Tierhaltung

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Geierchen

Geierchen

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Hallöchen,

ich muss heute mal Luft ablassen. Ich habe heute einen Beitrag im Fernsehen gesehen, da hatte jemand -zig Tiere. Katzen, Hunde, Hamster und einen Nymphensittich... Der Nymphensittich sass in einem Schrank hinter der Musikanlage. Dort gab es etwas Watte für ihn (bzw. sie) und da lagen mehrere Eier, die bebrütet wurden. So lebt dieser Vogel wohl schon mehrere Jahre. Also, da fällt mir nichts mehr dazu ein... mir tat der Vogel sooooo leid. Er war dort nur sich selbst überlassen. Der Besitzer hat jetzt 14 Tage Zeit die Lebensumstände zu verbessern. Na, ich glaube nicht daran...

Ich habe mal die Frage, wenn es allgemein bekannt ist, dass man Vögel nicht allein halten sollte, warum sie nicht, wie die Rosenköpfchen, nur paarweise abgegeben werden. Wie manche Tiere "hausen" müssen über Jahre, da geht mir echt die Hutschnur hoch. Ich bin sowieso der Meinung, es müsste mehr überprüft werden, ob der Tierkäufer überhaupt in der Lage ist, Tiere artgerecht zu halten. Ich möchte nicht wissen, wie viele Tiere vor sich hin leiden müssen und niemanden kümmert es. Was meint ihr denn dazu? Eure Meinung würde mich sehr interessieren.

LG Angelika
 
Hallo!
wenn es allgemein bekannt ist, dass man Vögel nicht allein halten sollte
Die Aussage stimmt so nicht.Die meisten (veralteten) Bücher sprechen von Einzelhaltung damit der Vogel "schön zahm wird und spricht".In Zoogeschäften wird so beraten und leider verkaufen auch viele Züchter Einzeltiere ohne auf die Paarhaltung hinzuweisen.Immer wieder findet man auf HPs "der Vogel sollte mit einem Partner zusammen gehalten werden aber wenn man genügend Zeit hat,fühlt sich auch ein Einzelvogel wohl".
Die Aufklärung von "artgerechter Haltung" bei Vögeln,steckt noch in den Kinderschuhen-leider.
Schau dir doch auch die Käfige an,die es zu kaufen gibt-von Mindestanforderung weit entfernt.
Da hilft nur Aufklärung,Aufklärung,Aufklärung!Aber nicht mit dem Holzhammer sondern mit Überzeugung und guten Argumenten,denn:

zwei Vögel sind doppelt teuer,machen doppelt Dreck,brauchen einen größeren Käfig der dann mehr Platz weg nimmt,machen doppelt Krach und man hat unter Umständen auch noch das Problem mit den Eiern.
Wer macht das freiwillig wenn er einen einzelnen Vogel hat,der einen glücklichen Eindruck macht?

Oft sind es die Kinder,die den Wunsch nach einem Haustier äußern.Und dann fährt man zum Geburtstag in ein Zoogeschäft und schaut mal was nicht so teuer ist und nicht soviel Platz weg nimmt.So kommt ein Tier in die Familie,wo es dann oft nur ein paar Wochen herzlich Willkommen bleibt,bis die Arbeit,der Gestank oder die Lautstärke überwiegen.Entweder schiebt man es in eine Ecke und wartet den Tod ab oder man gibt es weg.
Die wenigsten Menschen kaufen sich ein Tier wirklich bewußt.Lesen,informieren sich und versuchen eine möglichst artgerechte Unterbringung.Da werden Käfige gekauft,die "gut in die Ecke" passen oder zur Einrichtung "nett aussehen" und nicht Volieren die in erster Linie dem Tier eine gute Unterbringung ermöglichen.
Ich weiß ja nicht wie es euch geht aber wir sind echt die "Exoten" unter den Tierhaltern.Ich merke es immer wieder an den Äußerungen.Da kommt nicht "oh wie toll" sondern "muß denn die Voliere so groß sein?"oder "ihr lebt ja wie im Zoo-ist das euer Wohnzimmer?"8o
Erzähle ich dann von Mindestmaßen und Paarhaltung kommt meistens "ach,man kann es auch übertreiben.Früher waren die Vögel auch glücklich."
Ich seh es auch an unseren Kaninchen-großes Außengehege........und was machen die Leute,die zur Information kommen.......sehen sich das an,finden es toll und setzten in ihren Garten eine Holzkiste auf vier Beinen und halten ein Kaninchen allein.:k "Ja ,ja ich weiß das es nicht richtig ist aber wer weiß wie lange die Kinder Spaß daran haben und dann sowas Großes bauen?"
Es ist zum Verzweifeln.
Natürlich gibt es auch schöne Momente,wo man Leute wirklich überzeugen kann aber leider ist der große Teil unbelehrbar.
Aber ich gebe nicht auf und versuche es immer wieder!:zustimm:
Liebe Grüße,BEA
 
