Transport im Auto

Diskutiere Transport im Auto im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo, ich bin gerade dabei mir einen Grauen zuzulegen und beschäftige mich Vorab gründlichst damit zu erfahren, was der Vogel so alles braucht...
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Bernhard

Guest
Hallo,
ich bin gerade dabei mir einen Grauen zuzulegen und beschäftige mich Vorab gründlichst damit zu erfahren, was der Vogel so alles braucht und welche Bedürfnisse er hat. Da er als Einzeltier viel Aufmerksamkeit benötigt stellt sich für mich die Frage, kann ich ihn so ca. 2-3 mal in der Woche mit zur Arbeit nehmen? (sind ca. 40km eine Strecke) Hat jemad Erfahrung damit bzw. ist das o.k. für das Tier wenn er es von Anfang an gewöhnt wird? Ich habe ein Einzelhandelsgeschäft und der Vogel hätte da jede Menge Unterhaltung.
Bernhard
 
Hi Bernhard,

Willkommen bei uns im VF:)
Schön, dass du dich vor der Anschaffung informieren möchtest - da gibt es einiges zu tun;)
ich bin gerade dabei mir einen Grauen zuzulegen und beschäftige mich Vorab gründlichst damit zu erfahren, was der Vogel so alles braucht und welche Bedürfnisse er hat
Das größte Bedürfnis wird ein artgleicher Partner sein. Den kannst du nie wirklich ersetzen.
Ansonsten braucht er (und der Partner/in) eine Voliere, viel Knabbermöglichkeiten- Äste, Holzspielzeug, Obst und Gemüse täglich, viel Freiflug und keine 2-3 mal die Woche 40 km mit dem Auto (im Sommer ist es heiß im Auto, mit Klimaanlage kann er sich schnell erkälten - ich würde es unterlassen)
 
Hallo Bernhard!
Herzlich Willkommen bei den VF!
Ich kann mich Sven nur anschließen, das wichtigste was zu den Bedürfnissen eines jeden Vogel gehört ist das ein artgleicher Partnervogel vorhanden ist, Einzelhaltung ist eine der schlechtesten Haltungsformen und führt nur zu masiven Verhaltenstörungen wie Rupfen, Dauerschreien ,Aggressionen usw.
Auch wenn man glaubt rund um die Uhr sich mit ihm beschäftigen zu können, das ersetzt nicht den artgleichen Partnervogel.
Du solltest dich unbedingt genau vor der Anschaffung informieren und zugunsten deine neuen Hausbewohner dich mindestens für die Pärchenhaltung entscheiden!
Darüber hinaus sind längere Autofahrten und Ortswechsel für Papageien nicht geeignet, besser Innen und Außenvolieren mit viel Grünzeug und Beschäftigungsmatereal genauso wichtig wie abwechslungsreiche , vitaminreiche Ernährung.
Hier diesbezüglich auch noch was zum nachlesen:

http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=40159
 
Hallo Bernhard,

um einem Papagei ein weitestgehend artgemässes (soweit dies überhaupt möglich ist) Leben in Gefangenschaft ermöglichen zu können, sind Streßfreiheit, Konstanz und ein Partner von höchster Priorität! Einzelhaltung, ständiger Umgebungswechsel, wöchentliche Autofahrten, dazu ein Leben ohne Artgenossen sind Streß PUR und "erzeugen" in kurzer Zeit ein verhaltensgestörtes und physisch krankes Tier!!!

Nachdenkliche Grüße
MMchen
 
Hi Bernhard und herzlich Willkommen im Grauen-Forum :0- .

Sven und Sandra haben Dir ja schon geantwortet.
Ich kann mich den Aussagen der beiden nur voll und ganz anschliessen.....
 
Hallo Bernhard,

ich kann dir genauso wie die anderen schon vor mir von der Einzelhaltung abraten! Bin neulich mal auf eine Seite gestoßen die du dir unbedingt vorher mal ansehen solltest, vielleicht bist du dann ja anderer Meinung.

