"Ursachenforschung" mit deutscher Gründlichkeit....

Diskutiere "Ursachenforschung" mit deutscher Gründlichkeit.... im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - Die grafische Aufbereitung stützt sich auf die offiziellen OIE - Daten für das Jahr 2005 (= absolute Zahl der H5N1-Positiv-Meldungen nebst...
Die Frage geht an dich zurück!
Warum weichst Du denn der Frage aus, aus welchem Grund vor der Verfütterung von Geflügelkot durch die FAO gewarnt wird ?
...der Zusammenhang wurde woanders konstruiert...
Nein, wurde er nicht, wen Du 'mal richtig liest. Und selbst, wenn es so wäre, ist er deshalb falsch ?

Und hier die nächste Frage, der Du ausgewichen bist: warum ist das Verfüttern von Fischmehl an Wiederkäuer in der EU nach wie vor verboten, wenn Virenpartikel darin nicht vorkommen können ?
 
Vogelklappe schrieb:
Warum weichst Du denn der Frage aus, aus welchem Grund vor der Verfütterung von Geflügelkot durch die FAO gewarnt wird ?
Lies doch selber nach, wenn dir der Zusammenhang immernoch unklar ist, oder muss ich für dich den Text der FAO mundgerecht aufbereiten?

Warum ist das Verfüttern von Fischmehl an Wiederkäuer in der EU nach wie vor verboten, wenn Virenpartikel darin nicht vorkommen können ?
Ich weiß nicht, ob im Fischmehl Virenpartikel vorkommen können und habe auch nirgendwo behauptet, dass es nicht sein kann. Ich habe lediglich das österreichische Bundesministerium für Gesundheit und Frauen hinsichtlich der Überlebensfähigkeit von H5N1-Viren bei bestimmten Temperaturen und Umgebungsbedingungen zitiert. Wenn du deren Aussage für falsch hältst, sag ihnen das doch.
 
Wo steht denn bei der FAO, daß die Empfehlung, keinen Hühnerkot mehr zu verfüttern, nicht für alle zum Verzehr bestimmten Tiere, also einschließlich Fischkulturen gilt ? Dies vor dem Hintergrund der gängigen Praxis ?
http://www.aquafind.com/articles/poul.php
Offenbar müßte das die FAO für Dich erst noch "mundgerecht aufbereiten" ?

Und Dein Zitat läßt ja gerade darauf schließen, daß Du überlebende Viren in Fischmehl für unwahrscheinlich hältst, deshalb frage ich Dich ja, wenn dem so ist, warum dessen Verfütterung an Wiederkäuer in der EU wohl verboten ist ? Muß die entsprechende "Vorgeschichte", auf der das Verbot beruht, bei Hühnern erst noch faktisch passieren, damit man darauf kommt ?
 
Ich möchte mal einige Dinge in dieser Diskussion festhalten, bevor sie untergehen:

1. Der Link von vogelklappe:

EU rapid alert detects land animal bones in fishmeal

16 August, 2005 - THE EU rapid alert system for week 31 has detected carbon monoxide treatment of frozen yellowfine tuna loins (Thunnus albacares) from Vietnam via Spain, notified by Italy. Histamine was also found in frozen tuna from Spain, notified by Italy. Malachite green and crystal violet was found in frozen eel from China via Poland, notified by Germany. Fragments of bones of land animals were found in fishmeal from Germany via Denmark.

Also: Damit steht jetzt fest, dass Fischmehl Produkte aus Fernost in die EU als Futtermittel importiert werden. Und zwar - wie ersichtlich, nicht oder mangelhaft geprüft.

In Vietnam werden 3 Verfahren zur Herstellung von fischmehl angewandt:
A. High temperature ("HT") mit Temperaturen um 150°
B. Low Temperature ("LT") mit Temperaturen um 70°
B. Sundryed, also "sonnengetrocknet", da überlasse ich die Interpretation mal jedem zur selbstreflexion. Stichwort: Trocknungsgrad und Virusüberlebenszeit in org. Material.

(Quelle: “REGIONAL WORKSHOP ON LOW VALUE AND “TRASH FISH” IN THE ASIA - PACIFIC REGION” Hanoi, Viet Nam, 7-9 June 2005)

Für ein Auftreten des Virus in Fischmehl kommen mehrere Hypothesen in Frage.
Bei Hochseefisch Mitverarbeitung von Seevögeln, bei Binnenfisch direkte Viruspräsenz im Wasser/Fisch, sowie Beimengung von Hühnerprodukten.


