Tauben in der Stadt

Diskutiere Tauben in der Stadt im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - In manchen Städten gibt es viele Tauben, weshalb auch schon verschiedene Maßnahmen versucht wurden, um die Zahl der Tiere zu begrenzen. So weit...
@calimero
Ein Habicht frisst in der Regel eine Taube pro Tag. Weviel Spatzen bzw. kleine Singvögel frisst denn ein Turmfalke?..
Das ist der falsche Ansatz denn er würde besagen das der Habicht nur Stadttauben frisst, genau wie Turmfalke nur Singvögel.
Dem ist nicht so. Sie haben ein vielfältiges Nahrungsspektrum nur das siehst Du nicht.
Außerdem ist nicht jeder Angriff eines Greifvogels erfolgreich, er muss schon öfter hungrig als satt ins Bett.

Denk mal über den Gedanken der Evolution nach.
Und auch das ist Evolution
 
Und das sind auch unsere niedlichen Singvögel
Klimawandel: Meisen töten mehr Trauerschnäpper - WELT.

Die Einstellung der Fütterung ist also kontraproduktiv.

Und noch etwas Verwilderte Hauskatzen und sogenannte Freigänger, Waschbären, Marder, und auch unsere niedlichen Eichhörnchen töten pro Jahr mehr Vögel als Habicht und Co jemals jagen könnte. Nur das siehst Du nicht.
 
Der Habicht hier in Berlin hat sich ganz klar auf die Stadttaube (und in vielen anderen Großstätden auch) als Hauptbeute spezialiert....

Ich hab das hier schon so oft beobachten können, wie er- und das kann er gut- Stadttauben schlägt (natürlich sind immer alle Angriffe erfolgreich...das ist ja wohl klar)....und sie sind dann übrigens oft nicht gleich tot- frisst...

Auch schrieb ich- dass jeden Abend mit der Dämmerung die Stare sich zu einer Art La-ola welle (gut sichtbar von meiner Wohnung aus) formieren...und auch der Turmfalke dort sein Glück regelmässig versucht...

Nur:

Das der Habicht und insbesondere in meinem Fall der Turmfalke ansonsten ein weit grösseres Beutespektrum haben, darum ging es hier nicht.....

Es ging hier um die Balkonfütterung...und das der Falke sich offensichtlich hier - man kann fast schon sagen- auf meine "Spatzenfutterstelle" spezialisiert hat.......

Ich habs ja am Donnerstag genauer beschrieben...in nur kurzer Zeit etliche recht wagemutige Angriffe...

Und seitdem ich ihn quasi entdeckt habe....hatte er wohl mindestens 1 Mal am Tag hier Jagderfolg......

Der Tag ist lang, er ist wagemutig und wo findet er so viele Spatzen übersichtlich auf einen Haufen? ...

Er jagt solange, bis er einen Spatz hat...Auch auch nur darauf bezog sich dann meine Frage (wieviele Spatzen er in der Regel pro Tag frisst..)...

.Das kann mir jetzt egal sein...denn ich hab ja das Buffet seit gestern zu....und es kommen nur noch einige wenige Spatzen mal kurz schauen......

Evolution hin, Evolution her.. Und ausserdem: Wo lebten denn früher Habichte und Turmfalken? Wohl doch keinesfalls in der Stadt.......Ja..ich weiss was jetzt kommt.. Kulturfolger usw.....

Ich jedenfalls hab die Konsequenzen gezogen, dass die Spatzen sich jetzt wieder besser (anders) verteilen können- im wahrsten Sinne des Wortes.....und ich sie insofern nicht mehr ganz so gefährde....

Das ist dann eher ne kleine RE (volution)..in diesem Fall meiner Einsicht...

Der kleine Turmfalke hat also bewirkt, dass ich dann in letzter Konsequenz mit dem Füttern aufhöre....auch, weil es in letzter Zeit einfach zu viele Spatzen waren.....Mir wärs eher egal...DIe Nachbarn werden sich da freuen...

Und ich pfusche der Evoltion dann nicht mehr ins Handwerk und bin dann raus......