Die Seite heißt: www.papageienfreunde-im-web.de und unter dem link: "Sie wollen sich EINEN Papagei kaufen???" siehst du einige Erschreckende Beispiele von Papageien die als Einzelvogel gehalten worden sind, vielleicht schreckt dich das etwas ab und du überlegst doch ein Pärchen zu kaufen.

Und zu der Autofahrt kann ich nur sagen das es der wohl größte Stressfaktor ist dem man einen Papagei aussetzen kann, sei die Autofahrt auch noch so kurz. Ich musste mit meiner Rudi fast 2 Monate lang jede Woche 2 mal zum Tierarzt fahren und das waren hin und zurück ca. 40 km und man hat es ihr jedesmal angemerkt wie stressig das für sie ist, obwohl sie während der Autofahrt immer auf dem Beifahrersitz saß, war es nie angenehm für sie!

Liebe Grüße von
Rudi, Emma&Paul
 
Graupapageien sind nicht wie Hunde, die sich problemlos mitnehmen lassen, gerne Auto fahren und die Abwechslung lieben. Sie sind konservativ und brauchen geregelte Abläufe. Mit ins Büro nehmen würd ich die Tiere auf keinen Fall. Das ruft nur mehr Probleme hervor als wenn Du ihn alleine läßt.

Und da sind wir beim zweiten Punkt: Einzelhaltung ist Tierquälerei. Leider erzählen viele Züchter (und Bücher) immer noch, dass man einen Vogel alleine halten kann, wenn man sich viel kümmert. Das ist aber Blödsinn.

Vögel sind Schwarmtiere und brauchen Artgenossen wie die Luft zum Atmen. Du kannst ihnen ein guter Freund sein, aber niemals den artgleichen Partner ersetzen. Du sprichst nicht papageiisch, Du kannst nicht so gut kraulen und füttern und Du bist kein geeigneter Sexualpartner.

Also, ganz klar: Schaff zwei Graue an und bau ihnen ne große Voliere, dann stört es sie nicht, wenn Du mal nicht da bist. :jaaa:
 
Hallo Anja,

> Graupapageien sind nicht wie Hunde, die sich problemlos mitnehmen lassen, gerne Auto fahren und die Abwechslung lieben. Sie sind konservativ und brauchen geregelte Abläufe.

Hm... Aber die gleiche Fahrt mehrmals die Woche ist ein geregelter Ablauf. Unser Grauer kommt mitunter mit in den Garten (keine 40 km, sondern unter 10 km). Nach 2-3 Fahrten wußte der genau, was abgeht, und war unterwegs völlig ruhig. Der merkt sogar sofort, wenn wir wieder zu Hause sind (dann fährt man in die Tiefgarage, wo die Motorgeräusche ganz anders klingen als draußen).

Den Hinweisen zur Einzelhaltung schließe ich mich zu 100% an! Solche Transporte können die Geier aber IMHO je nach Vorlieben und Gewöhnung schon problemlos wegstecken. Vorausgesetzt, dass der Geier das mag (sieht man ja an seinem Verhalten), und dass das Auto bei jetzigen Temperaturen klimatisiert ist.

Viele Grüße,
Stefan
 
klar gibt es bestimmt Graue, die gerne Auto fahren und unternehmungslustig sind. Aber die Haltungsbedingungen, die Bernhard plant, würden eher zu einem Hund passen, oder?

Ich denke halt, man sollte zuerst einmal optimale Haltungsbedingungen zu Hause schaffen, quasi die Grundvoraussetzungen zur Anschaffung müssen stimmen. Wenn sich die Geier dann eingelebt haben, kann Bernhard das ja probieren mit dem Mitnehmen, nur halt nicht jeder Grauer empfindet das Rumgereise als Bereicherung.
 