Zum Argument von Raven über die Haltbarkeit des Virus: Bei den Angaben ist Vorsicht geboten, die Überlebensfähigkeit des Virus an der außenwelt ist unzureichend bekannt, die Angaben in der Literatur schwanken, und es wird allgemein angenommen, dass größere Unterschiede von Strain zu Strain bestehen.


2. Dass im Hühnermist immer mal wieder tote Hühner oder - eingeweide auftauchen, ist eine Beobachtung, die - immer wieder - auf den verschiedensten Ländern, auch Europa berichtet wird. Ich glaube auch, dass die Größen - Hühnermist, Tier/Fischmehl- in der epidemiologischen Praxis nicht so weit auseinanderliegen, wie manche denken. Hühnermist wird übrigens, wie in einem anderen Thread berichtet, auch in großem Stil als Viehfutter verwendet.


3. Die Theorie von Von Gerhard Wisnewski

Wie man weiß, und wie ich an anderer Stelle bereits berichtet habe, stellt die Quelle der Vogelgrippe-Infektion auf Rügen noch immer ein großes Rätsel dar. Wie Ornithologen berichteten, ist die Vogelpopulation auf Rügen im Winter im Grunde isoliert. Daher ist offen, wie und wo sich die Schwäne infiziert haben könnten. "Unklar ist, wann und wie sich die auf der Insel Rügen gefundenen Schwäne angesteckt haben. 'Dieses aktuelle Phänomen ist nicht zu erklären....

Bez. des ersten Teils ist hier alles gesagt worden, wir werden uns in Geduld üben müssen.
Der zweite Teil (Ipfstoff = Virus etc) ist schlicht und einfach Blödsinn und völlig unhaltbar.

4. Dass die Gefahren der Hühnermistverwendung als "Fischfutter" seit spätestens 1988 bekannt waren, sollte eigentlich jedem klar sein. Dass FAO und EU trotzdem die "Technologie" bis 1/2006 gefördert haben, auch.
Dass jetzt innerhalb der FAO Mitarbeiterschaft die Bereitschaft nicht besonders groß ist, eigene Fehler an die grosse Glocke zu hängen, scheint mir darüber hinaus auch erklärlich.

5. Weniger Verständnis habe ich für die Haltung Chinas in dem ganzen Spiel, das sich nach wie vor unter -Bruch internationaler Vereinbarungen- weigert, die Virusisolate von über 30 Ausbrüchen herauszugeben. Diese Isolate werden dringend benötigt, um zeitliche und geographische Gegebenheiten in der Ausbreitung der verschiedenen Stämme sowie ihrer genetischen Veränderungen zu bewerten. Dies nicht nur in Hinblick auf evtll Konsequenzen für unsere Vögel, sondern auch auf eine Pandemie.
http://effectmeasure.blogspot.com/2006/01/fiddling-while-rome-burns.html
http://effectmeasure.blogspot.com/2005/12/chinese-bird-flu-transparency-two.html
http://effectmeasure.blogspot.com/2005/11/chinese-viruses-not-available-to-other.html


Für diese Politik, die übrigens kein einziger unserer Politiker öffentlich auch nur erwähnen wagt, bekommt China auch noch gutes Geld von der Weltbank "zur Finanzierung von Maßnahmen gegen die Vogelgrippe". Die Angst, dass einige in China operierende deutsche Glabolplayers vorzeitig Schwierigkeiten bekommen, sitzt zu tief.
 
megaturtle schrieb:
Dazu habe ich einen Link gefunden, der mir nun doch etwas Angst macht
och du lieber himmel 8o 8o ... der denkt das gleiche, wie ich und "spinnt" es sogar noch weiter 8o
 
Gänseerpel schrieb:
Zum Argument von Raven über die Haltbarkeit des Virus: Bei den Angaben ist Vorsicht geboten, die Überlebensfähigkeit des Virus an der außenwelt ist unzureichend bekannt, die Angaben in der Literatur schwanken, und es wird allgemein angenommen, dass größere Unterschiede von Strain zu Strain bestehen.
Schade, dass es darüber anscheinend keine zuverlässigen Angaben gibt. Danke für deine Info.

