moose † 2011
verstorben 06.04.2011
- Beiträge
- 1.336
Hallo Leute,
besonders Patrick und Ortolan!
Ich habe da ein Tigerfinkenpaerchen, das ich im Juni in einem ziemlich schlimmen Zustand aus einer Zoohandlung geholt habe. Die beiden haben sich gut erholt, leider hat Hobbes, das Weibchen, zwei mal je ein Ei gelegt und ist wegen Legenot fast gestorben. Nach der ersten Eiablage wurde ihr vom TA ein Hormonpraeparat in den Nacken getraeufelt, um eine weitere Eientwicklung fuer die naechste Zeit zu unterbinden. Das hielt auch eine Weile, allerdings nicht lange. Da das nun ja auch keine Dauerloesung war und ich nicht staendig Angst um sie haben wollte, habe ich sie getrennt von Ihrem Partner Tigger untergebracht, um ihr einmal eine Pause zu goennen. Das Ende vom Lied war, dass dieser Versuch fehlschlug, weil a) die beiden sich die Kehle aus dem Hals schrien und b) Tigger das Futter verweigerte. Also habe ich sie wieder zusammen in die Voliere gesetzt. Nun hatte Hobbes wieder ein Ei gelegt. Bis jetzt waren es immer Windeier, trotz guter Fuetterung und Kalkversorgung. Ich dachte, ich schiebe ihr ein Plastikei unter, damit sie ihren Bruttrieb mal ausleben kann und dann vielleicht aufhoert mit dem Eierlegen. Allerdings scheint sie nicht bloede zu sein, denn das Plastikei hat sie nicht akzeptiert, hat das Nest verlassen, um ein neues zu bauen. Um dort wieder ein Ei zu legen. Also gut, dachte ich, lasse ich ihr das Ei liegen, es ist eh ein Windei (...). Nunja. Es blieb bei diesem einen Ei fuer mehr als eine Woche. Also liess ich sie sitzen, und das tat sie ein paar Wochen, wurde fleissig von Tigger abgeloest, und ich war mit meinem Plan zufrieden. Bis ich am 1.11. ein leises Wimmern hoerte. Ich folgte dem Wimmern und stellte fest, dass es aus der Blumenampel in der Ecke der Voliere kam, dort wo Tigger und Hobbes ihr Nest ins Katzengras (das nun endgueltig tot ist, nachdem ich es nicht mehr giessen konnte, um das Nest nicht aufzuweichen...) gebaut haben. Und was sah ich da? Das zuerst gelegte Ei lag noch da. Wie ich schon gesagt hatte, ein Windei. Und was lag neben dem Windei? Drei winzig kleine Tigerbabies.
So kommt man also zu Nachwuchs... Eigentlich haben wir keinen Vogelnachwuchs geplant, da unsere Raeumlichkeiten begrenzt sind, und wir den Voegeln, die wir haben, viel Platz bieten wollen, also die Voliere nicht ueberbevoelkern wollen. Ausserdem will ich immer Platz freihalten fuer die Tierheimvoegel (die hoffnungslosen Faelle), die ich aufnehme. Normalerweise klappt das prima mit dem Eiertauschen (auch wenn das eigentlich ziemlich gemein ist), aber Tigger und Hobbes waren wohl schlauer als wir...
Wir mussten die kleine Familie allerdings aus der Voliere ausquartieren, in einen 1mx1mx60cm (Hoehe x Breite x Tiefe) Kaefig, da unsere drei Nonnen das Nest zu sehr im Visier hatten und ich Angst hatte, sie koennten den Kleinen was tun. Jedesmal wenn ein Elternteil das Nest verliess, sind sie Richtung Nest gefolgen und haben reingeschaut und ich weiss nicht, inwieweit es im Vogelreich zu Kannibalismus kommt. Jedenfalls war mir die Sache zu unsicher. Auch ist so die Fuetterung einfacher, denn ich will nicht mit einer reichhaltigen Insektenkost den Rest meiner Exoten in Brustimmung bringen. Also sind die Tiger umgezogen. Sie haben es mir nicht uebel genommen und sich gleich wieder um die Kleinen gekuemmert.
