Taubenschuh

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Vogelklappe

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Brauche 'mal wieder Expertenrat. Eine Taube mit umgeknicktem Fuß wegen Sehnenriß wurde mir von einer Praxis geschickt, um auf Kallusbildung (= "neue Fußsohle") zu warten. Nur wenn sich die bislang trockene Auftrittfläche abreibt und entzündet, würde operiert. Die Taube hat zu allem Überfluß noch wäßrigen Durchfall (Kokzidiose), bis die Behandlung greift. Da man sie nicht nach jeden Schiß umsetzen kann, ist die Gefahr natürlich hoch, mit dem Knickfuß in den Kot zu latschen. Nun überlege ich, ihr eine Art Schuh zu basteln, mit der sie besser auftreten kann und vor Verunreinigung geschützt wäre. Irgendwelche Ideen ?
 
Eine Art Polsterverband um die betrofennen Stellen?
 
Ja, darf aber nicht zu weich sein, damit sich der Kallus später nicht wieder verändert, und bei Vögeln halten ja viele Konstruktionen einfach nicht...
 
irgendwas aus anschmiegsamen Leder evtl aus Falknereibedarf umfunktionieren?
 
a) Sprühpflaster (Hansamed etc.), besser als nichts.
b) Ganzen Fuß hochbinden (so, als wenn der Vogel selbst nur auf einem Bein sitzt), ist aber schwierig.
c) Obwohl ich dafür schon an anderer Stelle verulkt wurde: In einen Strumpf packen (Kopf, Füsse und Hintern natürlich raus), das ganze Tier aufhängen und dann natürlich Handfütterung und -tränkung. Ist immer noch die beste Methode, wenns wirklich auf eine Fixierung / Ruhigstellung ankommt, z.B. nach Flügelbruch. Oder hier auf eine konsequente Schonung des Fusses. Einrichten - fixieren - warten: die altbekannte Orthopäden-Kaskade. Aber das brauche ich Dir ja nicht zu sagen ...
 
Nein, es kommt hier gerade nicht auf Schonung an. Der Fuss soll belastet werden, damit an der Druckstelle eine neue Sohle durch Kallusbildung entsteht, aber ohne sich durch Abrieb der Haut zu entzünden. Eine gewollte dauerhafte Fehlbelastung sozusagen aufgrund des inoperablen Sehnenrisses, um eine Amputation zu vermeiden.

Übrigens führt Komplettfixierung über ein Gelenk oft zu Versteifung. Bei angezeigter Entlastung ist zwar zu fixieren, aber nur mit täglicher Umlagerung und erneuter Fixierung.
 
muss es denn dann ein Schuh sein, würde nicht eine Salbe zum Schutz ausreichen, wie zum Beispiel eine für Schlittenhundepfoten?
 
Gazin also Wundauflagen, mit passenden Löchern für die Zehen versehen und dies dann oberhalb des Fußgelenkes mit Peha Haft oder änlichem fixieren, ist nicht grade weich und schützt. Was mir spotan noch einfallen würde wären ein Stück Stoff (Restsocke oder ähnliches) das man noch zusätzlich drüber legen kann damit möglichst keine Feuchtigkeit+Dreck ranbkommt.
 
Hi Almut

die Klinik Hannover hat in einem ähnlichen Fall, jedoch bei einer Gans, eine Platte benutzt. d.h den Fuss, wie beim normalen Stand gespreizt, auf dieser Platte fixiert. Hier wäre ein rundes Plättchen mit etwa 3cm Durchmesser gefragt, aus Kunststoff oder Pappe, das Pflasterband dann um Platte samt Fuss wickeln. Stange sitzen fällt dann natürlich erstmal flach...

Gruß piaf
 
Danke für Eure Ideen, aber der Fuss ist von vorne nach hinten umgeknickt, d.h. die Zehen stehen nach hinten bzw. rollen sich wie eine Faust dorthin ein. Sie lief bei Fund auch schon auf dem Fussrücken. Es ist wohl wegen des Sehnenrisses nicht möglich, den Fuss dauerhaft wieder in Normalstellung zu bringen. Eine Salbe würde die Haut womöglich aufweichen, die ja verhärten soll.
 
Nun überlege ich, ihr eine Art Schuh zu basteln, mit der sie besser auftreten kann und vor Verunreinigung geschützt wäre. Irgendwelche Ideen ?

Wie wäre ein Teil aus Moosgummi? Ist weich, aber nicht zu sehr u. gibt es in verschiedenen Stärken. Außerdem müsste man da auch kleine Löcher reinmachen können, so dass es etwa wie eine Sandale werden könnte?
 
Hm, ich würde auch eine Art "Sohle" basteln und diese mit Verband/Tape unter dem Fuß fixieren. Ein Stück feste Pappe mit Mull polstern und dieses unter den Fuß geben. Das sollte fest genug sein, aber auch ausreichend weich, damit sich keine Druckstellen bilden.

LG, Sabine
 
...dachte ich auch zuerst, Sina, aber wenn Almut meint, dass sie garnicht auf der Sohle auftritt, sondern auf dem Zehenrücken, nützt das nichts.

Vielleicht könnte man die Zehen eine Kugel (Murmelgröße) umfassen lassen und den Fuss dann mit Pflasterband umwickeln. So entsteht nämlich beim Auftreten ein Gegendruck. Die Kallusbildung erfolgt dann natürlich in Fehlstellung (Faustform). Wenn der Sehenenriss aber irreparabel ist, kann sie den Fuß sowieso nicht mehr spreizen.

Gruß piaf
 
Ja, manchmal ist meine Leitung schon arg lang... ;) :D Mit dem Nachdenken ist es auch nicht immer zum Besten bestellt.

Aber trotzdem, läßt sich der Fuß nicht mehr in "Normalstellung" bringen und fixieren? Hatte bisher keinen solchen Sehnenabriß.

LG, Sabine
 
abend

Denke das es am günstigen mit der Kugel ist.Die Taube wird zwar das Bein nicht mehr bewegen können (sprich die zehen)aber sie bekommt die Möglichkeit ihre Balance zu halten und ein halbwegs normales Leben zu führen.

Viel Glück wünscht DJ
 
Danke für Eure Ideen. Ein kreativer Türke hat der Taube einen Lederschuh aus einem alten Handschuh genäht. Der Rand ist umgeschlagen und ein Bundgummi eingezogen, so daß man den Schuh wie so eine Hüttensocke an- und ausziehen kann. Das mit der Kugel haben wir probiert, aber die arbeitet sich immer nach hinten 'raus. Die Strecksehne auf dem Fußrücken war schon länger durch; daher wird sie die Zehen nie mehr strecken können.
 
das finde ich ja genial, ich stelle mir das ähnlich einem Boxhandschuh vor. Ideen muss man haben....

Wie reagiert sie denn darauf, tritt sie auf?


Gruß piaf
 
Sie "lief" ja schon vorher auf dem Fussrücken, humpelte aber stärker. Inzwischen tritt sie ganz ordentlich auf. Leider hat sie immer noch leicht wässrigen Durchfall (mittlerweile ohne Kokzidien), womöglich doch durch den Lack an Bauch und Beinen (abwaschbar), mit dem sie gefunden wurde. Röntgen ergab keine Organvergrößerungen; nun wird das Blut auf Nierenschädigung untersucht. Tägliche Trinkmenge hat sich zwar halbiert, ist aber immer noch sehr hoch.
 
Thema: Taubenschuh
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