!

Das "Feldern" könnte auf einen hohen Anteil an Feldflüchterm bzw. halt "Bauerntauben" hinweisen - was ja kein Wunder wäre, diese Tauben gab es ja sicher Jahrhunderte lang oft auf Höfen. Dennoch waren auch das bei uns Hautauben, die dann ihrerseits Haustauben mit Haustaubengenen gezeugt haben.
In dem entsprechenden Schwarm leben seit vielen Jahren kontinuierlich nur Stadttauben, und besondere Fütterung fand nicht statt.
Interessant wird es zukünftig werden, weil das lokale Burger King- Restaurant seit neuestem geschlossen hat, wo es eigentlich immer mal Pommes oder Brötchenkrümel gab. Ich werde mal ein Auge haben, ob sich die Gewohnheiten des Schwarmes daraufhin ändern =).

Stadttauben, die Grassamen pflücken, habe ich auch schon gesehen, bezweifle aber, dass eine davon leben könnte.
Bei dem momentanen Status der Grünflächenpflege hier in Rand- Berlin stehen auf vielen Grünflächen Gräser- und diverse Staudensamen (zb Kriechender Knöterich) reichlich an, so daß schon 10- 15 Tauben am Stück am Ernten sind, und das auch lange und mit Leidenschaft. Einen erheblichen Anteil ihrer Ernährung machen diese Sämereien schon aus, und gehaltvoll sind sie ja auch.

Bist du übrigens sicher, dass die gesunden Tauben in den Parks, die du gesehen hast, nicht vielleicht auch gefüttert werden?
Gefüttert werden sie sicher alle irgendwo ein bißchen, wenn auch indirekt, da die Taube ja ein ziemlicher Opportunist sein kann.
Hier in den Randlagen von Berlin, wo ich lebe (Berlin- Tegel) wird aber nur höchst gelegentlich gezielt gefüttert, und auch nicht regelmäßig. So gab es bis vor kurzem noch eine Omi, die Weizen und Sittichfutter ausgestreut hatte, das habe ich nun aber schon eine Weile nicht mehr beobachtet.

Ich hatte noch keine Wildtauben in meiner Obhut, abgesehen von einem sehr kleinen Ringeltaubenküken, das aber nicht überlebt hat, weil stark verletzt (Loch in der Schädeldecke) - hier konnte man aber eh nicht mehr von "scheu" oder "nicht scheu" reden: das Einzige, was bei dem Kleinen noch ging, war, ein letztes Mal die Augen zu öffnen, als es einen Tropfen Wasser an den Schnabel geträufelt bekam.
Die arme Kleine =/...
Vielleicht ist das auch wieder eine Besonderheit Berlins, denn die hier lebenden Ringeltauben sind teils schon halbzahm, will heißen, hauen nicht auf 40- 50 Meter ab, wie man im Herbst sehr schön an den Ringeltauben beobachten kann, die zum Eichelsammeln kommen, oder an Winterschwärmen in größeren Parks mit lockerem Waldbestand, wie etwa im Rehberge- Park.
Will heißen, die reine Berliner Stadt- Ringeltaube ist bei weitem nicht so scheu wie die "auswärtige".

vom Menschen penetrant mit geringer Fluchtdistanz Futter zu erwarten
Dazu hatte ich heute eine schöne Beobachtung.
Ich saß an der Greenwich- Promenade mit einem älteren Herren auf einer Bank, der die Enten und Schwäne fütterte, und dabei bröckelten im allerhand Krümel zwischen die Füße.
Weiter hinten am Wasser waren 4 Tauben zum Trinken gelandet, die einzeln oder zu zweit im raschen Flug herangekommen waren. Nachdem sie getrunken und ein paar Haferflockenelemente (Krümel waren das schon nicht mehr ^^) aufgenommen hatten, und danach eine gewisse Zeit mit den Enten und Krähen auf einer Wiese das Gras abgesucht hatten, setzten sie sich keine 2 m neben mich auf's Geländer und saßen da an die zwei Stunden, dösten, putzten sich, der blaue Täuber gurrte etwas, und so weiter.
Aufgrund dieses Threads achtete ich da besonders drauf, und das eigentliche war: Während all dieser Zeit haben die Krümel zwischen den Füßen des Mannes die Tauben nicht die Bohne interessiert, sie achteten nicht mal drauf, als ich einem Erpel genau unter ihnen zu Testzwecken was hinwarf, lediglich einer der vier schaute mäßig interessiert über die Schulter.
Ich luchste natürlich die ganze Zeit voll Interesse, und als der alte Mann dann ging, stand ich auch auf und entfernte mich etwas. Und die Tauben...-
blieben sitzen, während die Enten sich auf die Krumen stürzten, als würde es kein Morgen geben.