Wie alle Menschen sind auch Graupapas reine Gewohnheitstiere und wenn man sie an etwas gewöhtn hat machen manhce Sachen ihenn nichts aus..
So auch das autofahren. Max ( unser Graupapa) hat das Autofahren geliebt, am liebsten bei mri auf der Schulter, was aber nicht immer möglich war ( nur auf ruhigen Strecken oder Ab, wegen der GEfahr) aber er hats geliebt!
Einen Partner kann das lles aber nicht erstzen und man läuft Gefahr, wenn man ihn mit solch "menschlichen" Sachen wie immer überall dabei zu sein zu sehr "vermenschlicht" das gibt auf Dauer doch Probleme, weil sich bei uns Menschen doch relativ häufig die Umstände verändern, was der geier aber nicht so versteht, einen gleichartigen Partner kann nichts ersetzen, das ist so und da gibt es leider ( mit ganz wenigen Ausnahmen) kein Wenn und Aber!
Das ist einer der wenigen Konstanten... leider...

Ich habe meine Geier letztens aus gesundheitlichen gründen in Pflege gegeben aber muß jetzt imemr mehr feststellen was ich eigentlich alles für Fehler gemacht habe in der Haltung...
Papahaltung bedeutet viel mehr als ein bissel beschäftigung und ein bissel dubidubi hier dubi dubi da... das ist Verantwortung pur, die eigentlich kaum jemand wirklich übernehmen kann und für ein Einzeltier schonmal garnicht
Auch wenn das hier sich nicht so schön anhört aber so sehe ich das nunmal
Gruß Olly
 
Hallo,
möchte mich bei allen die mir auf meine Frage geantwortet haben bedanken.
Auf Grund der einheitlichen Ratschläge ist es wohl unbedingt notwendig, sich zwei Vögel anzuschaffen. Da hat man wohl in den letzten Jahren eindeutig die Richtung bestimmt was die Haltung dieser Tiere angeht? Nur habe ich jetzt das Problem mit der Größe des Käfigs. Der gut gemeinde Ratschleg aus diversen Fachbüchern den Käfig 2 X 1,5 X 2m groß zu kaufen scheint mir doch fürs Wohnzimmer etwas überdimensioniert. Eine Außenvoliere könnte ich auch stellen, aber die meiste Zeit sind die Vögel in der Wohnung, also wie groß sollte der Käfig sein, um den Tieren ein angenehmes Leben zu ermöglichen? Bedenken bei der Paarhaltung habe ich auch bezüglich der Zutraulichkeit, Sprachentwicklung und auch der Beziehung zum Mensch (meiner Frau und mir). Natürlich hole ich mir die Vögel aus handaufgezogener Nachzucht, wenn da jemand eine gute Adresse im Raum Karlsruhe weiß wäre ich dankbar. Der Züchter, bei dem ich angefragt habe, hat mit keiner Silbe erwähnt, daß es besser wäre zwei Vögel zu kaufen.
Gruß,
Bernhard
 
ohoh, jetzt haste aber was gechrieben mit der handaufzucht. schätze, dass du jetzt viele viele ratschläge bekommen wirst, dass du dir um gottes willen keine handaufzuchten holen sollst, sondern nur naturbruten.
 
Hm,Du hast bedenken bei der Paarhaltung bezüglich der Sprachentwicklung,Zahmheit und der Beziehung zum Menschen!
Ohne Dich angreifen zu wollen,denkst Du an das Wohl der Grauen oder an Dein Wohl?
Nicht alle Grauen lernen Sprechen.
Nicht alle Grauen werden Superzahm.
Die Grauen suchen sich ihre Bezugsperson selber aus.
Damit musst Du rechnen ob Einzelhaltung oder nicht.
Bitte nicht Böse sein!!!
 
Hallo Bernhard,

> Da hat man wohl in den letzten Jahren eindeutig die Richtung bestimmt was die Haltung dieser Tiere angeht?