Jetzt muss ich auch mal was dolles sagen: :zwinker:
Hab ich mir einen großen Käfig für meine beiden Sperlingspapas gekauft. Irgendwie war der zu sperrig (zu dicke Stäbe, zu weiter Abstand, zu hoch). Ich wollte ihn zurückschicken und alle Leute, die mich in der Zeit besucht haben, in der er noch im WoZi stand, meinten auf die Frage hin, ob der nicht zu groß sei:
"Ne, wieso? Vögel brauchen halt viel Platz. Die müssen doch fliegen können...!
Und jetzt haltet euch fest. Da war kein einziger Vogelhalter oder ehemaliger dabei. Nur einfach interessierte, tierliebe Laien. Die haben sich nirgens erkundigt, kennen sich nicht aus, denken einfach nur mit dem gesunden Menschenverstand. Das war für die total klar, dass ich so ein Riese-Oschi kaufen soll. :beifall: BRAVO!
(P.S: Werd ich mir schon nen Ähnlichen zulegen, aber mit engeren Stäben - nur so bai thö wei)
 
Huhu Bea,

vielen Dank für Deine Antwort :-) Da hast Du völlig recht, das Tierhaltung noch nicht richtig gehandhabt wird. Ich meine, ein Vogel macht Dreck und ist laut, ich finde aber das ist nicht so viel mehr Dreck und Lärm. Wenn ich das nicht in der Wohnung haben will, darf ich mir kein Tier anschaffen. Das sind keine Puppen, die man in die Ecke legt, wenn man sie nicht mehr mag. Es geht ja um das Wohl des Tieres. Aber solange Tiere als Gegenstand und nicht als lebendiges Wesen mit Gefühlen ansehen, wird sich wohl nicht viel ändern. Man kann die Menschen wirklich nur immer wieder aufklären. Ob die Vögel damals glücklich waren sei mal dahin gestellt...

@ huipui,

es wäre schön wenn es noch sehr viel mehr Leute mit einem klaren Menschenverstand gäbe.

Dieser Vogel, von dem ich geschrieben habe, war bei einem allein lebenden Mann, dem nicht viel Geld zur Verfügung stand. Warum schafft er sich dann so viele Tiere an? Ich bin der Meinung, die Haltungsbedingungen müssten viel öfter überprüft werden, dann gäbe es nicht so viel Leid. Naja, so weit meine Meinung....

LG Angelika
 
Hähä *lol*

:zwinker:

jaja die sendung hab ich auch gesehen un ich war echt entsetzt . deshalb wollt ich eigentlich auch nen beitrag dazu eröffnen aber das hast du ja jetzt gemacht. ich kann nur sagen der arme nymphi.
auf die frage wilang der nymph da schon itzt antwortet der mann auchnoch mit "seit jahren":nene:
sowas geht bei mir echt nicht in den kopf. ich kann mich nur wiederholen der arme nymphie:traurig:
 
Habe den Bericht auch gesehen!ich war schockiert! und wenn dann noch kommt - bei den zuständen die der mann hatte - "wir kommen nächste woche wieder und holen die tiere ab, wenn sich nichts bessert"..ne, aber hallo...tiere sollten da sofort weg, ist doch kein leben!zumal der typ die tiere schon mal abgeben mußte! dann noch ne dritte chance?!von mir gäbs eindeutig ein verbot für tierhaltung bei solchen fällen!:( ;)
 