Achso, bevor ichs vergesse.....(wollte ich schon voher machen..fand ich aber - wie soll ich sagen -unevolutionär.....aber da .jetzt ein anderes Video quasi als "Erklärwerk" empfohlen wurde....kann ich dann
noch zumindest bei You Tube empfehlen....Turmfalke frisst Spatz.....für diejenigen, die sich evolutinär weiterbilden möchten...)...

In diesem Sinne....


Calimero
....
 
Ich glaube hier geht es verschiedenen Teilnehmern um verschiedene Dinge.
Wenn das persönliche Befinden leidet bei der individuellen Situation auf dem Balkon, dann ist das doch okay, die Fütterung einzustellen. Eine Grundsatzdiskussion darüber macht halt wenig Sinn.
Der erste Beitrag vom Juli hatte mit der individuellen Balkonsituation allerdings nichts zu tun. Irgendwie muss man die Sachen auseinanderhalten, sonst kann man endlos argumentieren und redet nur aneinander vorbei. Naja, damit muss man sich wohl abfinden, es ist ein Internetforum. ;-)

Und dass jetzt der Klimawandel an allem Schuld ist, auch daran, dass in den Meisen das Monster erwacht... naja. Da wird mal wieder alles im Mixer zusammengerührt.

Zum Thema:
Selbst wenn alle natürlichen Prädatoren der Tauben zusammengenommen in ihrer "natürlichen Dichte" vorhanden wären, so ist fraglich, ob dadurch das "Taubenproblem" (Begriff enthält möglicherweise Spuren von Vorurteilen und Soja) eingedämmt wird. Die Population der R-Strategen besteht zusammen mit den Prädatoren.

Und was die Kulturfolger betrifft:
Dort wo heute Großstadt ist war früher mal Wald. Letztendlich sind alle Tierarten, die man in der Stadt antrifft, Kulturfolger. In der Stadt gibt es keine "natürliche" Taubendichte, Spatzendichte oder Habichtdichte. Was soll man auch als Vergleichsmaßstab nehmen? Die Dichte auf dem offenen Land vor 100 Jahren, oder die Dichte im Wald im Mittelalter, oder die Dichte in der Jungsteinzeit?
Solange die Lebensgrundlage in der Stadt besser ist, als auf dem Land, können wir nur zugucken, wie sich die Situation entwickelt.

Die Frage die wir uns doch stellen sollten ist eine ganz andere, die nichts mit Tieren zu tun hat, sondern mit uns selbst:
Wollen wir so leben, wie wir zur Zeit in den Städten leben? Können wir unsere natürlichen Bedürfnissen in den Städten erfüllen? Oder werden Städte lediglich für die Menschenmassenhaltung entworfen? Wie wollen wir überhaupt leben? Natürliche Feinde haben wir nicht, satt sind wir auch, reich sind wir sogar, aber zur Ruhe kommen wir nie.

Der Wirbel, den der NABU gerne macht, finde ich zum Teil schon ein bisschen fragwürdig.
Nistkästen aufzuhängen und Biotope anzulegen und pflegen ist ja nicht ganz verkehrt, vielleicht auch aus pädagogischen Gründen.
Aber die Biotope sind eben klein und weit voneinander entfernt. Viele Tierarten brauchen für nachhaltige Populationsentwicklung größere Gebiete. Das ist ohne den Staat nicht zu machen.
Es wäre besser, die Mittel zu bündeln. Das wird aber nicht nur auf nationaler Ebene diskutiert, von daher ist man in Deutschland geneigt zu sagen "nicht hier bei uns".
Warum auch, man hat ja die Autobahn und billigen Sprit und kann Urlaub machen, wo es schön ist und wo die Elche röhren.
Und dazu gibt es noch die Mitgliedschaft beim NABU und den Meisenknödel aus dem Shop als Feigenblatt für das schlechte Gewissen.

Ich bin da mit dran beteiligt, ganz gewiss. Ich möchte nicht den großen Mahner spielen. Ich versuche nur die Mechanismen zu verstehen, in denen wir alle verwickelt sind.
 
In der Tat ein ausgezeichneter Vergleich. Wir werden alle wiedergeboren, der NABU rettet die Arten, alle Parteien retten das Klima, bis auf eine, die das Land rettet und die Zitronenfalter falten Zitronen.
 
Thema: Tauben in der Stadt

Ähnliche Themen

Zurück
Oben