Thema des Monats---> Die Brutzeit beginnt

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Ausgelöst durch längere Tage, intensivere Sonneneinstrahlung sowie ein erhöhtes und reichhaltigeres Futterangebot im Frühling wird beim Kanarienvogel der Bruttrieb ausgelöst.
Der Hahn singt nun intensivere und längere Strophen und „trampelt“ dabei mit den Beinen auf der Stange.
Die Henne fängt an mit Nistmaterial zu „spielen“, zieht an hervorstehenden Fäden herum und der Unterbauch fängt an runder zu werden.
In dieser Zeit lösen Hormone die volle Ausbildung der Geschlechtorgane Hoden und Eierstöcke aus.

Die reichhaltigere Fütterung umfasst auch schon ein Mehr an Körnerfutter, die gelegentliche Gabe von Keimfutter und auch das zusätzlich zu reichende Aufzuchtfutter.
Die Vögel sollten bei Zeiten an das Aufzuchtfutter eventuell auch ein neues bzw. anderes vom Halter angebotenes Aufzuchtfutter gewöhnt werden.

Zur Balz des Kanarienvogels gehört das Ansingen der Henne, ebenso wie das „Jagen“ der Henne durch den Hahn. Hierbei kann schon mal die eine oder andere Feder verloren gehen, oder aber der Hahn packt die Henne im Nacken und drückt sie auf den Boden nieder.
Ein erfolgreicher Deckakt (treten) reicht aus, um das ganze Gelege zu befruchten.

Ist die Henne in der Brutstimmung nun soweit vorgeschritten, dass die Eiablage bald stattfindet, fängt die Henne mit dem Nestbau an. Bietet der Halter zu wenig oder gar kein Nistmaterial an, wird alles genommen was sich findet. Papier, Seilstücke, Teppichfasern und im schlimmsten Fall fängt die Henne sogar an, andere erreichbare Vögel zu rupfen. Dies kann der Hahn, die Jungvögel der vorherigen Brut oder in äußerst seltenen Fällen sie selbst sein.

Als Nester und Nistmaterial eignen sich vorgefertigte Halbschalen oder so genannte „Kaisernester“ in verschiedenen Ausführungen.
Als Nistmaterial bietet man „Scharpie“, Fasern aus Baumwolle, Jute und Sisal und einige Kokosfasern an. Diese Nistmaterialien gibt es auch in Kombinationen, so dass man eventuell beobachten muss, was die Henne bevorzugt.
Der Nestbau selber kann dann mitunter in 2-3 Stunden abgeschlossen sein. Man sollte sich das Nest aber trotzdem mal ansehen, ob die Henne das Nest „richtig“ gebaut hat. Es kann vorkommen, das bei der Auspolsterung des Nestboden nicht genügen Material verwendet wird, das Nest also ausgebessert werden sollte.
Im Allgemeinen ist ein mehrtätiger Nestbau nicht ungewöhnlich.

Die Henne legt dann im Abstand von je einem Tag 4-5 Eier. In dieser Zeit sollten nur geringste Mengen an Aufzuchtfutter angeboten werden.
Der Halter kann jetzt nach verschiedenen Mustern verfahren:
1) Es ist kein Nachwuchs erwünscht, die Eier werden entnommen und abgekocht oder durch Kunststoffeier ersetzt. Nach etwa 2,5 Wochen Brutzeit verlässt die Henne das Nest. Sollte dies nicht der Fall sein, kann nach 3 Wochen das Nest und das Nistmaterial herausgenommen werden.
In den folgenden Tagen muss nun das Verhalten der Henne genau beobachtet werden. Zeigt sie wieder Nistverhalten, so können Nest und Nistmaterial erneut gereicht werden.

2) Es ist Nachwuchs erwünscht:
Die Henne setzt sich nicht von Anfang an „fest“ auf das Gelege. Dies stellt sicher, dass die Küken zum etwa gleichen Zeitpunkt nach 13 Tagen schlüpfen und dann auch gleichmäßig gehudert (gefüttert) werden.

Da es aber auch Hennen gibt, die bereits ab dem ersten Ei fest auf dem Gelege sitzen, was auch das Keimen der Eizelle innerhalb des Eis auslöst, ist es in solchen Fällen besser die am Morgen gelegten Eier zu entnehmen. Bei Zimmertemperatur (ca.20°C) und dunkel gelagert können die Eier ca. 14 Tage so aufbewahrt werden.
Sobald dann das letzte (in der Regel werden es 5) Ei gelegt wurde, sollte man alle Eier wieder in das Nest zurücklegen. Dadurch wird erreicht, dass die Eier alle gleichzeitig bebrütet werden und die Kücken somit zeitgleich schlüpfen.


Nach einer Brutzeit von 13-14 Tagen schlüpfen meist in den Morgenstunden die Küken. Auf den Schnäbeln der Küken befindet sich der „Eizahn“, mit dem die Eierschale aufgebrochen wird. Zugleich wird der Rest des Dottersack in die Bauchhöhle des Küken gestülpt und dient somit als erste Futterquelle nach dem Schlupf.
Spätestens jetzt sollte 1-2-mal am Tag frisches Aufzuchtfutter in ausreichender Menge angeboten werden. Im Normalfall bei der „Paarhecke“, also Henne und Hahn sitzen zusammen in einem Käfig, nimmt der Hahn das Aufzuchtfutter auf, füttert die auf dem Nest sitzende Henne und diese füttert dann die Küken. Es gibt aber auch Hähne, die auf die bettelnden Küken reagieren und dann diese mitfüttern.

In der Zeit um den 16. Lebenstag fangen die Küken an, das Nest zu verlassen. Sie können noch nicht fliegen und werden im Regelfall von beiden Elterntieren außerhalb des Nestes weiterversorgt.

Ab etwa dem 26. Lebenstag fangen die Jungvögel an selbstständig Futter aufzunehmen. Die Abtrennung von den Eltern sollte aber nicht vor dem 30. Lebenstag erfolgen, wobei jeder weitere Tag bei den Eltern ein Mehr an Sicherheit für gesunde Jungvögel ist.
 
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