Jedenfalls haben wir jetzt drei kleine Tigerfinkenbabies, die von Tag zu Tag kraeftiger werden, und aus dem anfanglichen Wimmern ist ein vehementes Fordern nach Futter geworden.
Und genau was das angeht, moechte ich gerne wissen, ob ich alles richtig mache. Ich halte es fuer ganz gut, lerne aber immer gerne dazu. Also, Experten, Eure Meinung ist gefragt.
Das Tiger-Menue sieht zur Zeit folgendermassen aus:
- Exotenfuttermischung gemischt mit Wildkraeutersamen
- Kanariengold und Eifutter in Karotten-/Apfelbrei gemischt
- Fett- und Honigfutter fuer kleine Weichfresser mit Insekten (Paeppelfutter)
- ueberbruehte und gequollene (getrocknete) Ameiseneier
- Salat und Salatgurke (sonst wird von den beiden an Gruenfutter nichts angenommen)
- Lebende kleine Rotwuermer (wie sie zum Angeln verwendet werden) kleingeschnitten (sind ratzfatz weg)
- Lebende Fliegenmaden (Pinkies)
- weisse Mehlwuermer (Kopf ab)
- kleine Heimchen (werden aber nicht angenommen)
- hartgekochtes Ei
Was die Insekten angeht, bin ich ueber mich selbst erstaunt, denn wenn mir einer vor zwei Wochen gesagt haette, ich wuerde einmal Wuermer zerschneiden, den haette ich zum Arzt geschickt. Man haette mir glaube ich eine Menge Geld bieten muessen... Naja, aber jetzt hatte ich die kleinen Voegelchen und musste ihnen die besten Voraussetzungen fuer einen guten Start ins Leben geben. Also habe ich Wuermer zerschnitten. Meine beste Freundin meinte sinngemaess: "Ich hab' Dich wirklich lieb, aber das kann ich Dir nicht abnehmen" und mein Mann schloss sich an. Er hat mir ein mal zugesehen und beinahe sein Fruehstueck rueckwaerts gegessen... Also bleibt mir nichts anderes uebrig als schnippeln. Die Rotwuermer sind zu gross, wenn ich sie nicht schneide. Aber die leben ja, wie Regenwuermer, weiter, wenn sie geteilt werden. Und die Mehlwuermer haben, so wurde mir gesagt, drei Zangenpaare an den Kiefern, die ziemlich fest zupacken koennen, und, falls lebend an die Kleinen verfuettert, denen zum Verhaengnis werden koennen. Meint man zwar nicht, wenn man sich Mehlwuermer so ansieht, aber ich gehe lieber auf Nummer Sicher. In einem Buch (ich weiss nicht mehr, in welchem) habe ich gelesen, dass ein Ueberangebot an Lebendfutter den Balztrieb zu sehr anregt und man Gefahr laeuft, dass die Kleinen verlassen werden, weil die Eltern sich schon der naechsten Brut widmen. Wie gross ist die Gefahr? Und was ist z u v i e l ? Die beiden kuemmern sich zwar um die Kleinen, trotzdem will ich nichts provozieren. Hat da jemand Ahnung?
Alles wird taeglich zwei mal (einmal um 7.00 Uhr, dann nochmal um 15.00 Uhr) frisch gegeben, damit nichts ranzig oder schlecht werden kann, besonders beim Fettfutter muss man da ja aufpassen.
Ins Trinkwasser (Stilles Mineralwasser, weil unser Leitungswasser nicht das Beste ist) bekommen sie Vitacombex, ausserdem einen Tropfen Complexamin ueber die Salatgurke gestrichen.
Hat noch jemand Vorschlaege oder gibt es was gravierendes, was ich falsch mache?
Und jetzt noch zu Patrick und Ortolan: Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr beiden jetzt hofft, dass ich die Drei hergebe. Ich zweifele auch nicht im geringsten, dass sie es bei Euch gut haben werden. Allerdings glaube ich nicht, dass ich mich, zumal es unser erster Nachwuchs ist, von ihnen trennen will. Ich hoffe, Ihr seid mir deswegen nicht boese, und ich darf weiterhin auf Euren Expertenrat hoffen. O.K.???