Fazit für mich: Nachdem die Tauben da an die zwei Stunden ihrem Komfortverhalten gefrönt hatten (waren alle 4 makellos in Ordnung, übrigens nur ein Täuber blau, der Rest gehämmert ^^)), und nach dieser recht langen Zeit (und auch, weil es bereits 16 Uhr war), sicher wieder Appetit hätten haben müssen, haben sie dem gängigen Klischee ihrer Art so gar nicht entsprochen, und sich nicht wie die Geier auf die doch recht reichlichen Krumen gestürzt, wie man es ja durchaus von anderen Tauben kennt. Heißt für mich, daß sie, wenn sie die Wahl haben, sich eben nicht so 1000%ig vom Menschen und seinen milden Gaben abhängig machen, und von daher nicht grundsätzlich völlig verelenden oder krank werden, wenn es nicht permanent was vom Menschen gibt.
Vielleicht sehe ich das etwas eingleisig, weil Berlin relativ grün ist, und die Tauben da die Wahl haben, wenn an ihre Gebiete entsprechende Möglichkeiten zur natürlichen Atzung anschließen, und weil ich in einer entsprechenden Gegend lebe...
ZB war ich heute/ gestern auch in der City, bin U Bahn Hallesches Tor ausgestiegen (wo auch ein großer Taubenschwarm lebt, eine klemmte denn total auseinander und tot auch gleich in der still gelegten Rolltreppe :k). Weit und breit nur Häuserschluchten, die Grünflächen lächerlich klein, da kann ich mir Taubenelend aufgrund mangelnder Fütterung dann schon vorstellen, bzw. die vielen Probleme, die ihr ansprecht.
Wogegen ich mich verwehre, ist halt bloß die Aussage, die könnten ohne unsere Fütterung so ganz und gar überhaupt nicht, und wären sämtlich dem Untergang geweiht, wenn es nicht dreimal am Tag reichlich Körner gibt.

Das Haustier- Argument mit der maßlosen Vermehrung rund durchs Jahr leuchtet ein, um das beurteilen zu können, würde ich aber gern erstmal wissen, wie sich das bei den Felsentauben verhält, die ja aus mediterranen Gefilden und damit eigentlich ganzjährig zum Brüten geeigneten Verhältnissen stammen, und inwieweit unsere Haus- und Stadttauben allein dadurch beeinflusst sein könnten.
Das Haustiere alá Gans und Ente viel früher zu legen beginnen, und dann auch viel länger und mehr legen, weiß ich, dennoch kann man denen noch eine gewisse Jahresrhythmik wie zB Winterpause beim Legen oder zur Schwingenmauser unterstellen, so daß ich mir denke, daß die Taube schon von Hause aus eine genetische Disposition zum ganzjährigen Hecken hat, weswegen sie sicher auch Haustier wurde (das ganze Jahr über Eier und Jungvieh zum Schlachten, was die kleine Körpergröße wieder wett machte).

Grüße, Andreas
 
@Kanadagans
Hallo Andreas...
...so Zuchttauben,während der Wintermonate, qualitativ schlechter(nicht weniger) gefüttert werden......
...erlischt ihr Bruttrieb fast gänzlich!

Warum nun aber Stadttauben,denen ja nicht so gutes Futter zur Verfügung steht,
.....trotzdem das ganze Jahr brüten--wäre für mich mal eine interessante Frage!
Gruß
Michael
PS Lese deine Kommentare sehr gerne---weiter so !!
 
@Kanadagans
Hallo Andreas...
...so Zuchttauben,während der Wintermonate, qualitativ schlechter(nicht weniger) gefüttert werden......
...erlischt ihr Bruttrieb fast gänzlich!

Warum nun aber Stadttauben,denen ja nicht so gutes Futter zur Verfügung steht,
.....trotzdem das ganze Jahr brüten--wäre für mich mal eine interessante Frage!
Gruß
Michael
PS Lese deine Kommentare sehr gerne---weiter so !!



