Unbestimmte Vögel vom Gülper See

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SteffNau

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Hallo und guten Abend,

zurück von unserem Frühjahrsaufenthalt am Gülper See haben wir auch diesmal ein paar unbestimmte bzw. halb bestimmte Vögel und hoffen, dass uns hier jemand weiter helfen kann.

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Eine Weihe haben wir hier erwischt, ich neige dazu, sie als Wiesenweihe zu bezeichnen, aber sicher bin ich mir nicht.



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Ein Greif, aber was für einer...?



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Hier haben wir eine ganze Weile die Köpfe über dem Svensson zusammengesteckt und waren letztlich der Meinung, dass der Vogel eine unausgefärbte Schafstelze ist.
Stimmt das?
Der Vogel sprang sehr agil durch die Zweige und war dabei über mehrere Minuten hinweg völlig still.

Danke und einen schönen Vogelfrühling,
Steffen
 
Bei der Weihe muss ich, gerade ohne Buch zur Hand, passen. Der zweite ist ein Mäusebussard.
Mangels Erfahrung mit den kleinen Buschvögelchen würde ich beim letzten nur tippen, und zwar auf Zilpzalp. Mit einer Stelze hat er jedenfalls nichts am Hut.
 
Hallo und danke für's (bisherige) Feedback!

Zur Weihe:
Hmja... Der Vogel scheint ja dunkle Hinterflügel zu haben, man sieht auch recht gut auf beiden Bildern vier gespreizte Fingerfedern.
Sprechen beide Details nicht eher gegen eine Rohrweihe?

Der Vogel in den Zweigen hatte es leider vorgezogen, den Schnabel zu halten, schade eigentlich.
Ich hatte im Eingangspost leider zu erwähnen vergessen, dass der Vogel etwa Buchfinkengröße hatte (bzw. hoffentlich imme noch hat). Zudem konnte man am Steiß immer wieder einen gelblichen Schimmer erkennen (siehe auch das erste der beiden Bilder).
Der Schnabel wirkt auf mich auch eher 'stelzig' als 'zweigsängerig'.

Aber ich nehme für mich jederzeit das Recht auf Irrtum in Anspruch und lerne gerne dazu :).

Schöne Grüße,
Steffen
 
Über die Weihe brauchen wir nicht zu diskutieren, das ist eine Rohrweihe. Der Bussard ist auch klar.

Der Zweigsänger war deutlich kleiner als ein Buchfink. M. E. ein Fitis.

VG
Pere ;)
 
Danke!
Wie schon gesagt: Ich lerne gerne.
Aus begründeten Aussagen lerne ich (andere sicher auch) übrigens mehr als aus unbegründeten Aussagen.
Insofern: Wenn es eine Rohrweihe ist, dann gibt es daran tatsächlich nichts zu diskutieren, und trotzdem wäre es für alle Interessierten hilfreich, zu erfahren, woran das aus den nicht optimalen Bildern erkannt werden kann.
Bezüglich des letzten Vogels: Respekt für Dein Augenmaß, mit dem Du am Monitor die Größe des Tiers besser einschätzt als jemand, der ihn für einen längeren Zeitraum beobachtet hat :).

Gruß,
Steffen
 
Bei der Weihe: Gerade die breiten Flügelspitzen mit vier Fingern, lassen nur Korn und Rohrweihe offen. Kornweihe m. wäre auffallend hellgrau und die Weibchen haben starke Flügel und Stossbänderung. Also bleibt Rohrweihe. Da brauchts keine besseren Bilder dazu.
 
Noch zur Weihe: Kornweihe,Wiesenweihe und Steppenweihe sind sog. "Weißbürzelweihen". Wenn es also eine dieser genannten Arten wäre würde man jedenfalls auf dem ersten Bild diesen ( leuchtend) weißen Bürzel sehen.

