Tod durch Atemnot

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cara

Guest
Bis vor einer Woche ging es meinem 1,5 jährigen Kanari richtig gut, er war fit und munter und machte auf mich einen gesunden Eindruck. Letzten Samstag fing er dann plötzlich an zu japsen, an zu röcheln und nach Luft zu schnappen. Am Montag war ich dann gleich beim TA (leider gibt es in meiner Nähe keinen vogelkundlichen), der mir -mal wieder- sehr unwissend vorkam. Er gab mir Antibiotika mit und begann gleichzeitg mit einer Behandlung gegen Luftsackmilben. Diese Medikamente bewirkten jedoch gar nichts, bzw. trat genau das Gegenteil an: der Kanari hatte immer mehr Schwierigkeiten beim Atmen und starb qualvoll am Donnerstag. Ich bin im Moment sehr unsicher, aber auch wütend, was die Diagnose und Behandlung von nicht vogelkundlichen TÄ betrifft. Mir scheint es, dass sie sich häufig nicht auskennen und Antibiotika und Medikamente gegen Luftsackmilben immer als Notlösung verabreichen. Nun möchte ich mir gerne einen neuen Kanari zulegen, bin aber durch die nicht klare Krankheit/ Todesursache total verunsichert. Deshalb meine Fragen an euch:
- kann ich selbst den Kanari durch eine starke Bronchitis angesteckt haben?
- sind die Vögel heutzutage überzüchtet, dass "sowas" immer mal wieder vorkommen kann?
- kann es sein, dass ich den Käfig nicht genügend desinfiziert habe und sich der Kanari "im Käfig" angesteckt hat? (Sein "Vorgänger" hatte nämlich ähnliche Krankheitserscheinungen (Krankheit war jedoch anders gelagert))
Würde mich freuen, wenn ihr meine Fragen beantworten könnt...!
DANKE!
 
Hallo Cara

Hinterher ist es nicht einfach zu sagen, od der Kanarie nun
Luftsackmilben hatte oder nicht.Luftsackmilben hätte der TA sehen müssen.Dieses erscheinen als schwarze Pünktchen auf den Atmungsorganen und in der Leibeshöhle. Bei dieser Behandlung wird ein Mittel im Schulterbereich auf die Haut getropft. Wurde Dein Kanarie so behandelt ??
Viele Kanarien erkranken heute noch an Pockenviren. Nach einer
Ansteckungszeit von ca. 10-14 Tagen tritt die Krankheit in verschiedenen Formen auf.
Anfangs sieht es aus wie bei einer Erkältung. Begleiterscheinungen sind Atemnot .Der Vogel schnappt nach Luft.
Es sind Hautverdickungen am Schnabelwinkel , Hals und Kopf zu sehen. Bei manchen Vögeln bilden sich Pocken an den Augen .
Daneben gibt es weitere Form . Diese verläuft chronisch .
Da es sich um einen Virus handelt , würde ich erst mal so schnell
keinen neuen Kanarie holen.
Es genügt nicht immer den Käfig zu desinfizieren , sondern desinfiziere die ganze Umgebung.
Ich hab vor vielen Jahren bei Kaninchen einen Virus gehabt. Erst
als ich alles vom Futternapf bis hin zum Käfig alles vernichtet hatte, hab ich kein Tier mehr verloren . Bei mir starben nicht nur Kaninchen , sondern auch Meerschweinchen .
 
