Der ländliche Raum ist geteilt in eine agroindustriell zerstörte und kommerziell ausgebeutete Wirtschaftszone (Land und Forstwirtschaft) ...
klar
... und einen Schutzraum für genetische Ressourcen (Naturschutzgebiete, Nationalparks usw.) Letzterer bezieht seine Legitimation aus einer künftigen, kommerziellen Verwendbarkeit seiner genetischen Naturschätze
- erscheint mir schon sehr extrem in der Auslegung! Dies wird zwar in jedem zweitklassigen Naturfilm gebetsmühlenartig wiederholt (die Bedeutung der noch unausgeschöpften Gene), aber die Existenzberechtigung von Arten, von Biotopen oder auch ganzen Ökosystemen ist als Grundwert in vielen Gesellschaften, u.a. unserer, sehr wohl erkannt. Ein potentieller Ausbeutungsgedanke muss nicht der primäre Antrieb sein, keineswegs!
Der gesamte Öffentliche Raum ist damit dem Ausbeutungs- und Kontrollparadigma unterworfen und eine machtvolle staatliche Bürokratie sorgt für deren Umsetzung.
eben nicht (s.o.)
Der urbane Siedlungsraum ist der einzig verbliebene Freiraum, in dem der Mensch sein Verhältnis zur Natur noch als kulturelles Projekt formen und erleben darf.
Siedlungsraum ist immer urban ... oder nicht? Und der Mensch formt in den Naturschutzgebieten - was absolut notwendig ist, Stichwort Biotopmanagement - auch in den Nationalparks - ausgenommen in einigen Kernzonen, was jedoch ebenfalls eine Folge bestimmter, konkret begründeter freier Entscheidungen des Kulturmenschen ist! Natürlich auch in Gärten, Parks etc. ... Aber wo sollte er denn noch formen müssen / dürfen ... ? Jeder Einzelne ab in die verbliebenen, unberührten Restlebensräume ... in Mitteleuropa gibt es sie schon lange nicht mehr.
Die Naturschutzbewegung ist schwach und reaktionär geworden,
Was wäre für Dich denn inhaltlich fortschrittlich ...? Meines Erachtens wird sehr gute Arbeit gemacht - der Wert nachhaltigen Wirtschaftens ist als Triebfeder politischer Denkens und entsprechender Entscheidungen als notwendig erkannt, von einem mehr, vom anderen weniger - fehlt nur die konsequente Umsetzung ... aber so einfach ist das tatsächlich nicht. Aber die eingeschlagenen Wege und alternativen Lösungen sprießen nur so ...
weil sie vielfach nur noch die Fleißarbeit für die staatliche Ressourcenschutzbürokratie übernimmt (Kartierung, Monitoring) aber keinen „ästhetischen Plan“ hat, wie eine Welt nach ihrem Wunsch aussehen könnte.
Nein, es wird ebenfalls in Auftragsarbeit (oder als eigene Behördenleistung) sehr wohl gestalterisch gearbeitet, überreichlich ...!
Sie ist ohne Träume und verirrt sich in technokratische und juristische Konstruktionen, die immer nur Staat und Industrie stärker gemacht haben.
Keineswegs ohne Träume, im Gegenteil! Aber die Realitäten lassen diese leider nicht immer Wirklichkeit werden ... Träume gibt es reichlich, vor allem auf Seiten derjenigen, die Natur in ihrer Existenzberechtigung (ohne zwangsläufigen Nutzen für den Menschen) erkannt haben ... Vor allem gibt es so viele Möglichkeiten, und über die wird sich natürlich auseinandergesetzt, zum Glück! Und bitte nicht nur träumen ... grausig
Dieser zu entwerfende „ästhetische Plan“ wäre nichts anderes als ein Gegenentwurf zur Weltgestaltung, wie sie zur Zeit läuft. Er kann nur in den urbanen Gebieten als Gegenprogramm zur offiziösen Naturverwaltung entwickelt werden, denn hier finden sich noch menschliche Subjektivität und ein Naturreichtum, der noch nicht in ökonomische Zwecke hineingepresst wurde.
s.o. ... ganz und gar nicht mein Verständnis!
Das letzte, was man dabei gebrauchen könnte, wären die PR-Agenten der Jagdlobby und ihr pseudoökologisches Geschwafel.
Interessanter Gedanke ... Kollegen, nicht?
Die Frage, was lebende Natur ist und welche Art von Erfüllung wir durch sie herbeiwünschen, wird so oder so von Menschen beantwortet.
Natürlich - in Abhängigkeit seines Kulturkreises, seiner Sozialisation, seiner aktuellen Emotionalität und, und, und ... Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Natur selbst die Antwort geben würde. Menschen können sich entsetzlich irren oder mit Vorsatz Scheiße bauen.
Vor allem, wenn es sich lohnt! Siehe Lobbyarbeit, man muss nur dem richtigen Herrn dienen ... Streit ist also vorprogrammiert. Er ist immer besonders heftig, wenn er „religiös“ wird. Die Naturbeziehung ist aber eine säkulare Religion.
Absolut überhaupt nicht immer ... für Dich vielleicht, für andere nicht!!! Das ist eben Deine Sicht, Folge Deiner Sozialisation und, und, und ... Ihre Vergegenständlichungen werden im urbanen Raum erschaffen. Zeige mir deine Gärten, deine Parks und Friedhöfe, welche Tiere du an deinen Lebensraum binden konntest und ich verstehe dein Verhältnis zur Natur.
Entsprechend Deiner begrenzten und zwangläufig beschränkten Möglichkeit zur Interpretation... Du kannst nicht erfassen, was Du selber nicht erfühlst