Es hat sich zum Glück viel geändert, auch wenn sich das in der 'Fachliteratur' und bei Züchtern und Händlern leider noch nicht überall herumgesprochen hat. Ich wiederhole mich da immer gerne: das einzig brauchbare Buch zu Grauen ist das von Lantermann (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3886274004/qid=1093159135/028-2485204-1072512). Sowie das vom gleichen Autor zu Verhaltensstörungen bei Papageien (http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...9156/sr=1-3/ref=sr_1_10_3/028-2485204-1072512).

> 2 X 1,5 X 2m groß zu kaufen scheint mir doch fürs Wohnzimmer etwas überdimensioniert.

Ist es aber nicht. 2 m Breite sind Minimum, an Tiefe reicht auch 1 m. Vögel müssen nunmal fliegen, und auf 2 m kann ein Grauer gerade mal 3-4 Flügelschläge machen. Also: Schrankwand raus, Voliere rein. Wer diesen Platz nicht hat oder nicht schaffen will, muss sich halt ein Paar Wellis, Sperlingspapageien oder Unzertrennliche anschaffen. Die sind kleiner.

> also wie groß sollte der Käfig sein, um den Tieren ein angenehmes Leben zu ermöglichen?

Minimum BHT 2x2x1 m, wie du schon gelesen hast. Zusätzlicher Freiflug versteht sich von selbst.

> Bedenken bei der Paarhaltung habe ich auch bezüglich der Zutraulichkeit, Sprachentwicklung und auch der Beziehung zum Mensch (meiner Frau und mir).

Das sind halt die Vorurteile / Fehlinformationen, mit denen Jahrzehnte lang die Einzelhaltung von Grauen gerechtfertigt wurde... Das einzige, was dabei rumgekommen ist, sind massenhaft verhaltensgestörte Graue (Schreier, Rupfer, Beisser), die den Grauen den Ruf eingebracht haben, besonders 'sensibel' zu sein.

Du musst dir überlegen, was du von Graupapageien erwartest. Vögel sind generell keine Kuscheltiere, und 'sprechen' tun Graue oft nur aus der Not heraus, weil man ihnen einen Partner verweigert, mit dem sie sich auf papageiisch unterhalten können :-/ Wenn sie wollen, fangen sie auch in Paarhaltung an zu sprechen, weil sie einen natürlichen Trieb zur Nachahmung von interessanten Geräuschen haben. Wie zutraulich sie werden, hängt von den Tieren und von deren Behandlung ab. Graue suchen sich ihre Bezugsmenschen immer selbst aus. Du kannst auch einen Einzelvogel halten, der dich irgendwie nicht riechen kann und sich niemals von dir anfassen läßt! Und du kannst ein Paar halten, dass dir zutraulich links und rechts auf der Schulter sitzt. Da steckt man als Mensch nicht drin, das entscheiden die Vögel allein...

Großpapageien sind _Individuen_, so wie Menschen. Halsstarrig, schrullig, unbelehrbar und schwer erziehbar. Es gibt niemals eine Garantie, dass ein Grauer so wird, wie du dir das vorstellst. Dann musst du einen aus Plüsch mit batteriebetriebenem Soundmodul kaufen. Nur so einer ist immer zahm, sprachbegabt und nett zu allen Menschen...

> Natürlich hole ich mir die Vögel aus handaufgezogener Nachzucht

Darüber möchtest du sicher noch ein paarmal schlafen!

> Der Züchter, bei dem ich angefragt habe, hat mit keiner Silbe erwähnt, daß es besser wäre zwei Vögel zu kaufen.

Na ja, was Züchter so erzählen (oder lieber verschweigen)... Sieh's mal so: ein Züchter möchte Vögel verkaufen, und zwar so teuer wie möglich. Deshalb produziert er Tiere, die den menschlichen Wünschen möglichst entgegenkommen. Das ist ein wesentlicher Grund für die Zunahme von Handaufzuchten. Die Viecher sind da von klein auf so vermenschelt, dass sie jeden Menschen akzeptieren. Davon ist der potentielle Käufer so begeistert, dass er gerne ein paarhundert EUR mehr für so einen 'handzahmen' Jungvogel auf den Tisch legt :-( Den Züchter freut's noch aus einem anderen Grund: je eher er den Eltern die Küken (oder schon die Eier) klaut und von Hand päppelt, desto öfter kann das Elternpaar Nachwuchs produzieren, und desto mehr teuer zu verkaufende Vögel kann er pro Jahr produzieren...