Hallo Cara

Es wird sich wohl im Nachhinein nicht mehr feststellen lassen, was Dein Vogel hatte.
Mit dem Tierarztproblem kämpfen auch viele andere Vogelhalter. Die meisten TA´s haben in dieser Hinsicht wirklich sehr wenig Wissen.
Zur Sache desinfektion: Das ist ein großes Problem. Wenn Du z.B. Futternäpfe oder andere Dinge aus Kunststoff hast, so kann es durchaus sein, daß das Desinfektionsmittel selber einen Vogel umbringt.
kann es sein, dass ich den Käfig nicht genügend desinfiziert habe
Es kann sein, daß Du mit der Desinfektion selber einen Schaden angerichtet hast. Ich desinfiziere grundsätzlich nicht. Das wäre nur bei ansteckenden Krankheiten erforderlich. Zu diesem Thema hier was: http://www.vogel-infos.de/Desinfektion.html
Weitere Möglichkeiten, die den Tod Deines Vogels erklären könnten gibt es zuhauf. Teflongeschirr ist so was. Auch Duftöle oder Räucherstäbchen, also alles, was verdunstet oder verbrennt. Ebenso ist Zugluft eine äußerst gefährliche Sache.
Hierzu: http://www.vogel-infos.de/Gefahren.html
Noch was. Du postest von einem Kanarienvogel. Niemand möchte Dich bevormunden, jedoch weise ich gerne darauf hin, daß zwei davon glücklicher sein können. Bitte verstehe das nicht falsch. Es ist gut gemeint und soll in keinster Weise eine Kritk darstellen. Sei bitte nicht sauer, ich schreibe das nur, weil ich es schon viel zu oft gesehen habe, daß ein Vogel in Einzelhaft gehalten wurde. Die tun mir immer so sehr leid.
 
Danke für die schnellen Antworten. Leider hat sich der TA den Kanari nicht wirklich angesehen, sodass er auch nicht sehen konnte, ob er tatsächlich Luftsackmilben hatte (ich glaube es nämlich eigentlich nicht). Er begann die Behandlung gegen Luftsackmilben "aus Verdacht" und träufelte dem Vogel einen Tropfen von einem Medikamtent in den Nacken, das scheint ja die übliche Methode bei Luftsackmilben zu sein. Morgen und nächste Woche hätte ich noch einmal wiederkommen sollen, aber das ist ja leider nicht mehr möglich...! Pockenviren sind es wahrscheinlich auch nicht gewesen, denke ich, es waren auf jeden Fall keine Hautverdickungen zu sehen. Andere Ursachen, wie Duftöle, Räucherstäbchen, etc, schließe ich aus, sowas kann ich selber schon nicht vertragen. Die Sache mit der Desinfektion beunruhigt mich schon etwas mehr. Allerdings habe ich den Käfig vorher auch nicht mit einen Desinfektionsmittel, sondern nur mit heißem Wasser sauber gemacht. Vielleicht hat sich der Kanari dann aber doch daran angesteckt, weil der andere Vogel, den ich lange Jahre hatte, auch ähnliche Symptome zum Schluss zeigte? Ich bin auch kein Fan von immer wiederkehrenden und wiederholten Desinfektionen, aber ich habe mir auf Rat des Vogelforums "Isopropanol" aus der Apotheke besorgt, um den Käfig jetzt doch einmal zu desinfizieren. Das ist doch o.k., oder? Aber was meint ihr zu meiner Theorie mit meiner eigenen Bronchitis? Kann ich den Vogel tatsächlich angesteckt haben???
Dem Hinweis auf 2 Kanaries bin ich natürlich nicht böse. Ich bin auch durchaus bereit, mir gleich 2 neue zu kaufen. Allerdings möchte ich auf jeden Fall einen Hahn haben, aber ich möchte keinen Nachwuchs, sodass ein Päärchen nicht in Frage kommt. Und zwei Hähne verstehen sich tatsächlich nicht, oder?
 
Hallo,

Leider kann selbst ein guter TA nicht immer bestimmen, woher ein Symptom kommt....z.B. Atemnot: das kann die unterschiedlichsten Gründe haben: Herz-Kreislaufversagen, Parasiten, ein Tumor, der auf die Lunge drückt, ansteckende Krankheiten wie TBC und bakterielle Lungenentzündung...

Da bei Vögeln die Lunge sehr "starr" ist, ist leider schon eine sehr geringe Beeinträchtigung der Atmfunktion tödlich, da sie kaum husten können.