Hallo Michi,
ich habe gelesen, dass massiv hungernde Vögel aus arterhaltenden Gründen öfter brüten. Habe aber keine Quelle, gibt es vielleicht eine Diplomarbeit dazu im Netz?
 
Moin!

In dem entsprechenden Schwarm leben seit vielen Jahren kontinuierlich nur Stadttauben, und besondere Fütterung fand nicht statt.
Interessant wird es zukünftig werden, weil das lokale Burger King- Restaurant seit neuestem geschlossen hat, wo es eigentlich immer mal Pommes oder Brötchenkrümel gab. Ich werde mal ein Auge haben, ob sich die Gewohnheiten des Schwarmes daraufhin ändern =).
Kannst ja dann mal berichten.

Bei dem momentanen Status der Grünflächenpflege hier in Rand- Berlin stehen auf vielen Grünflächen Gräser- und diverse Staudensamen (zb Kriechender Knöterich) reichlich an, so daß schon 10- 15 Tauben am Stück am Ernten sind, und das auch lange und mit Leidenschaft. Einen erheblichen Anteil ihrer Ernährung machen diese Sämereien schon aus, und gehaltvoll sind sie ja auch.
Wobei allerdings die Frage bliebe, ob wirklich 30-40 g Nahrung pro Taube und Tag dabei drin ist.

Zudem bin ich überzeugt, dass nicht alle Tauben alle "Kenntnisse" bzgl. der Pflanzen haben. Es wurde ja schon erwähnt, dass Haustauben offenbar Einiges nicht (mehr) in den Genen haben, sondern erst von andeeren lernen müssen.

Ich hatte doch mal die Brieftaube erwähnt, die ich zum Besitzer zurückgebracht hatte? Meine einzige beringte bislang? Die reagierte z.B. auf Weizenkörner gar nicht, saß quasi zwei Tage lang verstört am selben Platz rum (auf dem Boden) und flüchtete nur, wenn man ihr allzu nahe kam. Nach den zwei Tagen watschelte sie dann in den Eingangsflur zu ein paar Läden und setzte sich dort hin; da konnte ich sie dann abends fangen, ohne dass sie viel dagegen gehabt hätte.

Gefüttert werden sie sicher alle irgendwo ein bißchen, wenn auch indirekt, da die Taube ja ein ziemlicher Opportunist sein kann.
Hier in den Randlagen von Berlin, wo ich lebe (Berlin- Tegel) wird aber nur höchst gelegentlich gezielt gefüttert, und auch nicht regelmäßig. So gab es bis vor kurzem noch eine Omi, die Weizen und Sittichfutter ausgestreut hatte, das habe ich nun aber schon eine Weile nicht mehr beobachtet.
Ich hatte halt vermutet, dass in Parks sicher öfter gefüttert wird als vielleicht anderswo.

Fazit für mich: Nachdem die Tauben da an die zwei Stunden ihrem Komfortverhalten gefrönt hatten (waren alle 4 makellos in Ordnung, übrigens nur ein Täuber blau, der Rest gehämmert ^^)), und nach dieser recht langen Zeit (und auch, weil es bereits 16 Uhr war), sicher wieder Appetit hätten haben müssen, haben sie dem gängigen Klischee ihrer Art so gar nicht entsprochen, und sich nicht wie die Geier auf die doch recht reichlichen Krumen gestürzt, wie man es ja durchaus von anderen Tauben kennt.
Naja ... deine Erzählung klingt für mich irgendwie schlicht nach satten Tauben :)

Wenn Haustauben ein- bis zweimal am Tage ordentlich was einsammeln können, langt das, soweit ich weiß und auch meinen eigenen Beobachtungen nach - dann verlieren sie das Interesse. Hier müssten aber wieder Taubehalter und -züchter Konkreteres sagen können: Ist es nicht so, dass ihr, oder einige von euch, eure Tauben nur wenige Mal am Tag zu bestimmter Zeit füttert und sie damit satt bekommt?

Weit und breit nur Häuserschluchten, die Grünflächen lächerlich klein, da kann ich mir Taubenelend aufgrund mangelnder Fütterung dann schon vorstellen, bzw. die vielen Probleme, die ihr ansprecht.
Die muss man sich nicht vorstellen - man sieht sie wirklich in den Innenstädten: Dunkle Nasen, stumpfe, wässrige Augen, schmutziges Gefieder, viele Behinderungen ...