Welche Folgen es langfristig in bezug auf das Verhalten der Tiere haben kann, wenn sie ihre 'Sozialisationsphase' mit anderen Papageien als Jungvögel nicht durchlaufen können, erzählt der Züchter natürlich nicht gerne. Und auch nicht, wie sich das Füttern mit Milupa statt mit 'Muttermilch' ebenso langfristig auf die Gesundheit und die Lebenserwartung der Tiere auswirken kann :-(

Diese Folgen werden einfach so in Kauf genommen, nur weil es dem (meist unkundigen) Besitzer eines Vogels erspart, sich ein paar Monate lang intensiv mit dem Tier zu beschäftigen, um sein Vertrauen zu erwerben. Der Züchter tut da nichts anderes, als die Nachfrage der Käufer nach zahmen und möglichst pflegeleichten Tieren zu befriedigen. Ausbaden müssen das langfristig die Papageien :-(

Überleg' dir mal, ob du mit der Anschaffung der Grauen nicht gleich ein gutes Werk tun willst - und 'gebrauchte' Vögel nehmen willst. In Tierheimen und privaten Papageienvermittlungen stapeln sich Graue, die von ihren Vorbesitzern abgegeben, vernachlässigt, misshandelt oder einfach aus dem Fenster geworfen wurden, weil sie irgendwann 'unbequem' wurden :-( Z.B. eine Bekannte von uns, die ehrenamtlich so eine Vermittlung macht (http://www.papageien-partnervermittlung.de/), hat ständig Graue da, die ein neues Zuhause suchen - und für anständige Haltungsbedingungen zutiefst dankbar sind!

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Bernhard

Hallo Bernhard,

du sagst, du willst den Vogel die ganze Zeit beschäftigen, aber wie willst du das denn auf der Arbeit machen, du kannst da ja auch nicht ständig mit dem Vogel spielen, oder ihn graulen...
Ich weiß ja nicht was du arbeitest, aber ich glaube nicht, das du ihm dort eine große Voliere aufstellen, oder ihm Freiflug geben könntest.
Von daher hätte sich das auch mit dem Fahren schnell erledigt.
Außerdem denke ich, ist das für einen Vogel ziemlich stressig, andauernd unterwegs zu sein, ich würde es sein lassen und lieber über zwei Vögel nachdenken.
Denn nur wenn es den Vögeln gut geht, hast du auch deinen Spass mit ihnen.
 
Hallo Bernhard!
Zur HZ giebt es viele verschiedene Meinungen Informationen darüber findest du auch hier:

http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=61030

http://www.pirol.de/1-NB-HZ/index.htm



Von Einzelhaltung kann ich dir nur dringend abraten, mitlerweile dürfte jeden bekannt sein, das sie masive Verhaltensstörungen auslöst.
Auch wenn du bedenken hast das dein Grauer dann nicht sprechen lernt oder nicht so zahm wird, bitte überdenke ob Papageien wirklich für dich ein geeignetes Haustier sind, sie sind keine Schmuse oder Streicheltiere wie vergleichbar Hund oder Katze, wollen auch oft gar keinen zu nahen Menschenkontakt .
Und wie bereits geschrieben lernen nicht alle jemals sprechen oder wird zahm, wenn diese Dinge für dich die Vorangigsten wirst du wohl nicht lange Freude an den Tieren haben.
 
