Aus wieviel unterartreinen Zwangsverpaarungen wird wohl die große Liebe, wieviele solcher Partner werden halbwegs zu Kumpels, wieviele leben nebeneinander her und bei wievielen klappt es nicht?
Ich bin überzeugt, die Statistik ist bei Zwangs-Mischverpaarungen nicht viel anders als bei unterartreinen Zwangsverpaarungen und der individuelle Charakter macht mehr aus (ich wiederhole mich) , als die Unterartzugehörigkeit.
Da weniger Mischverpaarungen vorgenommen werden, geniesst das größere Aufmerksamkeit und es fällt besonders auf, dass das längst nicht immer klappt. In Wirklichkeit ist es bei "normalen" Verpaarungen nicht anders.
In der Lautgebung ist mir genau ein Timneh-spezifischer Laut (und das mit ?) bekannt, den Kongo Graue nicht bringen (und kein Kongo-spezifischer Laut). Alles andere scheint identisch und Unterartzugehörigkeitsbedingte Kommunikationsprobleme kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Habe ich auch bei meinen nie festgestellt. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass das die harmonischste Paarbeziehung war, die ich bei Grauen bisher miterlebt habe.
Einige (bzw eine? muss das Paper mal wieder suchen) Inseln im Atlantik sind genetischen Analsysen zufolge auch von Timnehs und Kongo-Grauen besiedelt worden und die heutigen grauen Bewohner haben genetische Merkmale beider (evtl mal ne Revision fällig), so dass es auch im Freiland offenbar zu Verpaarungen kommt, sollten sich bei Subspezies mal wo begegnen.
Bitte mich nicht missverstehen: Wo machbar halte ich unterartreine Verpaarung immer für sinnvoller. Wenn aber kein Timnehpartner gefunden werden kann, halte ich es für besser, einen altersmäßig und temperamentsmäßig passenden Kongo- Partner (oder mehrere nacheinander oder gleichzeitig zur Wahl) auszuprobieren als monate- oder gar jahrelang nach einem Timneh zu suchen, der dann evtl weder vom Alter noch vom Temperament her der Idealpartner ist.
Das ist meine persönliche Meinung nach 20 Jahren Grauenerfahrung. mehr nicht, aber auch nicht weniger.