Ja, ganz schön, möchte man meinen.
Aber bei der bauartbedingt hohen Eigenabschattung geht viel Licht verloren. Durch die Dreiband oder Vierbandtechnologie sind die 6500 K auch nicht so tageslichtähnlich, wie man denkt. Das Spektrum ist nunmal nicht kontinuierlich und die Lücken merken die tetrachromatisch sehenden Pieper eher als wir trichromatisch sehenden Säuger.
Ein Lichtstrom von 1400 lm ist auch nicht gerade üppig, vielmehr dürftig, wenn man mehr als einen 20 L Eimer ausleuchten will - und wenn man die starke Eigenabschattung mit einkalkuliert....ich halte absolut gar nix von dieser Lampe.
Von wegen Lichtleistung enorm. Dem Auge kann es in der Tat so vorkommen. Aber es ist leider eine Spezialität gerade unseres Auge-Hirnsystems die absoluten Helligkeiten der jeweils hellsten vorhandenen Lichtquellen dramatisch zu übertreiben. Miss mal mit einem Luxmeter nach oder frag mal Deine Kamera, wie sie die von der Lampe beleuchtete
Voliere ohne Blitz belichten will. Du wirst überrascht sein. Garantiert!
Ich sage vorher, dass man ohne Reflektor schon in 50 cm Abstand weniger als 500 Lux misst, mit super guten Reflektor (für dieses Lampenform klobig und teuer) vielleicht 1000. Zur Erinnerung: Sonnenfleck im freien= 100000 Lux.
Regentag= 20 000 Lux.
Das ist ein Unterschied, der nicht sein muss!
Warum nur stehen so viele Vogelhalter dennoch auf sowas oder die Birdlamp, die nicht viel besser ist?
Ich versteh das einfach nicht!
Mit Halogen-Metalldampf (nicht zu verwechseln mit Halogenlampen!) Technologie, vor allem den neuen Keramikbrennern (HCI, CDM-R, CDM-T etc pp), kann man mit wenig Aufwand Sonnenflecken mit 100 000 Lux erzeugen und Innenvolieren großräumig auf naturnahe Helligkeiten bringen. Auch T5 HO eignen sich hier alsUnterstützung hervorragend. Mit EVGs ist Halogen-Metalldampflampenlicht auch für die Birds flimmerfrei und bei NDL oder D Brennern mit sehr sonnenlichtnaher Lichtfarbe bei fast kontinuierlichem Spektrum. Aquarianer und vor allem Terrarianer befassen sich seit längerem intensiv mit Theorie und Praxis von Leuchtmitteln und Beleuchtung. Aus irgendwelchen Gründen nehmen die Vogelhalter das aber immer noch nicht auf und lassen sich von schönen Namen a la Birdlamp oder nun eben Taubenlampe zu unbrauchbarem Zeugs verleiten. Dabei snd sie davon noch begeistert. ZT aus genereller Unwissenheit, zT abaer auch einfach, da ihnen nicht klar ist, wie extrem subjektiv menschlich der Lichteindruck unseres Auges und wie wenig geeignet er ist, Lichtparameter objektiv zu beurteilen.
Ganz danebenliegt unser Auge bei GHelligkeitseinschätzungen. Dabei gibt es objektive Daten zu physiologischer Relevanz verschiedener Parameter von Licht. Die wichtigsten Parameter sind leicht messbar bzw aus den technmischen Angaben von Leuchtmitteln errechenbar (sieh meine Vorhersagen oben).
Auch, wenn es für andere Vivarianer geschrieben wure, empfehle ich allen Vogelhaltern die Nachbestellung der Erstausgabe der "Terraria" mit Titelthema Licht (MS-Verlag.de). Die dort verständlich dargestellten absoluten Grundlagen zur Vivarienbeleuchtung gelten fast 1:1 auch für Vögel und die Aussagen zur Techik natürlich sowieso.
Viel zu viele Zimmervögel dämmern im Halbdunkeln -und das betrifft auch die Tiere von Birdlampfans!
Klar ist wenig Zusatzlicht besser als gar keines. Daher merkt man positive Änderungen selbst bei Birdlampeinsatz. Aber man kann heute viel mehr Naturnähe erreichen, als mit Birdlmap und Co möglich. Warum also nicht tun?
Es werde Licht.