3. Die Theorie von Von Gerhard Wisnewski

Bez. des ersten Teils ist hier alles gesagt worden, wir werden uns in Geduld üben müssen.
Der zweite Teil (Ipfstoff = Virus etc) ist schlicht und einfach Blödsinn und völlig unhaltbar.
:zustimm: Das kann man unter "akte-x" abheften.
 
Wenn wir einmal beim Wasser sind

Trinkwasser am Bodensee nicht gefährdet

Friedrichshafen. AP/baz. Auch nach dem Auftreten der Vogelgrippe am Bodensee ist das Trinkwasser nach Angaben der baden-württembergischen Landesregierung nicht in Gefahr. Landwirtschaftsminister Peter Hauk bestätigte am Samstag, dass die Tafelente, die bereits am 15. Februar in Überlingen tot aufgefunden wurde, den gefährlichen H5N1-Virenstrang in sich trug. Das Wasser aus dem Bodensee werde wie immer chemisch aufbereitet. Für Bevölkerung und Touristen bestehe keine Gefahr.

Nach Angaben der Behörden wird das Wasser wie immer mit Chlor und Ozon behandelt. Eisensalze sorgen demnach dafür, dass Krankheitserreger im Sandfilter bleiben. Mit Wasser aus dem Bodensee werden mehr als 2,5 Millionen Menschen versorgt.

Hauk rechnet nach eigenem Bekunden damit, dass in den kommenden Wochen vermehrt tote Wasservögel gefunden werden, wenn die Zugvögel an den Bodensee zurückkehren. «Es besteht ein gewisses Risiko, dass Zugvögel auf ihrer Route aus Afrika das Virus zu uns bringen könnten», sagte er.

Seit Jahresanfang sind den Angaben zufolge in den Landkreisen Konstanz und Friedrichshafen insgesamt knapp 200 tote Wasservögel gefunden worden. Vier von ihnen wurden als Verdachtsfälle an das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems geschickt. Die Untersuchungsergebnisse werden für Anfang der kommenden Woche erwartet.

Mit den Massnahmen am Bodensee zeigte sich der Minister sehr zufrieden: «Dank einer guten und gründlichen Planung und einer schnellen Reaktion bereits beim Bekanntwerden des Verdachtsfalles sind wir nun gut aufgestellt und können auf die Situation reagieren.» Um den Fundort der Tafelente in Überlingen war bereits am Freitag ein drei Kilometer grosser Sperrbezirk ausgewiesen worden.

Vögel sollen ausserdem genauer beobachtet werden, wie der Minister sagte. Das gelte auch für die Bodenseeanrainer in Bayern, in Österreich und der Schweiz.

http://www.baz.ch

Eiguckeda, da hatten wir ja noch garnicht drüber nachgedacht, schön wie dieser Umstand hier betont wird. Nur Enten dürfen nicht davon trinken. ;)
 
corinna2508 schrieb:
Eiguckeda, da hatten wir ja noch garnicht drüber nachgedacht, schön wie dieser Umstand hier betont wird. Nur Enten dürfen nicht davon trinken. ;)
Öhm, wie meinst du das? Dürfen jetzt die Enten kein Leitungswasser mehr oder mußt du nun von deiner Gewohnheit Abschied nehmen, deinen Durst direkt am See zu stillen? :D
 
Bodenseewasser

wird in den Orten drumherum als Trinkwasser in die Röhren eingeleitet, angeblich aufbereitet.
Auch andere Orte werden über Thalsperren z.b. versorgt
 
Bodenseewasser

Hallo
Bodenseewasser ist nach Auskunft der Bodenseewasserversorgung kein Oberflächenwasserwasser im Sinne des Gesetzes über "Oberflächenwasser der Verordnung Vogelgrippe" da es aufbereitet wurde. Ob und wie die Grippeviren abgetötet werden, darüber gab mir der zuständige Mitarbeiter keine Auskunft.
Die Bodenseewasserversorgung versorgt einen großen Teil von Baden-Württemberg mit Trinkwasser, z.B. auch die Stadt Stuttgart.
Lieber Gruß
Quaki
 
Thema: "Ursachenforschung" mit deutscher Gründlichkeit....

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