Ich habe noch nicht davon gehört, dass (Menschen-)bronchitis auf Tiere übertragbar ist - allerdings gibt es eine TB-Form, die von Mensch auf Tier (und wieder zurück) übertragbar sein soll.


MfG, Karo
 
Hallo, cara,

ähnlich plötzlich ist vor etwa zwei Jahren einer meiner Nymphensittiche gestorben.

Morgens war noch alles okay, Speedy sah ganz normal aus. Ich kam abends nach Hause und hörte so komische Geräusche. Ich ging ihnen nach und stellte fest, daß es Speedy war, der keuchte und beim Ausatmen Piepgeräusche von sich gab. Das Einatmen klang rasselnd, ein wenig blubbernd, als hätte er Wasser im Hals.

Als wir ihn einfingen, um ihn zum Arzt zu bringen, regte er sich so auf, daß er elend erstickte. :(

Wir haben ihn dann an die Taubenklinik in Essen geschickt, weil wir natürlich wissen wollten, woran er gestorben ist. Man stellte ein Lungenödem fest, leider weiß ich bis heute nicht, woher sowas kommt und ob es irgendwelche Frühwarnzeichen gibt.

Damals haben wir uns schreckliche Vorwürfe gemacht, vor allem mein Mann, weil Speedy praktisch in seinen Händen gestorben ist. Inzwischen denke ich, daß er wohl auf jeden Fall gestorben wäre, wenn nicht bei uns, dann spätestens bei der Untersuchung beim Tierarzt. Wir dachten damals, hätten wir ihn bloß nicht angefaßt, vielleicht wäre dann nichts passiert. Aber jetzt, mit dem Abstand von Jahren, bin ich sicher, daß das auch nichts geändert hätte. Er wäre vermutlich irgendwann von der Stange gekippt, und dann hätten wir uns genauso Vorwürfe gemacht, weil wir nicht zum Arzt gefahren sind.

Es ist eine schreckliche Erfahrung, ein Tier so elend verrecken zu sehen. (Sorry daß das so hart klingt, aber genauso hart ist es nun mal gewesen.) Ich fühle aufrichtig mit Dir und könnte losheulen, wenn ich an damals denke. (Aber ich bin hier im Büro und nicht allein...)

Ich traue mich inzwischen auch nicht mehr, neue Vögel anzuschaffen. Zwei Wellis sind an/mit Tumoren gestorben, der eine war nur 3, der andere nur 2 Jahre alt. Ein Nymph lag morgens einfach tot im Käfig, sie war 14 Jahre alt, wir nehmen an, es war Herzversagen. Dann Speedy, der so elend erstickt ist, mit gerade mal 8 Jahren. :( Jetzt habe ich noch zwei, und der eine hat sich am Samstag das Bein gebrochen, der arme Kerl! 8o

Ich frage mich auch, ob die Tiere einfach überzüchtet sind, ob die die Krankheitsanfälligkeit quasi erben, oder ob ich was falsch mache. Auf der anderen Seite habe ich einen Nymphen, der ist schon 22 Jahre alt!!! Ihm fehlt von Geburt an eine Kralle (nur die Kralle, nicht der Zeh), ansonsten war er immer fit. Er stammt aus einer kleinen Zucht, nicht aus so einer Massenzucht, und ich vermute, er ist deswegen einfach robuster.