VG
 
Bei dem kleinen Vogel geht es weniger um die absolute Größe, als um Gestalt und Färbung. Und da kommen für den halbwegs geübten Beobachter nur Fitis und Zilpzalp in Frage. Eine Entscheidung zwischen den beiden finde ich anhand dieser beiden Bilder schwierig.
Schafstelze scheidet komplett aus, Schwanz und Beine wären z.B. im Verhältnis viel länger, die Färbung eben doch anders. Solche Unterschiede direkt zu sehen kommt mit der Zeit und der Übung.
 
Bei dem kleinen Vogel geht es weniger um die absolute Größe, als um Gestalt und Färbung. Und da kommen für den halbwegs geübten Beobachter nur Fitis und Zilpzalp in Frage. Eine Entscheidung zwischen den beiden finde ich anhand dieser beiden Bilder schwierig.
Schafstelze scheidet komplett aus, Schwanz und Beine wären z.B. im Verhältnis viel länger, die Färbung eben doch anders. Solche Unterschiede direkt zu sehen kommt mit der Zeit und der Übung.

Ich hatte eher auf Zilpzalp getippt, weil der abgebildete Vogel für mich zu wenig Gelb hat. Aber ich bin sicher, dass Pere schon weiß, wovon er redet.
 
Danke nochmals an alle, vor allem an diejenigen, die noch hilfreiche Details beigesteuert haben :).

Wir beobachten zwar auch schon viele Jahre, aber da wir am Rand von Berlin leben, sind wir zu selten in bestimmten typischen Beobachtungssituationen. Wir machen zwar mehrfach im Jahr größere mehrtägige Vogelbeobachtungs-Exkursionen (zum Gülper See fahren wir schon seit mehr als 10 Jahren), aber daraus entsteht nur bedingt die Beobachtungserfahrung, die einen sicher und schnell zum richtigen Urteil führt. Auch die Akustik gehört dazu: Es ist schön und hilfreich, sich im heimischen 'MP3-Labor' Soundtracks diverser Vogelarten anhören zu können (diese habe wir dann auch auf unseren Wanderungen dabei), aber die entfernte Weidenmeise tatsächlich zweifelsfrei zu erkennen, wenn je 20 Buchfinken und Kohlmeisen gemeinsam versuchen, das Dutzend Zilpies zu übertönen, ist eine ganz andere Geschichte :).
 
Ich hatte eher auf Zilpzalp getippt, weil der abgebildete Vogel für mich zu wenig Gelb hat. Aber ich bin sicher, dass Pere schon weiß, wovon er redet.
Wovon ich rede, weiß ich. Ob ich richtig liege, weiß aber nur der betroffene Vogel - oder eben die Götter ... Bevor ich nähere Details betrachte, lasse ich mich vom ersten Eindruck leiten, der geht zum Fitis. Betrachtet man Details, so lassen mich der doch recht gelbe Überaugenstreif sowie die zwar nicht allzu große, aber auch nicht Zilpzalp typisch kurze Handschwingenprojektion zum Fitis tendieren.

Bei Bildern wie der Rohrweihe ist es i. d. R. müßig, auf Details einzugehen. Es gibt hier ja keine Zweifel und keinerlei Verwechslungsmöglichkeiten mit irgend einer anderen Art.

VG
Pere ;)
 
Lieber Pere,

bei all Deiner offenbar vorhandenen Kompetenz hast Du aber leider eventuell etwas ganz Bestimmtes nicht verstanden.
Deshalb nochmal: Wenn für Dich aufgrund welcher Umstände auch immer klar ist, was Du für einen Vogel vor Dir hast, dann ist das eine feine Sache.
Andere wie z.B. auch ich haben diese Kompetenz nicht in dem Maße.

Ich für meinen Teil möchte aber nicht nur demütig glauben, was mir jemand sagt, sondern verstehen und lernen, und dazu sind Argumente bzw. Begründungen hilfreich.
Von daher ziehe ich es eindeutig vor, nicht nur ein apodiktisches 'Es ist so!', sondern ein 'Es ist so, weil...' lesen zu können. Schließlich sind wir hier nicht in einer Kirche.