Hallo Bernhard,
ich habe zwei Handaufzuchten (ab 3. Woche und mit Geschwister). Der Hahn ist jetzt 2,5 Jahre und die Henne 2 Jahre. Demnach sind sie noch nicht Geschlechtsreif und bis jetzt kann ich noch nicht abschätzen, wie sich ihr Verhalten mir gegenüber mit der Geschlechtsreife ändern wird (ob überhaupt???). Bis jetzt sind beide sehr zahm, ich kann mit ihnen spielen, sie gut händeln, ernte aber ab und zu auch mal einen ordentlichen Biss vom Hahn. Das gehört dazu! Sie sprechen beide ganze Sätze und machen Geräusche nach.
Manche haben aber auch 1 Handaufzucht und 1 Naturbrut. Die Naturbrut wurde auch sehr schnell zahm, weil sie sich das Verhalten der Handaufzucht abgeschaut hat.

ohoh, jetzt haste aber was gechrieben mit der handaufzucht. schätze, dass du jetzt viele viele ratschläge bekommen wirst, dass du dir um gottes willen keine handaufzuchten holen sollst, sondern nur naturbruten.

Ganz so schlimm ist es nun auch nicht! Sicher ist die natürlichere Aufzuchtform Naturbrut und dementsprechend für das spätere Verhalten des Vogels die bessere Aufzuchtform. Darüber wurde auch schon ellenlang diskutiert. Es wurde aber nie ein User angeprangert, nur weil er sich eine Handaufzucht gekauft hat. Warum auch? Viel, viel wichtiger ob der Vogel eine Handaufzucht oder Naturbrut ist, ist doch die spätere Haltung. Diese sollte so sein, dass die intelligenten Vögel keine Schäden erleiden.
Deswegen ist hier jeder z. B. gegen Einzelhaltung oder Flügelstutzen. Denn unter dieser Haltung würden alle Aufzuchtformen leiden. Egal ob Handaufzucht oder Naturbrut.

Vögel sind Schwarmtiere und brauchen Artgenossen wie die Luft zum Atmen. Du kannst ihnen ein guter Freund sein, aber niemals den artgleichen Partner ersetzen. Du sprichst nicht papageiisch, Du kannst nicht so gut kraulen und füttern und Du bist kein geeigneter Sexualpartner.

Dieses Zitat von Anja kann ich nur unterstreichen. Vor allen Dingen das Wort Freund. Denn mehr kannst und solltest du nicht bei einem Papa sein. Du musst dich seinen Bedürfnissen anpassen und nicht umgekehrt. Ansonsten hat man irgendwann ein grillfertiges Brathähnchen oder einen supernervenden Schreier sitzen.

So richtig verstehen wirst du das alles aber erst, wenn du ein Pärchen besitzt und sie liebst. Dann würdest du nie wieder einen Gedanken an Einzelhaltung verschwenden.

Liebe Grüße
Elke
 
Hallo Sandra und alle,

> Von Einzelhaltung kann ich dir nur dringend abraten, mitlerweile dürfte jeden bekannt sein, das sie masive Verhaltensstörungen auslöst.

Selbst, wenn sich diese Verhaltensstörung im besten Fall 'nur' in einer völligen 'Vermenschelung' äußert...

Ich bin seit gut einem Jahr mit so einem Einzelvogel 'verheiratet' :-/ Dem geht's schon gut, der rupft nicht, schreit nicht, beisst nicht, ist ein ganz lieber Kerl. Aber die Vorbesitzer haben ihn > 30 Jahre allein gehalten, und weil er blind ist, ist er nicht mehr zu vergesellschaften. 'Zur Abschreckung' kann ich mal zusammenfassen, wieviel Arbeit so ein Grauer macht:

- morgens: 30 Minuten kraulen, das ist Pflicht!
- dann: mehrere Stunden Freilauf, und immer unter Aufsicht
- mittags: anbalzen und füttern lassen (nicht jeder Mensch steht auf täglich frische Vogelkotze in Augen, Nase, Ohren und Mund...)
- anschließend wieder beaufsichtigter Freilauf
- abends: 30 Minuten kraulen und anschließendes Füttern lassen vor'm Schlafengehen ist Pflicht, sonst ist er abends unruhig

