Moin, Moin,
Original geschrieben von Layette
hallo!
zb. der beitrag gestern, bezüglich der wasserratten (waren doch welche?)! sie werden als schädlinge gejagt, weil sie dämme und deiche zerlöchern! würde der mensch aber nicht so dicht an solchen wasserstellen wohnen und nicht ständig immer mehr raum in anspruch nehmen, so wäre das problem nicht so akut!
das problem bei hochwasser ist doch nicht nur auf diese tiere zurückzuführen!? (dammbruch etc.)
Das waren Bisamratten, wobei das natürlich keine echten Ratten sind. In den Niederlanden werden sie als Wasserkaninchen gegessen (sobald ich das auf einer Speisekarte entdecke werde ich sie bestellen). Im Gegensatz zu Ratten sind sie reine Pflanzenfresser und daher auch kein Krankheitsproblem. Wenn wir alle Bereiche entsiedeln, die überflutet werden könnten müssten wir ganz schön zusammenrücken und neben vielen Wohnungen auch einige alte Kulturdenkmäler aufgeben. Das ist kaum realistisch.
Übrigens spannend wie beim Ochsenfrosch die Angler zu Naturschützern mutierten. Ist doch gerade ihre übliche Vereinstätigkeit Fischbesatz, betreten von Uferzonen nicht unbedingt in jedem Fall als Naturschutz anzusehen.
Die Froschplage in Australien (auch sie ein Dauerbrenner) ist ebenfalls hausgemacht. In den Zuckerrohranbau (nebenbei einer altweltlichen Art, die erst von uns in die Karibik und sonst wohin verfrachtet wurde) schleppe man sich einen Schädling ein, der dann mit einem Frosch bekämpft wurde. Der Frosch wiederum ...
Die Frage nach dem Maßstab ist tatsächlich die spannende Frage schlechthin. Selbst wenn wir rein ökonomisch bilanzieren (Schaden/Nutzen für Menschen) wird es sehr schwer.
Auch die Frage nach der seltenen Unke, die im Falle des Ochsenfrosches eine Rolle spielte (Ochsenfrosch und der Buntbarsch als Laichfresser) halte ich doch für sehr sonderbar. Rheinregulierung, Agrarchemie, Flurbereinigung, Fischbesatz, Ozonloch etc. und plötzlich ist ein Frosch schuld am möglichen Aussterben. Sicher mag der Frosch dann der letzte Tropfen sein, aber das ist zu einfach.
Bei den Grauhörnchen in GB ist es ähnlich sie verdrängen europäische Eichhörnchen, werden es aber nicht vollständig schaffen, da sie nicht in der Lage sind die ursprünglichen Habitate zu besiedeln.
Ist alles eine spannende Geschichte und man erfährt viel über die Biologie der Tiere. Einen guten Einblick bietet: Gebhardt, H./ Kinzelbach, R./ Schmidt-Fischer, S. Hrsg. (199
: Gebietsfremde Tierarten. Bzw. einen Überblick über die Einwanderung von Tieren nach Europa bis 1963: Niethammer, G. (1963): Die Einbürgerung von Säugern und Vögeln in Europa. Hamburg und Berlin.
Was immer empfohlen wird ist „Ameise als Tramp“ – aber das ist mir zu populär geschrieben.
Was man noch nicht vergessen darf ist, dass nur ein Bruchteil aller neuen Tierarten zu einer dauerhaften Ansiedlung fähig sind. Die übergroße Anzahl verschwindet von selbst wieder.
Bei den Halsbandsittichen sag ich Bescheid. Ort werden auch meine Webseiten sein.
Gruesse,
Detlev