Und falls es tatsächlich so sein sollte, dass Du es für eine Zumutung hältst, von Dir als trivial empfundene Sachverhalte Leuten gegenüber ausführen zu müssen, die Deine Kenntnisse nicht haben, so würde dies nicht für Dich sprechen.

Gruß und nichts für ungut,
Steffen

p.s.: Ich neige mitunter zur Schärfe, sollte ich mich im Ton vergriffen haben, dann möchte ich mich dafür prophylaktisch entschuldigen :).
 
Moin, die Diskussionsebene finde ich persönlich etwas überwürzt ;) I.d.R. begründet Pere seine Artdiagnose zielführend und präzise. Wir sind hier ja in einem Vogelforum für Interessierte und auffällige, "triviale" Arten immer wieder erneut bis ins Detail zu erklären ist schon müßig, wo es doch so gute Vogelbestimmungsbücher gibt, von denen ein Vogelfreund der öfter mal auf Pirsch geht, eigentlich auch eins besitzen sollte - da stehen die meisten bestimmungsrelevanten Merkmale auf einen Blick drin...

Rohrweihe -> ist so -> Buch aufschlagen -> nachlesen -> verinnerlichen ;)

f.
 
@Steffen:
Ich geb Dir grundsätzlich schon Recht, dass bei einer Bestimmung die Begründung wichtig ist. Aber wie fabalis schon sagte, kann man nicht bei jedem Vogel bei Adam und Eva anfangen. Das macht man in strittigen Fällen, keine Frage. Aber wenn ein Foto einfach nur einen relativ häufigen Vogel zeigt, dessen Bestimmung man bei einem Blick ins Buch sofort nachvollziehen kann, dann denke ich, dass in einem solchen Forum eher eine Holschuld des Fragenden als eine Bringschuld der Antwortenden besteht. So schlecht ist das Foto nicht, dass man die Rohrweihe nicht ad hoc erkennen könnte.

VG
Pere ;)
 
Alles klar :).

Wir haben bei größeren Touren ja immer den Svensson dabei (schon sorgfältig an allen Kanten verklebt, weil er sonst auseinanderfallen würde), meine Freundin noch zusätzlich ein Wassergeflügelbuch sowie einen etwa 40 Jahre alten Parey (der artspezifische Buchvergleich damals vs. heute ist teilweise sehr spannend).
Aber wie das halt so ist: Man schwatzt und schaut und hopps, in 50 oder 150 m segelt ein Greif vorbei, 1, 2, 3 und schon ist er hinter den Bäumen. Den Feldstecher / die Kamera hoch, Fokus und Settings stimmen nie :), und trotzdem in der knappen Zeit alles wahr- bzw. aufnehmen, was geht.
Dann der Abgleich: Was hast Du registriert, was meinst Du, holst Du mal das Buch aus dem Rucksack? Und nebenbei: Es ist ja nicht so, dass wir keinen Vogel erkennen würden... :)
Später dann das Bild auf Display oder Monitor und das Buch daneben - hm, unscharf und Schatten drauf, das wichtige Detail leider verdeckt, und überhaupt: Manches finden wir uneindeutig bzw. wir verrennen uns in eine falsche Richtung ('kuck mal, der sieht doch aus wie ein xyz, aber die Bilder im Buch passen gar nicht' - in Wahrheit ist es ein abc, wie er knappe 10 Seiten vorher sprichwörtlich im Buche steht!).

Oki, genug für jetzt.

Ein schönes Wochenende wünscht
Steffen
 
Ist alles doch kein Problem. Wenn man Zusatzangaben will, warum und wieso, einfach hier nachfragen.
So kann man sich im Normalfall hier kurzfassen und wenn jemand genauere Auskunft will, einfach fragen.
 
Thema: Unbestimmte Vögel vom Gülper See

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