Ich habe o.g. Bericht nicht gesehen, aber als aufmerksamer Leser ist mir ein Punkt in der Diskussion aufgefallen: Die Aussage mit den Käfigen, die im Handel erhältlich sind.
Dazu mal meine Meinung: Im Handel gibt es so gut wie überhaupt keine artgerechten Käfige! Höchstens noch für Sittiche, aber versucht mal was für einheimische Vögel zu finden! Wenn man etwas artgerechtes haben möchte muß man das schon selbst bauen. Viele Leute kaufen Käfige, Volieren etc. mit bestem Wissen und Gewissen, ohne zu merken, was das für Schrott ist. Da muß auch mal etwas passieren (über den Idioten, der den Vogel im Schrank hält brauche ich ja wohl nichts mehr sagen). Nicht jeder macht sich vor der Anschaffung eines Vogels schlau, was der benötigt. Wer da den Zoogeschäften und Händlern vertraut, ist sehr schlecht beraten. Hier könnten alle fachkundigen Vogelhalter mal verstärkt (vor allem in solchen Foren) drauf aufmerksam machen.
 
Im Zoofachgeschäft sowieso nicht..ganz klar...aber im Handel allgemein schon...habe mir eine Voliere maßanfertigen lassen..man muß nur suchen im Internet wenn in der gegend kein volibauer ist o.man es sich selbst nicht zutraut...wenn jemand kein Internet hat ist es auch keine Ausrede, es gibt immer bekannte die i-net haben - oder eben internetcafes...
 
Huhu Sunnymammi,

tiere sollten da sofort weg, ist doch kein leben!zumal der typ die tiere schon mal abgeben mußte! dann noch ne dritte chance?!von mir gäbs eindeutig ein verbot für tierhaltung bei solchen fällen!

:beifall: :beifall: :beifall: Das meinte ich, wieso da noch gezögert wurde ist mir auch ein Rätsel. Das habe ich auch überhaupt nicht verstanden. Ist ja nur ein Tier....

@ Köbes,

Wer da den Zoogeschäften und Händlern vertraut, ist sehr schlecht beraten. Hier könnten alle fachkundigen Vogelhalter mal verstärkt (vor allem in solchen Foren) drauf aufmerksam machen.

Genau!! Es fängt da an, wo die Tiere verkauft werden. Rosenköpfchen bekommt man auch nicht einzeln. Jeder Käufer sollte sich vorher Gedanken machen, was an Arbeit usw. auf ihn zu kommt.

LG Angelika
 
bei den kindern anfangen

warum immer gleich mehr kontrolle und gesetze?

wie wäre es einfach mit "lehre"?:

im kindergarten über kaninchen und andere "niedlich-tiere" reden, die kleinen kinder hören hundertprozentig zu, wenn das kindgerecht rüberkommt!

in der grundschule im sachunterricht oder wie immer das heute heißt, mit den kindern schon anfangen über tierhaltung zu reden,
das ganze dann fortlaufend bis in die weiterführrenden schulen immer wieder in den biologie- oder von mir aus auch in den ethik- und religionsunterricht, es gibt auch die möglichkeit der projektwochen etc. pp.

in den öffentlichen lehranstalten wird soviel lebensfremdes gelehrt, das man im lebtag nicht mehr braucht, wenn man die schule hinter sich hat kann man alles mögliche berechnen und bewerten, aber schon beim kontoeröffnen und den richtigen umgang mit dem geld hört es schon auf (habe ich bei einigen klassenkameraden erlebt).
viele können einem über DNS einen vortrag halten, das einem die ohren bluten, aber was eine mauser ist, wissen sie nicht (vor zwei wochen mein cousin, 22 jahre, abitur und studiert irgentwas mit nanodingsbums), nein es ist auch nicht die die waffe gemeint...

kinder lieben tiere, seit jahrtausenden! manche forscher glauben, dass so der mensch überhaupt auf den hund gekommen ist, die jäger brachten nach der jagt nicht nur fleisch mit, sondern auch jungtiere zum spielen für die kinder etc.

wie oft hatte ich früher plötzlich kinder im garten, die einfach mal meine hühner sehen wollten!...