Gruß, Bianka
 
Hallo Cara

Nun war das von Dir schon etwas ausführlicher.
Da Du nicht desinfiziert hast, scheidet eine Vergiftung schon mal aus. Allerdings ist Dein Verdacht, daß sich Krankheitserreger von früher noch am Käfig befanden, nicht von der Hand zu weisen. Da ist Deine Idee, den Käfig gründlich zu desinfizieren absolut richtig.
Ich würde noch weitergehen un meinen, Du solltest alles was aus Holz und Plastik ist soweit als möglich wegwerfen und neu anbringen bzw. kaufen.
Ob Du selber Deinen Vogel angesteckt hast kann ich schlecht beurteilen. Grundsätzlich ist alles möglich.
Dem Hinweis auf 2 Kanaries bin ich natürlich nicht böse. Ich bin auch durchaus bereit, mir gleich 2 neue zu kaufen. Allerdings möchte ich auf jeden Fall einen Hahn haben, aber ich möchte keinen Nachwuchs, sodass ein Pärchen nicht in Frage kommt. Und zwei Hähne verstehen sich tatsächlich nicht, oder?
Nun, wenn Du einem Kanaripärchen keine Nistmöglichkeit gibst werden sie wohl auch nicht brüten. Selbst wenn die Henne mal Eier legt, ist das auch nicht schlimm. Man kann die Eier mit einer Nadel anpieken, dann gibts eben keinen Nachwuchs. Das ist alles unproblematisch. Und wenn Du nicht weiter weißt- nun, wir sind auch noch da. ;)
 
Hallo Bianka,

danke für deine tröstenden Worte. Es tut wirklich gut zu hören, dass es auch anderen Menschen mit ihren Vögeln genauso geht wie mir. Man fragt sich bei jedem Vogel ja doch immer wieder, ob man etwas falsch macht, zumal man weiß, dass die Piepmätze eigentlich eine Lebenserwartung von 10-15 Jahren haben (zumindest die Kanaries). Nur ein Vogel ist bei mir tatsächlich auch so alt geworden, die anderen immer nur zwischen 2-4 Jahren. Sie starben entweder an einem Herzfehler, an Legenot, an einem Tumor, usw. und ich gehe auch davon aus, dass es teilweise an der Überzüchtung der Vögel liegt. Ich kaufe die Vögel zwar immer bei Züchtern, die nur eine kleine Zucht haben und wirklich "mit Liebe" züchten, aber hinter die Fassade kann ich auch nicht schauen. Da ich schon über 20 Jahre Kanaries als Hausgenossen habe und die kleinen Kerle jedes Mal soooo lieb gewinne, kann ich mir ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen. Insofern werde ich mir auf jeden Fall wieder einen (oder besser zwei) zulegen. Da im Moment noch Mauserzeit ist, werde ich wohl leider noch ein wenig warten müssen, da die Jungtiere von diesem Jahr jetzt noch nicht abgegeben werden, aber ich freue mich schon auf den Tag, an dem wieder Leben im Haus ist...!
Für deinen Piepmatz wünsche ich dir auch alles Gute, ich hoffe, der Bruch ist nicht allzu problematisch und es kommt alles wieder in Ordnung!!!
:)
 
Liebe cara,

danke für Deine guten Wünsche. :)

Ich bin auch mit Kanarien aufgewachsen, aber ich hatte nie so den richtigen Draht dazu. Einige wurden wirklich sehr alt, aber meine Mutter, die weiter Kanaries gehalten hat, hatte mit den letzten auch sehr viel Pech. Einer hing morgens tot im Käfig, wir werden wohl nie erfahren, was passiert ist. :( Der war auch nicht sehr alt geworden, nur 3 oder 4 Jahre. Übrigens auch einer aus dem Zoohandel...

Sie hatte auch eine Henne, und es kam Nachwuchs. Doch die vielen Vögel wurden ihr dann zu viel, sie ist ja auch schon 82, und sie hat dann die ganze Rasselbande verschenkt. Ich hoffe, bei ihrem neuen Besitzer haben sie es gut.

Als ich noch ein Kind war, hatten wir auch ab und zu Kanarienachwuchs, den wir dann an Nachbarn und Bekannte verschenkt haben. Einige davon wurden wirklich sehr alt, über 10. Die Kleinen bekamen bei uns immer spezielles Aufzuchtsfutter, und meine Mutter hat immer hart gekochtes Eigelb mit Semmelbröseln vermanscht und es ihnen gegeben. Keine Ahnung, wozu das gut war, aber anscheinend hat es gesunde Vögel hervorgebracht. ;)

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Du mit Deinem nächsten Pärchen mehr Glück hast.

Gruß, Bianka
 
Thema: Tod durch Atemnot

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