Soweit kostest das ja nur Zeit und Arbeit. Wäre da nicht der Umstand, dass der Vogel Kinder hasst. Wir haben zwar keine, aber schon Besuch mit Kindern ist ein Problem. Kinderstimmen reizen ihn sofort zum Angriff. Und weil der Graue mit mir verheiratet ist, ist er eifersüchtig... auf alle Erwachsenen. Wenn ich mich nur mit meiner Frau unterhalte oder telefoniere, kommt er angepest, klettert auf meine Schulter, sträubt das Gefieder und faucht den 'Eindringling' an. Wenn ich trotzdem nicht davon zu überzeugen bin, dass er jetzt im Mittelpunkt stehen muss, beisst er mich halt.

Besuch ist ein echtes Problem, und wenn's nur 2 Stunden zum Kaffeetrinken ist. Dann kräht der Vogel ununterbrochen, weil ich mich dauernd mit anderen befasse statt mit ihm. Auch, wenn er in einem anderen Zimmer ist. Der hört sowas locker durch 2 geschlossene Türen, und kräht dann nur umso lauter, um sich bemerkbar zu machen. Sobald der Besuch geht, muss das Tier dann erstmal völlig erschöpft schlafen (ich auch, meine Frau auch, der Besuch auch...) Also besser kein Besuch mehr :-/

Urlaub ist natürlich auch gestrichen, da muss meine Frau dann allein wegfahren. Wir können den Grauen nicht einfach irgendwo in Pflege geben. Der kommt mit neuen Umgebungen zwar sehr gut zurecht - aber nur, wenn ich dabei bin. Sobald ich als sein Ehegatte dabei bin, weiss er, dass ihm nichts passieren kann. Allein in neuem Umfeld wird er aber sofort unsicher und dreht am Rad. Das braucht dann viele Tage, bis er sich halbwegs zurecht findet.

Dass sich der Graue nur von mir anfassen läßt, versteht sich da schon fast von selbst. Mit meiner Frau unterhält er sich zwar freundlich, aber mehr auch nicht. Wenn sie ihn mal nimmt, geht das manchmal gut - manchmal beisst er sie aber auch völlig ansatzlos und richtig fies :-/

Nun ja... wir nehmen das meist mit Gelassenheit, weil wir das Tier lieben. Und weil der Vogel ja nichts dafür kann, dass man ihn vor Jahrzehnten aus dem Urwald rausgefangen und allein in einen Käfig gestopft hat. Da muss er halt seinen Instinkten folgen und sich einen Menschen als 'Ehepartner' suchen. Was sollte er sonst tun, ausser sich vor Frust die Federn auszureissen :-(

Trotzdem gibt es aber viele Momente, in denen ich das Vieh einfach nur noch genervt an die Wand klatschen könnte. Für einen einsamen Rentner mag es es ja ein sinnvoller Lebensinhalt sein, sich rund um die Uhr um einen einzelnen Geier zu kümmern. Aber mit Familie und/oder Berufstätigkeit ist das schlichtweg unvereinbar. Ein einzelner Großpapagei frisst 'seinen' Menschen mit Haut und Haaren, und zwar zu 100%. Er kann halt nicht anders.

Unserer ist nun 'zum Glück' schon alt. Länger als 1, 5 oder 10 Jahre wird er mich nicht mehr beanspruchen. Das halten wir schon irgendwie aus :-) Aber wenn ich mir vorstelle, mir einen Jungvogel so vermenschelt heranzuziehen, der dann 40 Jahre lang wie eine Klette an mir hängt - gruselig, ein schwerer Fehler, sollte man niemals tun! Nicht nur im Interesse des Vogels, sondern auch im eigenen. Damit hängt man sich für Jahrzehnte einen Klotz an's Bein.

Viele Grüße,
Stefan
 
Thema: Transport im Auto

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