Habt Ihr denn in Berlin gar keine Arche???
Hallo Lamiel
Schau doch mal im Telefonbuch nach!
In den meisten Großstädten gibt es mittlerweile solche Privatinitiativen, zu denen hier in Dortmund auch private PapagallohalterInnen gehören, bei denen die Viecher dann übergangsweise landen, bis sie jemand anderes abholt ...
Ich habe einen meiner Wellis von da (einer ist mir selbst zugeflogen) und obwohl der Archevogel Kurti den totalen Sockenschuss zeigt (vgl. die Geschichte seiner Schilddrüsenhypertrophie), wenn er alleine bleiben muss, habe ich das bislang nicht bereut.
Gekostet hat das bei der Arche nichts, außer einem feuchten Händedruck und zwei fetten Bissen von Kurti in meinen Zeigefinger beim Selbsteinfangen ohne Kescher aus einem sauengen Käfig!
Bis auf die neuliche Geschichte mit der Schilddrüse war Kurti auch noch niemals krank und ich hatte ihn schon mehr als zwei Jahre, bevor das Problem mit der Schilddrüse nun auftrat.
* er überholt sich jetzt schon wieder selbst beim Fliegen - sonst hat er nämlich keine Konkurrenz, weil die anderen viel, viel langsamer sind
Es ist daher in seinem Fall sehr unwahrscheinlich, dass ihn der Vorbesitzer einfach zum Fenster rausgefeuert hat, um sich die immensen TA-Kosten (Dauermedikation mit Lugolscher Jodlösung) zu ersparen!
Grundsätzlich würde ich mich wegen der vielfach zu beobachtenden Verrohung Tieren gegenüber eigentlich gern Hans-Jürgens Ansicht (züchte schließlich auch) anschließen, ...
... aber, wem die Kosten eines kranken Vogels für den TA zu hoch erscheinen, der wird sich wegen eines Wellensittichs kaum die Mühe machen, mitsamt des Käfigs zum Tierheim zu fahren, dort irgendwelche Ausreden zu erfinden (welche die Leuts vom Heim todsicher mit entsprechendem Grinsen kommentieren!), um dann ohne Käfig und Zubehör (das man ja für den neuen gesunden Vogel braucht) wieder nach Hause zu fahren!
Nur ein solcher "Jemand" wird dann versehentlich (?!) die Käfigtür und das Fenster offen stehen lassen, denn solche Unglücke geschehen auch dem echten Tierliebhaber und sind nicht nachweisbar.
Auch der wegen des Todesfalls von Oma oder Tante Lene geerbte Welli, der einfach nicht selbst gehalten werden kann, wird sicher eher mitsamt des Käfigs und allem Zubehör ins Tierheim wandern, als das der oder die Allein-Erbin so frisch nach dem Versterben "ihres" Erblassers das Fenster öffnet, um ihn ...
Dazu muss man dann schon ziemlich abgebrüht sein!!!
PS:
Demnach kann man - bei der vorab getroffenen Wahl eines älteren Tieres - im Tierheim meiner festen Überzeugung nach eher davon ausgehen, ein "einwandfreies" (zumeist vorher sogar geliebtes, entsprechend versorgtes und nur unter "Herzeleid" abgegebenes) Tier zu erhalten, denn die Übriggebliebenen im Zoohandel (angeblich garantiert nur 1 Jahr alt) würde ich niemals nicht kaufen.
Mehrere der mir bekannten Zoohandlungen verkaufen aber auch solche Tiere.
Neulich sprach ich den Fachverkäufer in einer dieser Handlungen auf einen Vogel an, der echt aussah wie ausgekotzt.
Es klapperte (!!!) bei jedem seiner Atemzüge, er hatte eine ganz komische Kopfform, seine Augen sahen irgendwie anders aus (das ist mir neben dem Geräusch * zuerst aufgefallen), das Federkleid war vollkommen in Unordnung - kurz ein Vogel für die Erlösungsspritze...
* Das Klappergeräusch hatte ich zunächst auf die Apparaturen an einem der Aquarien nebenan geschoben
Als der Fachverkäufer mir dann wörtlich sagte, ja der Vogel "habe es mit der Pumpe", daher käm das Klappern, fiel mir nichts mehr ein!
Ich hatte dort früher sogar einmal meine Nachzuchten verkauft, aber damals war dort als Geschäftsführer auch noch ein Kanizüchter tätig, der sich nicht nur ausgezeichnet um die "Ware" gekümmert hat, sondern der ein solches Tier auch sofort als todkrank erkannt hätte.
Ein Herzfehler bei einem Jungvogel (das Tier "saß" bei den quicklebendigen Kurzen) ist schließlich kein "Raucherbein", dass man sich über viele Jahre selbst erwirbt ...
Da ist mir dann schon der Mitarbeiter eines Tierheims lieber, der von sich selber sagt, dass er von Vögeln keine Ahnung hat!!!