Sorry, dass ich meinen Wohnort nicht veröffentlichen möchte, auch wenn es hier vielleicht als Vergleich sinnvoll wäre; ich bin sehr vorsichtig mit persönlichen Daten im Netz. Andererseits gehe ich aber davon aus, dass die Tauben in so ziemlich allen größeren Städten mit Fütterungsverbot und ohne Betreuung so aussehen.

In Berlin gibt es ja kein Fütterungsverbot, wenn ich das hier richtig gelesen habe? Vielleicht sind die Tauben dann ja insgesamt etwas gesünder, oder sind es zumindest an den Stellen der Stadt, wo sie nicht von Abfällen leben müssen.

Wogegen ich mich verwehre, ist halt bloß die Aussage, die könnten ohne unsere Fütterung so ganz und gar überhaupt nicht, und wären sämtlich dem Untergang geweiht, wenn es nicht dreimal am Tag reichlich Körner gibt.
Eigentlich sollten sie schlicht on den Straßen verschwinden, heinein in Taubenschläge. Den Ansatz gibt es ja auch schon, in Augsburg, Aachen, Uliheim usw.[/QUOTE]

...so Zuchttauben,während der Wintermonate, qualitativ schlechter(nicht weniger) gefüttert werden......
...erlischt ihr Bruttrieb fast gänzlich!

Warum nun aber Stadttauben,denen ja nicht so gutes Futter zur Verfügung steht,
.....trotzdem das ganze Jahr brüten--wäre für mich mal eine interessante Frage!

Das könnte Wachernagels (?) These stützen, dass Stadttauben bei weniger (nicht schlechterem) Futter öfter brüten.

@Paloma negra: Das sind ja interessante Ansätze mit den Farben, danke!

Hier in der Nachbarschaft gibt es sehr oft gescheckte Tauben mit weißen Flügelspitzen - drei Beispiele mal hier auf den Fotos:

http://img101.imageshack.us/img101/3881/oct08056csj6.jpg

http://img101.imageshack.us/img101/4421/bommelsmck2.jpg

http://img520.imageshack.us/img520/1585/scheckdamesmbf2.jpg

Als kleine Ergänzung für Liebhaber: Die junge Frau ganz oben heißt "Blümchen" (gibt schon mehrere Fotos hier im Forum), der Herr in der Mitte ist "Bommel", und die Dame auf dem dritten Bild hat bislang keinen Namen :)

Dieser Thread hat sich übrigens meiner Meinung nach zu einer recht informativen Sache entwickelt inzwischen, finde ich, auch wenn das Thema nicht eingehalten wurde - danke an die Beteiligten!
 
Hallo Michi,
ich habe gelesen, dass massiv hungernde Vögel aus arterhaltenden Gründen öfter brüten. Habe aber keine Quelle, gibt es vielleicht eine Diplomarbeit dazu im Netz?

Hi Moni
halte ich eher für unwahrscheinlich-

-Wildvögel schreiten in unsere Breiten nur dann zur Brut,so die "Natur" genügend Nahrung für ihre Jungen vorhält!
Michael
 
Hallo Elgrin
Haus--also Zuchttauben werden nur 1 x am Tage satt gefüttert--
---außer sie führen Junge--dann ist die Fütterung 2 x täglich!
Michael

PS wenn die Brieftaube keinen Weizen aufgenommen hat-
-musss das andere Ursachen/Gründe gehabt haben !

Denn in jedem handelsüblichen Taubenfutter ist Weizen enthalten--zumal der Weizen das A+O in der Taubenernährung ist!
 
Habe es gerade bezüglich Brieftaube noch "ergänzt!
Danke!

PS wenn die Brieftaube keinen Weizen aufgenommen hat-
-musss das andere Ursachen/Gründe gehabt haben !
Möglich, dass ich das mit dem Weizen nur am ersten Tag versucht habe, ich kann mich nicht mehr genau erinnern - dann wäre es ja möglich, dass sie noch von zu Hause genug hatte.

Gab es hier nicht sogar mal eine Meldung, dass bei jemandem Rassetauben schon kein Futter mehr annahmen, nur, weil es an einem anderen Platz stand?