über die kinder kommt man zum erfolg!
aber achtung,:das macht mühe und man verpasst eventuell eine fernsehsendung!

grüße floyd
 
@Floyd: 100% Zustimmung.
Ich selbst habe schon erlebt, daß Kinder (aber auch Erwachsene!) sich wundern, daß sowas wie meine Vögel (besonders der bunte Stieglitz erweckt Aufsehen) auch bei uns im Wald rumfliegt. Die kennen, wenn überhaupt, nur noch Wellensittiche und Exoten. Ich habe mal, ich glaube es war bei Quarks und Co., gesehen, daß den Menschen trotz technologischem Fortschritt immer weniger Tierarten bekannt sind (auch den Wissenschaftlern)!!!
Und dann reden Leute, die noch nicht mal einen Buchfink von einer Saatkrähe unterscheiden können von Umweltschutz (weil das ja wiederum "in" ist). Das muß ja in die Hose gehen. Je mehr Kinder in der Schule über Tiere und Tierhaltung lernen, desto besser wird ihr Umweltbewußtsein und desto bessere Tierhalter werden sie auch. Ein Punkt, der mir dabei wichtig ist, ist daß wenn die Kinder, aber auch Erwachsene, über Tiere lernen, erstmal die heimische Fauna behandelt werden sollte, weil sie die ja direkt vor der Haustür haben. Die würden sich wundern, was es auch hier bei uns für faszinierende Tiere gibt.
 
kann hier auch nur 100%zustimmen! gehe viel mit meinem kleinen in den wald ,lese ihm bücher über tierarten vor usw..besuche mal bauernhöfe, wildparks usw.usw...aber trotzdem sollten gesetze schärfer sein,denn bei solch einem fall wie bei diesem mann ist nicht mehr viel mit lehre..leider...und da gehören die tiere einfach weg
 
Hallo,

sunnymami schrieb:
aber trotzdem sollten gesetze schärfer sein,denn bei solch einem fall wie bei diesem mann ist nicht mehr viel mit lehre..leider...und da gehören die tiere einfach weg
Ich kann mich floyd und Köbes nur anschließen: mit schärferen Gesetzen bekommt man das nicht in den Griff. Sondern nur mit Mund-fusselig-reden und Erfahrung vermitteln.

Es ist doch bekannt: ob die Promillegrenze im Straßenverkehr nun 0,0 oder 0,5 oder 0,8 ist... es fahren immer gleich viele Leute besoffen Auto. Und genau so werden auch immer gleich viele Leute Tiere unter grausamen Bedingungen halten. Da mehr Bürokratie zu fordern, halte ich für ergebnislos.

Viele Amtstierärzte tun, was sie können. Aber soviel können sie nicht tun, weil die Tiere nunmal Eigentum der Besitzer sind, und weil die auch öfter mal erfolgreich gegen die Wegnahme der Tiere klagen. Und wenn man sich ansieht, wie hierzulande völlig legal Nutztiere gehalten werden... nun ja. Wenn zig Mio Legehennen auf A4-Größe vegetieren dürfen - wie soll ich da dem Haustierbesitzer vernünftig erklären, dass sein Wohnzimmergeier vieeeel mehr Platz braucht ?!?!

Ausserdem wird man niemals 'artgerechte' Haltung präzise in Gesetzestexte fassen können - es sei denn, wo ein Werk hätte zigtausend Paragraphen. Und das will doch auch niemand wirklich.

Bsp.: wir haben seit kurzem einen großen, schwarzen Mischlingshund aus dem Tierheim. Der Beste Hund der Welt, natürlich! Aber nach 4 Jahren 'Grundstückshaltung' völlig asozial und unfähig, zu anderen Menschen und Hunden ohne höllischen Terz Kontakt aufzunehmen. Hätte man den den Vorbesitzern wegnehmen sollen? Er war immerhin gut genährt, regelmäßig beim TA und wurde weder im Zwinger noch an der Kette gehalten. Es hat sich halt nur niemals ein Mensch darüber hinaus um ihn gekümmert - insofern ist er halt 'seelisch verwahrlost'. Aber wenn ich allen Haltern, die das gleiche machen, ihre Hunde wegnehmen sollte... dann wären die Tierheime um noch ein paarhunderttausend Viecher voller :-/

Viele Grüße,
Stefan
 
Thema: Tierhaltung

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