Liebe Gruesse,
Marina
besonders Patrick und Ortolan!
Ich habe da ein Tigerfinkenpaerchen, das ich im Juni in einem ziemlich schlimmen Zustand aus einer Zoohandlung geholt habe. Die beiden haben sich gut erholt, leider hat Hobbes, das Weibchen, zwei mal je ein Ei gelegt und ist wegen Legenot fast gestorben. Nach der ersten Eiablage wurde ihr vom TA ein Hormonpraeparat in den Nacken getraeufelt, um eine weitere Eientwicklung fuer die naechste Zeit zu unterbinden. Das hielt auch eine Weile, allerdings nicht lange. Da das nun ja auch keine Dauerloesung war und ich nicht staendig Angst um sie haben wollte, habe ich sie getrennt von Ihrem Partner Tigger untergebracht, um ihr einmal eine Pause zu goennen. Das Ende vom Lied war, dass dieser Versuch fehlschlug, weil a) die beiden sich die Kehle aus dem Hals schrien und b) Tigger das Futter verweigerte. Also habe ich sie wieder zusammen in die Voliere gesetzt. Nun hatte Hobbes wieder ein Ei gelegt. Bis jetzt waren es immer Windeier, trotz guter Fuetterung und Kalkversorgung. Ich dachte, ich schiebe ihr ein Plastikei unter, damit sie ihren Bruttrieb mal ausleben kann und dann vielleicht aufhoert mit dem Eierlegen. Allerdings scheint sie nicht bloede zu sein, denn das Plastikei hat sie nicht akzeptiert, hat das Nest verlassen, um ein neues zu bauen. Um dort wieder ein Ei zu legen. Also gut, dachte ich, lasse ich ihr das Ei liegen, es ist eh ein Windei (...). Nunja. Es blieb bei diesem einen Ei fuer mehr als eine Woche. Also liess ich sie sitzen, und das tat sie ein paar Wochen, wurde fleissig von Tigger abgeloest, und ich war mit meinem Plan zufrieden. Bis ich am 1.11. ein leises Wimmern hoerte. Ich folgte dem Wimmern und stellte fest, dass es aus der Blumenampel in der Ecke der Voliere kam, dort wo Tigger und Hobbes ihr Nest ins Katzengras (das nun endgueltig tot ist, nachdem ich es nicht mehr giessen konnte, um das Nest nicht aufzuweichen...) gebaut haben. Und was sah ich da? Das zuerst gelegte Ei lag noch da. Wie ich schon gesagt hatte, ein Windei. Und was lag neben dem Windei? Drei winzig kleine Tigerbabies.
So kommt man also zu Nachwuchs... Eigentlich haben wir keinen Vogelnachwuchs geplant, da unsere Raeumlichkeiten begrenzt sind, und wir den Voegeln, die wir haben, viel Platz bieten wollen, also die Voliere nicht ueberbevoelkern wollen. Ausserdem will ich immer Platz freihalten fuer die Tierheimvoegel (die hoffnungslosen Faelle), die ich aufnehme. Normalerweise klappt das prima mit dem Eiertauschen (auch wenn das eigentlich ziemlich gemein ist), aber Tigger und Hobbes waren wohl schlauer als wir...
Wir mussten die kleine Familie allerdings aus der Voliere ausquartieren, in einen 1mx1mx60cm (Hoehe x Breite x Tiefe) Kaefig, da unsere drei Nonnen das Nest zu sehr im Visier hatten und ich Angst hatte, sie koennten den Kleinen was tun. Jedesmal wenn ein Elternteil das Nest verliess, sind sie Richtung Nest gefolgen und haben reingeschaut und ich weiss nicht, inwieweit es im Vogelreich zu Kannibalismus kommt. Jedenfalls war mir die Sache zu unsicher. Auch ist so die Fuetterung einfacher, denn ich will nicht mit einer reichhaltigen Insektenkost den Rest meiner Exoten in Brustimmung bringen. Also sind die Tiger umgezogen. Sie haben es mir nicht uebel genommen und sich gleich wieder um die Kleinen gekuemmert.