Jedenfalls sah die Taube für meine Begriffe zumindest nicht krank aus, eher ein bisschen "perplex" halt, wenn du verstehst, was ich meine - die schien sich die ganze Zeit zu fragen: "Wo bin ich, was mach ich?" :)

Laut Züchter war die Taube überhaupt zum ersten Mal draußen gewesen, dann vermutlich durch einen Falken in Panik geraten und hatte sich schließlich in die Innenstadt verirrt.

Ich habe mal ein Foto von ihr aus meinem Archiv gekramt, vermute aber, dass es nicht viel aussagt, zumal auch die Qualität nicht sonderlich gut ist:

http://img244.imageshack.us/img244/7940/brieftaubesmzq3.jpg
 
Hallo Elgrin
"perplex",also verstört ist der richtige "Ausdruck"!

So man als Züchter mal eine schlagfremde(zur Blutauffrischung) Taube einstellt,zeigt diese ähnliches Gebaren!
Sie brauchen erst eine geraume Weile,um sich zurecht zu finden!
Gruß
Michael
 
Warum nun aber Stadttauben,denen ja nicht so gutes Futter zur Verfügung steht, .....trotzdem das ganze Jahr brüten--wäre für mich mal eine interessante Frage!
... Und wie man das abstellt. Sonst wäre ja endlich 'mal Ruhe von Oktober bis April, aber nein, mitten im Januar müssen ja kleinste Taubenküken kommen, und zwar gerade von den Plätzen, wo nicht regelmäßig gutes Futter gestreut wird.
Naja ... deine Erzählung klingt für mich irgendwie schlicht nach satten Tauben
Genau.
Ist es nicht so, dass ihr, oder einige von euch, eure Tauben nur wenige Mal am Tag zu bestimmter Zeit füttert und sie damit satt bekommt?
Tauben können sich in nicht 'mal fünf Minuten den Tagesbedarf (an Körnern) in den Kropf füllen. Nur die, die nicht gleich d'ran kommen, brauchen etwas länger. Danach erscheinen sie auch gar nicht mehr auf Futtersuche. Nach dem Auto des notorischen Berliner Großfütterers hervorragend zu beobachten, Andreas.
....setzten sie sich keine 2 m neben mich auf's Geländer und saßen da an die zwei Stunden, dösten, putzten sich, der blaue Täuber gurrte etwas, und so weiter.
Und gerade das hätte kein Wildtier gemacht, schon gar kein sattes.
 
Hallo,
ich möchte nicht behaupten das die Stadttaube ein Wildtier ist. Aber das sie so oft im Jahr brütet liegt in erster Linie am Licht, und in zweiter Linie am Futter, nicht an den bösen Menschen die sie dazu gemacht haben was sie heute sind.
Ich habe meine Brieftauben zur Zeit auf kleinen Jungen sitzen. Das habe ich durch folgende Veränderungen hinbekommen:
2 Wochen vor Paarungsbeginn das Licht auf 14 Stunden verlängert, mehr Futter und Eiweissreicher gefüttert. Noch ganz etwas Vitamine dazu und nach 12 Tagen nach Anpaarung haben alle Paare Eier. So ist das bei den Stadttauben auch. In den Städten ist so viel und so lange Licht das es reicht ihren Brutrieb in Gang zu setzen. Ich würde es nach 3 Jahren hinbekommen das bei mir, in artgerecht gestalteten Volieren, ehemals wilde Felsentauben 4 Bruten im Jahr machen und im Januar beginnen. Ohne sie zu Domestizieren, nur durch Licht und Futterumstellung, wetten!
Bei Michi, ich weiss nicht ob es so ist, aber ich vermute es mal, sind die Tauben nicht getrennt, werden knapp mit leichtem Futter gefüttert und kein Licht verlängert. Es legt oder brütet nicht eine Taube und sie werden es auch nicht vor März tun.
Und noch etwas zur Vermehrungsfreudigkeit bei hungernden Stadttauben. Ob sie mehr brüten mag ich nicht beurteilen, (ich kann es mir aber nicht vorstellen) was aber sicher ist, dass Stadttauben die hungern deutlich weniger Küken groß bekommen als gut gefütterete Tauben. Was im Umkehrschluss bedeutet das bei gut gefüttereten Tauben unbedingt die Gelege ausgetauscht werden müssen.
Gruß Uli
 
Thema: Taube auf den Gleisen

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