..............schwierig ist die Systematik
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Man vermutet heute, dass das ursprüngliche Verbreitungszentrum der Papageien im nördlichen Australien und Neuguinea zu suchen ist, was unter anderem dadurch zu belegen ist, dass sich in dieser Region auch heute noch die ursprünglichsten Papageienarten befinden. Von hier aus wurden dann das pazifische, das asiatisch-afrikanische und das südamerikanische Verbreitungsgebiet erschlossen. Dies verlangte generationenlange Anpassungsvorgänge an die unterschiedlichsten Lebensräume, deren Ergebnis die heutige Artenvielfalt darstellt. Doch trotz dieser verschiedenartigen Anpassungen haben alle Papageien einige Gemeinsamkeiten, die die Zoologen dazu veranlassten, ihnen den Rang einer eigenen Ordnung der Papageienvögel oder Psittaciformes zuzusprechen. Diese stellt eine sich gegenüber anderen Vogelgruppen eindeutig abgrenzende Einheit innerhalb der zoologischen Systematik dar. Allen Vertretern der Ordnung der Papageien ist der relativ kräftige und gekrümmte Schnabel gemeinsam, der eine gelenkartige Verbindung mit dem Schädel aufweist. Ferner sind die muskulöse Zunge und die zu Greiforganen entwickelten Füße mit vier Zehen als charakteristisch für alle Papageienvögel zu bezeichnen. Hinzu kommt die Stellung der Zehen, von denen die 1. und 4. nach hinten und die 2. und 3. nach vorn weist. Diese und andere Merkmale sorgen dafür, dass eine Zuordnung in die Ordnung der Papageienvögel verhältnismäßig leicht fällt. Ungleich schwieriger ist es jedoch, Papageien in eine verwandtschaftliche Beziehung zu anderen Vogelgruppen zu stellen. Aufgrund einiger Übereinstimmungen in Anatomie, Morphologie und Ethologie werden Papageien in der Regel in die Nähe der übrigen "Paarzehervögel", wie die Kuckucksvögel (Cuculiformes), die Spechte (Piciformes) und die Eulen (Strigiformes) gestellt. Allerdings gibt es noch andere Überlegungen, die mit dieser Beziehung zwischen den Ordnungen nicht übereinstimmen. So gehen einige Biologen davon aus, dass die Ausbildung des Paarzeherfußes nicht aufgrund von Verwandtschaftsverhältnissen, sondern vielmehr durch eine gleichsinnige Anpassung an vergleichbare Lebensbedingungen zustande kam und sich unabhängig voneinander in den verschiedenen Ordnungen entwickelte. Ebenso häufig angeführt wird die mögliche Verwandtschaft zu den Taubenvögeln (Columbiformes). Verschiedene Wissenschaftler suchten anhand der Zahntaube (Didunculus strigirostis) nach Anhaltspunkten für eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen beiden Ordnungen. Man kam zu dem Ergebnis, dass die Zahntaube ein mögliches Bindeglied zwischen den Tauben- und Papageienvögeln sein könnte, da die Zahntaube aufgrund verschiedener Übereinstimmungen als eng mit den Papageien verwandt bezeichnet werden konnte. Demgegenüber stehen wiederum andere Untersuchungen, die belegen, dass die zuvor als Indiz für eine mögliche Verwandtschaft angesehenen Übereinstimmungen hinsichtlich der Schädelstruktur, vielmehr als Ergebnis einer konvergenten Entwicklung anzusehen sind. Die bisherige Vermutung einer verwandtschaftlichen Beziehung wurde somit also nicht bestätigt. Die Ordnung der Papageienvögel umfasst nach einer heute häufig vertretenen Meinung eine Familie, die sich wiederum aus drei Unterfamilien zusammensetzt. Jede dieser Unterfamilien weist wiederum verschiedene Gattungen auf, die man dann noch in Arten und Unterarten unterteilt.
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nicht von mir, sondern entstammt :
ein Service des Instituts für Papageienforschung e.V. (IPF)
mfG Werner Kiene