Jedenfalls haben wir jetzt drei kleine Tigerfinkenbabies, die von Tag zu Tag kraeftiger werden, und aus dem anfanglichen Wimmern ist ein vehementes Fordern nach Futter geworden.
Und genau was das angeht, moechte ich gerne wissen, ob ich alles richtig mache. Ich halte es fuer ganz gut, lerne aber immer gerne dazu. Also, Experten, Eure Meinung ist gefragt.
Das Tiger-Menue sieht zur Zeit folgendermassen aus:
- Exotenfuttermischung gemischt mit Wildkraeutersamen
- Kanariengold und Eifutter in Karotten-/Apfelbrei gemischt
- Fett- und Honigfutter fuer kleine Weichfresser mit Insekten (Paeppelfutter)
- ueberbruehte und gequollene (getrocknete) Ameiseneier
- Salat und Salatgurke (sonst wird von den beiden an Gruenfutter nichts angenommen)
- Lebende kleine Rotwuermer (wie sie zum Angeln verwendet werden) kleingeschnitten (sind ratzfatz weg)
- Lebende Fliegenmaden (Pinkies)
- weisse Mehlwuermer (Kopf ab)
- kleine Heimchen (werden aber nicht angenommen)
- hartgekochtes Ei
Was die Insekten angeht, bin ich ueber mich selbst erstaunt, denn wenn mir einer vor zwei Wochen gesagt haette, ich wuerde einmal Wuermer zerschneiden, den haette ich zum Arzt geschickt. Man haette mir glaube ich eine Menge Geld bieten muessen... Naja, aber jetzt hatte ich die kleinen Voegelchen und musste ihnen die besten Voraussetzungen fuer einen guten Start ins Leben geben. Also habe ich Wuermer zerschnitten. Meine beste Freundin meinte sinngemaess: "Ich hab' Dich wirklich lieb, aber das kann ich Dir nicht abnehmen" und mein Mann schloss sich an. Er hat mir ein mal zugesehen und beinahe sein Fruehstueck rueckwaerts gegessen... Also bleibt mir nichts anderes uebrig als schnippeln. Die Rotwuermer sind zu gross, wenn ich sie nicht schneide. Aber die leben ja, wie Regenwuermer, weiter, wenn sie geteilt werden. Und die Mehlwuermer haben, so wurde mir gesagt, drei Zangenpaare an den Kiefern, die ziemlich fest zupacken koennen, und, falls lebend an die Kleinen verfuettert, denen zum Verhaengnis werden koennen. Meint man zwar nicht, wenn man sich Mehlwuermer so ansieht, aber ich gehe lieber auf Nummer Sicher. In einem Buch (ich weiss nicht mehr, in welchem) habe ich gelesen, dass ein Ueberangebot an Lebendfutter den Balztrieb zu sehr anregt und man Gefahr laeuft, dass die Kleinen verlassen werden, weil die Eltern sich schon der naechsten Brut widmen. Wie gross ist die Gefahr? Und was ist z u v i e l ? Die beiden kuemmern sich zwar um die Kleinen, trotzdem will ich nichts provozieren. Hat da jemand Ahnung?
Alles wird taeglich zwei mal (einmal um 7.00 Uhr, dann nochmal um 15.00 Uhr) frisch gegeben, damit nichts ranzig oder schlecht werden kann, besonders beim Fettfutter muss man da ja aufpassen.
Ins Trinkwasser (Stilles Mineralwasser, weil unser Leitungswasser nicht das Beste ist) bekommen sie Vitacombex, ausserdem einen Tropfen Complexamin ueber die Salatgurke gestrichen.
Hat noch jemand Vorschlaege oder gibt es was gravierendes, was ich falsch mache?
Und jetzt noch zu Patrick und Ortolan: Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr beiden jetzt hofft, dass ich die Drei hergebe. Ich zweifele auch nicht im geringsten, dass sie es bei Euch gut haben werden. Allerdings glaube ich nicht, dass ich mich, zumal es unser erster Nachwuchs ist, von ihnen trennen will. Ich hoffe, Ihr seid mir deswegen nicht boese, und ich darf weiterhin auf Euren Expertenrat hoffen. O.K.???
Liebe Gruesse,
Marina